Jäger, Jens; Knauer, Martin (Hrsg.): Bilder als historische Quellen?. Dimension der Debatten um historische Bildforschung. München 2009 : Wilhelm Fink Verlag, ISBN 978-3-7705-4758-6 207 S. € 19,90

Kromm, Jane; Bakewell, Susan (Hrsg.): A History of Visual Culture. Western Civilisation from the 18th to the 21st Century. Oxford 2010 : Berg Publishers, ISBN 978-1-84520-492-1 VII, 403 S., 120 SW-Abb. $ 39.95

: Fotografie und Geschichte. . Frankfurt am Main 2009 : Campus Verlag, ISBN 978-3-593-38880-9 230 S., 15 SW-Abb. € 16,90

Rezensiert für H-Soz-Kult von
Fabian Schwanzar, Historisches Institut, Universität Jena

Bilder galten lange Zeit als Domäne der Kunstgeschichte, und bis heute verwenden viele Historiker sie vornehmlich zu illustrativen Zwecken. In den letzten Jahren allerdings hat es einen spürbaren Wandel gegeben – nicht zuletzt der Konstanzer Historikertag 2006 zum Thema „GeschichtsBilder“ hat den Trend aufgegriffen, visuelle Quellen in den Geschichtswissenschaften stärker wahrzunehmen. In einer von Jens Jäger und Martin Knauer geleiteten Sektion trafen sich in Konstanz einige der profiliertesten deutschen Bildforscher, um die Reflexion des fachwissenschaftlichen Umgangs mit Bildern voranzubringen.1 Daraus hervorgegangen ist der gut 200 Seiten starke Sammelband „Bilder als historische Quellen? Dimension der Debatten um historische Bildforschung“. Neben der Einleitung sind darin sechs Beiträge versammelt, die sich verschiedenen Etappen und Akteuren der historischen Bildforschung widmen. Die Herausgeber verfolgen das Ziel, die Anfänge, Zäsuren und Wirkungen der Bilderfrage in der Fachwissenschaft seit dem späten 19. Jahrhundert nachzuzeichnen. Damit wollen sie zugleich erklären, warum der postulierte „Iconic Turn“ die Geschichtswissenschaft erst relativ spät erreichte. Bei den Aufsätzen handelt es sich, wie die Herausgeber in der Einleitung betonen, um historische Essays – einen ausgereiften Forschungsüberblick darf der Leser indes nicht erwarten.

Im Gegensatz zur Sektion des Historikertags finden sich im Band – und das ist positiv hervorzuheben – mit den Beiträgen von Dana Arnold und Daniela Kneißl zur britischen sowie zur französischen Bildforschung auch Ansätze einer vergleichenden Perspektive. Die Ausführungen belegen dann allerdings eine weitgehende Isolation der Forschungen, die sich am nationalen wissenschaftlichen Diskurs ausrichteten und sich selten – wie im Falle des Internationalen Historikerkongresses in Oslo 1928 – transnational miteinander verschränkten. Kneißl zufolge entwickelte sich die Analyse von Bildquellen in Frankreich zu Anfang des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund einer neuen Ära visueller Medien, die eine starke, teilweise bis heute folgenreiche Ausdifferenzierung von Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft bewirkt hat.

Jäger wendet sich der deutschen Historiographie zu und untersucht das Verhältnis der (Kunst-)Historiker zu visuellen Quellen zwischen 1880 und 1930. Um 1900 war der Status von Bildquellen in der Geschichtswissenschaft aus erkenntnistheoretischen Begründungen heraus randständig und galt zudem „als Domäne der Hilfsdisziplin Kunstgeschichte“ (S. 54), weswegen von einer doppelten Marginalisierung gesprochen werden kann. So verwundert es kaum, dass die unkonventionellen Ansätze von Aby Warburg und Erwin Panofsky, in Bildern mehr als nur künstlerisch inspirierte Illustrationen zu sehen, frühestens seit den 1960er-Jahren stärker rezipiert wurden. Auf dem Osloer Internationalen Historikertreffen fiel zwar die Entscheidung, eine „Internationale Ikonographische Kommission“ zu gründen, deren Aufgabe darin liegen sollte, bildliche Ressourcen zu katalogisieren und zu erschließen. Als Bilder sollten aber nur jene Quellen bezeichnet werden, denen eine Kommunikationsabsicht zugeschrieben wurde. Eine kunst- und kulturwissenschaftlich geprägte Form- und Stilanalyse der visuellen Quellen, wie sie Warburg und Panofsky in den 1920er-Jahren methodisch begründet und praktiziert hatten, war demgegenüber nicht vorgesehen.

Mit der zeitgenössischen Rezeption Warburgs durch dessen Wegbegleiter Percy Ernst Schramm setzt sich Lucas Burkart auseinander. Zwar war der Einfluss Warburgs und dessen „Kulturwissenschaftlicher Bibliothek“ auf den jungen Schramm sehr groß. Allerdings spielte die Kulturtheorie Warburgs in der Methodik Schramms eine abnehmende Rolle; beeinflusst durch seinen Doktorvater Karl Hampe deutete Schramm Bilder verstärkt „als eindeutige Zeichen von Herrschaft“ (S. 91). Burkart erkennt darin eine Verengung, bescheinigt dem Mediävisten Schramm aber dennoch eine gewisse Bedeutung für die weiteren Forschungen nach 1945, da er Bilder immerhin als Quellen gewürdigt habe.

Gerhard Paul skizziert die „aktuelle Historische Bildforschung in Deutschland“ und zeigt damit die Prämissen seines eigenen, interdisziplinär ausgerichteten Ansatzes einer Visual History auf. Diese Methode sei stark beeinflusst von den angelsächsischen Visual Culture Studies, die den engen Bildbegriff überwunden hätten und folglich nicht nur materielle Bilder untersuchten, sondern ebenso die Praktiken des Sehens und Wahrnehmens. Im Gegensatz zu Jäger und Knauer, die an die Tradition von Warburg und Panofsky anschließen wollen, sieht Paul einen relativ geringen Stellenwert dieser kunstwissenschaftlichen Protagonisten für seinen eigenen Forschungsansatz. Den von Horst Bredekamp eingeführten Begriff des Bildaktes aufgreifend, plädiert er dafür, Bildern mehr als nur eine Quellenfunktion zuzuschreiben, da sie Geschichte nicht bloß repräsentierten, sondern sie auch erzeugten. Diesem erweiterten Bild-Begriff und interdisziplinären Ansatz folgt die richtungweisende Geschichte des „Jahrhunderts der Bilder“.2

Die Beiträge des Sammelbandes sind nicht spannungsfrei – tatsächlich unterscheiden sich die Ansätze einer historischen Bildforschung, die sich auf Warburg und Panofsky stützt, sowie einer Visual History im Sinne Pauls durch mehr als nur den Anglizismus. Während sich das erste Konzept stärker am klassischen kunstgeschichtlichen Verständnis orientiert, stützt sich das zweite Konzept stärker auf Medien- und Kommunikationswissenschaften. Allerdings tun die Verfasser gut daran, die Gegensätze nicht überzustrapazieren und auch die Gemeinsamkeiten darzustellen. Das Verdienst des Bandes liegt darin, einige der wichtigsten Vordenker des „Iconic Turn“ historisch einzuordnen und Ansätze einer Rezeptionsgeschichte zu artikulieren. Dabei dürften selbst Experten noch neue Details entdecken und viele Anregungen für eine umfassende Ideen- und Wissenschaftsgeschichte der interdisziplinären und internationalen Bildforschung(en) erhalten. Der Mehrwert für die Methodik und die Quellenanalyse von Bildern ist dagegen eher gering, denn die Essays verlassen selten die Ebene der grundsätzlichen Diskussionen zum Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Bildern. Symptomatisch ist auch, dass der Band keine einzige Abbildung enthält. Trotz dieser Einschränkungen liegt ein gut lesbarer Sammelband vor, der das gewachsene und von anderen Fachrichtungen lange isolierte Bildverständnis der Historiker eingehend umreißt und problematisiert. Der impliziten Aufforderung, die klassischen Schriften der Vordenker – wie diejenigen Aby Warburgs oder Walter Benjamins – neu zu lesen, möchte man gern folgen.

Dass nicht nur Bilder eine Geschichte haben, sondern auch die visuellen Sinneseindrücke historisch bedingt sind, ist noch nicht so recht ins Bewusstsein der Geisteswissenschaften getreten. Vielmehr rätseln Kulturwissenschaftler darüber, wie die modernen Technologien und Medien zukünftig unsere Realitätsvorstellungen und Weltanschauungen beeinflussen, manipulieren und revolutionieren werden. Diese Konstellation eines medialen Paradigmenwechsels hat das Verhältnis der Kunstgeschichte zu ihrem Untersuchungsgegenstand in den vergangenen Jahrzehnten erschüttert und zahlreiche theoretische Debatten hervorgerufen. Die amerikanischen Kunsthistorikerinnen Jane Kromm und Susan Benforado Bakewell greifen diese Entwicklungen mit einem Sammelband auf, den sie als einen kunstwissenschaftlichen Beitrag zu den angloamerikanischen Visual Culture Studies verstehen. Bereits der Einband des Werkes „A History of Visual Culture. Western Civilization from the 18th to the 21st Century“ liefert eine Impression des heterogenen Themenspektrums: In der Bildmontage tummeln sich christliche und antike Figuren und Skulpturen, ein Bild Elvis Presleys sowie eine menschliche Plastikfigur. Damit ist der theoretische Ansatz verbildlicht: Eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen prägt die visuelle Kultur der westlichen Zivilisation, in der hybride Vorstellungswelten, Bilder und Medien mit einer unterschiedlich langen Geschichte existieren.

Die Herausgeberinnen haben nicht weniger als 28 Aufsätze aus der Feder von 24 Autor/innen versammelt, die sich thematisch in sieben Hauptkapitel gliedern: „Revolt and Revolution“, „Science and Empiricism“, „Gaze and Spectacle“, „Acquisition, Display, and Desire“, „Conquest, Colonialism, and Globalization“, „Image and Reality“ sowie „Media and Visual Technologies“. Fast jedes Kapitel setzt sich aus vier Fallstudien zusammen, die der Chronologie folgen und damit den zeitlichen Rahmen vom späten 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts abstecken. Allein das letzte Hauptkapitel fällt etwas aus der Reihe, da sich die insgesamt fünf Beiträge ausnahmslos dem Zeitraum 1970–2010 widmen. Der Band enthält insgesamt 120 Schwarz-Weiß-Abbildungen, die nicht unwesentlich zum Verständnis der Texte beitragen und die Lektüremotivation beflügeln. Das Abbildungsverzeichnis gibt Aufschluss über die Herkunft der Bilder; eine kurze Beschriftung findet sich schon im laufenden Text.

Der Schwerpunkt liegt auf dem „langen“ 19. Jahrhundert von der Aufklärung bis zum Ersten Weltkrieg. Damit soll die geläufige Auffassung konterkariert werden, visuelle Medien seien erst in der Postmoderne kulturprägend geworden. Vier große Themenfelder lassen sich in zahlreichen Beiträgen identifizieren: Ideengeschichte, Körpergeschichte, Geschlechtergeschichte und Technologiegeschichte. Bekannte Themen wie die Funktion politischer Plakate für die Arbeiterbewegung (Elizabeth Guffey), der Zusammenhang zwischen Evolutionstheorie, Rassismus und Fotografie (Fae Brauer) oder die Weltausstellungen (Amy F. Ogata) stehen neben von der Forschung noch weniger untersuchten Aspekten wie dem Pariser Flaneurismus (Kromm) oder dem Verhältnis von Orientalismus, Imperialismus und Kunst im deutschen Kaiserreich (Matthew Potter).

Aus dem Gesamtspektrum der Beiträge seien hier einige herausgegriffen. Temma Balducci beschäftigt sich in „Gaze, Body, and Sexuality: Modern Rituals of Looking and Being Looked At“ mit dem Blick als sozialer Praxis zwischen 1830 und 1880. Sie kann zeigen, dass in Paris um 1830 eine Zäsur eintrat, die eine neuartige Vermischung von weiblichen und männlichen (Wahrnehmungs-)Räumen bewirkte – und das über Klassengrenzen hinweg. Die Autorin stützt ihre Lesart unter anderem auf die Analyse des zeitgenössischen Gemäldes „Un bar at aux Folies-Bergère“ (1881/82) von Edouard Manet, das eine Bardame vor einem Spiegel abbildet, in dem sich die Konturen eines vornehmen Herrn abzeichnen. Der Bildaufbau gebe Aufschluss über eine stärkere weibliche Partizipation und Emanzipation im öffentlichen Leben.

Überzeugend konstatiert Marcus Wood in „Marketing the Slave Trade: Slavery, Photography, and Emancipation: Time and Freedom in ‘The Life of the Picture’“, die wenigen zeitgenössischen Fotografien hätten immer eine weiße Perspektive auf die Emanzipation der befreiten Sklaven vermittelt. Die Bilder erzeugten ein Narrativ der Abschaffung der Sklaverei, wie in der verbreiteten Aufnahme „Before and After the Proclamation“ (1863) von Morse and Peaslee. Darin wird die Freude im Gesicht eines schwarzen Teenagers mit dessen starrem Gesichtsausdruck vor diesem Ereignis konterkariert – und damit die Sklavenpolitik visualisiert, ohne den befreiten Menschen einen Handlungsspielraum einzuräumen.

Martin A. Danahay und Chris Kaczmarek untersuchen die Welt der Videospiele vor dem Hintergrund des Erfolgs neuer Technologien und jüngerer Identitätsdiskurse. Danahay kommt zu dem trivialen Schluss, Computerspiele böten den Spielern eine alternative Realität zur Schöpfung neuer Identitäten an; diesen Befund vertieft der Verfasser aber nicht und liefert auch keine überzeugenden Bildbeispiele. Dagegen beschäftigt sich Kaczmarek mit dem Aspekt der Perspektive im Videospiel und mutmaßt, der Blickwinkel der ersten Person gewähre das größte Identifikationspotenzial, da der Spieler die virtuelle Figur am intensivsten verkörperte. Allerdings befassen sich die Beiträge nicht mit den generellen Auswirkungen virtueller Welten auf die Alltagsgestaltung und Wahrnehmung der Menschen. Unerwähnt bleibt auch, dass es sich vorrangig um ein Phänomen der Jugendkultur handelt.

Kromm, die am Purchase College einen Lehrstuhl für Kunstgeschichte innehat, führt in jedes der sieben Kapitel kurz ein, indem sie die wichtigsten Themen der Sektion umreißt und eine historische Kontextualisierung leistet. Zwar gelingt der Herausgeberin diese Synthese, doch erfüllen nicht alle Aufsätze die von ihr geweckten Erwartungen. Dies ist zum einen dem geringen Umfang der Beiträge geschuldet, der selten zehn Seiten überschreitet, zum anderen der manchmal zu impressionistischen Themenwahl. Insgesamt entwerfen die Beiträge vor dem Leser ein interessantes Spektrum an Fragen, Problemlagen und Medien. Sie orientieren sich an einem für die Visual Culture Studies typischen weiten Bildbegriff: Lithografien, Plakate, Postkarten, Fotografien, Gemälde, Skulpturen, Architektur, magische Laternen, Tätowierungen, Filme, Musikvideos und Computerspiele werden behandelt – und diese Liste ließe sich noch fortsetzen. Hingegen kann aus den versammelten Aufsätzen schwerlich eine klar formulierte These bezüglich bildlicher Erscheinungen und visueller Sinneswahrnehmungen im 19. und 20. Jahrhundert herausgelesen werden. Zudem bleibt ein zentraler Aspekt schockierend unterbelichtet: die (visuelle) Kultur des Krieges. Zwar wird das Thema Gewalt in mehreren Beiträgen angeschnitten, etwa in einem Aufsatz von Kromm zum Stummfilm „Das Kabinett des Dr. Caligari“. Dennoch klafft hier eine Lücke, die den Erfahrungen und Traumata der gewaltsamen Konflikte des vergangenen Jahrhunderts nicht gerecht wird. Außerdem liegt der geografische Schwerpunkt auf Frankreich, England, Italien und Deutschland – in dieser Reihenfolge. Die Gründe für diese Entscheidung, die den gesamten osteuropäischen Raum ausblendet und auch die amerikanischen Einflüsse sehr unzureichend gewichtet, werden von den Herausgeberinnen nicht genügend reflektiert. Trotz aller Vorbehalte liegt nun erstmals eine grundlegende Geschichte der visuellen Kultur vor, die Phänomene der bildenden Künste genauso absteckt wie den medialen Alltagsgebrauch und diese visuellen Erscheinungen und Wahrnehmungen vor dem Hintergrund der Moderne interpretiert.

Im Unterschied dazu konzentriert sich Jens Jäger in seinem Band „Fotografie und Geschichte“ auf ein Schlüsselmedium der Moderne. Damit liegt in der Campus-Reihe der „Historischen Einführungen“ nun ein aktualisiertes Standardwerk vor, das in weiten Teilen auf Jägers früherem Buch „Photographie. Bilder der Neuzeit“ beruht.3 Der Verfasser hat den Text inhaltlich und formal überarbeitet und wartet mit einigen neuen Befunden auf, die den Forschungsstand der vergangenen zehn Jahre widerspiegeln.

Der Text gliedert sich in fünf Kapitel und umfasst eine Einleitung (1), den Forschungsstand (2), einen Abriss der Fotografiegeschichte (3), Methoden und theoretische Ansätze (4) sowie Themen, Ergebnisse und Problemfelder der Forschung (5). Die 32-seitige Bibliographie hat Jäger um neuere Titel ergänzt. Für die Praxis sehr hilfreich ist weiterhin ein kurzer Abriss zur Quellenkritik (S. 79-82), in dem Jäger die äußere und innere Quellenanalyse am Beispiel einer Visitenkarte aus dem 19. Jahrhundert vorführt. Wie inzwischen in den meisten derartigen Einführungen Standard, werden am Textsaum Schlüsselwörter in fetter Schriftart hervorgehoben, um eine rasche Übersicht zu ermöglichen. Dass der in der älteren Ausgabe zusammenhängend abgedruckte Quellenanhang teilweise nur noch im Internet zur Verfügung steht, ist wohl der Verlagsökonomie geschuldet. Immerhin werden wichtige Quellen im Text hervorgehoben. Für Studenten, interessierte Laien und die forschende Zunft findet sich im deutschsprachigen Raum bislang keine bessere Einführung in das Thema Fotografiegeschichte.

In der Einleitung von Jägers überarbeitetem Werk heißt es: „In der Historiographie der Neuzeit und Zeitgeschichte wird dem Bild als Quelle zwar weniger Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl seit dem 19. Jahrhundert die Bilderproduktion stark gewachsen ist, doch auch hier wird der Umgang mit visuellen Quellen immer selbstverständlicher.“ (S. 8) Es bleibt zu hoffen, dass der Verfasser Recht behält und die hier vorgestellten Bände wiederum viele Historiker dazu motivieren können, sich mit Bildern im Allgemeinen und Fotografien im Speziellen auseinanderzusetzen.

Anmerkungen:
1 Vgl. den Bericht von Arnulf Siebeneicker, in: H-Soz-u-Kult, 18.10.2006: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1178> (01.06.2010).
2 Gerhard Paul (Hrsg.), Das Jahrhundert der Bilder, 2 Bde., Göttingen 2008/09 (rezensiert von Wolfgang Ullrich, in: H-Soz-u-Kult, 14.8.2009: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-3-129> (01.06.2010)).
3 Jens Jäger, Photographie. Bilder der Neuzeit. Einführung in die Historische Bildforschung, Tübingen 2000 (rezensiert von Angela Schwarz, in: H-Soz-u-Kult, 22.1.2001: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=1069> (01.06.2010)).