Gibt es eine deutsch-deutsche Militärgeschichte als neuere Zeitgeschichte?

Gibt es eine deutsch-deutsche Militärgeschichte als neuere Zeitgeschichte?

Veranstalter
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Forschungsbereich III: Militärgeschichte nach 1945, Dr. Rüdiger Wenzke, PD Dr. Jörg Echternkamp
Veranstaltungsort
Villa Ingenheim, H 12 (Seminarraum), Zeppelinstraße 127-128, 14471 Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.03.2016 - 09.03.2016
Deadline
01.03.2016
Von
Jörg Echternkamp

Die Zeitgeschichte als historische Teildisziplin befindet sich seit dem Ende des „Zeitalters der Extreme“ (Hobsbawm) im Umbruch. Nicht zuletzt die neuen Gewalterfahrungen führen zur Neuorientierung einer Teildisziplin, deren Legitimation ursprünglich aus der Aufarbeitung der Weltkriegs- und Diktaturerfahrungen resultierte. Für die Neupositionierung spielt daher die Militärgeschichte nach 1945 eine wichtige Rolle.
Militärgeschichte als Dimension einer gesamtdeutschen Zeitgeschichte: Darum geht es in dem neuen Großprojekt des ZMSBw (ehem. MGFA), in dessen Zusammenhang der Workshop steht. Während die Militärgeschichte der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte als vergleichsweise gut erforscht gelten kann, liegen für die 1970er und 1980er Jahre bislang nur wenige empirisch fundierte und methodisch reflektierte Arbeiten vor. Um diese Forschungslücke zu füllen und einer Militärgeschichte als Zeitgeschichte neue Wege zu weisen, sollen unterschiedliche politische, soziale, kulturelle und militärische Entwicklungen und Dimensionen beleuchtet werden. Ins Blickfeld geraten die Außen-, Sicherheits- und Rüstungspolitik ebenso wie das zivil-militärische Verhältnis einschließlich der internationalen Friedensbewegung, die Selbst- und Fremdbilder des Militärs sowie die Planungen und Führungskulturen der NVA und Bundeswehr als Teil der jeweiligen Militärallianz.
Mit dem Workshop verfolgen wir vor allem zwei Ziele: die Debatte über die Konzeptionalisierung einer neueren gesamtdeutschen Militärgeschichte anzustoßen sowie dazu einzelne (interne und externe) Projekte zu diskutieren. Wie lässt sich die Methodendiskussion über die deutsch-deutsche Geschichtsschreibung für die Militärgeschichte fruchtbar machen (und umgekehrt)? Wie gehen wir mit der Quellenproblematik um? Welche Chancen, welche Risiken liegen in einer gegenwartsnahen „gesamtdeutschen“ Militärgeschichte?

Programm

09.00 – 11.00 Uhr

Begrüßung: Michael Epkenhans (Potsdam), Rüdiger Wenzke (Potsdam)

Jörg Echternkamp (Potsdam): Probleme und Perspektiven einer gesamtdeutschen Militärgeschichte. Einführung

Jens Boysen (Warschau): Die Nationale Volksarmee als deutsche Streitmacht und transnationales Kontingent

Frithjof Balke (Bonn): Die Entwicklung der Luftlandetruppen in Bundeswehr und NVA in den 1970er-Jahren

Diskussion

11.00 – 12.15 Uhr

Oliver Bange (Potsdam): Die beiden deutschen Staaten im Ost-West-Konflikt: Sicherheits- und Militärpolitik (AT)

Johannes Mühle (Fürstenwalde): Die Mobilmachungssysteme von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee. Ein Vergleich der Militarisierung in Bundesrepublik und DDR

Diskussion

12.15 – 13.30 Uhr: Mittagspause

13.30 – 16.30 Uhr

Klaus Schroeder (Bielefeld): Der Vergleich der Feindbilder von Bundeswehr und NVA als Beispiel einer deutsch-deutschen Militärgeschichte im Rahmen einer neueren Zeitgeschichte

Thorsten Loch (Potsdam): Die Sozialstruktur der Generalität von Bundeswehr und NVA (AT)

Otto-Eberhard Zander (Göttingen):
Bundeswehr und Nationale Volksarmee – Leitlinien des jeweiligen Traditionsverständnisses und Komponenten der Traditionspflege

Diskussion

Stefan Berger (Bochum): Kommentar

Schlusswort und Verabschiedung

Kontakt

Jörg Echternkamp
Zeppelinstraße 127-128, 14471 Potsdam
joerg.echternkamp@geschichte.uni-halle.de

http://www.mgfa-potsdam.de/html/zms_geschichteab45.php
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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