Gewalt, Krieg und Gender im Mittelalter

Gewalt, Krieg und Gender im Mittelalter

Organisatoren
Amalie Fößel, Universität Duisburg-Essen
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.07.2016 - 15.07.2016
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Von
Alexander Berner / Miriam Czock, Universität Duisburg-Essen

In ihrer Begrüßung zu der durch die Volkswagenstiftung geförderten Tagung machte AMALIE FÖSSEL (Essen) deutlich, dass die Forschung zu Krieg und Gewalt im Mittelalter Fragestellungen und Perspektiven der Gendergeschichte bislang nur unzureichend thematisiert hat. Zielsetzung der Tagung sei es, die Zusammenhänge von Gewalt, Krieg und Gender auf interdisziplinärer Ebene zu diskutieren und die Geschichte beider Geschlechter, ihre Interaktionen und sozialen Rollen in den Blick zu nehmen. Gender sei als eine interdependente Analysekategorie heranzuziehen, die im Kontext mit anderen Differenzkategorien untersucht werden müsse. Drei konzeptionelle Zugriffe waren den Sektionen der Tagung zu Grunde gelegt, nämlich Räume, Körper und Emotionen.

In ihrer Keynote widmete sich MAREN LORENZ (Bochum) der Interdependenz von Kriegsgewalt und Geschlecht aus der Perspektive der Frühen Neuzeit. Sie legte zunächst die methodischen Probleme der historischen Emotionsforschung dar. Lorenz sprach anschließend über die Sonderform der sexualisierten Gewalt, wobei ihre Quellenbeispiele sowohl Frauen als auch Männer in der Opferrolle thematisierten. Die Kategorie Geschlecht zur Analyse sexualisierter Gewalt müsse immer in Relation zu anderen Kategorien gesehen werden.

Mit dem Begriffspaar miles und militunia wandte sich LAURY SARTI (Berlin) einer frühmittelalterlichen Statusgruppe zu, deren rechtliche Stellung bislang mit dem Militärdienst verbunden wurde. Sarti konnte zeigen, dass der Begriff miles ab dem 4. Jahrhundert einem Wandel unterlag und der merowingerzeitliche miles wohl ein städtischer Amtmann war, der dem Tribun untergeordnet war und seinen Aufgabenbereich im Umfeld der Exekution hatte.

Den Zusammenhang von Gewalt, Gender und Ehe untersuchte GIESELA DROSSBACH (Augsburg). Primär anhand verschiedener päpstlicher Dekretalen zeichnete sie die Ausformung der Idee der Ehe als Konsensualvertrag nach und betonte die häufige Thematisierung von Ehezwang sowie Gewalt in der Ehe. Letztlich sei die Vorstellung von der Konsensualehe eng mit dem Versuch, Gewalt zu reglementierten verbunden gewesen.

Mit der Konstruktion von Männlichkeit in karolingischer Zeit beschäftigte sich DANIEL FÖLLER (Frankfurt am Main). Der theologische Diskurs in Form der Laienspiegel sei auf Krieger kaum eingegangen, der ideale Laie sollte vielmehr christlichen Werten und Moralvorstellungen folgen. In der durch Kriege und innere Konflikte geprägten politischen Realität gab es einen weiteren laikalen Diskurs über Männlichkeit, der aus den Quellen nur höchst bruchstückhaft hervorgeht. Der Diskurs war also von multiplen Maskulinitäten geprägt.

Am Beispiel Blanchas von der Champagne zeigte MELANIE PANSE (Essen) Auswirkungen der Kreuzzüge auf die Entsendegesellschaften. Sie analysierte, wie Blancha Ansprüche ihres ungeborenen Sohnes gegen Versuche der Verwandtschaft, die Grafschaft an sich zu bringen, verteidigte und verwies auf die Handlungsspielräume der Gräfin: Neben alten Routinen traten neue Praktiken, etwa das Verwaltungswissen in der gräflichen Kanzlei oder die Institutionalisierung weiblicher Erbnachfolge bei Burgen in Abwesenheit männlicher Erben.

Ausgehend von Dubys Modell des Ritters, der nur durch seine Teilnahme am Krieg als heiratswürdig erachtet wurde, und der Frage, warum Frauen in Kriegsdarstellungen keine Rolle spielten, betrachtete ALEXANDRA GAJEWSKI (Madrid / London) die Bedeutung von Gender und Gewalt anhand von elfenbeinernen Spiegelkästchen, welche die Belagerung der Liebesburg zeigen. Sie verstand jene als Objekte, die den Übergang der Krieger- zur höfischen Gesellschaft markieren. Die Bilder selbst leben von der Inversion der Beziehung der Geschlechter und von einer Parodie von Allegorien der Jungfrau Maria.

JITSKE JASPERSE (Madrid) widmete sich der Heidelberger Handschrift des Rolandsliedes aus kunsthistorischer Perspektive. Sie untersuchte das Verhältnis von Raum und Gender in den Illustrationen zu Niederlage und Triumph in der Erzählung. Während normalerweise die bildlichen Darstellungen von Schlachten und städtischen Befestigungsanlagen ausschließlich von Männern bevölkert werden und gängigen Vorstellungen vom Kriegshandwerk als Männerangelegenheit entsprechen, ist die kampflose Übergabe Saragossas durch die Heidenkönigin Brechmunda exzeptionell und verweist auf die Überlegenheit des Christentums.

Im Abendvortrag beleuchtete BEA LUNDT (Flensburg) Gewalt und Geschlecht in transkultureller Perspektive. Mit Blick auf afrikanische Gesellschaften hinterfragte sie anhand der Erzählung „Die sieben weisen Meister“ den eurozentrischen polaren Zugang zu Gender, der sich auf die Gegenüberstellung von „männlich” und „weiblich” beschränkt. Sie plädierte für eine Durchbrechung dieser Vorstellungen auch in der historischen Analyse, weil zahlreiche andere, nichteuropäische Gesellschaften diese Einteilung nicht vornehmen. Um Gender global und transkulturell in Gewaltzusammenhängen untersuchen zu können, müsse man sich von binären Vorstellungen verabschieden.

CHRISTOPH MAUNTEL (Heidelberg) untersuchte geschlechtsspezifische Handlungsfelder und Rollenbilder im spätmittelalterlichen Frankreich. In Begnadigungsbriefen und erzählenden Quellen sind Frauen unterrepräsentiert. Wenn sie auftauchen, dann vornehmlich als Opfer männlicher Gewalt. Frauen als Gewalttäter sind kaum überliefert, in den Kriminalitätsakten der Zeit dominieren Delikte, die einem weiblichen Rollenbild entsprechen. In Bezug auf Kriegführung scheint die Bedeutung der sozialen Stellung wichtiger gewesen zu sein als das Geschlecht: während Frauen der unteren Schichten als ungeeignet eingeschätzt wurden, bewertete man die Kriegführung als legitime Aufgabe von Adeligen und Fürstinnen.

ZDENĚK BERAN (Králové) sprach über Geschlechterbeziehungen und besonders die Rolle von adeligen Frauen in kleineren und größeren militärischen Auseinandersetzungen während der Hussitenkriege und in lokalen Fehden dieser Zeit. Zeit und Schauplatz bergen einen besonderen Reiz, weil Schlachtfeld und „Home-Front” räumlich eng beieinander liegen oder sich sogar decken. Beran arbeitete heraus, dass Frauen im Umfeld der besagten Auseinandersetzungen als wirksame Unterstützerinnen der Kirchenreform tätig waren, wobei sie vor allem ihre häufig weitreichenden familiären Netzwerke gebrauchten.

MIRJAM REITMAYER (Bochum) betrachtete die Interaktion zwischen Männern, die in Gefangenschaft gerieten, und ihren Frauen. Zwar ließen sich aus vielen Fällen keine genauen Rückschlüsse ziehen, in Hinblick auf die Kohlhase-Fehde und die Gefangenschaft Johann Friedrichs I. von Sachsen sei jedoch belegbar, dass der Kontakt zu Ehefrauen eine wichtige Rolle in der Gefangenschaft spielte. Gleichzeitig wandelte sich die Rolle der Frau in dieser Situation, da sie wenigstens in Teilen die Vermittlerin ihres Mannes in dessen Geschäften wurde.

JESSIKA NOWAK (Frankfurt am Main) setzte sich mit der Rolle Bianca Maria Viscontis in der Politik auseinander. Mit Blick auf den Briefverkehr zwischen ihr und Francesco Sforza zeigte sie, dass es mit seiner Teilnahme im Krieg und der Unmöglichkeit in die Regierung in Mailand einzugreifen zu einem verdichteten Briefverkehr der beiden kam. Ab etwa 1452 lässt sich eine verstärkte Eigenständigkeit Bianca Marias feststellen. Allerdings zog sie sich nach der Rückkehr ihres Mannes bis zu seiner Krankheit wieder aus der Politik zurück. Probleme entstanden erst nach seinem Tod, als sie mit ihrem Sohn um die Herrschaft konkurrierte.

DANIELLE PARK (London) beleuchtete die Beziehung zwischen Königin Melisende von Jerusalem und ihrem Sohn Balduin III. Der Konflikt zwischen Mutter und Sohn um die Herrschaft im Königreich wuchs sich zu einem Bürgerkrieg aus. Park kontextualisierte diesen Waffengang in der politischen Landschaft des Königreichs, setzte sich mit ihm im Zusammenhang von Generationenbeziehungen auseinander und untersuchte die von den Beratern der Protagonisten getroffenen Handlungsempfehlungen, bei denen gendertypische Zuschreibungen eine wichtige Rolle spielten.

ALEXANDER BERNER (Essen) betrachtete die Enthauptungen in der lateinischen Chronistik des Ersten Kreuzzuges und ihre Funktionen als Erzählmotiv. Köpfungen durch Türken seien durch die Chronisten als heidnische und barbarische Taten gekennzeichnet worden, wohingegen die gleiche Tat durch Christen als Talio bewertet wurde. In Bezug auf die Geschlechterrollen finden sich Unterschiede, so wird mehrheitlich über Enthauptungen von und durch Männer berichtet, während Köpfungen von christlichen Frauen nur in Einzelfällen geschildert werden. Das beschriebene Ereignis wird in den Kontext der Begründung von Niederlagen überführt, wobei die Zuschreibung der Sündhaftigkeit der Frau eine zentrale Rolle spielt.

DIRK JÄCKEL (Bochum) analysierte das islamische Recht (fiqh) in Bezug auf die Verrechtlichung von Versklavungen von Frauen als Bestandteil und Folge von Krieg. Zwar liegen keine Berichte von den versklavten Frauen selbst vor, mit dem islamischen Recht haben sich jedoch Quellen erhalten, die sich differenziert mit der Frage der Versklavung von Frauen als Folge des Krieges auseinandersetzen. Während die islamische Rechtslehre als einzige so früh den Schutz der Nichtkombattanten vor Tötung enthält, wurde die Sklaverei nicht in Frage gestellt. Letztlich war das Sklavinnenkonkubinat als Institution im Recht verankert.

NADEEM KHAN (Münster) untersuchte die Darstellung christlicher Frauen in arabischen Quellen aus dem Kreuzzugskontext. In einem breiten Zugriff verglich er die Zuschreibungspraxen des Dichters Ibn al-Qaysarānī mit denen Usāma ibn Munqiḍs, Ibn Ǧubayrs und Ibn al-Aṯīrs. Als dominierendes Motiv identifizierte Khan eine Zuschreibung von negativ konnotierter sexueller Freizügigkeit der „Fränkinnen”, denen gleichzeitig eine erhebliche Attraktivität nachgesagt wurde.

JÖRG ROGGE (Mainz) betrachtete Maskulinität im Spannungsfeld von kriegerischer Männlichkeit als Leitvorstellung und der Praxis des „Mann-seins”. Der Diskurs über kriegerische Männlichkeit stand ebenso im Zentrum wie dessen konkrete Ausformung in der Historiographie. Rogge beobachtete spezifische Schemata oder Muster – nicht notwendigerweise Stereotype –, die von den Geschichtsschreibern verwendet wurden, um in einer Narration möglichst kulturell eindeutig kriegerische Männlichkeit zu beschreiben und so im kommunikativen Akt zwischen Chronisten und Rezipienten Sinn zu stiften.

Episoden in Kriegserzählungen, in denen das Überschreiten von Gender-Grenzen thematisiert wurde, behandelte MARTIN CLAUSS (Chemnitz). Er betrachtete zum einen die Effemisierung als Mechanismus der Verhöhnung des Mannes, zum anderen den auf Frauen gerichtete Vorwurf, sich männlich konnotierte Verhaltensmuster illegitim angeeignet zu haben. Das Urteil der Chronisten fiel bei überschrittenen Gender-Grenzen nicht immer negativ aus: Besonders im Zusammenhang von Cross-dressing als Kriegslist berichteten manche Chronisten je nach Kontext der Erzählung und der Intention des Historiographen durchaus positiv von den Ereignissen.

Das Ideal des kämpfenden Königs, das ein heldenhaft-ritterliches Ethos widerspiegelt und damit eine spezifische Männlichkeitskonstruktion, beleuchtete BASTIAN WALTER-BOGEDAIN (Wuppertal). Er stellte fest, dass obwohl die aktive Kampfteilnahme vielerlei Gefahren für die Herrschaft barg, diese mit der Durchsetzung der Idee des organologischen Staatswesens an Bedeutung gewann. Besonders anhand der Beispiele der Schlacht von Lincoln und der Schlacht bei Mühlbach konnte er zeigen, dass die erzählenden Quellen nur Kritik an der Teilnahme des Herrschers üben, wenn sie aus dem gegnerischen Lager stammen, während in normativen Quellen Kritik am kämpfenden König kaum zu finden ist.

AMALIE FÖSSEL (Essen) konstatierte, dass Gendergeschichte bisher kaum unter emotionsgeschichtlichen Aspekten betrieben worden ist und sich die Frage stellt, wie Genderstudien diese in konzeptioneller Weise aufnehmen können. Sie ging daher der Frage nach, ob die Darstellung von Emotionen in der Historiographie des Mittelalters mit Genderstereotypen verbunden war. Sie schloss an die bisherige Emotionsforschung an, indem sie den Signalcharakter und die Instrumentalisierung von Emotionen als erzählerisches Mittel hervorhob. Anhand mehrerer Beispiele aus Ordericus Vitalis’ Werk, das in besonders emotionsgeladener Sprache verfasst ist, zeigte sie, dass Emotionen nur ein Teil eines komplexen Geflechts diskursiver Zuschreibungen waren, in denen Genderstereotype eine gewichtige Rolle spielen.

Die als „Wölfin von Frankreich” bekannte Isabella von Frankreich, Königin von England, stand im Zentrum des Vortrags von SOPHIA MENACHE (Haifa). Menache konzentrierte sich in ihrer Analyse sowohl auf die wichtigsten Stationen in Isabellas politischer Karriere, ihren teilweise widersprüchlichen Charakter als auch auf ihre Herrschaftspraxis gerade in den Konflikten mit ihrem Ehemann Edward II. von England. Mit einem Blick auf die Rezeption Isabellas in späteren Zeiten endete ihr Vortrag.

INGRID SCHLEGL (Granz) untersuchte verschiedene Männlichkeitskonstrukte in der Kreuzzugschronistik, die sie vornehmlich als Propaganda verstand. Die Spannweite der Männlichkeiten reichte dort von idealer Maskulinität bis hin zu Deserteuren, deren Männlichkeit von den Chronisten heftig angegriffen wurde. Die Angriffe bestanden häufig in der Zuschreibung weiblicher Attribute, was gemeinsam mit den in normativen Quellen aufgeführten Konsequenzen zu einer sozialen Marginalisierung der ‚Kriegsverweigerer’ führte.

JUDITH LANGE (Berlin) betrachtete die wenigen Fälle, in denen es in Wolframs Parzival nicht um den Kampf als Frauendienst, sondern um Krieg ging. Sie ging der narrativen Funktion der Kriegssituationen im Romangefüge nach und kam zu dem Schluss, dass Wolfram den Minnekrieg nutzte, um die gesellschaftliche Bedeutung des Frauendienstes auszuleuchten und auf mögliche destruktive Tendenzen aufmerksam zu machen, die aus einem Ungleichgewicht der Beziehungen zwischen Mann und Frau, aber auch zwischen Männern erwachsen konnten.

Ob es Traumata in der Vormoderne gegeben habe, ist nicht zu beantworten, dennoch konnte SONJA KERTH (Bremen) feststellen, dass es in mittelalterlichen Erzählungen Figuren gab, denen bleibende im Herzen sitzende Schäden durch Kriegs- oder Gewalthandlungen zugefügt wurden. Mit Blick auf Traumaerzählungen bei Chrétien und Wolfram zeigte sie, dass diese Frauenfiguren schufen, die durch kriegsbedingte Gewalterfahrung aus den Gender- und Standesnormen der höfischen Gesellschaft ausbrachen. Eine „Normalisierung” trat im Laufe der Erzählung durch einen Transfer von der männlich konnotierten Täterrolle in die des Opfers ein.

Die Konferenz zeigte eindrücklich, dass Krieg und Gewalt nicht nur „Männersache“ waren, sondern sich Konstruktionsmuster von Männlichkeiten und Weiblichkeiten in besonderer Weise rund um diese Themen kristallisieren. Gleichzeitig eröffnete der Blick auf den Konstruktionscharakter von Gender als interdependente Kategorie neue Perspektiven. Neben den in den Sektionen vorgeschlagenen Kategorien fanden sich zum Beispiel mit Herrschaft, Alter und sozialem Rang weitere Differenzkategorien, die einerseits von der Fokussierung auf Gender-Fragen profitieren und eine heterogenitätssensible Sichtweise fördern, andererseits Gender erst greifbare Kontur und historische Relevanz verleihen. Die Tagung hat gezeigt, dass die Untersuchung von Gender als Differenzkategorie im Rahmen der Fragen nach Gewalt und Krieg großes Analysepotential hat und daher als fruchtbares Forschungsdesgin weitere Erkenntnisse verspricht.

Konferenzübersicht:

Mittwoch, 13.07.2016

Keynote: Maren Lorenz (Geschichte, Bochum): Körper – Räume – Emotionen. Prolegomena zur Interdependenz von Kriegsgewalt und Geschlecht aus frühneuzeitlicher Perspektive

Sektion 1: Krieg – Räume – Gender

Laury Sarti (Geschichte, Berlin): Miles und militunia. Ein (Begriffs)Paar zwischen Unfreiheit und Kriegsdienst?

Gisela Drossbach (Geschichte, Augsburg): Gewalt gegen Frauen bzw. Männer im mittelalterlichen Kirchenrecht

Daniel Föller (Geschichte, Frankfurt am Main): Weltliche Heiligkeit? Wie man im karolingischen Europa die Maskulinität von Gewaltakteuren konstruierte

Melanie Panse (Geschichte, Duisburg-Essen): Gewalt, Macht und Gender in der Abwesenheit der Kreuzfahrer

Alexandra Gajewski (Kunstgeschichte, Madrid und London): Attack on the Castle of Love: Flower Power or “Traffic in Women”? An Allegorical Representation Analysed from the Perspective of War and Gender

Jitske Jasperse (Kunstgeschichte, Madrid): Loss and Triumph: Space and Gender in the Rolandslied

Bea Lundt (Geschichte, Flensburg): Globales Mittelalter? Gewalt und Geschlecht in transkultureller Perspektive

Donnerstag, 14.07.2016

Christoph Mauntel (Geschichte, Heidelberg): Gewalt und Gender im spätmittelalterlichen Frankreich. Geschlechtsspezifische Handlungsfelder und Rollenbilder

Zdeněk Beran (Geschichte, University of Hradec Králové): Czech Nobility in the Hussite Period: Men and Women between Battlefield and Homeland

Mirjam Reitmayer (Geschichte, Bochum): Der Raum der Gefangenschaft – Interaktionen ‚kriegsgefangener‘ Männer und ihrer Ehefrauen im Spiegel spätmittelalterlicher Selbstzeugnisse

Jessika Nowak (Geschichte, Frankfurt am Main / Freiburg im Breisgau)
“parendome cossa che pertene alla illustrissima signoria vostra a concedere”. Handlungsräume der Mailänder Herzogin Bianca Maria Visconti"

Sektion 2: Krieg – Körper – Gender

Danielle Park (Geschichte, London): Wax Kings and Apron Strings: The Gendering of King Baldwin III and Queen Melisende of Jerusalem and the 1152 Civil War

Alexander Berner (Geschichte, Duisburg-Essen): Enthauptungen in der lateinischen Chronistik des Ersten Kreuzzugs

Dirk Jäckel (Geschichte, Bochum): „Wie viele Schöne wurden Besitz …“ Dschihad und die Versklavung von Frauen im islamischen Recht (fiqh)

Nadeem Khan (Geschichte, Münster): Zur Darstellung christlicher Frauen in muslimischen Quellen während der Kreuzzüge

Freitag, 15.07.2016

Jörg Rogge (Geschichte, Mainz): Kämpfer und ihre Körper. Beobachtungen und Selbstbeschreibungen aus dem späten Mittelalter

Martin Clauss (Geschichte, Chemnitz): Transgressionen von Gender-Grenzen im Kontext von Krieg und Gewalt

Bastian Walter-Bogedain (Geschichte, Wuppertal): Der Körper des Königs im Krieg. Überlegungen zum Verhältnis von Norm und Realität

Sektion 3: Krieg – Emotionen – Gender

Amalie Fößel (Geschichte, Duisburg-Essen): Gewalt, Gender und Emotionen in der Historiographie des 12. Jahrhunderts

Sophia Menache (Geschichte, Haifa): Isabelle of France, the She-Wolf of England (1307–1352)

Ingrid Schlegl (Geschichte, Graz): Männlichkeitskonstrukte zwischen Heldentum und Kriegsverweigerung in der Kreuzzugspropaganda

Judith Lange (Germanistik, Berlin): Zur Funktion der Verschränkung von Krieg, Minne und weiblicher Herrschaft in Wolframs Parzival

Sonja Kerth (Germanistik, Bremen): in einem twalme er swebete. Konzeptionen von Kriegstrauma in der deutschen Literatur des Mittelalters


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