Die Euro-Krise, die seit über drei Jahren nicht nur auf den Euroländern lastet, hat wichtige, für die Europäische Union existenzielle Fragen aufgeworfen. Sie betreffen nicht nur die Finanzierung von überschuldeten Staaten beziehungsweise das Verhältnis zwischen Politik und Finanzmärkten, sondern auch die demokratische Verfasstheit der europäischen Institutionen.
Die Meinungen darüber, welcher Ausweg aus der Krise langfristig der geeignetste wäre, sind so vielfältig wie Europa selbst. Die Positionen bewegen sich dabei zwischen dem Ruf nach „mehr Europa“, also nach vertiefter Integration und deutlich stärkerer Übertragung nationaler Souveränitätsrechte auf die EU, und der Forderung, zahlreiche Kompetenzen wieder zu „repatriieren“.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Ulrike Guérot: Zwischen Haushalts- und Legitimationsdefizit: Zur Zukunft der europäischen Demokratie (Essay)
Dominik Geppert: Halbe Hegemonie: Das deutsche Dilemma (Essay)
Oskar Negt: Plädoyer für ein gerechtes Gemeinwesen Europa (Essay)
Werner Link: Europa in der Welt: Ansätze, Möglichkeiten und Grenzen einer gemeinsamen Außenpolitik
Annegret Eppler: Legitimation durch interparlamentarische Zusammenarbeit?
Hans-Heinrich Nolte: Zentrum und Peripherie in Europa aus historischer Perspektive
Silviu Mihai: Rumänien und Bulgarien: Hoffen auf Europa