Grenzen der Wissenschaft. Neu erschienen: Heft 27 der GEGENWORTE
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift GEGENWORTE. Hefte für den Disput über Wissen, die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird, widmet sich dem Thema Grenzen der Wissenschaft.
Die Grenzen der Wissenschaft und des Wissens zeigen sich auf unterschiedliche Weise und auf zahlreichen Gebieten. Mit den Grenzziehungen der Wissenschaften setzt sich gegenwärtig vor allem die wissenschaftliche Politikberatung auseinander, denn hier treffen die Grenzverläufe verschiedenster Regionen zusammen und überschneiden einander: So tangiert die Wissenschaft etwa Bereiche der Politik, der Ökonomie und des Rechts sowie gesellschaftliche und individuelle Moralvorstellungen. Möglichkeiten und Hindernisse wissenschaftlicher Politikberatung erörtern Günter Stock, Peter Weingart, Jens Reich, Jürgen Kocka, Hans Joas, Jürgen Mittelstraß, Ortwin Renn und Christoph Möllers. Die historischen und aktuellen Grenzverläufe von Wissenschaftsdisziplinen erläutert Hans-Jörg Rheinberger im Gespräch mit Wolfert von Rahden. Sebastian Turner entwirft mit „Falling Walls“ neue Strategien der Wissensvermittlung. Abbas Khider berichtet von seinen Grenzgängen zwischen Sprachen und Kulturen im Dialog mit Wolfert von Rahden. Heinrich Detering schreibt über Poesie und Wissen, Wilhelm Voßkamp über Bacons Utopie. Hans Richard Brittnacher nimmt den prothetischen Menschen unter die Lupe, und Hans-Jochen Luhmann nähert sich den Grenzen des Wissens in den Wirtschaftswissenschaften. Tom Holert erkundet die Grenzübergänge zwischen der Ethnologie und der bildenden Kunst. Silke Domasch sind vage Semantiken in der Bioethik-Debatte aufgefallen. Carsten Hucho stellt die Frage, wie man Forschung nachhaltiger bewerten kann. Markus Schnöpf weiß, was Robert Koch mit den Digital Humanities zu tun hat. Angela Spahr sieht den Nachbarn in der Literatur als Grenzfall. Viren als Waffen untersucht Kai Kupferschmidt. Dieter Simon betrachtet den Juristen als Grenzer. Bakterien-Bilder von Edgar Lissel sowie Einführung und Dokumentation runden das Heft ab.
Leseproben und die Inhaltsverzeichnisse der bisher erschienenen Nummern finden Sie im Internet unter www.gegenworte.org. Presseexemplare sind erhältlich über den Akademie Verlag Berlin (030-42200640 oder gericke@akademie-verlag.de). ISSN 1435-571 X, 88 Seiten, € 14.
INHALT
DOKUMENTATION
Grenzen der Wissenschaft: Moving Frontier Einführung und Dokumentation
DOSSIER
Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung Günter Stock erkennt in der Gesellschaftsberatung eine nationale und europäische Aufgabe.
Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung – von den Möglichkeiten ganz zu schweigen Peter Weingart diskutiert die politische und gesellschaftliche Wirkung der Klimaforschung.
Athena oder Aschenputtel? Jürgen Mittelstraß sieht den wissenschaftlichen Verstand unter Zwängen der Politikberatung.
Eine Frage der Selbstbegrenzung Hans Joas richtet den Blick auf die Verantwortung des Wissenschaftlers.
Ethische Beratung der Politik durch die Wissenschaft? Christoph Möllers fordert die wissenschaftliche Reflexion der wissenschaftlichen Beratung.
Wie viel Partizipation verträgt die Wissenschaft? Ortwin Renn denkt über politische Legitimation nach Stuttgart 21 nach.
Für wissenschaftliche Gesellschafts- und Politikberatung, aber nicht ex cathedra Jürgen Kocka plädiert für einen selbstreflexiven Duktus.
Anspruch und Wirklichkeit der Politikberatung durch die Wissenschaft Jens G. Reich beschreibt akademische Strategien, aus dem Elfenbeinturm herauszukommen.
RÜCKBLICKE
„Bis an die Grenze des überhaupt Möglichen“ Wilhelm Voßkamp hat die Utopie Francis Bacons als grenzwissenschaftlichen Entwurf identifiziert.
Robert Koch und die Digital Humanities Den Zusammenhang erläutert Markus Schnöpf.
IM GESPRÄCH
„Das Wesen der Forschung besteht im Übersteigen von Grenzen“ Hans-Jörg Rheinberger im Gespräch mit Wolfert von Rahden über historische und aktuelle Grenzverläufe der Wissenschaften
Bakterien-Bilder Edgar Lissel
INNENANSICHTEN
In gewissen Grenzen Silke Domasch sind vage Semantiken in der Bioethik-Debatte aufgefallen.
Grenzen des Wissenswerten in der Wirtschaftswissenschaft Aufgespürt von Hans-Jochen Luhmann.
Die Petrischale der Pandora Kai Kupferschmidt schreibt über Viren als Waffen.
Der W€rt der Wissenschaft Carsten Hucho sucht nach Kriterien, die ein Maß für die Qualität von Forschung geben können.
„Poesie und Wissen“ Heinrich Detering widmet sich einer schwierigen Beziehung.
„In der Wissenschaft fallen ständig Mauern“ Wolfert von Rahden stellt Sebastian Turner Fragen zu Strategien der Wissensvermittlung.
SEITENBLICKE
L'homme prothèse Hans-Richard Brittnacher sieht den Homo futurus nicht als Protheteus.
Der Nächste, ein Grenzfall Angela Spahr begegnet dem Nachbarn auf literarische Weise.
Unterm Tropenhelm Tim Holert schreibt über ethnografische Wenden und andere Bewegungen in den Beziehungen zwischen bildender Kunst und Wissenschaft.
Grenzenlos Dieter Simon macht sich Gedanken über Juristen als Grenzzieher.
„Die fremde Sprache bedeutet Freiheit“ Abbas Khider im Dialog mit Wolfert von Rahden über Grenzgänge zwischen Sprachen, Staaten und Kulturen