Mehr als nur „Soldatenkönig“ – Neue Schlaglichter auf Lebenswelt und Regierungswerk Friedrich Wilhelms I.

Mehr als nur „Soldatenkönig“ – Neue Schlaglichter auf Lebenswelt und Regierungswerk Friedrich Wilhelms I.

Organisatoren
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz; Historische Kommission zu Berlin e.V.
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.03.2017 - 01.04.2017
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Von
Florian Grumbach / Benjamin Jung, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Es scheint, als müsse sich historische Forschung, die Leben und Regentschaft des zweiten Königs in Preußen untersucht, zuweilen auf vermintes Gelände begeben. Nicht selten verstellen borussische Mystifizierungen, anti-borussische Stereotypisierungen und schließlich das gesamte Spektrum zwischen Apologetik und Verdammung den Blick auf die historische Figur Friedrich Wilhelm I. (1688–1740). Die von der Historischen Kommission zu Berlin und dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz unter der Federführung von FRANK GÖSE (Potsdam) und JÜRGEN KLOSTERHUIS (Berlin) ausgerichtete Tagung „Mehr als nur Soldatenkönig“ hatte es sich daher zur Aufgabe gemacht, einen frischen Blick auf die Biografie und die Regentschaft des Monarchen zu werfen und lange eingeübten Klischees mit der Maxime Ad fontes! zu begegnen – ein Anspruch, den die genutzte Räumlichkeit, der Forschungslesesaal des Archivs, nachdrücklich unterstrich.

Jedoch wurde im Rahmen der Tagung, die durch die Stiftung Preußische Seehandlung finanziell unterstützt wurde, die bisherige Friedrich-Wilhelm-Forschung keiner umfassenden Kritik unterzogen. Vielmehr zeichneten die einzelnen Vortragenden thematisch eng definierte, aus den Quellen erarbeitete Skizzen, die sich schlussendlich zu einem kritischen und differenzierteren Bild zusammenfügen sollten. Als Prämisse galt hierbei scheinbar, die Thronbesteigung im Jahr 1713 weniger als tiefgreifende Zäsur, denn als Beginn einer Episode zu begreifen, die sehr wohl von langfristigen Kontinuitäten1 geprägt wurde und der griffige, aber hypokomplexe Topoi – wie „Kulturrevolution“2 – nicht gerecht werden können. Letztlich erscheint dieser Anspruch auf eine „Normalisierung“ der geschichtswissenschaftlichen Perspektiven auf Friedrich Wilhelm I. notwendig, um Biografie und Werk des Königs in Preußen historisch zu kontextualisieren.

Die so geworfenen Schlaglichter zeigten eindrucksvoll, dass eine zeitgemäße, wissenschaftliche Biografie etwaige Verfasserinnen oder Verfasser vor große Aufgaben stellt. BENJAMIN MARSCHKE (Arcata) forderte in dieser Hinsicht, Friedrich Wilhelm I. nicht schlagwortartig zu charakterisieren, sondern die Veränderungen in seiner vermeintlich widersprüchlichen Persönlichkeit ernst zu nehmen. Der Monarch sei beispielsweise nicht als „Pietist auf dem Thron“ zu betiteln, sondern nur in einer relativ begrenzten Phase von August Hermann Francke (1663–1727) und dem Hallischen Pietismus beeinflusst worden. Ähnlich verhalte es sich mit Parteiungen am Hof und außen- wie innenpolitischen Herausforderungen. Stattdessen sollten Biografinnen und Biografen die „Wendepunkte“ der Charakterentwicklung berücksichtigen, um den Lebensweg Friedrich Wilhelms I. zu strukturieren.

Einen weiteren, impliziten Einblick in die Lebensgeschichte Friedrich Wilhelms I. gab CHRISTOPH SCHMITT-MAASS (Halle), der die Entstehung der Erziehungsinstruktionen für die Kronprinzenzeit erörterte. Er wies darauf hin, dass der Verfasser dieser Instruktionen, Paul von Fuchs (1640–1704), nicht nur die beiden grundverschiedenen Entwürfe von August Hermann Francke und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) synthetisieren musste, sondern auch zwischen Friedrich I., der Franckes Konzept unterstützte, und Sophie Charlotte (1668–1705), die Leibniz’ Erziehungsmaßstäbe bevorzugte, vermittelte. Die endgültige Fassung habe dann deutlich die Züge der pragmatischen und pietistischen Vorstellungen Franckes getragen.

Der Innen- und Außenpolitik Friedrich Wilhelms I. wandten sich der eröffnende Vortrag von Frank Göse sowie die zweite Sektion der Tagung zu. Göse betonte, dass die Jahre von 1713 bis 1740 nicht auf das innere Reformwerk, Friedrich Wilhelm I. nicht zu einem bloßen „inneren König“ reduziert werden dürften. Der Monarch sei, betrachte man die Projekte und Probleme seiner Politik im Heiligen Römischen Reich, „Kind seiner Zeit gewesen“ und operierte genauso mit Klientelbeziehungen, Heiratsnetzwerken wie auch Ordensvergaben, vermittelte in dynastischen Konflikten und übte Einfluss auf die Zusammensetzung von Domkapiteln in der evangelischen germania sacra aus.

Dem Repräsentationsaspekt der äußeren Beziehungen widmete sich ELISABETH RUFFERT (Potsdam). Am Beispiel des Gesandtschaftszeremoniells belegte Ruffert, dass keinesfalls von einer „Abschaffung des Zeremoniells“ durch Friedrich Wilhelm I. gesprochen werden dürfe, wie gelegentlich der älteren Forschungsliteratur zu entnehmen ist. Vielmehr spreche die Praxis der Empfänge in Berlin und Korrespondenzen dafür, dass der Monarch die Logik des Zeremoniells sehr wohl verinnerlicht hatte und die Ehre der noch jungen preußischen Krone auch repräsentativ gewahrt sehen wollte. Nichtsdestoweniger waren eine Reduzierung und Adaption des Zeremoniells kennzeichnend für den zweiten König in Preußen – wie unter anderem Audienzen auf Paradeplätzen den auswärtigen Gesandten in Berlin demonstrierten.

MATHIS LEIBETSEDER (Berlin) warf dagegen ein Schlaglicht auf die Konfessionspolitik Friedrich Wilhelms I. und betonte, dass der gebräuchliche Toleranzbegriff nur mit äußerster Vorsicht auf die Verhältnisse in Brandenburg-Preußen angewendet werden dürfe. Vielmehr vollziehe sich die Konfessionspolitik des Monarchen im Spannungsfeld zwischen „Homogenisierung“, „Separierung“ und „Egalisierung“. Deutlich wurde, dass die Gleichbehandlung von lutherischen und reformierten Christen unter dem Vorzeichen einer Akzeptanz des Faktischen durch symbolische Handlungen kommuniziert wurde. Im Gegensatz dazu versuchte die königliche Politik die Verwaltung des Kirchenwesens beider Konfessionsgemeinschaften zu zentralisieren und Liturgien wie auch religiöse Praktiken zu homogenisieren. Diese Verhältnisse seien letztlich eher „Koexistenz“, als „preußische Toleranz“, so Leibetseder.

Mit den schwierigen Beziehungen zwischen dem preußischen König und dem habsburgischen Kaiser setzten sich die Vorträge von RENATE WIELAND (Freiburg) und TOBIAS SCHENK (Göttingen) auseinander. Wieland erläuterte am Beispiel des Discursus politicus et consilium catholico-politicum3 die Geschichte des Dualismus zwischen Berlin und Wien. Besonders im 19. Jahrhundert sei der Discursus als Ausdruck eines Dualismus zwischen Brandenburg und Österreich im Heiligen Römischen Reich interpretiert worden, unter anderem, weil der aus dem 17. Jahrhundert stammende Hauptteil der Schrift als echt erachtet wurde. Letztlich wurde die Fiktion, die im 17. Jahrhundert besonders am brandenburgischen Hof kursierte, von Christian Thomasius (1655–1728) durch ein Vorwort aktualisiert und im 18. Jahrhundert erneut verbreitet. Diese Reaktivierung des Discursus kontextualisierte Wieland mit konfessionellen Krisen in der Reichspolitik und den Herausforderungen der Jülischen Erbfrage für die brandenburgisch-preußische Politik.

Einen anderen Aspekt des Verhältnisses von König und Kaiser behandelte Schenk, der nachdrücklich darauf hinwies, dass das Lehnsverhältnis zwischen dem Wiener Kaiserhof und dem Kurfürsten von Brandenburg und König in Preußen Friedrich Wilhelm I. auch im 18. Jahrhundert noch einen relevanten Faktor darstellte, der von einer kleindeutsch gefärbten Geschichtsschreibung vernachlässigt worden sei. Aus dem Material der Reichshofratsakten beschrieb Schenk die Justizpolitik Friedrich Wilhelms I. als Versuch, jurisdikative Kompetenzen des Reichs zu vereinnahmen. Resümierend forderte Schenk, das Alte Reich nicht als funktionslose Hülle zu betrachten und damit den heiklen Charakter der Justizpolitik Friedrich Wilhelms I. zu unterschätzen. Daran anschließend könne auch die Zäsur des Jahres 1740 und der Ausbruch des Schlesischen Krieges als Ausdruck eines Systemkonflikts aufgefasst werden, der seinen Anfang bereits unter Friedrich Wilhelm I. nahm.

Mit dem architekturgeschichtlichen Aspekt der Regierungszeit befasste sich die kunsthistorische Sektion der Tagung. So handelte der Beitrag des Architekturhistorikers MATTHIAS FRANKE (Berlin) vom Einfluss des Pietisten Leonhard Christoph Sturms (1669–1719) auf die Errichtung der Friedrichstadt. Dieser bedeutende Architekturtheoretiker hob sich um die Jahrhundertwende mit schlichten Fassaden und „guter Symmetrie“ von Barocker Prachtentfaltung ab. Das Prinzip der Zweckmäßigkeit und Schlichtheit sei dabei allerdings nicht die einzige Verbindungslinie zwischen Sturm und Friedrich Wilhelm I. gewesen. Besonders zum Tragen sei auch die starke pietistische Prägung gekommen, die eine Annäherung an den König erleichterte.

Der Vortrag von SIMONE NEUHÄUSER (Cottbus) behandelte den Hofbildhauer Johann Georg Glume (1679–1767). Entgegen dem „Klischee“ des „kunstfernen Berlins nach Schlüter“, betonte sie, dass insbesondere der Ausbau des Stadtschlosses, der Kirchenbau sowie der Stadtausbau neue Tätigkeitsfelder für Bildhauer geschaffen hätten, wie etwa in der Grabkunst. Während dieser Schwerpunktverlagerung sei es Glume gelungen, sich als Bildhauer zu etablieren und in den 1720er-Jahren eine Vielzahl von Denkmälern und anderen Arbeiten zu schaffen. Dies zeige – ganz im benannten Tenor der Tagung –, dass die „Zäsur“ von 1713 auch auf dem Kunstmarkt nur bedingt als eine solche anzusehen sei.

SÖREN SCHLUETER (Berlin) untersuchte anhand privater Korrespondenzen das Verhältnis Friedrich Wilhelms I. zu seinen jüngeren Kindern. Die weitgehende Auslassung der für das Bild des Königs bisher prägendsten Kinder – Friedrich II. und Wilhelmine – führte dabei nicht nur zur erwünschten Perspektiverweiterung, sondern ebenso zu dem Schluss, dass die systematische Anwendung von Gewalt als Erziehungsmittel auf diese, seine ältesten Kinder (und insbesondere den Thronfolger) beschränkt gewesen sei. Entgegen dem bekannten Bild finde sich bei Friedrich Wilhelm I. ein für seine Zeit- und Standesgenossen gar ungewöhnlich hoher Grad an Liebe und Zuneigung für seine Kinder – eine Zuneigung, die zugleich von geschlechtsabhängigen Zukunftsplanungen und einem auch nach der Hochzeit ausgeübten Einfluss des Königs auf seine Kinder begleitet wurde.

Dass eine Hochzeit auch in kultureller Hinsicht für die Königstöchter einen bedeutenden Einschnitt darstellte, zeigte sich im Vortrag von ISABELLE BOSCH (Osnabrück). Ihre Untersuchung der königstöchterlichen Bibliotheken dokumentierte anhand ausgewählter Faktoren, dass es sich hierbei um weitaus mehr als Privatbibliotheken zur alltäglichen Unterhaltung handelte: Sie waren genauso Repräsentationsinstrument wie Werkzeug für die aktive Gestaltung der neuen kulturellen Umgebung. Dabei blieben die Töchter Friedrich Wilhelms I. auch weiterhin mit dem Königshaus verbundene Repräsentantinnen Preußens. Dies zeige sich am Besitz preußischer Geschichtswerke und den gleichzeitigen Bemühungen, das neue kulturelle Umfeld dem heimatlichen Hof näherzubringen.

Ein verbindendes Element zu beiden Elternteilen stellte entgegen der mütterlichen Literaturverbundenheit die Musik dar, wie der Musikhistoriker CHRISTOPH HENZEL (Würzburg) skizzierte. Die These des „amusischen Geizhalses“ Friedrich Wilhelm I. sei lange Zeit unhinterfragt geblieben. Henzel betonte stattdessen, die Auflösung der Hofkapelle habe weder Gleichgültigkeit gegenüber repräsentativen Notwendigkeiten, noch gar einen Musikverzicht am Hof bedeutet. Trotz dürftiger Quellenlage ließe sich die Bedeutung von Musik insbesondere für den Gottesdienst am Hof, die Erziehung der Prinzen und Prinzessinnen, sowie gewisse Gebiete der Repräsentation belegen. Neben der zumindest zeitweise alltäglichen Rolle, die die Musik am Hof Sophie Dorotheas einnahm, verwies der Vortrag Henzels – wie die Darstellung von Elisabeth Ruffert – auf die Fortführung repräsentativer Maßnahmen unter Friedrich Wilhelm I., wenn auch unter schlichteren Vorzeichen.

Selbst die abschließende Sektion der „Königlichen Leidenschaften“ kam nicht umhin, einen bedeutenden Anteil auf den Repräsentationsaspekt während der Regierung Friedrich Wilhelms I. zu verwenden. So betrachtete ERIKA PREIßE (Potsdam) das Tabakskollegium unter dem Gesichtspunkt eines „Ablösungsprozesses ritueller Zeichensymbolik zugunsten gesellschaftlicher Kommunikation“. In einem Wechselspiel von Vergnügen, Geselligkeit und Diskurs sei es hier zu einer Vereinigung der Landeselite, aber auch zum Austausch von Nachrichten gekommen – und das in einer entscheidenden Phase des Staatsbildungsprozesses. Preiße zufolge zeige der Vergleich mit anderen Gesellschaften seiner Zeit, dass die „Entkrampfung höfischer Gesellschaftsformen“ kein für Friedrich Wilhelm I. singuläres Phänomen gewesen sei.

HARALD KÜMMEL (Potsdam) legte den Fokus seines Vortrags „Jagen und Regieren“ dagegen deutlich auf den Aspekt der Jagd. Ausgehend von der 1720 erschienen Jagdordnung, waren es vor allem die Jagdpraktiken sowie der Zusammenhang von Gesundheitszustand und Jagdverhalten des Königs, die der Referent ausführte. Deutlich stellte Kümmel auch den nach Jahreszeiten und Jagdsaison gegliederten Jahresablauf heraus. Seine Forschungsergebnisse erweiternd wäre hier unter Berücksichtigung von Forschungsarbeiten zu anderen Territorien4 die Bedeutung der Jagd als Form der Herrschaftsausübung und zu Repräsentationszwecken von großem Interesse gewesen.

Schließlich widmete sich doch ein Vortrag der bisher ausgeklammerten Rezeptionsgeschichte Friedrich Wilhelms I.: ISABELLE DEFLERS (Freiburg) zeichnete ein fundiertes Bild der Konjunkturen und Verschiebungen in der französischen Sichtweise auf den zweiten preußischen König. Dessen Wahrnehmung als „Roi-Sergent“ beruhte zwar auf einem von Georg II. (1683–1760) geprägten despektierlichen Spitznamen, jedoch befremdete die Begeisterung des Königs für die Exerzierübungen seiner Soldaten auch französische Gesandte. Die daraus entstehende Charakterisierung des Königs als militaristischen, aber doch wankelmütigen Despoten verstärkten sich durch die Persönlichkeitsunterschiede, die Friedrich Wilhelm I. von seinem Sohn Friedrich II. trennten. Obwohl Deflers darauf hinwies, dass auch Zeitgenossen, wie Voltaire (1694–1778), und jüngere Stimmen Friedrich Wilhelm I. als „inneren Modernisierer“ schätzten, prägte das Bild vom „König-Feldwebel“ die Wahrnehmung – auch die wissenschaftliche – bis ins 20. Jahrhundert hinein.

Somit schloss die Tagung ohne – neben der französischen – auch die deutsche Rezeptionsgeschichte in Gestalt eines gebündelten Vortrages behandelt zu haben. Das Konzept der Tagung, ausgetretene Pfade, wie die Zentrierung auf innere Reformen, Militär und Wirtschaftspolitik unter der Regentschaft des zweiten Königs in Preußen, hinter sich zu lassen, ging jedoch auf: Die auf Quellen gegründeten und oftmals von Qualifikations- und Forschungsarbeiten inspirierten Vorträge ließen keinen Zweifel, dass eine Korrektur irriger und stereotypisierender Sichtweisen auf Friedrich Wilhelm I. möglich und wünschenswert ist. Denn der Monarch, so könnte ein Resümee lauten, mag „Kind seiner Zeit“ und extremer Charakter zugleich gewesen sein; er darf aber nicht als singuläre oder anachronistische Persönlichkeit verstanden werden. Zudem bewiesen die zahlreichen kursorischen Rückgriffe der Vortragenden auf Beispiele anderer Territorien und Regenten, dass komparatistische Perspektiven auf Brandenburg-Preußen und seinen zweiten König fruchtbringenden Boden vorfinden könnten. Mit einer solchen, durch Quellen und Komparatistik geerdeten Grundlage wäre auch ein breiterer Zugang zur Rezeptionsgeschichte Friedrich Wilhelms I. gefunden.

Konferenzübersicht:

Sektion 1: Herrscherprofilierung

Frank Göse (Potsdam): Die Stellung Friedrich Wilhelms I. in der Fürstengesellschaft des Alten Reichs.

Christoph Schmitt-Maaß (Halle): Die Erziehungsinstruktionen für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm.

Sören Schlueter (Berlin): Von „Nonnen“ und „Kadetten“. Zur Vaterrolle Friedrich Wilhelms I.

Benjamin Marschke (Arcata): Die russische Partei, ein Pietist auf dem Thron und ein Hof-Komödiant. Wandel und Wendepunkte am Hof Friedrich Wilhelms I.

Sektion 2: Außen-, Innen- und Konfessionspolitik

Mathis Leibetseder (Berlin): Am Ende der Kreuzwege? Zur Konfessionspolitik Friedrich Wilhelms I.

Renate Wieland (Freiburg): „Jalousie und Concurrentz“? Deutungen des Verhältnisses Wien – Berlin (17.–20. Jahrhundert).

Tobias Schenk (Göttingen): Reichspatriotismus? Friedrich Wilhelm I. im Spiegel der Reichshofratsakten.

Elisabeth Ruffert (Potsdam): „das Ceremoniel abgeschaffet und bey Seite gesetzet“!? Beobachtungen zum Gesandtschaftszeremoniell unter Friedrich Wilhelm I.

Sektion 3: Künstlerische Rezeption

Norbert Blumert (Potsdam): Friedrich Wilhelm I. als „Städtebauer“, „Jäger“ und „Hollandverehrer“.

Simone Neuhäuser (Cottbus): Johann Georg Glume (1679–1767). Hofbildhauer Friedrich Wilhelms I.

Matthias Franke (Berlin): Die Bedeutung der Architekturtheorie Leonhard Christoph Sturms für den Bau der Berliner Friedrichstadt unter Friedrich Wilhelm I.

Sektion 4: Weibliche Kontraste?

Christoph Henzel (Würzburg): Königin Sophie Dorothea und die Hofmusik.

Isabelle Bosch (Osnabrück): Die Töchter Friedrich Wilhelms I. im Spiegel ihrer Bibliotheken.

Sektion 5: Königliche Leidenschaften

Erika Preiße (Potsdam): Geselligkeit und Genuss. Friedrich Wilhelm I. im Spektrum höfischer Kommunikationsstrategien.

Harald Kümmel (Potsdam): Jagen und Regieren. Friedrich Wilhelm I. und die Jagd.

Isabelle Deflers (Freiburg): Der „Roi-Sergent“ in der französischen Militär- und Politik-Wahrnehmung.

Abschließende Exkursion und Führung zum Schloss Königs Wusterhausen.

Anmerkungen:
1 Vgl. Wolfgang Neugebauer, Brandenburg-Preußen in der Frühen Neuzeit. Politik und Staatsbildung im 17. und 18. Jahrhundert, in: ders. (Hrsg.): Handbuch der Preußischen Geschichte, Bd. 1, Das 17. und 18. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens. Berlin 2009, S. 113–410, hier S. 248 f.
2 Christopher Clark, Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947, München 2006, S. 111.
3 Discursus politicus et consilium catholico-politicum von dem Aufnehmen und der großen Macht des churf. Hauses Brandenburg, Ingolstadt 1718 [u.ö.].
4 Vgl. Martin Knoll, Umwelt – Herrschaft – Gesellschaft. Die landesherrliche Jagd Kurbayerns im 18. Jahrhundert, St. Katharinen 2004.


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