Blätter für deutsche und internationale Politik 50 (2005), 9

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 50 (2005), 9
Weiterer Titel 

Erschienen
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 Seiten
Preis
Einzelheft 8,50, im Abo 5,55

 

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Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Annett Mängel

Die „Blätter“ im September
Bundestagswahl, Nahost und Islam

Im Mittelpunkt der neuen Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ stehen die kommende außerplanmäßige Bundestagswahl, Nahost und Islam.

Mit Artikeln von Ulrich BECK und Edgar GRANDE, Heiner FLASSBECK und Friederike SPIECKER, Hermann SCHEER, Volker PERTHES, Micha BRUMLIK, Gudrun KRÄMER u.a.

Micha BRUMLIK
Das Konservative Manifest
Udo Di Fabios „Kultur der Freiheit“

Wo bleibt das Konservative, schallt es der künftigen Kanzlerin lautstark entgegen. Fast flehentlich verlangen die meinungsmachenden Klassen der Republik nach einer einigermaßen konsistenten schwarzen Konzeption. Doch Rettung winkt: Micha BRUMLIK, Professor für allgemeine Erziehungswissenschaft und Direktor des Fritz Bauer Instituts, erkennt in der „Kultur der Freiheit“ des Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio die Blaupause einer künftigen konservativen Regierung.

Hermann SCHEER
AKW-Renaissance

Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat angekündigt, im Falle eines Wahlsieges den rot-grünen Atomausstieg aufheben zu wollen. Hermann SCHEER, Träger des Alternativen Nobelpreises und MdB (SPD), hält dagegen: Atomkraft bleibt eine politisch nicht zu verantwortende und exorbitant teuere Risikotechnologie – nicht zuletzt wegen der neuesten Atomfusions-Phantasien.

Heiner FLASSBECK und Friederike SPIECKER
Die Irrlehre des Lohnverzichts
Globalisierungsangst und Neoliberalismus

Die größte Bedrohung unserer Gesellschaft geht nach wie vor von der immensen Arbeitslosigkeit aus. Dennoch unterscheiden sich die Analysen der wirtschaftlichen Misere durch die großen Parteien kaum – ungeachtet des offensichtlichen Scheiterns der rot-grünen Rezepte. Heiner FLASSBECK, Leiter der Abteilung für Makroökonomie und Entwicklungspolitik der UNCTAD, und Friederike SPIECKER, Mitarbeiterin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), votieren deshalb entschieden gegen das „Weiter-So“ der hegemonialen Lohndrücker und für angemessene Löhne und Konsumtion.

Ulrich BECK und Edgar GRANDE
Europas letzte Chance
Kosmopolitismus von unten

Europa steckt in der Krise: institutionell, wirtschaftlich und politisch – und das nicht erst seit den gescheiterten Verfassungsreferenden. Die Münchener Sozialwissenschaftler Ulrich BECK und Edgar GRANDE plädieren für eine letzte Chance: Gegen das „Entweder-oder“ antagonistischer Nationalstaaten setzen sie auf das bürgerschaftliche „Sowohl-als-auch“ eines kosmopolitischen Europas von unten.

Peter MARCUSE
Terrorismus und das Recht auf die Stadt

Seit dem 11. September 2001 ist die Bedrohung durch radikal-islamistische Anschläge in allen großen Metropolen gestiegen. Doch nirgendwo ist dies sichtbarer als in New York City. Peter MARCUSE, Professor für Stadtplanung an der Columbia University in New York, diagnostiziert, dass die reale Bedrohung zunehmend dazu benutzt wird, eine groteske sicherheitspolitische Agenda in den Städten zu implementieren, die mit der eigentlichen Gefahr wenig oder nichts zu tun hat. Demgegenüber insistiert Marcuse auf dem „Recht auf die Stadt“ für die Bürgerinnen und Bürger.

Hans-Eckehard BAHR
Kreuzzug gegen Terror
Politik mit der Apokalypse

Das gegenwärtige weltpolitische Szenario wird sowohl im politischen Islam wie im hegemonialen Amerika von apokalyptischen Weltdeutungen bestimmt. Hans-Eckehard BAHR, emeritierter Professor der Theologie und ehemaliger Mitstreiter von Martin Luther King, analysiert, wie die amerikanischen Politik mit der Konversion George W. Bushs zum wiedergeborenen Christen völlig Neues, bisher noch nicht Dagewesenes erlebt: die Beschwörung des Endkampfs gegen das Böse unter Missbrauch der apokalyptischen Heilsgeschichte.

Gudrun KRÄMER
Islam und Toleranz

Wie tolerant ist die islamische Religion? Gudrun KRÄMER, Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin, geht dieser Frage in einer großen historischen Rückschau nach. Mit Blick auf das Toleranzprinzip, so ihre These, sieht die historische Bilanz muslimischer Gesellschaften ungleich besser aus als die des christlichen Europa – wenn auch der vollen Anerkennung anderer Religionen und Weltanschauungen weiterhin erhebliche religiöse Vorbehalte entgegenstehen.

Volker PERTHES
Saudi-Arabien nach König Fahd

Nicht erst der Tod von König Fahd Anfang August hat Saudi-Arabien in den Mittelpunkt des internationalen Interesses gerückt. Das Land befindet sich schon seit geraumer Zeit in einer tiefen Krise. Volker Perthes, Leiter der Forschungsgruppe Naher Osten und Afrika der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), beschreibt das spannungsreiche Verhältnis von Reform, Emanzipation der Frau und Religion im Kernland des Islam.

Außerdem in diesem Heft:

Albrecht VON LUCKE konfrontiert die „Schicksals“-Rhetorik des Wahlkampfs mit dessen Inhaltsleere --- Kai ROGUSCH kritisiert das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Europäischen Haftbefehl --- Michael HEIM diskutiert die Macht der Mullahs und ihre Bastionen in der iranischen Wirtschaft und Gesellschaft --- Margret JOHANNSEN untersucht den palästinensischen Machtkampf zwischen Fatah und Hamas nach dem Gaza-Abzug --- Martin MALEK beleuchtet Russlands antisemitische Patrioten --- Volker BÖGE geht der Frage nach, ob Australien vor dem Durchmarsch der Konservativen in beiden Kammern steht ---

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Chronik des Monats Juli 2005 1028

KOMMENTARE UND BERICHTE

Ruck ins Ressentiment von Albrecht von Lucke S. 1031

AKW-Renaissance von Hermann Scheer S. 1034

Europaweit verhaften von Kai Rogusch S. 1039

Iranische Bombengeschäfte von Michael Heim S. 1042

Machtkampf in Gaza von Margret Johannsen S. 1046

Russlands antisemitische Patrioten von Martin Malek S. 1050

Australien: Durchmarsch der Konservativen? von Volker Böge S. 1052

KOLUMNE
Unaufhaltsame Weiterverbreitung von William Pfaff S. 1056

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Das Konservative Manifest
Udo Di Fabios „Kultur der Freiheit“ von Micha Brumlik1059

Die Irrlehre vom Lohnverzicht
Globalisierungsangst und Neoliberalismus von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker S. 1071

Europas letzte Chance:
Kosmopolitismus von unten von Ulrich Beck und Edgar Grande S. 1083

Terrorismus und das Recht auf die Stadt von Peter Marcuse S. 1099

Kreuzzug gegen Terror:Politik mit der Apokalypse
von Hans-Eckehard Bahr S. 1111

Islam und Toleranz von Gudrun Krämer S. 1119

Saudi-Arabien nach König Fahd von Volker Perthes S. 1130

MEDIENKRITIK
Frust mit Rust von Günter Giesenfeld S. 1142

WIRTSCHAFTSINFORMATION
Steuerkonzepte zur Wahl von Margit Schratzenstaller S. 1143

UMWELTINFORMATION
Umweltpolitik auf dem Bierdeckel von Stefan Wilhelmy S. 1146

DOKUMENTE ZUM ZEITGESCHEHEN

„Unsere Zukunft steht auf dem Spiel“
Ansprache von Bundespräsident Horst Köhler zur Bundestagsauflösung vom 21. Juli 2005 in Berlin (Wortlaut) S. 1149

Abschiebelager – Orte struktureller GewaltAufruf des Komitees für Grundrechte und Demokratie zum Aktionstag gegen die Errichtung von Lagern für Asylsuchende am 24. September 2005 (Wortlaut) S. 1150

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

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