Deutschland Archiv Online (2012), 5

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Deutschland Archiv Online (2012), 5
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Sport

Erschienen
Bielefeld 2012: W. Bertelsmann Verlag
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Monatlich
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Institution
Deutschland Archiv Online
Land
Deutschland
c/o
]init[ Redaktion Köpenicker Straße 9 10997 Berlin
Von
Ohse, Marc-Dietrich

Bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine wie auch bei den Olympischen Spielen in London werden sich die Deutschen in den nächsten Wochen sicherlich wieder als begeisterte und möglicherweise auch als leistungsfähige „Sportnation“ erweisen. Grund genug, auf Entwicklungen in der Sportpolitik der letzten Jahre, auf die Sportgeschichtsschreibung sowie auf ausgewählte Aspekte der deutsch-deutschen Sportgeschichte zu blicken: auf Dopingskandale in der alten Bundesrepublik, auf Hooliganismus in der späten DDR, auf den Versuch der SED, den Sport ideologisch zu vereinnahmen und auf neuere Literatur zum Thema.

Inhaltsverzeichnis

DA AKTUELL

Christoph Busch, Der „Nationalsozialistische Untergrund“ im Lichte rechtsradikaler Gewalt,
<http://www.bpb.de/135578>
Rechtsradikale Gewalttaten bis hin zu Mord sind kein Novum in Deutschland. Ideologisch, strategisch und habituell bewertet die Szene Gewalt weitgehend positiv. Trotzdem stellt die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) hierzulande ebenso eine neue Eskalationsstufe dar wie die Anschläge von Anders Breivik in Norwegen, die derzeit vor Gericht verhandelt werden.

DA-ONLINE 5/2012: SPORT
<http://www.bpb.de/135220>

Herbert Fischer-Solms, Sportnation Bundesrepublik Deutschland?,
<http://www.bpb.de/136224>
„Das Thema der Freiheit … kann in Zeiten fortschreitender Globalisierung Orientierung auch für den Sport geben“, so DOSB-Präsident Thomas Bach. Doch welche Freiheit ist damit gemeint: Freiheit, sich nicht der Vergangenheit zu stellen, den Breitensport zu vernachlässigen oder beim Kampf um Medaillen nahezu jedes Mittel gelten zu lassen?

Christian Becker, Marginalisierung der Sportgeschichte? Eine Disziplin zwischen Entakademisierung und wachsender öffentlicher Wertschätzung,
<http://www.bpb.de/135222>
Die Geschichte des Sports genießt seit einigen Jahren ein wachsendes öffentliches Interesse. Zugleich aber werden die Ausgaben für die akademische Erforschung der Sportgeschichte seit Jahren gekürzt, werden Institutionen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Sportgeschichte geschlossen. Einblicke in ein Paradoxon.

Henk Erik Meier/Marcel Reinold/Anica Rose, Dopingskandale in der alten Bundesrepublik. Öffentlicher Diskurs und sportpolitische Reaktionen,
<http://www.bpb.de/137402>
Die Analyse der öffentlichen Rezeption von vier ausgewählten Dopingskandalen und der darauf folgenden sportpolitischen Reaktionen verdeutlicht, dass in den 1950er- und 60er-Jahren und teilweise bis in die 1980er-Jahre Doping nicht als allgemeines Problem des bundesdeutschen Sports wahrgenommen wird. Doping ist zu allen Untersuchungszeitpunkten zwar normativ negativ besetzt, die sportpolitischen Reaktionen darauf müssen aber als inadäquat charakterisiert werden und nahmen zunehmend scheinheilige Züge an.

Christoph Lorke, „Ungehindert abreagieren“. Hooliganismus in der späten DDR im Spannungsfeld von Anstandsnormen, Sozialdisziplinierung und gesellschaftlichen Randlagen,
<http://www.bpb.de/135223>
Ausschreitungen randalierender Fans waren seit den 1980er-Jahren in einem wachsenden Maße auch bei Sportveranstaltungen in der DDR zu beobachten. Eine Annäherung an den Hooliganismus in der DDR, die sowohl die Perspektive der Staatsmacht als auch die soziale Bedeutung dieses gesellschaftlichen Phämonens zu berücksichtigen versucht.

Anne Wanner, „Erfolge unsere Sportler – Erfolge der DDR“. Das Leipziger Sportmuseum und die museale Präsentation der (Sport-)Nation DDR,
<http://www.bpb.de/135224>
1977 erhielten die leistungssportlichen Erfolge der DDR mit dem Leipziger Sportmuseum eine attraktive Plattform. Das Sportmuseum war jedoch mehr als ein Schaukasten realsozialistischer Erfolge. In den Museumsvitrinen wurden sowohl das Anerkennungsstreben der DDR als auch die deutsch-deutsche Systemkonkurrenz greifbar.

LITERATURJOURNAL

Daniel Küchenmeister, Über die Medaillenflut hinaus,
<http://www.bpb.de/135588>
Sammelrezension zu:
Hanns Leske: Fußball in der DDR. Kicken im Auftrag der SED, Erfurt: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 2010, 143 S., € 5,–, ISBN: 9783937967691.
Kai Reinhart: „Wir wollten einfach unser Ding machen“. DDR-Sportler zwischen Fremdbestimmung und Selbstverwirklichung (Campus Forschung; 945), Frankfurt a. M./New York: Campus 2010, 424 S., € 45,–, ISBN: 9783593391861.
Ferdinand Kösters: Verschenkter Lorbeer. Sportpolitik in Deutschland zur Zeit der Wende 1989/90 (Edition Octopus), Münster: Monsenstein und Vannerdat 2009, 209 S., € 20,50, ISBN: 9783865829726.
Mike Dennis, Jonathan Grix: Sport under Communism. Behind the East German 'Miracle' (Global Culture and Sport), Basingstoke: Palgrave Macmillan 2012, 261 S., £ 55.00, ISBN: 9780230578197.
René Wiese, Jutta Braun: Ästhetik und Politik. Deutsche Sportfotografie im Kalten Krieg, Begleitbuch zur Ausstellung, Hildesheim: Arete 2010, 130 S., € 24,95, ISBN: 9783942468015.

Thomas Heimann, Massenmedien im europäischen Kontext,
<http://www.bpb.de/geschichte/135593>
Sammelrezension zu:
Ute Daniel, Axel Schildt (Hg.), Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts (Industrielle Welt; 77), Köln u.a.: Böhlau 2010, 440 S., € 44,90, ISBN: 9783412204433.
Werner Faulstich, Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, München: Verlag 2012, 461 S., € 49,90, ISBN: 9783770552689.
Paulina Gulińska-Jurgiel, „Die Presse des Sozialismus ist schlimmer als der Sozialismus“. Europa in der Publizistik der Volksrepublik Polen, der ČSSR und der DDR, Bochum: Winkler 2010, 328 S., € 38,50, ISBN: 9783899111316.
Tim von Arnim: „Und dann werde ich das größte Zeitungshaus Europas bauen“. Der Unternehmer Axel Springer, Frankfurt a. M.: Campus 2012, 410 S., € 34,90, ISBN: 9783593396361.

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