Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit 10 (2006), 2

Titel der Ausgabe 
Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit 10 (2006), 2
Weiterer Titel 

Erschienen
Erscheint 
halbjährlich
ISBN
1617-9722
Anzahl Seiten
159
Preis
7 €

 

Kontakt

Institution
Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit
Land
Deutschland
c/o
Redaktionsanschrift: Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e. V. c/o Dr. Ulrike Ludwig, TU Dresden, Philosophische Fakultät Institut für Geschichte / Frühe Neuzeit, 01062 Dresden E-Mail: ulrike-ludwig@freenet.de URL: www.amg-fnz.de/lit/zeitschrift.htm Redaktion: Urte Evert (urtea@gmx.de): Lektorat Gundula Gahlen (g.gahlen@freenet.de): Projekte, Berichte Jan Willem Huntebrinker (jan.huntebrinker@web.de): Aufsätze Ulrike Ludwig (ulrike-ludwig@freenet.de): Aufsätze, Organisation, Layout Sascha Möbius (sascha.moebius@googlemail.com): Aufsätze Carmen Winkel (cwinkel@uni-potsdam.de): Rezensionen, Berichte Verlag: Universitätsverlag Potsdam Postfach 60 15 53 14415 Potsdam Fon +49 (0) 331 977 4517 / Fax 4625 E-Mail: ubpub@rz.uni-potsdam.de URL: http://info.ub.uni-potsdam.de/verlag.htm
Von
Ludwig, Ulrike

Herausgegeben im Auftrag des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft
in der Frühen Neuzeit e. V. vom Lehrstuhl für Militärgeschichte der
Universität Potsdam
Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit erscheint mit freundlicher
Unterstützung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Potsdam.
Satz: Martin Winter. Druck: Audiovisuelles Zentrum der Universität Potsdam.
Vertrieb: Universitätsverlag Potsdam, Postfach 60 15 53, 14415 Potsdam, Tel.:
+49 (0) 331 977 4517 / Fax: 4625, E-Mail: ubpub@uni-potsdam.de, URL:
http://info.ub.uni-potsdam.de/verlag.htm. Bezug: Militär und Gesellschaft in
der Frühen Neuzeit erscheint zweimal jährlich; Mitglieder des Arbeitskreises
erhalten die Zeitschrift kostenlos; Bezug über den Universitätsverlag Potsdam;
Jahresabonnement: 15,00 €, Einzelhefte: 7,50 €; ermäßigtes Abonnement für
Buchhandlungen und Bibliotheken: 12,00 €

Redaktion für diese Ausgabe:
Beiträge: Ulrike Ludwig und Jan Willem Huntebrinker; Martin Winter (Martin.Winter@gmx.net), Sascha Möbius (sascha.moebius@googlemail.com)
Projekte: Jan Willem Huntebrinker (jan.huntebrinker@web.de)
Ankündigungen: Gundula Gahlen (g.gahlen@freenet.de)
Berichte: Dorit Schneider (dorit.schneider@berlin.de)
Organisation, Rezensionen: Ulrike Ludwig (ulrike-ludwig@freenet.de).
Beiträge, Informationen über laufende oder kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte,
Tagungsberichte, Rezensionen und Ankündigungen etc. richten
Sie bitte per E-Mail oder mit PC-kompatibler Diskette an die zuständigen
RedakteurInnen unter den angegebenen Adressen. Die Redaktion behält sich
das Recht vor, Beiträge abzulehnen, geteilt abzudrucken oder nach Rücksprache
zu kürzen.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die vorliegende zweite Ausgabe des 10. Jahrganges unserer Zeitschrift
„Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit“ demonstriert in ihrer
Weise das Fortschreiten unserer redaktionellen Arbeit. Den Aufsatzteil
bilden die Ergebnisse des Graduiertenworkshops „Institutionalisierung
militärischer und ziviler Ordnungen in der Vormoderne“, der am 28.
Januar 2006 am Internationalen Graduiertenkolleg 625 „Institutionelle
Ordnungen, Schrift und Symbole“ in Dresden stattfand. Wenngleich dies
ein Novum ist, wird zugleich eine zentrale Stoßrichtung der Zeitschrift
fortgeführt. Seit Beginn bilden Projektberichte aus laufenden Forschungsvorhaben
einen Schwerpunkt der Beiträge. Hier können nun
Ergebnisse der z. T. bereits früher vorgestellten Forschungsprojekte in
gebündelter Form präsentiert werden.
Ansatzpunkt des Workshops war es, militärische Ordnungskonzepte in
ihrer Wechselwirkung mit anderen gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen
näher zu beschreiben. Als Tiefenbohrung sollte der konkrete Fall
der Rechtsordnung in den Blick genommen werden.
Ein Schwerpunkt innerhalb der Tagungsbeiträge bildete die Frage nach
Darstellungsmodi, v. a. mit Blick auf Bildquellen, militärischer Ordnung.
Damit spiegelte sich ein in der aktuellen Forschung insgesamt anzutreffende
Zuwendung zu neuen Quellengruppen und daran anschließenden
Fragen. Eine Tendenz, die auch im Bereich der neuen Militärgeschichte
verankert ist, wie etwa die epochenübergreifende Sektion zu „Kriegs-Bildern“
auf dem letzten Deutschen Historikertags in Konstanz zeigt.
Einen Tagungsbericht dazu, finden Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.
Jan Willem Huntebrinker befasste sich mit Darstellungstypen von Söldnern
auf Flugblättern und anderen Bildmaterialen des ausgehenden 16.
und beginnenden 17. Jahrhunderts. Dabei konnte er nicht nur positive
und negative Stereotypen, sondern auch einen wechselseitigen Gebrauch
von Darstellungsmustern militärischer und ziviler Ordnung aufzeigen,
der entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmungsformen der entsprechenden
Ordnungen haben musste.
Die Beiträge von Martina Dlugaiczyk und Claudia Schmitz, die für diese
Ausgabe leider noch nicht zur Verfügung standen, beschäftigten sich
ebenso mit Bildern militärischer Ordnung und deren Einfluss auf zivile
Ordnungsvorstellungen. Martina Dlugaiczyk fragte nach den Zusammenhängen
und Synergieeffekten zwischen den Darstellungsmustern
von Tulpen und militärischen Formationen in den Niederlanden des ausgehenden
16. Jahrhunderts.
Claudia Schmitz nahm hingegen die Mythen der Inka zum Ausgangspunkt,
um nach Bildern militärischer und ziviler Ordnungsprinzipien zu
fragen. Sie stellte heraus, dass als elementarster Aspekt symbolischer,
sozialer und politischer Organisation im Andenraum der Dualismus
komplementär wirkender Kräfte anzusehen ist. Mit Blick auf zivile und
militärische Ordnung war das Gegensatzpaar von Zerstörungs- und
Schöpfungskraft von zentraler Bedeutung. Vor diesem Hintergrund
schuf und stabilisierte der Krieg immer auch zivile Ordnung.
Heinrich Lang zeigt schließlich, dass für die Ordnungskonzepte zwischen
städtischer Gesellschaft und Söldnerführern im Italien der Renaissance
ebenso auf die Nutzung von Bildprogrammen zurückgegriffen wurde.
Darstellungen von berühmten Condotteri im städtischen Raum dienten
hier als ein Muster der Integration der Protagonisten militärischer Ordnung
in die ‚Zivilgesellschaft‘. Daneben kann Heinrich Lang aber noch
auf zahlreiche andere Verflechtungen zwischen beiden Bereichen verweisen.
Im Ergebnis kann er letztlich aufzeigen, dass eine klare Trennung
militärischer und ziviler Ordnung hier kaum noch möglich ist.
Die Beiträge von Martin Winter und Ulrike Ludwig nahmen schließlich
die zivile Ordnung zum Ausgangspunkt, um die Auswirkungen militärischer
Präsenz zu untersuchen. Martin Winter kann dabei für die Deserteursverfolgung
im 18. Jahrhundert erstmals von der zivilen Gesellschaft
ausgehend, detailliert Formen der Umsetzung und die dabei auftretenden
Defizite aufzeigen. Hier wird deutlich, dass das Militär auf die Kooperation
mit der zivilen Gesellschaft angewiesen war und trotz zum Teil
gegenläufigen Interessen letztlich immer wieder einvernehmliche Lösungen
gefunden wurden.
Ulrike Ludwig betrachtet schließlich am Beispiel der Landesverweisung,
wie die kursächsische Strafrechtsordnung während des Dreißigjährigen
Krieges an die neuen Gegebenheiten angepasst wurde, um zivile Ordnung
zu erhalten und zu stabilisieren.
Es ist zu wünschen, dass die Zeitschrift auch künftig für andere Tagungen im kleinen Stil als Forum der Diskussion und für die Präsentation der
Ergebnisse in Erscheinung tritt.
Neben den Aufsätzen finden sich natürlich auch in dieser Ausgabe wie
üblich Projektvorstellungen, Tagungsberichte, Rezensionen und Ankündigungen.
Besonders zu verweisen ist an dieser Stelle auf das Protokoll
der letzten Mitgliederversammlung des AMG in Konstanz, auf der auch
ein neuer Vorstand gewählt wurde.

Inhaltsverzeichnis

AUFSÄTZE
Martin Winter
„Der Untertan auf Posten“ - Deserteursverfolgung an der
brandenburgisch-mecklenburgischen Grenze im 18. Jahrhundert (139)

Jan Willem Huntebrinker
Geordneter Sozialverband oder Gegenordnung? Zwei Perspektiven
auf das Militär im 16. und 17. Jahrhundert (181)

Ulrike Ludwig
Strafverfolgung und Gnadenpraxis in Kursachsen unter dem Eindruck
des Dreißigjährigen Krieges (201)

Heinrich Lang
Der „zivile“ Krieg. Ordnungskonzepte zwischen städtischer Gesellschaft
und Söldnerführern im Italien der Renaissance (221)

PROJEKTE
Martin Meier
„Zur Rolle des Militärs in der utopischen Literatur und im utopischen
Denken der frühen Neuzeit“ (16.-18. Jahrhundert) (243)

Nicolas Disch
„Lust am Krieg“? - Engelberger Talleute in Solddiensten
(1600-1800) (250)

BERICHTE
Protokoll der Mitgliederversammlung des Arbeitskreises „Militär und
Gesellschaft in der Frühen Neuzeit“ e.V. (AMG) am 21. September 2006
(Konstanz) (255)

Urte Evert
„Die Rückkehr der Condottieri? Krieg und Militär im Spannungsfeld
zwischen Verstaatlichung und Privatisierung. Die Entwicklung vom 16.
Jahrhundert bis zur Gegenwart.“, 12. bis 14. Mai 2006 (Potsdam) (261)

Elizabeth Harding und Christine D. Schmidt
„Vormoderne Konfliktbewältigung aus regionalgeschichtlicher
Perspektive“, 21. und 22. Juni 2006 (Münster) (265)

Jan Willem Huntebrinker
„Kriegs-Bilder“: Epochenübergreifende Sektion des 46. Deutschen
Historikertags, 20. September 2006(Konstanz) (268)

REZENSIONEN
Dorit Schneider
Gabriele Jochums (Bearb.), Bibliographie Friedrich Wilhelm I.: Schrifttum
von 1688 bis 2005, Berlin 2005 (275)

ANKÜNDIGUNGEN
Militär und Recht in der Frühen Neuzeit, 4.-7. Oktober 2007 auf Schloss
Thurnau bei Bayreuth (279)

Markus Pöhlmann
Anonyme und pseudonyme Militärliteratur (281)

AUTORENVERZEICHNIS (283)
ABBILDUNGEN

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Bestandsnachweise ISSN 1617-9722