Blätter für deutsche und internationale Politik 52 (2007), 1

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 52 (2007), 1
Weiterer Titel 

Erschienen
Bonn/Berlin 2007: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 Seiten
Preis
9,00 Euro (Einzelheft), 75,60 im Abo (58,20 ermäßigt)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Annett Mängel

„Blätter für deutsche und internationale Politik“ – Das Januarheft 2007

Kapitalismus als Religion, Interkulturelle Globalisierung und Gerechter Frieden

Am 21. Dezember erscheint die Januar-Ausgabe der „Blätter“ - mit Beiträgen von Norman BIRNBAUM, Dieter SENGHAAS, Petra DOBNER, Franz WALTER, Heino FALCKE, Hans-Ulrich DEPPE, Christoph FLEISCHMANN u.v.a.

Dieter Senghaas
Interkulturelle Globalisierung
Für einen neuen Dialog der Kulturen

Die Welt verstrickt sich immer mehr in kulturelle Konflikte; gleichzeitig erleben wir eine nie gekannte Nähe zum Fremden. Wie passt das zusammen? Dieter Senghaas, Professor für internationale Politik und Gesellschaft in Bremen zeigt auf, wie ökonomische Entwicklungen gesellschaftliche Identitätskrisen hervorbringen. Die wirtschaftliche Spaltung der Welt zieht deren kulturelle Spaltung nach sich – mit verheerenden Folgen. Um der kulturellen Spaltung in Globalisierung de luxe oder Globalisierung der Slums entgegenzuwirken, kommt es deshalb darauf an, Globalisierung interkulturell und damit friedlich zu gestalten.

Norman Birnbaum
Zwischen Jubel und Bangen
Die Demokratische Partei nach dem Wahlsieg

Das Ergebnis der amerikanischen Kongresswahlen vom vergangenen November war unmissverständlich, die Demokraten gewannen eine klare Mehrheit. Was sie damit anzufangen gedenken, steht allerdings noch in den Sternen. Der renommierte Publizist und „Blätter“-Herausgeber Professor Norman Birnbaum analysiert mögliche Chancen, Kandidaten und Strategien der Demokratischen Partei vor dem Countdown zur Präsidentenwahl in zwei Jahren.

Heino Falcke
Gerechter Frieden
Deutsche Friedensverantwortung im Lichte des 9. November

Gegenwärtig meldet sich ein altes deutsches Verlangen mit wachsender Lautstärke zu Wort, nämlich das Bedürfnis nach einem unbefangenen Nationalgefühl, das gern seine Flagge zeigt. Heino Falcke, Prof. em. der Theologie, Propst des Sprengels Erfurt i.R. und führender Vertreter der Bürgerrechts- und Friedensbewegung in der DDR, stellt dieses Gefühl auf den Prüfstand kritischer Selbstreflexion. Er betrachtet es im Lichte des dreifachen deutschen Schicksalsdatums des 9. November und destilliert drei Kernpunkte deutscher Friedensverantwortung für das 21. Jahrhundert.

Christoph Fleischmann
Kapitalismus als Religion

Ob credere (glauben) oder Kredit, ob der unbewegte Beweger als Sinnbild Gottes oder die unsichtbare Hand des Adam Smith als oberste Ordnungsmacht des freien Marktes – lang ist die Liste der Parallelen zwischen Kapitalismus und Religion. Der Theologe und Journalist Christoph Fleischmann verfolgt die historischen Veränderungen von Religion und Wirtschaft seit dem Aufkommen des Kapitalismus – u.a. in Zeugnissen von Goethe über Marx bis Benjamin. Als ewiger Wachstumszwang im Diesseits bestimmt die kapitalistische Dynamik das Leben der Heutigen vielleicht unauffälliger, aber wohl noch eindringlicher als die römisch-katholische Kirche die Menschen des Mittelalters und ihre Vorstellung ewigen Lebens im Jenseits.

Hans-Ulrich Deppe
Krankheit und Kommerz

Weltweit werden medizinische Entscheidungen in immer stärkerem Maße durch die Ökonomie bestimmt. Das betrifft inzwischen auch die meisten Bereiche unseres Gesundheitssystems. Hans-Ulrich Deppe, langjähriger Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie an der Universität Frankfurt a. M., fordert und zeigt auf, wie dem sozialen Risiko Krankheit durch die solidarische Bereitstellung öffentlicher Güter zu begegnen ist.

Franz Walter und Matthias Micus
Integration durch Separation

Die Existenz von „Parallelgesellschaften“ wird gemeinhin als Scheitern von Integrationsbemühungen verstanden. Die Göttinger Politikwissenschaftler Matthias Micus und Prof. Franz Walter denken den umstrittenen Begriff dagegen neu. Sie vertreten die Auffassung, dass enge soziokulturelle Netzwerke von Migranten geradezu die Voraussetzung für gelingende Integration sind: Parallelgesellschaften schaffen Sicherheit und Kommunikationswege mit der Aufnahmegesellschaft und verhindern damit gewalttätigen Protest und soziale Ausgrenzung.

Albrecht Rothacher
Zentralasien und das neue „Große Spiel“

Das rohstoffreiche Zentralasien war schon immer Austragungsort externer Konflikte, nicht zuletzt im sogenannten great game des 19. Jahrhunderts zwischen dem britischen und russischen Imperium. Der Russland- und Zentralasienexperte Albrecht Rothacher ist davon überzeugt, dass sich der Machtkampf im postsowjetischen Zentralasien unter veränderten Vorzeichen fortsetzt. Heute konkurrieren die Großmächte um die Kontrolle der Gas- und Erdölpipelines in Zentralsien – mit einem laut Rothacher überraschendem Favoriten im Kampf um die Hegemonie.

Außerdem:
Albrecht von Lucke: Nach Attac und „Vor uns die Wüste“ Petra Dobner: Des Menschen Recht auf Wasser Sarah Tietze: Armut, Aids und Afrika Reiner Bernstein: Neue Bewegung in Nahost Heiko Flottau: Saudi-Arabien vor der Zerreißprobe? Bernard Schmid: Le Pen – das Zünglein an der Waage Boris Kanzleiter: Zitterpartie in Serbien Peter Becker: Steuern für Europa Werner Schieder: Sind die Pensionen noch bezahlbar?

Wir dokumentieren, erstmalig in deutscher Übersetzung, die letzte große Rede Kofi Annans in seiner Funktion als UN-Generalsekretär vor der Welt-Klimakonferenz in Nairobi.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Kommentare und Berichte

Vor uns die Wüste von Albrecht von Lucke S. 5

Des Menschen Recht auf Wasser von Petra Dobner S. 9

Armut, Aids und Afrika von Sarah Tietze S. 13

Neue Bewegung in Nahost von Reiner Bernstein S. 17

Saudi-Arabien vor der Zerreißprobe? Von Heiko Flottau S. 20

Le Pen – das Zünglein an der Waage von Bernard Schmid S. 24

Zitterpartie in Serbien von Boris Kanzleiter S. 28

Steuern für Europa von Peter Becker S. 32

Sind die Pensionen noch bezahlbar? Von Werner Schieder S. 36

Kolumne

Die Globalisierung frisst ihre Schöpfer von William Pfaff S. 40

Medienkritik

Goya geistert von Günter Giesenfeld S. 42

Analysen und Alternativen

Zwischen Jubel und Bangen. Die Demokratische Partei nach dem Wahlsieg von Norman Birnbaum S. 43

Interkulturelle Globalisierung. Für einen neuen Dialog der Kulturen von Dieter Senghaas S. 55

Gerechter Frieden. Deutsche Verantwortung im Lichte des 9. November von Heino Falcke S. 65

Kapitalismus als Religion von Christoph Fleischmann S. 77

Integration durch Separation. Zur Paradoxie der „Parallelgesellschaften“ von Matthias Micus und Franz Walter S. 87

Krankheit und Kommerz. Zur Kritik der herrschenden Gesundheitspolitik von Hans-Ulrich Deppe S. 93

Das neue „Große Spiel“. Zentralasien und der Kampf der Großmächte von
Albrecht Rothacher S. 101

Wirtschaftsinformation

Globaler Risikofaktor Finanzmärkte von Jörg Goldberg S. 110

Dokumente zum Zeitgeschehen

Pressestimmen zu 50 Jahren „Blätter“. S. 113

„Der Klimawandel ist eine allumfassende Bedrohung“. Rede von UN-Generalsekretär Kofi Annan auf der Klima-Konferenz in Nairobi am 15. November 2006 (Wortlaut) S. 118

Wahlen 2006 S. 121

Chronik November 2006 S. 125

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre „Blätter“-Redaktion

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