Gegenworte 28 (2012), 2

Titel der Ausgabe 
Gegenworte 28 (2012), 2
Weiterer Titel 
Zwischen den Wissenschaften

Erschienen
Berlin 2012: Akademie Verlag
Erscheint 
erscheint 2 x jährlich
Anzahl Seiten
88 S.
Preis
14,00 €

 

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Institution
Gegenworte. Zeitschrift für den Disput über Wissen
Land
Deutschland
Von
Phuong Duong

Zwischen den Wissenschaften. Neu erschienen: Heft 28 der GEGENWORTE

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift GEGENWORTE. Hefte für den Disput über Wissen, die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird, widmet sich dem Thema Zwischen den Wissenschaften. Über Inter-, Multi- und Transdisziplinarität.

In jüngster Zeit wird der Disput um Interdisziplinarität zuweilen höchst kontrovers und polarisierend geführt. Die einen mutmaßen, interdisziplinäre Verbünde schlössen sich zu bloßen „Beutegemeinschaften“ zusammen, um im taktischen Bündnis Förder- und Forschungsgelder zu erlangen. De facto jedoch würden sie unter dem gemeinsamen „Antragsdach“ nur additive, allenfalls multidisziplinäre Forschung betreiben, die nebeneinander herlaufe – ohne dass neue integrative Ergebnisse im Sinne von Transdisziplinarität erzielt würden. Die anderen hingegen betonen, dieses Risiko bestünde lediglich bei Fragestellungen, die „top down“ vorgegeben werden. In all jenen Fällen jedoch, bei denen die Fragestellung aus den konkreten Problemen selbst – also „bottom up“ – erwüchse, verlange die Sache von sich aus mehr oder minder zwangsläufig interdisziplinäres wissenschaftliches Arbeiten. Und sie erinnern an jene großen Forschungsfelder, die unterschiedlichste Disziplinen und Technologien miteinander verschmelzen, wie etwa die Bio-, Nano-, Informations- und Kognitionswissenschaften, in denen Technik-, Natur- und Geisteswissenschaften kooperieren.

Günter Stock, Peter Weingart und Klaus Mainzer erörtern das Für und Wider interdisziplinären Forschens. Jürgen Mittelstraß erläutert die Idee der Transdisziplinarität. Jürgen Kaube erklärt den Unterschied zwischen ‚normal‘ und ‚strategisch’. Peter Eisenberg macht sich Gedanken über Deutsch als Wissenschaftssprache. Kirsten Einfeldt setzt auf die wechselseitige Inspiration von Wissenschaften und Künsten. Jens Bisky stimmt das Lob der Disziplinen an.

Herlinde Koelbl erläutert im Gespräch mit Anna Bernhardt ihre Entwürfe zur Fotografie als Spiegel der Gesellschaft. Rembert Unterstell betrachtet den Aufschwung der ‚Event-Wissenschaft’ mit gemischten Gefühlen. Stephan Leibfried fragt, wohin der Weg der Exzellenzinitiativen führt. Jutta von Maurice und Hans-Peter Blossfeld sehen Chancen für die Forschung durch interdisziplinäre Netzwerkbildung. Mathias Gatza erinnert sich, wie er zu einem Universalgenie wurde.

Mit weiteren Beiträgen von Volker Gerhardt, Klaus Brockhoff, Rüdiger Zill, Klaus-Peter Schmitz, Stephan Ruß-Mohl und Christoph Markschies.

Mit Einführung und Dokumentation sowie Bildern von Herlinde Koelbl.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

DOKUMENTATION

Zwischen den Wissenschaften
Einführung und Dokumentation

DOSSIER

Wozu Interdisziplinarität?
Günter Stock erörtert das Für und Wider.

Transdisziplinarität
Jürgen Mittelstraß sondiert den Wandel von der schwachen zur starken Interdisziplinarität.

Interdisziplinarität
Peter Weingart erkennt ein universitäres Organisationsproblem.

Normale und strategische Interdisziplinarität in den Geistes- und Sozialwissenschaften
Jürgen Kaube erklärt den Unterschied zwischen ‚normal’ und ‚strategisch’.

Philosophie als Band zwischen den Wissenschaften?
Volker Gerhardt lotet die Chancen und Grenzen des disziplinären Denkens aus.

PORTRÄT

Herlinde Koelbl: Schreiben

INNENANSICHTEN

Von der interdisziplinären zur integrativen Forschung
Klaus Mainzer möchte eine uralte Vision der Philosophie realisieren.

Durch die Mitte zur Spitze
Quo vadis 2017, Exzellenzen?, fragt Stephan Leibfried.

Plädoyer für Forschungsverbünde in der Wissenschaft
Klaus-Peter Schmitz eröffnet Perspektiven aus den Technikwissenschaften und der Medizintechnik.

Chancen für die Forschung durch interdisziplinäre Netzwerkbildung
Jutta von Maurice und Hans-Peter Blossfeld erörtern das Beispiel des Nationalen Bildungspanels.

Außenbeziehungen und Binnendifferenzierung
Klaus Brockhoff nimmt Interdisziplinäres in der Betriebswirtschaftslehre unter die Lupe.

IM GESPRÄCH

Fotografie als Spiegel der Gesellschaft
Herlinde Koelbl im Gespräch mit Anna Bernhardt

BLICK VOM RAND

Das Ende vor Augen?
Peter Eisenberg macht sich Gedanken über Deutsch als Wissenschaftssprache.

Lob der Disziplinen
Jens Bisky fordert Bereitschaft zu „cyclopischer Einseitigkeit“.

Weltenbummler, Importeure, Migranten
Rüdiger Zill beschäftigt sich mit drei Formen der Interdisziplinarität.

Wissen to go? Science Center und „Centermania“
Rembert Unterstell betrachtet den Aufschwung der ‚Event-Wissenschaft’ mit gemischten Gefühlen.

Zur wechselseitigen Inspiration von Wissenschaften und Künsten
Kirsten Einfeldt warnt vor allzu überstürztem Eintauchen in die Interdisziplinarität.

RÜCKBLICKE

Interdisziplinarität am Beispiel der Altertumswissenschaften
Christoph Markschies skizziert einige Berliner Erfahrungen, nicht nur aus den letzten Jahren.

Grenzgänge mit Hindernissen
Stephan Ruß-Mohl mit einem sehr persönlichen Rückblick auf Journalismusforschung und Ökonomik

Unendliche Welten
Mathias Gatza erinnert sich, wie er zu einem Universalgenie wurde.

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