Blätter für deutsche und internationale Politik 56 (2011), 11

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 56 (2011), 11
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2011: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
9,50 Euro, 75,60 Euro Jahresabo (62,40 Euro erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leserinnen und Leser,

die neue Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ ist erschienen. Mit Beiträgen von: Colin Crouch, Lucas Zeise, Katajun Amirpur, Micha Brumlik, Anna Sauerbrey, Nicola Liebert, Otto Kallscheuer, Werner Boldt, Helmut König, Meredith Haaf, Daniel Leisegang u.v.a.

Zu folgenden Themen: Das lange Leben des Neoliberalismus, Bankenrettung als Farce, Was der amerikanischen Linken fehlt, Islam und Demokratie, Der neueste Stillstand in Nahost, Die Apathie der TINA-Kinder, Wettrüsten im Internet, Ossietzkys Kampf um die Republik u.v.m.

http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Colin Crouch:
Das lange Leben des Neoliberalismus
Seit 2008 hält die Krise der Finanzmärkte die Welt in Atem. Obwohl neoliberale Ideen und Institutionen maßgeblich zu dieser Krise beigetragen haben, konnten sie ihren Einfluss in dieser Zeit noch vergrößern. Colin Crouch, Professor für Politikwissenschaften an der University of Warwick und Autor von "Postdemokratie", analysiert, wie es dazu kommen konnte. Sein Befund: Wir haben es nicht primär mit einem Konflikt zwischen Staat und Markt zu tun, sondern mit einer anhaltenden Dominanz der Banken und Großkonzerne, welche den erforderlichen Paradigmenwechsel verhindert.

Michael Kazin:
Keine Bewegung ohne Wurzeln. Was der amerikanischen Linken fehlt
Bislang gibt es in den USA keine ernstzunehmende linke Bewegung gegen die neoliberale Politik; darüber können auch die jüngsten Demonstrationen unter dem Motto "Occupy Wall Street" nicht hinweg täuschen. Vielmehr treibt die rechtspopulistische Tea Party die Regierung weiter vor sich her. Michael Kazin, Professor für Geschichte an der Universität in Georgetown, sucht nach den Ursachen für die Schwäche der Linken und kommt zu dem Schluss: Der Erfolg einer Bewegung in der Gegenwart liegt in oft jahrelanger institutioneller und organisatorischer Vorarbeit.

Meredith Haaf:
Die Apathie der TINA-Kinder. Warum meine Generation endlich erwachsen werden muss
Derweil in Rom, Jerusalem und New York hunderttausende gerade junge Menschen auf die Straße gehen, bleiben ihre Altersgenossen hierzulande erstaunlich ruhig. Die Journalistin Meredith Haaf analysiert die politische Apathie ihrer Generation: Groß geworden im Zeichen des There-is-no-alternative-Denkens, ist diese gegenüber den großen Themen der Zeit hilflos, überfordert und in Anspruchsdenken gefangen.

Daniel Leisegang:
Wettrüsten im Internet. Wie aus dem „Cyberwar“ ein realer Krieg zu werden droht
In jüngster Zeit weisen Experten auf eine neue, große Gefahr im Internet hin: Ein Cyberwar könne die sogenannten Kritischen Infrastrukturen eines Landes treffen — mit angeblich dramatischen Folgen. Daniel Leisegang, Politikwissenschaftler und „Blätter“-Redakteur, analysiert das Bedrohungsszenario und plädiert für rhetorische wie militärische Abrüstung. Andernfalls drohe aus dem Cyber-Wettrüsten am Ende ein realer Krieg zu werden.

Katajun Amirpur:
Islam und Demokratie. Die Geschichte einer Aneignung
Ein halbes Jahr nach ihrem Ausbruch tritt die „Arabellion“ mit den kommenden Wahlen in Tunesien und Ägypten in die nächste Phase ein. Damit wird in diesen Ländern auch das Verhältnis zwischen Islam und Demokratie neu bestimmt. Die Islamwissenschaftlerin und "Blätter"-Mitherausgeberin Katajun Amirpur entdeckt am Beispiel der jüngsten Geschichte Irans eine voranschreitende Aneignung der Demokratie durch den Islam und seine Intellektuellen.

Der Streit um eine Rede
Otto Kallscheuer:
Ein Papst auf dem Boden des Grundgesetzes
Kerstin Porzner:
Erleuchtung im Parlament?
Während des Papstbesuches stand dessen Bundestagsrede im Mittelpunkt der Debatte. Bis heute scheiden sich an ihr die Geister: Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Otto Kallscheuer hat der Papst eine moderne Rede gehalten, in der er die Menschenwürde als übergeordnete Grundlage der menschlichen Verständigung heraus- und über alle konfessionellen Unterschiede stellt. Die Literaturwissenschaftlerin Kerstin Porzner dagegen kritisiert die Rede des Papstes als antidemokratisch. Mit seinem Verweis auf das göttliche Naturrecht setze sich der Papst über das Mehrheitsprinzip hinweg.

Werner Boldt:
Der Kampf um die Republik. Das demokratische Denken Carl von Ossietzkys
Am 23. November 1936 wurde Carl von Ossietzky, dem von den Nazis inhaftierten und später ermordeten Herausgeber der „Weltbühne“, rückwirkend der Friedensnobelpreis des Jahres 1935 zugesprochen. Dennoch kann von einer Rezeption des politischen Denkens dieses wichtigen Linksdemokraten bis heute nicht die Rede sein. Werner Boldt, emeritierter Geschichtsprofessor an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, rekonstruiert die Hoffnungen und Enttäuschungen des „Republikaners ohne Republik“: von seinen großen Erwartungen an die „Weimarer Koalition“ zwischen Liberal-Bürgerlichen und Sozialdemokraten bis hin zu seinem Eintreten für die KPD.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

KOMMENTARE UND BERICHTE

Bankenrettung als Farce von Lucas Zeise S. 5

Digitales Troja von Anna Sauerbrey S. 9

Zapateros Scheitern von Andreas Baumer S. 13

Putins lupenreine Demokratur von Manfred Quiring S. 17

Erdogan: Von Atatürk zu Mubarak von Jürgen Gottschlich S. 21

Ägypten: Revolution am toten Punkt von Heiko Flottau S. 25

Der neueste Stillstand in Nahost von Micha Brumlik S. 29

Chile: Vom Dikatur-Trauma zum Protest von Benedikt Behrens S. 33

Namibia, postkolonial ignoriert von Reinhart Kößler S. 37

DEBATTE

Die Chance der Krise: Vermögensteuer jetzt! von Nicola Liebert S. 41

AUFGESPIESST

Kidnapper hinterm Bankschalter von Uli Gellermann S. 46

BUCH DES MONATS

Demjanjuk: Der letzte Prozess von Helmut König S. 120

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Colin Crouch: Das lange Leben des Neoliberalismus S. 49

Michael Kazin: Keine Bewegung ohne Wurzeln. Was der amerikanischen Linken fehlt S. 63

Meredith Haaf: Die Apathie der TINA-Kinder. Warum meine Generation endlich erwachsen werden muss S. 68

Daniel Leisegang: Wettrüsten im Internet. Wie aus dem "Cyberwar" ein realer Krieg zu werden droht S. 79

Katajun Amirpur: Islam und Demokratie. Die Geschichte einer Aneignung S. 87

Der Streit um eine Rede
Otto Kallscheuer: Ein Papst auf dem Boden des Grundgesetzes S. 96
Kerstin Porzner: Erleuchtung im Parlament? S. 101

Werner Boldt: Der Kampf um die Republik. Das demokratische Denken Carl von Ossietzkys S. 106

EXTRAS

Kurzgefasst S. 47

Chronik des Monats September 2011 S. 125

DOKUMENTE

Auf unserer Website stellen wir fortlaufend wichtige Dokumente zum aktuellen Zeitgeschehen bereit: www.blaetter.de/archiv/dokumente.

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