Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 26 (2017), 4–5

Titel der Ausgabe 
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 26 (2017), 4–5
Weiterer Titel 
Antiakademismus

Erschienen
Erscheint 
zweimonatlich
ISBN
978-3-86854-743-6
Anzahl Seiten
192 S.
Preis
18,00

 

Kontakt

Institution
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Land
Deutschland
c/o
Redaktion Zeitschrift »Mittelweg 36« des Hamburger Instituts für Sozialforschung Mittelweg 36 20148 Hamburg Tel.: 040/414 097 84 Fax.: 040/414 097 11 E-Mail: <zeitschrift@mittelweg36.de>
Von
Anja Irmschläger

Die Universität gehört nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den erfolgreichsten Institutionen der Moderne. Ebenso alt wie sie selbst ist allerdings auch die Kritik an ihr. Der Antiakademismus scheint so etwas wie der dunkle Zwilling des universitären Geistes zu sein. Welche Bewegungen und Diskurse, welche Rollenmodelle und Gattungen bringt das Wechselspiel dieser beiden Antipoden hervor? Wie vermag es zum Antrieb für Versuche der theoretischen und institutionellen Erneuerung zu werden? Und schließlich: Was verrät uns die Kritik an der Universität über die Gesellschaft, deren Wissen sie mit hervorbringt und bewirtschaftet? Diesen Fragen widmet sich das diesjährige Doppelheft des Mittelweg 36.

In „Gegen die Uni studieren“ skizzieren Hanna Engelmeier und Philipp Felsch die Konturen eines Antiakademismus, der zumeist innerhalb der universitären Mauern entspringt, gefolgt von Geoffroy de Lagasnerie, den das Nachdenken über Die Universität und ihre Kritiker zu eminent politischen Fragen nach dem Verhältnis von Wahrheit und institutionalisierter Gelehrsamkeit führt. Sodann stößt Marian Füssel bei seinem Streifzug durch Topoi des Antiakademismus auf Schulfüchse, Streithähne und gelehrte Affen, dieweil Patrick Eiden-Offe die Junghegelianer Auf dem Weg zur reinen Kritik begleitet. Thomas Etzemüller wiederum nimmt »Arme Irre«, Pseudowissenschaftler und Friedrich Kittler als Figuren der antiakademischen Grenzziehung in den Blick, während Stefan Höhne die Anfänge der Roten Brigaden als militante Universitätsguerilla nachzeichnet. Auf der Spur heterogener Phänomene sind Diedrich Diederichsen, der in Hilfe, mein Lover ist Ethnologe! von einem Antiakademismus erzählt, der auf Wissenserotik und Sex mit dem Forschungsobjekt setzt, und David Kaldewey, der uns eine neue Bewegung vorstellt, die den Campus als „Safe Space“ reklamiert. Abgerundet wird das Heft durch Eva Geulen, die die Universität angesichts aktueller Angriffe Gegen Antiakademismus verteidigt, sowie durch Wolfgang Kraushaar, der verrät, was die Studentenbewegung so alles „Unter den Talaren...“ fand.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Hanna Engelmeier / Philipp Felsch
»Gegen die Uni studieren« Ein Vorwort (S.4)

Geoffroy de Lagasnerie
Die Universität und ihre Kritiker. Einige Bemerkungen über Antiakademismus und Wahrheit (S.14)

Marian Füssel
Schulfüchse, Streithähne und gelehrte Affen. Topoi des Antiakademismus seit der Frühen Neuzeit (S.30)

Patrick Eiden-Offe
Auf dem Weg zur reinen Kritik. Die Junghegelianer als Bewegung (S.47)

Thomas Etzemüller
»Arme Irre«, Pseudowissenschaftler und Friedrich Kittler. Das Antiakademische als Funktion und innere Haltung (S.70)

Stefan Höhne
Universitätsguerilla. Zum militanten Antiakademismus der italienischen Roten Brigaden (S.88)

Diedrich Diederichsen
Hilfe, mein Lover ist Ethnologe! (S.112)

David Kaldewey
Der Campus als »Safe Space«. Zum theoretischen Unterbau einer neuen Bewegung (S.132)

Eva Geulen
Gegen Antiakademismus. Eine Polemik (S.154)

»Unter den Talaran…« Ein Gespräch mit Wolfgang Kraushaar über den Antiakademismus der Studentenbewegung (S.168)

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