Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2014/2015

Titel der Ausgabe 
Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2014/2015
Weiterer Titel 
Vom nationalen Hort zur postmodernen City, Zur Migrations- und Identitätsgeschichte der Stadt Linz m 20. und 21. Jahrhundert

Erschienen
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-900388-62-1
Anzahl Seiten
477
Preis
34,-- €

 

Kontakt

Institution
Historisches Jahrbuch der Stadt Linz
Land
Austria
c/o
*Redaktion:* Dr. Cornelia Daurer Archiv der Stadt Linz Hauptstr. 1-5 4041 Linz E-Mail: <Cornelia.Daurer@mag.linz.at> *Vertrieb:* Archiv der Stadt Linz Hauptstraße 1-5 4041 Linz E-Mail: <archiv@mag.linz.at>
Von
Hermann, Cathrin

Der vorliegende Band schildert die jüngere Vergangenheit der Stadt Linz als Geschichte der Zuwanderung. Er belegt, in welchem Ausmaß Linz schon vor hundert Jahren von Migration geprägt wurde. War es damals die Nahwanderung aus den benachbarten Regionen, so gewann die Fernwanderung durch die großen Flüchtlingsströme nach 1945 sowie später durch die Arbeitswanderung der „Gastarbeiter/innen“ an Bedeutung. Die Migrationspolitik und -debatten nicht nur der Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart bilden den Rahmen des Buches. Michael John veranschaulicht nicht zuletzt anhand lebensgeschichtlicher Interviews, mit welchen Lebenswelten die zugewanderten Menschen konfrontiert waren, und wie sie letztlich auch die Identität der Stadt mitformten.
Michael John ist Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Johannes Kepler Universität Linz.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

KAISERZEIT

Um 1900 – Deutsche – Österreichische – Multiethnische Städte

Linz und Oberösterreich in der Spätgründerzeit

„Die deutsche Wacht an der Donau“

Nationalitätenkämpfe versus Multiethnizität – Krisen der Identität

Zur Konstruktion von Fremdheit

Übergangsjahre: Vom Kriegsausbruch bis 1920

ZWISCHENKRIEGSZEIT

Kontinuitäten – Diskontinuitäten: Die Zeit der Ersten Republik

Die städtische Bevölkerungsentwicklung 1920–1934

Wirtschaftskrise, „Judenfrage“ und Antisemitismus

Zwischenkriegsjahre: Vom Land in die Stadt – Mehr Frauen als Männer

Anti-Urbanität, Bettelmigration und „Landstreicherei“

NATIONALSOZIALISMUS

Verfolgung und Ausgrenzung der Juden, Roma und Sinti

Die „Führerstadt“ – Stadtwachstum und Stadtentwicklung

Ethnische Hierarchien, Zwangsarbeit und extreme Repression

NACHKRIEGSJAHRE, WIEDERAUFBAU UND WIRTSCHAFTSBOOM

Displaced Persons, „Volksdeutsche“ und Besatzungstruppen

Die Lager der jüdischen Displaced Persons in Linz
– Separierte Lager für Juden
– Parallelgesellschaften?
– Jüdische DPs und DP-Lager in der Wahrnehmung

„Homogenisierung“ – die Jahre des „Wirtschaftswunders“ der 1950er und 1960er Jahre
– Die Barackenlager – eine langfristige Erscheinung
– Städtische Identität im Wiederaufbau – „bodenständig“ versus „fremd“
– Die Dominanz der Pendelwanderung

„GASTARBEITER“, FAMILIENNACHZUG, NEUE MIGRATION

Die Zuwanderung der „Gastarbeiter“ – Zur transnationalen Arbeitsmigration der 1960er, 1970er und 1980er Jahre
– Arbeitskräftemangel und Hebung des Lebensstandards in Österreich
– Bürgermeister Hillinger und die Arbeitsmigration
– Veränderungen im Gefolge der Wirtschaftskrise

Die „Gastarbeiterzeit“ in der Erinnerung
– „Gastarbeiterzuwanderung“ und „Golden Kreiskys“
– Differenzierte Erinnerungen
– „Harte Zeiten“ – eine andere Erinnerungslandschaft

Der Fall des „Eisernen Vorhangs“: Vorgeschichte, Öffnung der Grenzen, Folgen
– Krisen ab Mitte der achtziger Jahre
– Nach dem „Fall des Eisernen Vorhangs“
– Das Neustadtviertel – ein Stadtteil als Symbol
– Unsicherheit und Aggressionen – Zur Beschaffenheit des städtischen Klimas
– Das jugoslawische Drama und die Auswirkungen
– Gesellschaftliche Spannungen: Migranten und Migrantinnen als Subjekte der Entwicklung
– Von Keynes zu neoliberal, Verdrängung und Rotation neu
– Linz 1989 bis 2001 – eine wechselvolle Entwicklung im Spiegel der Statistik

IM 21. JAHRHUNDERT – PLURALITÄT UND AMBIVALENZ

Diversifizierung – Zuwanderung im beginnenden 21. Jahrhundert

Die regionale Zu- und Abwanderung im Raum Linz. Das Verhältnis Stadt – Land

Schulen – Kinder und Jugendliche im Spannungsfeld

Integrationspolitik – Integrationsbeirat – Zusammenleben

Jüngste Geschichte und Gegenwart
– Kontinuitäten und Brüche

EIN FALLBEISPIEL ALS EPILOG

Geboren in Prag. Der Hundertjährige, der Bücher verkaufte und zum Linzer wurde. Eine biographische Skizze voller Ortswechsel
– Von dannen gehen
– Salzburg – Am richtigen Ort zur richtigen Zeit
– Unterwegs und auf sich allein gestellt
– Dann ist ja plötzlich alles anders gewesen
– Wieder in Linz – Das war jetzt eine neue Welt
– Ein Fallbeispiel ist ein Fallbeispiel

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