Die Zunft der Politischen Theorie scheint angesichts der vielfältigen Krisen unserer Gegenwart ratlos. Die Frage nach den Ursachen, die eine ganze, um Worte für gewöhnlich nicht verlegene Disziplin in diesen bewegten Zeiten verstummen lassen, steht im Zentrum des von Martin Nonhoff und Frieder Vogelmann herausgegebenen Mittelweg-36-Schwerpunkts.
Den Auftakt macht Regina Kreide, die "Das Schweigen des politischen Liberalismus" auf dessen Unfähigkeit zum Umgang mit einer bestimmten Art politischer Konflikte zurückführt. Anschließend wägt Martin Nonhoff "Krisenanalyse und radikale Theorie der Demokratie" gegeneinander ab, während Jörg Schaub fragt, warum das "Luftschloss Liberalismus" die Bodenhaftung verloren hat. Sodann plädiert Frank Nullmeier für eine "Politische Theorie des Komparativs", die die menschliche Neigung, sich mit anderen zu vergleichen, nicht außen vor lässt. Und Frieder Vogelmann schließlich nimmt das trügerische Glück "Liberaler Subjekte" unter die Lupe.
INHALT
Martin Nonhoff / Frieder Vogelmann: Editorial (S. 3–4)
Regina Kreide: Das Schweigen des politischen Liberalismus (S. 5–20)
Martin Nonhoff: Krisenanalyse und radikale Theorie der Demokratie (S. 21–37)
Jörg Schaub: Luftschloss Liberalismus. Warum das Denken in Krisenzeiten keinen Halt findet (S. 38–55)
Frank Nullmeier: Politische Theorie des Komparativs. Soziale Vergleiche und gerechte Gesellschaft (S. 56–73)
Frieder Vogelmann: Liberale Subjekte. Eine affirmative Streitschrift (S. 74–90)
Wolfgang Kraushaar: Aus der Protest-Chronik: 24./25. März 1977, Buenos Aires (S. 91–102)