Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 7

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 7
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2017: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Juli-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 30. Juni 2017.

In dieser hält US-Senator Bernie Sanders ein leidenschaftliches Plädoyer für das demokratische Engagement – für Minderheiten und gegen die Macht der Superreichen. Der Historiker Magnus Brechtken entlarvt die Legende vom angeblichen Saubermann Albert Speer als Entlastungswunsch des Bürgertums. Die Biologin Nadja Ziebarth zeigt, wie sehr Plastikabfälle, aber auch das Mikroplastik in Kosmetik unsere Meere belasten. Und die Soziologin Christa Wichterich kritisiert den neuen Businessfeminismus, der nur die bereits Starken stärkt.

Weitere Themen im Juli: Macron und die Tradition der »zweiten Linken«, Merkels Europa am Abgrund, Der Rückzug der USA und die neue Weltunordnung, Wie die Rentenpolitik zu Armut führt, Plädoyer für Pluralismus in den Wirtschaftswissenschaften, Helmut Kohl und der Wille zur Macht, Hungerkatastrophe in Ostafrika u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Bernie Sanders: »Stehen Sie nicht abseits: Demokratie ist kein Zuschauersport!«, S. 41–48
Die Trump-Regierung plant massive Kürzungen im Sozialstaat und Steuervergünstigungen für Milliardäre. Das aber verschärft die ohnehin dramatische soziale Spaltung in den USA, so der ehemalige demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders. Gerade die Jugend müsse sich gegen diese oligarchischen Bestrebungen zur Wehr setzen – nicht nur in den USA.

Claus Leggewie: Frankreich oder: Die Renaissance der »zweiten Linken«, S. 49–54
Angesichts der Machtfülle des neuen Präsidenten Emmanuel Macron beschwören manche schon das Schreckensbild einer autoritären Versuchung herauf. Das aber ist ein Trugschluss, so der Politikwissenschaftler Claus Leggewie: Macron ist ein europäisch denkender Erneuerer in libertärer Tradition – und eröffnet damit auch der Linken neue Spielräume.

Hauke Brunkhorst: Europa am Abgrund: Zwölf Jahre Merkel, S. 55–62
Angela Merkel fordert angesichts der unberechenbaren Außenpolitik Donald Trumps die Selbstbehauptung Europas. Doch diese Strategie droht an ihrer eigenen Politik zu scheitern, warnt der Soziologe Hauke Brunkhorst. Denn ihr rigoroser Austeritätskurs verschärft das ökonomische Machtgefälle innerhalb der EU und befördert so deren Spaltung.

Wolfgang Zellner: Eine Welt in Unordnung. Der Rückzug der USA und die globale Multikrise, S. 63–70
Seit dem Austritt der USA aus dem Klimaabkommen steht fest: Der Multilateralismus ist in der Krise. Doch diese Krise ist nur eine von vielen, analysiert der Friedensforscher Wolfgang Zellner. Das Atomwaffenprogramm Nordkoreas, die Instabilität der EU und der Konflikt in der Ukraine sind Ausdruck einer komplexen globalen Multikrise, die es einzudämmen gilt.

Nadja Ziebarth: Ein Meer aus Plastik: Die Vermüllung unserer Ozeane, S. 71–78
Die schiere Masse des in die Umwelt beförderten Plastiks übersteigt mittlerweile jegliche Vorstellungskraft. Fischernetze, Tüten und Verpackungen sind nur die Spitze des maritimen Müllbergs. Vor allem Mikroplastik schadet den Meeren wie den Menschen, warnt die Leiterin des BUND-Meeresschutzbüros, Nadja Ziebarth. Nur wenn die Politik entschieden handelt, lässt sich diese schleichende ökologische Katastrophe noch aufhalten.

Christa Wichterich: Der neue Businessfeminismus, S. 79–85
Niemand Geringeres als Ivanka Trump, Angela Merkel und Christine Lagarde diskutierten im April auf der Women-20-Konferenz über die Stärkung von Frauen in der Wirtschaft. Aber sind diese mächtigen Frauen wirklich Vorreiterinnen des Feminismus? Nein, sagt die Soziologin Christa Wichterich: Hinter der Rhetorik des Frauengipfels verbirgt sich ein knallharter Businessfeminismus, der vor allem den ohnehin Mächtigen nützt.

Jürgen Borchert: Wer Kinderarmut sät, wird Altersarmut ernten. Wie die herrschende Rentenpolitik unsere Demokratie aufs Spiel setzt, S. 87–98
Kurz vor der Bundestagswahl steht das deutsche Rentensystem wieder im Fokus öffentlicher Debatten. Der Rentenexperte Jürgen Borchert analysiert dessen Konstruktionsfehler und kommt zu dem Schluss: Um die systematische Benachteiligung sozial schwacher Familien zu überwinden, bedarf es einer radikalen Kehrtwende in der Rentenpolitik.

Carla Coburger und Patrick Klösel: Wider das Einheitsdenken. Plädoyer für Pluralismus in der Wirtschaftswissenschaft, S. 99–104
Der Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 traf auch die meisten Ökonomen unvorbereitet. Doch obwohl sie die Krise nicht voraussahen, blieb ein Paradigmenwechsel in der Wirtschaftswissenschaft aus, kritisieren die Studierenden Carla Coburger und Patrick Klösel. Sie fordern mehr Pluralismus in ihrem Fach. Nur so lassen sich Krisen künftig erkennen und vermeiden.

Magnus Brechtken: Die Speer-Legende und ihre Konstrukteure, S. 105–119
Hitlers „Hofarchitekt“ Albert Speer galt lange als fehlgeleiteter Idealist aus dem bürgerlichen Milieu, der in die Fänge einer barbarischen NS-Herrschaftselite geraten war. Diese Ablenkungserzählung, so der Historiker Magnus Brechtken, spiegelt das Bedürfnis nach Exkulpation im Nachkriegsdeutschland. Nicht zuletzt Speers Biographen und deren unkritische Wiedergabe der Fiktionen des „Gentleman-Nazis“ erschwerten eine kritische Aufarbeitung der NS-Zeit.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Wille und Macht: Von Kohl zu Macron, von Albrecht von Lucke S. 5

Kern, Kurz, Strache: Österreich auf Rechtskurs?, von Miguel de la Riva, S. 9

Spaniens Sozialisten: Wie Phönix aus der Asche?, von Julia Macher, S. 13

Griechenland: Verordnete Verarmung, von Egbert Scheunemann, S. 17

Ostafrika: Hungerkatastrophe mit Ansage, von Markus Nitschke, S. 21

Atomwaffen: Geächtet, nicht gebannt, von Thomas Müller-Färber, S. 25

Foodora & Co.: Die Revolte der neuen Dienstbotenklasse, von Georgia Palmer, S. 29

DEBATTE

Israel: Kein Frieden ohne Sicherheit, von Marcel Serr, S. 33

KOLUMNE

Schlacht um Katar, von Rami G. Khouri, S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

»Stehen Sie nicht abseits: Demokratie ist kein Zuschauersport!«, von Bernie Sanders, S. 41

Frankreich oder: Die Renaissance der »zweiten Linken«, von Claus Leggewie, S. 49

Europa am Abgrund: Zwölf Jahre Merkel, von Hauke Brunkhorst, S. 55

Eine Welt in Unordnung. Der Rückzug der USA und die globale Multikrise, von Wolfgang Zellner, S. 63

Ein Meer aus Plastik: Die Vermüllung unserer Ozeane, von Nadja Ziebarth, S. 71

Der neue Businessfeminismus, von Christa Wichterich, S. 79

Wer Kinderarmut sät, wird Altersarmut ernten. Wie die herrschende Rentenpolitik unsere Demokratie aufs Spiel setzt, von Jürgen Borchert, S. 87

Wider das Einheitsdenken. Plädoyer für Pluralismus in der Wirtschaftswissenschaft, von Carla Coburger und Patrick Klösel, S. 99

Die Speer-Legende und ihre Konstrukteure, von Magnus Brechtken, S. 105

AUFGESPIEßT

Röschen vom Winde verweht, von Jan Kursko, S. 86

Chinas Panda-Diplomatie, von Falk Hartig, S. 120

BUCH DES MONATS

Degrowth: Von der Theorie zur Praxis, von Janna Aljets, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 39

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats April 2017, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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