Blicke auf die Revolution 1918/19

Blicke auf die Revolution 1918/19

Veranstalter
Prof. Dr. Robert Bohn, Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte der Europa-Universität Flensburg, Schleswig; Prof. Dr. Uwe Danker, Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte der Europa-Universität Flensburg, Schleswig; Prof. Dr. Michael Epkenhans, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam; Prof. Dr. Astrid Schwabe, Public History, Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik, Europa-Universität Flensburg, Flensburg
Veranstaltungsort
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam, und Landesvertretung Schleswig-Holstein, Berlin
Ort
Potsdam / Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.11.2018 - 02.11.2018
Deadline
15.01.2018
Website
Von
R. Bohn, U. Danker, M. Epkenhans, A. Schwabe

Nachdem die deutsche Revolution 1918/19 lange Zeit als ‚ausgeforscht‘ galt und seit den Höhepunkten der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in den 1960er/1970er Jahren lange auf wenig Interesse stieß, konstatiert Volker Stalmann 2016 in seinem instruktiven Forschungsüberblick eine „Wiederentdeckung der Revolution 1918/19“ (ZfG 64 (2016), H. 6, S. 521-541). Wolfgang Nies verweist in seinem Überblick über die Geschichtsschreibung auf die anhaltende Virulenz der Revolution in „Geschichtskultur, Geschichtspolitik, Geschichtsschreibung“ (Nies, Die Revolution von 1918/19 in der deutschen Geschichtsschreibung, Berlin/Boston 2013). Das Sujet ist also wieder aktuell. Ein Versuch, das Themenfeld, das eine einhundertjährige Deutungs- und Forschungsgeschichte aufweist, inhaltlich in einem kurzen Papier zu erfassen, muss scheitern.

Aus der Fülle denkbarer Themen will dieser gemeinschaftlich getragene Workshop einen begrenzten, spezifischen Zugang wählen. Thematische Eingrenzung und inhaltliche Strukturierung werden in drei Dimensionen vorgenommen: Zeit, Raum und Perspektive.

1. Im Fokus sollen die revolutionären Ereignisse in den Novembertagen 1918 stehen: Der Weg von Meuterei zu Revolution, vom Aufstand zum Herrschaftswechsel.

2. Geographisch konzentrieren wir uns auf die Orte Kiel und Berlin, reduzieren damit die Frage nach dem Verhältnis von Peripherie und Zentrum.

3. Die Rekonstruktion der Handlungen wie Sichtweisen von Akteuren und Institutionen mit ihren Intentionen und Handlungsspielräumen bietet in der Summe einen multiperspektivischen Blick auf die Revolution 1918.

Diese drei Zugriffe sollen um eine Grundstruktur in vier Sektionen angeordnet werden: Ein Schwerpunkt des Workshops gilt der hier eingegrenzten Realgeschichte im November 1918 in Kiel und Berlin (zwei Sektionen), der zweite der Retrospektive, also dem erinnerungskulturellen Umgang mit Meuterei und Novemberrevolution (zwei Sektionen).

Konkret könnte – im multiperspektivischen Ansatz – nach Rollen und Deutungen der Akteure im revolutionären Geschehen gefragt werden, beispielsweise jener des Gouverneurs Souchon oder der Revolutionäre Popp und Rausch in Kiel, oder nach institutionellen Perspektiven, z.B. der Reichsmarine, die in enger zeitlicher Nähe die Erinnerungen von örtlichen Offizieren sammelte. Den Schwerpunkt der Retrospektive, also der Erinnerung an die Revolution im Wandel, könnten der Umgang der Marine mit ihrem ‚Trauma‘, die Instrumentalisierung durch die 19 Punkte des SED-Zentralkomitees 1957, die Probleme der Stadt Kiel mit ihrem ‚schwierigen Erbe‘ oder Bestandsaufnahmen aktueller erinnerungskultureller Aktivitäten bilden.

Das spezifische Tagungsprofil korrespondiert mit den Expertisen der beteiligten Partner: dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, der Public History am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg und dem Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte der Europa-Universität Flensburg.

Wir möchten interessierte Kolleg_innen zur Teilnahme einladen, die zu diesen spezifischen Aspekten arbeiten oder gearbeitet haben. Besonders wollen wir Nachwuchswissenschaftler_innen ermutigen. Wir bitten um die Einsendung von Abstracts für alle Sektionen bis zum 15. Januar 2018.

Die Referate sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Eine Veröffentlichung als Tagungsband wird ins Auge gefasst. Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie Fahrtkosten werden für die Referent_innen übernommen. Die Tagung findet vom 1. November 2018, 9h00, bis 2. November 2018, 16h00, im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam statt (geplante Anreise für Referent_innen im Laufe des 31. Oktobers). Integriert ist eine öffentliche Abendveranstaltung in der Landesvertretung Schleswig-Holstein, Berlin, am Donnerstagabend, dem 1. November 2018.

Bitte senden Sie ein Abstract mit max. 3.000 Zeichen und kurze biographische Hinweise bis zum 15. Januar 2018 als PDF an die jeweiligen Sektionsleiter_innen:
– Für Sektion 1: Realgeschichte Kiel, Prof. Dr. Robert Bohn, bohn@izrg.de.
– Für Sektion 2: Realgeschichte Berlin, Prof. Dr. Michael Epkenhans, michaelepkenhans@bundeswehr.org.
– Für die Sektionen 3 und 4: Retrospektive I und II, Prof. Dr. Uwe Danker und Prof. Dr. Astrid Schwabe, danker@izrg.de und astrid.schwabe@uni-flensburg.de.

Programm

Kontakt

Astrid Schwabe

Europa-Universität Flensburg

0461/8052188

astrid.schwabe@uni-flensburg.de


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