Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 4

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 4
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2014: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 10,00 Einzelheft, € 84,60 im Abo (€ 67,20 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die April-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 28. März 2014.

mit Beiträgen von: Nando Belardi, Dieter Senghaas, Rudolf Hickel, Elmar Altvater, Norman Birnbaum, Rami G. Khouri, Reinhard Mutz, Karin Priester, Thomas Gebauer, Franz Segbers, Tamara Ehs, Albrecht von Lucke, Anne Britt Arps u.a.

zu folgenden Themen: Die Ukraine: Ein zerrissenes Land, Ruanda: Der Genozid in hundert Tagen, Die stets vertagte Völkerrechtsrevolution, Syrien und die neue Al-Qaida-Achse, Venezuela: Maduros Schicksalsjahr, Europa jenseits der Demokratie?, Die Agenda 2010 der Kirchen, Was ist uns Füsorge wert?, Max Weber: Macht und Weltfremdheit u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Andreas Kappeler:
Das zerrissene Land. Der Kampf um die Ukraine und ihr historisches Erbe, S. 43–52

Mit der Loslösung der Krim droht die Krise in der Ukraine weiter zu eskalieren. Doch während die politischen Akteure um eine pro-westliche oder pro-russische Ausrichtung des Landes ringen, entwirrt der Geschichtswissenschaftler Andreas Kappeler Mythen und Fakten um dessen Zugehörigkeit. Sein Fazit: Auch wenn die Ukraine stets zu Europa gehörte, resultiert daraus keine zwingende Zugehörigkeit zu Europäischer Union oder gar dem Westen.

Nando Belardi:
Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen, S. 53–63

In diesem Monat jährt sich zum 20. Mal der Beginn eines Völkermords, der in wenigen Monaten bis zu einer Million Menschen das Leben kostete – der schnellste Genozid der Geschichte. Wie konnte auf derart effiziente Weise gemordet werden, fragt der Sozialwissenschaftler Nando Belardi. Inwiefern wurden die Massaker geplant und vorbereitet – und welche Rolle spielte dabei die internationale Gemeinschaft?

Tamara Ehs:
Welt ohne Gericht. Die stets vertagte Völkerrechtsrevolution, S. 65–72

Der aktuelle Konflikt um die Ukraine, aber auch das anhaltende Morden in Syrien zeigen aufs Neue, wie wenig handlungsfähig die völkerrechtlichen Institutionen im Fall eines Rechtsbruchs sind. Als Politikwissenschaftlerin und Institutionenforscherin wirft Tamara Ehs einen kritischen Blick auf die historische Genese des Völkerrechts. In einer echten Völkerrechtsgemeinschaft, so ihr Fazit, muss eine Verrechtlichung aller internationalen Konflikte das Ziel sein, um durch Gerichte Verbrechen präventiv zu verhindern.

Thomas Gebauer:
Jenseits der Hilfe: Von der Wohltätigkeit zur Solidarität, S. 73–79

Hilfe in Notsituationen ist ethische Pflicht – ohne diesen Grundsatz in Frage zu stellen, übt Thomas Gebauer, selbst Gründer der Hilfsorganisation medico international, Kritik an „Hilfe“ als unhinterfragtem Paradigma. Hilfe, vor allem Entwicklungshilfe, stütze einen Neoliberalismus, der gesellschaftliche Verantwortung als Einsparpotential betrachte. Gebauer fordert stattdessen ein Neudenken von Unterstützung vor dem Ideal eines Guten Lebens für Alle.

Elmar Altvater:
Die Kontrolle der Zukunft. Edward Snowden und das neue Erdzeitalter, S. 81–89

Bereits seit Jahren sprechen Geowissenschaftler vom „Anthropozän“– dem „vom Menschen gemachten Erdzeitalter“. Doch erst seit 2013 veränderte Edward Snowden unser Wissen um den Einfluss der Geheimdienste. Der Politologe Elmar Altvater verknüpft die Themenkomplexe Datenspeicherung und Ressourcenausbeutung und kommt zu einer dramatischen Diagnose: Das kapitalistische System leidet an einer globalen Kontrollphantasie, um die Zukunft des Menschen wie des Planeten zu beherrschen.

Dieter Senghaas:
Europa, China, Arabellion: Die Zukunft der Zivilisierung, S. 91–98

Im Kontext aufstrebender BRICS-Staaten und emanzipatorischer Bewegungen in den Arabischen Ländern wird der Wert von „Zivilisierung“ als westliches Exportgut stark in Frage gestellt. Der Friedensforscher Dieter Senghaas spricht sich für eine Relativierung der westlichen Perspektive aus und gibt einen Überblick über global konkurrierende Verständnisse von „Zivilisierung“. Um eine friedliche Entwicklung zwischen den Staaten zu gewährleisten, bleibe jedoch eine pluralistische, aber friedliche Konfliktbearbeitung im Innern der Staaten von zentraler Bedeutung.

Karin Priester:
Governance in Europa: Auf dem Weg in die Postdemokratie?, S. 99–110

Zum achten Mal finden im Mai die Wahlen zum EU-Parlament statt. Die von 500 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürgern gewählte Volksvertretung hat jedoch nach wie vor wenig Einfluss. Die Historikerin und Politikwissenschaftlerin Karin Priester warnt eindringlich vor autoritären Tendenzen auf EU-Ebene. Gegen technokratische Good Governance – aus Management, Effizienz und Kommunikationsstrategien – gelte es das Prinzip demokratischer Einflussnahme zu stärken.

Wolfgang Martynkewicz:
Vom „Willen zum Kampf“ zur Weltentfremdung. Zu Leben und Aktualität Max Webers, S. 111–119

Am 21. April jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag Max Webers und längst ist der Klassiker der Soziologie bis ins Kleinste seines Privatlebens ausgeleuchtet. Der Literaturwissenschaftler Wolfgang Martynkewicz zeichnet dagegen ein eminent politisches Bild des hoch einflussreichen Denkers: Wie er sich verhielt in einer Zeit von Widersprüchen und letztlich immer Wissenschaftler blieb – trotz des Willens zur Politik.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Kommentare und Berichte

Die Krimkrise und der Wortbruch des Westens von Reinhard Mutz S. 5

Venezuela: Maduros Schicksalsjahr von Anne Britt Arps S. 11

Syrien und die neue Al-Qaida-Achse von Björn Blaschke S. 15

Japan: Mit Nationalismus in die Isolation von Siegfried Knittel S. 19

Obamas letzte Wahl von Norman Birnbaum S. 23

Die Agenda 2010 der Kirchen von Franz Segbers S. 27

Markt und Macht in der App-Economy von Ulrich Dolata und Jan-Felix Schrape S. 31

Debatte

Die Care-Revolution: Was ist uns Fürsorge wert? Von Sebastian Dörfler S. 35

Kolumne:

Eine Verfassung für alle: Danke, Tunesien! Von Rami G. Khouri S. 39

Aufgespießt

Ein Herz für Hoeneß von Albrecht von Lucke S. 80

Analysen und Alternativen

Kurzgefasst, S. 41

Das zerrissene Land. Der Kampf um die Ukraine und ihr historisches Erbe von Andreas Kappeler S. 43

Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen von Nando Belardi S. 53

Welt ohne Gericht. Die stets vertagte Völkerrechtsrevolution von Tamara Ehs S. 65

Jenseits der Hilfe: Von der Wohltätigkeit zur Solidarität von Thomas Gebauer S. 73

Die Kontrolle der Zukunft. Edward Snowden und das neue Erdzeitalter von Elmar Altvater S. 81

Europa, China, Arabellion: Die Zukunft der Zivilisierung von Dieter Senghaas S. 91

Governance in Europa: Auf dem Weg in die Postdemokratie? Von Karin Priester S. 99

Vom „Willen zum Kampf“ zur Weltentfremdung. Zu Leben und Aktualität Max Webers von Wolfgang Martynkewicz

Buch des Monats

Soros versus Merkel von Rudolf Hickel S. 120

Extras

Dokumente zum Zeitgeschehen, S. 124

Chronik des Monats Februar 2014, S.125

Weitere Hefte ⇓
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Thema
Weitere Informationen
rda_languageOfExpression_z6ann
Bestandsnachweise 0006-4416