Deutschland Archiv Online (2011), 2

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Deutschland Archiv Online (2011), 2
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Weiterer Titel 
Ost-West-Beziehungen

Erschienen
Bielefeld 2011: W. Bertelsmann Verlag
Erscheint 
Monatlich
ISSN

 

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Institution
Deutschland Archiv Online
Land
Deutschland
c/o
]init[ Redaktion Köpenicker Straße 9 10997 Berlin
Von
Dr. Marc-Dietrich Ohse

Ost-West-Beziehungen umfass(t)en nicht nur politische, sondern auch etwa wirtschaftliche und kulturelle Aspekte. Zur Zeit des Kalten Krieges verstand man darunter ganz allgemein das Verhältnis zwischen den politischen Blöcken, im Besonderen aber auch die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Als Ost-West-Beziehungen konnte jedoch ebenfalls das Verhältnis zwischen der Sowjetunion und ihren ostmitteleuropäischen Satelliten gelten. Und seit 1989/90 ließen sich schließlich sogar die Auseinandersetzungen zwischen Ost- und Westdeutschen auch unter "Ost-West-Beziehungen" summieren. Im ost-westlichen Fokus werden in der neuen Ausgabe von "Deutschland Archiv Online" Literatur, Wirtschaft und Politik wie auch der Umgang mit der Geschichte durch die Wissenschaft, im Schulbuch und in der Frage der Stasi-Akten betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

ZEITGESCHICHTE/ZEITGESCHEHEN

Elke Scherstjanoi: Moskauer Blick auf den „Bitterfelder Weg“(1960–1964),
<http://www.bpb.de/themen/L2N3FS,0,Moskauer_Blicke_auf_den_Bitterfelder_Weg_%281960%961964%29.html>
Was wusste man damals in Moskau vom "Bitterfelder Weg", konnte er dort von Interesse sein? Moskau registrierte sehr genau das Unbehagen etlicher deutscher Schriftsteller mit dem "Bitterfelder Weg" und warnte vor überzogenen Erwartungen.

Bogdan Musial: Die westdeutsche Ostpolitik und der Zerfall der Sowjetunion,
<http://www.bpb.de/themen/Q1JX13,0,Die_westdeutsche_Ostpolitik_und_der_Zerfall_der_Sowjetunion.html>
Die Neue Ostpolitik wird zumeist unter politischen Aspekten betrachtet. Wirtschaftliche Gesichtspunkte werden hingegen ausgeklammert, doch gerade diese waren den Sowjets wichtig. Den Zerfall ihres Imperiums hat die wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht aufhalten können.

Jens Hüttmann: Den Anderen wirklich sehen? Die innerdeutschen Städtepartnerschaften vor und nach 1989,
<http://www.bpb.de/themen/H0XDSJ,0,Den_Anderen_wirklich_sehen.html>
Innerdeutsche Städtepartnerschaften waren zunächst von keiner Seite gewollt. Zeigte Bonn zunehmend Interesse daran, so ließ Ost-Berlin erst Mitte der 1980er-Jahre Städtepartnerschaften zu. Einige davon bestehen bis heute fort.

Christian Booß: Von der Stasi-Erstürmung zur Aktenöffnung. Konflikte und Kompromisse im Vorfeld der Deutschen Einheit,
<http://www.bpb.de/themen/PIX14E,0,Von_der_StasiErst%FCrmung_zur_Akten%F6ffnung.html>
Zwischen den Besetzungen der Stasi-Dienststellen und der Öffnung der Stasi-Akten lag ein steiniger Weg – voller Konflikte unter den Ostdeutschen wie auch zwischen Ost- und Westdeutschen. Der Kompromiss am Ende dieses Weges war schließlich ein "deutsch-deutsches Gesamtkunstwerk".

DOKUMENTATION

Manfred Wilke/Alexander Vatlin: „Arbeiten Sie einen Plan zur Grenzordnung zwischen beiden Teilen Berlins aus!“. Interview mit Generaloberst Anatolij G. Mereschko,
<http://www.bpb.de/themen/NAWPSE,0,Arbeiten_Sie_einen_Plan_zur_Grenzordnung_zwischen_beiden_Teilen_Berlins_aus%21.html>
Im Gespräch berichtet Generaloberst Mereschko über die eigene Beteiligung an den Vorbereitungen für die Abriegelung West-Berlins. Dabei wird der Zusammenhang von politischer und militärischer Entscheidung Chruschtschows für den Mauerbau deutlich.

FORUM

Marcus Böick/Angela Siebold: Die Jüngste als Sorgenkind? Plädoyer für eine jüngste Zeitgeschichte als Varianz- und Kontextgeschichte von Übergängen,
<http://www.bpb.de/themen/J9R4QK,0,Die_J%FCngste_als_Sorgenkind.html>
Die Zeitgeschichtsforschung sollte sich den Blick auf die jüngste Vergangenheit nicht durch Zäsuren oder Narrative verstellen lassen. Als multiperspektivische Varianz- und Kontextgeschichte von Übergängen in Ost und West könnte es ihr gelingen, zeitgenössische Phänomene zu historisieren.

Karlheinz Lau: Wissen und Verständnis des Nachbarn. Anmerkungen zu den Empfehlungen für ein deutsch-polnisches Geschichtsbuch,
<http://www.bpb.de/themen/99RU39,0,Wissen_und_Verst%E4ndnis_des_Nachbarn.html>
Das deutsch-polnische Schulbuch, das derzeit entwickelt wird, soll Geschichte vermitteln. Es soll das Wissen über den Nachbarn fördern und Verständnis für ihn wecken. Geschichtspolitik damit muss ausgeschlossen sein.

Klaus Bästlein: „Meine Akte gehört mir!“. Der Kampf um die Öffnung der Stasi-Unterlagen,
<http://www.bpb.de/themen/ZA37WL,0,Meine_Akte_geh%F6rt_mir%21.html>
Die Öffnung der Stasi-Akten war heftig umstritten – auch unter den Ostdeutschen selbst. Sogar Bürgerrechtler waren sich nicht einig, wie mit der Erblast des MfS umzugehen sei: Vernichtung oder – teilweise oder vollständige – Öffnung der Akten?

LITERATURJOURNAL

Wolfgang Schlott: Europäische Erinnerungsgemeinschaft,
<http://www.bpb.de/themen/DMNC89,0,Europ%E4ische_Erinnerungsgemeinschaft.html>
Sammelrezension zu: Wolfgang Stephan Kissel, Ulrike Liebert (Hg.): Perspektiven einer europäischen Erinnerungsgemeinschaft. Nationale Narrative und transnationale Dynamiken seit 1989 (Europäisierung. Beiträge zur transnationalen und transkulturellen Europadebatte; 7), Münster: LIT 2010, 245 S., € 19,90, Claus Leggewie: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wird besichtigt, München: Beck 2011. 256 S., € 14,95; Gerhard Doliesen: Polen unter kommunistischer Herrschaft 1944–1956. Mit Vergleichen zur DDR, Schwerin: LStU Mecklenburg-Vorpommern 2010, 144 S., € 10,–; Rudolf von Thadden, Karl Schlögel, Adam Krzemiński: Blicke Ost – Blicke West (Göttinger Sudelblätter), Göttingen: Wallstein 2010, 32 S., € 9,90.

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