INHALT
Editorial, S. 253
Geburtstag
Konrad Köstlin: Gruß an Margot Schindler, S. 257–259
Madame la vache, connaissez-vous cette tradition? (Matthias Beitl), S. 260–264
Für den Kaiser bestimmt, im Museum verwahrt (Dagmar Butterweck), S. 265–266
Pressendruck (Hermann Hummer), S. 267–269
Eine regionale Variation zum Internationalen Frauentag (Birgit Johler), S. 270–272
Eine Spurensuche (Herbert Justnik unter Mitarbeit von Birgit Johler), S. 273–276
Kostüm einer Dame bei Hof als Sinnbild eines Lebenswerks (Kathrin Pallestrang), S. 277–280
Eine Fußschale „Bianchi di Faenza“ aus der Westslowakei von 1629 (Claudia Peschel-Wacha), S. 281–283
Eine Kleinplastik von Ignác Bizmayer aus dem Jahr 2012 (Katharina Richter-Kovarik), S. 284–286
Vergessene Volkskunst auf zartem Gespinst (Nora Witzmann), S. 287–289
Abhandlungen
Magdalena Puchberger, Urbane Heimatkultur als ideologische und soziale Schnittstelle in der Ersten österreichischen Republik, S. 293–324
Jens Wietschorke, Beziehungswissenschaft. Ein Versuch zur volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Epistemologie, S. 325–359
Mitteilung
Ina Dietzsch, Theater und Wissenschaft im Dialog, S. 363–375
Chronik der Volkskunde
„Hitlerbauten“ in Linz. Wohnsiedlungen zwischen Alltag und Geschichte. 1938 bis zur Gegenwart (Birgit Johler, Magdalena Puchberger), S. 379–385
Bericht über die Hochschultagung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde „Äußerungen. Die Oberfläche als Gegenstand und Perspektive der Europäischen Ethnologie“ (Svenja Reinke), S. 385–390
45. Internationales Symposium für Keramikforschung (Claudia Peschel-Wacha), S. 391–394
Innovative Zugänge, weitsichtige Interdisziplinarität und neue Ziele. 10. Tagung der Kommission für Tourismusforschung der dgv(Michael J. Greger, Stephanie Tomschitz), S. 394–400
Tagung des Studienprojekts „Money Matters. Umgang mit Geld als soziale und kulturelle Praxis“ (Birgit Huber), S. 401–407
Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung (Cornelia Kühn), S. 408–412
Visualisierte Minderheiten. Probleme und Möglichkeiten der musealen. Präsentation von ethnischen bzw. nationalen Minderheiten (Elisabeth Fendl), S. 413–417
„The New Public Good“. Aff ects and Techniques of Flexible Bureaucracies (Alexandra Schwell), S. 418–422
Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Katschnig-Fasch (Johanna Rolshoven, Helmut Eberhart, Burkhard Pöttler, Johann Verhovsek), S. 423–427
Literatur der Volkskunde
Heimo Cerny: Vierkanter. Wahrzeichen des Mostviertels (Olaf Bockhorn), S. 431–433
Bianca Wildfeuer: Romantisches. Zur Bedeutung einer Gefühlswertigkeit am Beispiel heutiger Wohnkultur (Timo Heimerdinger), S. 434–437
Ingrid Tomkowiak (Hg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung (Teresa Liska), S. 437–441
Claudia Schlager: Kult und Krieg. Herz Jesu – Sacrè Coeur – Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914–1925 (Herbert Nikitsch), S. 442–445
Christian Thiel: Das „bessere Geld“. Eine ethnographische Studie über Regionalwährungen (Daniela Pfennig), S. 445–448
Brigitte Schmidt-Lauber, Gudrun Schwibbe (Hg.): Alterität. Erzählen vom Anderssein (Raffaela Sulzner), S. 449–454
Sigrid Schade, Silke Wenk: Studien zur visuellen Kultur. Einführung in ein transdisziplinäres Forschungsfeld (Karoline Walter), S. 454–457
Buchanzeige: Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Bd. 1, Bd. 2, Bd. 3 (Herbert Nikitsch), S. 458–459
Eingelangte Literatur (Hermann Hummer), S. 460–467
Internationale Zeitschriftenschau (Hermann Hummer), S. 467–469
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren, S. 471
ABSTRACTS
Magdalena Puchberger, Urbane Heimat-Kultur als ideologische und soziale Schnittstelle in der Ersten österreichischen Republik / Urban Heimat culture as an ideological and social interface during Austria’s “First Republic”
In der Ersten österreichischen Republik formierte sich in Wien eine spezifisch urbane Heimat-Kultur, die vor allem von den kleinbürgerlichen und proletarischen Trachtenerhaltungsvereinen getragen wurde. Der Beitrag setzt diese Vereine in Verbindung zu anderen Gruppierungen der Heimat-Kultur, etwa der Österreichischen Heimatgesellschaft oder dem Museum für Volkskunde. Über ideologische wie praxeologische Beispiele werden Unterschiede aber auch Überschneidungen ebenso sichtbar wie die alltagskulturelle Ausgestaltung der Heimat-Kultur.
During the interwar years (1919–1938) in Austria (“First Republic”) a specific urban Heimat culture developed and was maintained and propagated mainly by the petit bourgeois and proletarian societies for the preservation of traditional costumes. This paper compares these societies with other groups or organizations concerned with Heimat culture, such as the Österreichische Heimatgesellschaft or the Museum of Folk Life and Folk Art. Through ideological and practical examples it shows differences and similarities as well as everyday manifestations of Heimat culture.
Jens Wietschorke, Beziehungswissenschaft. Ein Versuch zur volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Epistemologie / Relational studies. An attempt at an epistemology of ethnological-cultural studies
Der Beitrag diskutiert einige epistemologische Grundfragen der Volkskunde/Europäischen Ethnologie: Wie werden im Fach die kleinen Wirklichkeitsausschnitte mit den sozialen Strukturen zusammengedacht? Was bedeutet es, ein kulturelles Phänomen zu „kontextualisieren“? Und welche Möglichkeiten gibt es, die Kategorien Kultur und Gesellschaft heuristisch sinnvoll aufeinander zu beziehen? Abschließend wird für eine volkskundliche Kulturanalyse als „Beziehungswissenschaft“ plädiert, die Differenzen und Relationen in den Blick nimmt und sich gleichzeitig als transdisziplinäre Schnittstelle begreift.
Several basic epistemological questions in Folk Life and Folk Art/European ethnology are discussed. How do the small individual mosaic stones of reality fit together within the larger social structures? What is meant by “contextualizing” a cultural phenomenon? Which options exist for heuristically interrelating the categories of culture and society in a meaningful way? In conclusion, the paper calls for “relational studies” in the form of an ethnological-cultural analysis that would take into consideration the differences and relationships while at the same time seeing itself as a transdisciplinary interface.