Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte 2015 an Prof. Dr. Mischa Meier

Von
Rebenich, Stefan

Der mit 25.000 Euro dotierte Karl-Christ-Preis, der dem Andenken an den Marburger Althistoriker Karl Christ gewidmet ist, wird 2015 zum zweiten Mal verliehen. Er zeichnet im zweijährigen Turnus herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums aus und wird im Wechsel an den Universitäten Frankfurt a.M. und Bern vergeben, wo die Tradition Karl Christs fortgeführt wird.

Der diesjährige Preisträger ist Prof. Dr. Mischa Meier. Der an der Universität Tübingen wirkende Ordinarius für Alte Geschichte ist an Jahren jung (Jahrgang 1971), aber er hat bereits ein breites, zugleich höchst innovatives wissenschaftliches Oeuvre vorgelegt. Durch eine Vielzahl herausragender althistorischer Publikationen, die immer wissenschaftsgeschichtlich reflektiert sind, beeinflusst er nachhaltig die Diskussionen um das frühe Griechenland ebenso wie die um das späte Rom und wird im nationalen wie im internationalen Kontext für seine Forschungen geschätzt, die stets neue Perspektiven eröffnen. Diese umfassen auch die historische Katastrophenforschung und die antike Historiographie. Mit seiner 2003 veröffentlichten Habilitationsschrift „Das andere Zeitalter Justinians. Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewältigung im 6. Jahrhundert n. Chr.“ gelang es Meier, ein überzeugendes Bild dieses spätantiken Herrschers und seiner Epoche zu entwerfen. Seine zahlreichen Untersuchungen zur Rezeptionsgeschichte antiker Stoffe in Musik, Literatur und Film führen ein zentrales Anliegen Karl Christs weiter.

Die Verleihung findet am 17. April 2015 um 16.00 Uhr im Kuppelraum des Hauptgebäudes der Universität Bern statt. Der Preisträger spricht zu dem Thema: „Der Völkerwanderung ins Auge blicken: Individuelle Handlungsspielräume im 5. Jahrhundert.“ Die Veranstaltung ist öffentlich.

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