Dem Beobachter der gegenwärtigen Diskussion um wissenschaftliches Publizieren im Zeitalter des Internets drängt sich verstärkt der Eindruck auf, dass die vehement geführten Debatten in Sackgassen zu geraten drohen. Es stehen unterschiedliche Interessen von Autoren, Bibliotheken und Verlagen gegeneinander, oder sie überlagern einander und überschneiden sich. Und auch wenn heute jeder, der über einen Laptop mit Internetzugang verfügt, sofort gänzlich bequem auf das virtuelle Archiv des Weltwissens zugreifen kann: Um dieses Wissen nutzen zu können, bedarf es doch auch in der Gegenwart vor allem des Kopfes. Buch oder Netz – ist das die Frage?
INHALTSVERZEICHNIS
DOKUMENTATION
Buch oder Netz – ist das die Frage? Einführung und Dokumentation
DOSSIER
Die Wahrheit zwischen Gutenberg-Galaxis und World Wide Web Niels C. Taubert analysiert die elektronische Zeitenwende
Das virtuelle Archiv. Open Access aus der Perspektive der Bibliotheken Bruno Bauer sondiert die ökonomischen Grundlagen der virtuellen Archive
»Letzter Zugriff am ...« Christiane Fritze und Gerald Neumann untersuchen das Internet als Zitatquelle
Logbücher der Forschung und Foren für den wissenschaftlichen Diskurs Annette Leßmöllmann nimmt wissenschaftliche Blogs unter die Lupe
»Dann gehen wir eben ins Netz« Volker Gerhardt mit einem Gegenwort in GEGENWORTE
SEITENBLICKE
Die puren Stimmen der Wissenschaft Beatrice Lugger sieht eine neue Dynamik in Forschung und Medien
Der Wandel der Publikationskulturen Karin Hollricher unternimmt einen interdisziplinären Rundgang
Zwischen Expertendiskurs und Publikumserwartung Wolfert von Rahden entdeckt Fallstricke für Wissenschaftsredakteure
Einladung zur Enthauptung? Marco Scheider über die elektronische Revolution und traditionelle Lexikographie
Die Bild-Identität Matthias Bruhn begibt sich auf die Suche nach der Internationalen Standard-Bildnummer
»No Nature, no Impact« Martina Franzen und Peter Weingart imaginieren die Auswirkungen des Impact-Faktors
EINBLICKE
Und die Poesie? fragt Heiko Michael Hartmann in prosaischen Zeiten
Wikipedia: Die erste Wissensquelle im Internet Martin Haase mit einem Plädoyer für freies Wissen und Wissenskonsens
Die Muse, die Muße, das Buch und das Internet Jochen Hörisch sieht eine neue Leitmetaphorik am Horizont jenseits der Gutenberg-Galaxis
ZWISCHENRUFE
Stellen Sie sich auf die Schultern von anderen – aber schnell Allerdings nicht ohne Erlaubnis, rät Lambert Großkopf
Wer hindert wen woran? Roland Reuß macht sich Gedanken zur digitalen Edition und zum gedruckten Buch
Gene im Netz hat Simone Rödder gesucht und gefunden
AUSBLICKE
Veränderungen in der Publikations- und Kommunikationswelt Martin Grötschel und Joachim Lügger berichten von ihren Erfahrungen mit Open Access und Google im Wissenschaftsbereich
E-Publishing und Wissenschaftsverlage Sabine Cofalla über das Verlegen nach der Medienrevolution
Wissenschaftliche Qualität in digitalen Medien? Gerd Fritz und Anita Langenhorst meinen: Keine Sorge!
Geistiges Eigentum und Open Access in den Journal-dominierten Wissenschaften Siegfried Großmann fragt: Wem gehört E = mc2?