Blätter für deutsche und internationale Politik 54 (2009), 8

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 54 (2009), 8
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2009: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 Seiten
Preis
9,00 Euro (Einzelheft), 75,60 (58,20 erm.) Abo

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Annett Mängel

Liebe Leserinnen und Leser,

am 25. Juli erscheint die August-Ausgabe der „Blätter“ mit folgenden Autoren und Themen:

Nancy Fraser
Feminismus, Kapitalismus und die List der Geschichte

War es bloßer Zufall, dass Neue Frauenbewegung und Neoliberalismus gleichzeitig, sozusagen als Tandem, in Erscheinung traten und gediehen? In ihrer Bilanz der letzten 40 Jahre zeigt Nancy Fraser, wie der Neoliberalismus Elemente der feministischen Gesellschaftskritik in den Dienst kapitalistischer Verwertung und gesellschaftlicher Modernisierung stellte. Ihr Fazit: Nur eine Rückbesinnung auf die eigenen radikalen Ursprünge kann die Neue Frauenbewegung aus dieser Umarmung befreien und damit zu einer Überwindung des Neoliberalismus beitragen.

Dick Howard
Revolution und Anti-Politik. Reflexionen über 1989

Worin liegt die welthistorische Bedeutung der osteuropäischen Revolutionen des Jahres 1989? Dick Howard, Professor für Politische Philosophie an der State University of New York (SUNY), deutet sie unter Rückgriff auf die Amerikanische und die Französische Revolution als Sieg über die – demokratische Deliberation systematisch ausschließende – „Anti-Politik“ des 20. Jahrhunderts. Warum aber, fragt Howard, hat nicht auch der Westen von diesen Revolutionen gelernt, sondern stattdessen die Anti-Politik in Form des Neoliberalismus neu aufgelegt?

Iran ohne Wahl
Beiträge von Katajun Amirpur, Behrooz Abdolvand und Heinrich Schulz, Said Hosseini

Die Massendemonstrationen im Iran, die sich gegen die offenkundige Fälschung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni 2009 richteten, wurden inzwischen durch den massiven Einsatz staatlicher Gewalt unterbunden. Bedeutet dies eine Rückkehr zum Status quo ante? Oder hat das islamische Regime seine Legitimität dauerhaft eingebüßt? Eingangs geht die Publizistin und Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur der Frage nach, was von den Massenprotesten bleiben wird. Im Anschluss zeigen die Politikwissenschaftler Behrooz Abdolvand und Heinrich Schulz, dass auch das Lager der „Reformer“ um Mir Hussein Mussawi Bestandteil des islamischen Systems war und ist. Abschließend untersucht Said Hosseini das militante Bollwerk des theokratischen Regimes, die „Wächterarmee“.

Wolfgang Zellner
Abrüstung reloaded? Zur Lage der europäischen Sicherheitspolitik

Auf ihrem Gipfeltreffen am 6. und 7. Juli in Moskau einigten sich US-Präsident Barack Obama und sein russischer Amtskollegen Dmitrij Medwedjew auf neue Schritte zur Abrüstung. Was bedeuten die Vereinbarungen für die europäische Sicherheitspolitik? Wolfgang Zellner, Stellvertretender wiss. Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), erörtert die unterschiedlichen Sicherheitsperzeptionen der OSZE-Staaten und entwickelt Vorschläge, wie die Abrüstung weiter befördert werden kann.

Heribert Prantl
Sind Zeitungen systemrelevant?
Journalismus zwischen Morgen und Grauen

Sind die Tage des guten Journalismus gezählt? Stehen wirtschaftliche Interessen endgültig über qualitativ hochwertiger Berichterstattung? Heribert Prantl, Leiter des Ressorts Innenpolitik der „Süddeutschen Zeitung“, zeigt in seiner Diskussion der Pressefreiheit seit dem Protest am Hambacher Schloss im Jahre 1832, dass Zeitungen in der Tat „systemrelevant“ sind – und zwar für unsere Demokratie und Meinungsfreiheit. Seine These: Anstatt bloß über Anzeigenschwund und Internet zu lamentieren, sollten Verlage und Redaktionen die neuen Möglichkeiten, die sich gutem Journalismus in der Krise bieten, beherzt nutzen.

Die Quadratur des Kreises: „Blätter“-Gespräch mit Ralf Dahrendorf

Am 17. Juni dieses Jahres starb im Alter von 80 Jahren Ralf Dahrendorf, einer der großen liberalen Europäer. Um daran zu erinnern, wie weitsichtig Dahrendorf dachte, veröffentlichen wir einen Auszug aus dem „Blätter“-Gespräch, das Karl D. Bredthauer im Frühjahr 1996 mit ihm führte. Viele der Themen, die den gegenwärtigen Diskurs bestimmen, werden hier bereits vorweggenommen – von den exkludierenden Tendenzen der Globalisierung bis hin zur „autoritären Versuchung“ der Politik.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

KOMMENTARE UND BERICHTE

Schwarz-gelber Steuersenkungspopulismus von Rudolf Hickel S. 5

Geheimsache Krisenpolitik von Thomas Barth und Werner Rügemer S. 9

Vom Bildungsstreik zu Bewegung? Von Klemens Himpele S. 11

Bundesverfassungsgericht: Zurück zum Nationalstaat von Andreas Fischer-Lescano

Europas Rechte macht mobil von Steffen Vogel S. 19

Berlusconi grenzenlos von Susanna Böhme-Kuby S. 23

Zehn Jahre Putin: Pleiten, Pech und Pannen von Wolf Oschlies S. 27

Der BND und die Welt von morgen von Hauke Ritz S. 31

DEBATTE
Die Selbstentmündigung der Parlamente von Detlef Hensche S. 35

AUFGESPIESST
Wie das Ende der DDR geplant wurde von Uli Gellermann S. 38

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Feminismus, Kapitalismus und die List der Geschichte von Nancy Fraser S. 43

Revolution und Anti-Politik. Reflexionen über 1989 von Dick Howard S. 58

Iran ohne Wahl
Was bleibt von den Protesten? Von Katajun Amirpur S. 70

Fata Morgana der Revolution von Behrooz Abdolvand und Heinrich Schulz S. 77

Die „Partei der Kasernen“. Der Aufstieg der Wächterarmee von Said Hosseini S. 80

Abrüstung reloaded? Zur Lage der europäischen Sicherheitspolitik von Wolfgang Zellner S. 89

Sind Zeitungen systemrelevant? Journalismus zwischen Morgen und Grauen von Heribert Prantl S. 99

Die Quadratur des Kreises: „Blätter“-Gespräch mit Ralf Dahrendorf S. 108

BUCH DES MONATS

Vom Bauerkind zur Globalisierungskritikerin: Maria Mies von Elisbeth Meyer-Renschhausen S. 114

MEDIENKRITIK

20 Millionen Deutsche zu viel von Otto Köhler S. 117

Dokumente
„Den nationalen Verfassungsorganen obliegt eine besondere Verantwortung“. Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts zum Lissbon-Vertrag vom 30. Juni 2009 (Wortlaut) S. 118

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NEUERSCHEINUNG:
"DAS ENDE DES KASINO-KAPITALISMUS?

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat die kapitalistische Welt in
ihren Grundfesten erschüttert. Zugleich verschärfen sich die
Menschheitsprobleme mit Blick auf Welthunger, Klima, Energie und Umwelt.

Was sind Ursachen und Folgen dieser mehrdimensionalen Krise?
Und wie kann sie politisch wirksam bekämpft werden?

24 Beiträge von: Elmar Altvater, Samir Amin, Mike Davis, Heiner
Flassbeck, Nancy Fraser, Thomas L. Friedman, Saskia Sassen, Harald
Schumann, Ernst Ulrich von Weizsäcker u.v.a.

Das Buch kostet 15 Euro und ist im Buchhandel
und über www.blaetter.de zu bestellen.

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288 S. (Taschenbuch) | ISBN: 978-3-9804925-5-3
Euro 15,00 (D) | sFr 22,60
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