Nach den internationalen Tagungen zu „Migration bildet – Migrations et formations – Migration and Education“ (Oberlechner, M., Trültzsch-Wijnen, C. & Duval, P. (Hrsg.) (2017). Migration bildet. Migration
Educates. Baden-Baden: Nomos-Verlag) und „Leçons d’exil – Exil bildet“ (Oberlechner, M., Duval,
P. & Obermair, R. (Hrsg.). Exil bildet. Leçons d’exil. Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag, in Druck)
fokussiert dieser Call nunmehr speziell auf die Frage von Nationalpopulismus und Bildungsprozessen.
Das Kompetenzzentrum für Diversitätspädagogik der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig
(Manfred Oberlechner) und die Abteilung Politikwissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg (Reinhard Heinisch) laden daher in internationaler Kooperation mit der Université de Lorraine-Metz (Patrick Duval) WissenschaftlerInnen ein, sich mit einem Abstract für einen deutsch- oder englischsprachigen Vortrag an der interdisziplinären Tagung „NATIONALPOPULISMUS BILDET? THE NEW EUROPEAN NATIONAL POPULISM: LESSONS FOR SCHOOL EDUCATION (12.-13.10.2018 an der Abteilung Politikwissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg) bzw. einen deutsch-, englisch- oder französischsprachigen wissenschaftlichen Beitrag im Tagungsband zu bewerben (Publikation im Wochenschau-Verlag, 2019). Interessierte haben darüber hinaus die Möglichkeit, am 3.4.2018 einen französischsprachigen Vortrag zum Thema im Rahmen eines internationalen Symposiums an der Université de Lorraine-Metz zu halten.
Themenstellung der Tagung
Der seit den 1990er Jahren zu beobachtende Aufstieg neuer Populismen im Herzen westlicher Demokratien fordert nicht nur die etablierten herkömmlichen politischen Parteien und kulturellen und wirtschaftlichen Eliten heraus, die sie hierbei in Frage gestellt sehen, sondern ebenso die Sphäre von Schulen, Hochschulen und Universitäten, die sich ihrerseits veranlasst sehen, sowohl die jeweils eigene historisch-philosophische Perspektive auf „Populismus“ als eine populäre Entrüstungs- und Protestbewegung innerhalb eines demokratischen Systems (aus dem er selbst stammt, jedoch in seinen Fundamenten bekämpft) zu überdenken sowie auch ihre deontologische Haltung gegenüber politischen Bewegungen, die sie immer öfter und heftiger in Bezug auf deren humanistische, pluralistische und diversitätsfreundliche Bildungsideale attackieren. Wie könnte man daher im Eifer dieses historischen Gefechts bzw. angesichts der demokratischen Dringlichkeit dieses politische Phänomen neu definieren, das sowohl die wesentlichen demokratischen Bausteine als Produkte der westlichen Nachkriegsordnung und damit auch die Trägerprinzipien des modernen öffentlichen Schulwesens unmittelbar bedroht, welches auf die soziale Emanzipation des Bürger-Individuums via Wissensaneignung und Ausbildung eines kritisch-reflektierenden Geistes sowie auf den offenen Austausch mit anderen hingerichtet ist, und das unabhängig von deren Herkunft bzw. Lebensbedingungen? Wie kann das moderne Schulwesen, das seine Wurzeln in der historischen Aufklärung, der Modernität bzw. Postmodernität hat, derartigen Bewegungen gegenübertreten, die selbst das eindimensional-simplifizierende Denken, die antidemokratische und diskriminierende Einmütigkeit sowie den nationalistischen Rückzug zelebrieren? Ist dies im Übrigen im Grunde ihre Aufgabe bzw. erwartet die öffentliche Hand und öffentliche Meinung, dass das öffentliche Schulwesen immer mehr auf seine selbst eingenommene Neutralität verzichtet, um ein demokratisches System im vollen Umbruch und in der Krise zu verteidigen? Mit diesen grundsätzlichen Fragestellungen werden heutzutage mehr als je zuvor Lehrende, Eltern und PädagogInnen, genauer gesagt: Auszubildende und Ausbildende der pädagogischen Hochschulen konfrontiert, für die die vermutlich sekundäre Frage des Populismus als marginales Phänomen des politischen und institutionellen Lebens sich unter dem wachsenden Druck der antidemokratischen und diversitätsfeindlichen Kräfte in eine Frage wandelt, die das Wesen ihres Berufes selbst sowie ihres Bildungsauftrags angeht.
Im Hinblick auf diese soziopolitischen Entwicklungen und das Selbstbild von Diversitätspädagogik als handlungsbezogene Wissenschaft muss es für ein Kompetenzzentrum für Diversitätspädagogik an einer pädagogischen Hochschule ein zentrales Anliegen sein, Nationalpopulismus und seine Auswirkungen auf den Bildungsbereich wissenschaftlich zu untersuchen. Dabei sollen im Zusammenhang mit Nationalpopulismus historische, politische, bildungssoziologische bzw. bildungswissenschaftliche länderspezifische und auch medienbezogene Inhalte mit dem Themenfeld „Bildung“ verknüpft und diskutiert werden.
Tagung und Publikation sollen folgenden Aufbau haben, einerseits einen allgemeinen Teil zum Thema Nationalpopulismus mit folgenden Schwerpunkten:
- Politologische und soziologische Betrachtungsmodelle zu Ursachen und Folgewirkungen
- Begriffsbestimmungen und Begriffsabgrenzungen (Was ist Populismus? Unterscheidung zum Nationalismus? Was ist Nationalpopulismus? Was ist regionaler Populismus?)
- Globale Trends
- Fallbeispiele aus einzelnen Ländern
- Transnationale Vergleiche
Dem folgt ein konkreter Teil, der sich mit der Thematik im Kontext Bildung auseinandersetzt, daher zum Beispiel:
- Wie kann man das Thema „Nationalpopulismus“ im Unterricht/in der Lehre behandeln?
- Welche Forderungen stellt nationalpopulistische Politik an Bildung?
- Welche Gefahren birgt nationalpopulistische Politik für Bildung?
- Welche(n) Einfluss/Auswirkungen hat nationalpopulistische Politik auf Schulen?
- Welche(n) Einfluss/Auswirkungen hat nationalpopulistische Politik auf Universitäten und Hochschulen?
- Wie können Bildungseinrichtungen auf Nationalpopulismus reagieren?
Auf diese Weise möchten wir internationale Forschungsergebnisse zum Thema „Nationalpopulismus und Bildung“ austauschen und sammeln. Die durch diesen Wissensaustausch entstehende Publikation soll so Anregungen für den Bildungssektor bieten.
Einreichungsmodalitäten
- Einreichschluss für Abstracts ist der 30.11.2017 (max. 500 Wörter)
- Thematische Zuordnung des Abstracts zu einem der oben aufgezählten Themenbereiche
- Mögliche Publikationssprachen: Französisch, Deutsch, Englisch
- Abstracts bitte an robert.obermair@phsalzburg.at
Ihren Abstract bitte mit Berufsbezeichnung(en), Forschungsschwerpunkt(en), Institution und Ort der
beruflichen Tätigkeit, außerdem Ihrer persönlichen Adresse, Telefonnummer und Email-Adresse versehen.
Konkreter Zeitplan:
- bis 15.12.2017: Zu-/Absage nach einem Peer-Review-Prozess
- bis 12.12.2018: Ende der Abgabefrist für die einzelnen Buchbeiträge
- im Frühjahr/Sommer 2019: geplanter Erscheinungstermin der Fachpublikation im Wochenschau-Verlag
(Hrsg. Manfred Oberlechner, Patrick Duval, Reinhard Heinisch)

INTERNATIONALES SYMPOSIUM - JOURNÉE D‘ETUDE:
LE NOUVEAU NATIONAL-POPULISME EUROPÉEN: QUELLES LEÇONS POUR L’ÉCOLE?
Am 3.4.2018 findet zum gleichlautenden Thema an der Université de Lorraine-Metz (Patrick Duval) ein internationales Symposium in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig (Manfred Oberlechner) statt. Vortragsinteressierte (Sprache: Französisch) sind gebeten, dies mit der Abstract-Einreichung für die Publikation ausdrücklich bekannt zu geben.

THE NEW EUROPEAN NATIONAL POPULISM: LESSONS FOR SCHOOL EDUCATION
Following successful international conferences on Migration and Education and Exile and Education along with associated publications, we issue this call focused on the question of NATIONAL POPULISM AND THE EDUCATIONAL PROCESS.
The Center of Competences on the Pedagogy of Diversity at the Salzburg University of Education Stefan Zweig (Manfred Oberlechner) and the Department of Political Science at the University of Salzburg (Reinhard Heinisch) in cooperation with the Université de Lorraine-Metz (Patrick Duval) welcome abstract-
length proposals by international scholars and researchers for a presentation in either English or German at an interdisciplinary conference on National Populism to be held from 12-13/10/2018 held at the Department of Political Science at the University of Salzburg and for submission to an edited volume to be published after the conference by Wochenschau Verlag (Publishing) in 2019. Selected participants also have the opportunity to deliver a lecture in French on their topic in the context of an international
symposium at the Université de Lorraine-Metz.
Conference Topic
Since the 1990s the rise of new radical, nationalist, and nativist forms of populism (which we here loosely label ‘National Populism’) in Western democracies has challenged not only the established political parties along with the cultural and economic elites by calling them into question but increasingly also
the world of education and academia. Schools and universities find it necessary to reflect about their own intellectual response to populism as a popular form of manufacturing outrage and protest within the democratic system (from where it emerged but which it also combats) but also their ethical position toward a movement that is increasingly hostile to the humanist, pluralist, and diversity-oriented ideals to which education is committed.
How are we, in the fervor of this struggle and in light of its democratic urgency, able to properly conceptualize this phenomenon which poses a direct threat to fundamental pillars of the European post-war order and challenges the principles of our modern democratic system of education? After all, the latter is based on the ideal of the social emancipation of the individual and citizen through the acquisition of knowledge and the formation of a critical and reflective mind. Democratic education depends also on
the free exchange of ideas with others regardless of their origin and condition. Thus, how can the modern education system with its origin in humanism, enlightenment, and modernity confront such movements that celebrate uniformity of though, antidemocratic and discriminatory impulses, and the nationalist retreat from the world? In fact, is this even a task that society and the state expect the public education system to take on; as a result of which it would renounce its self-imposed neutrality and defend the democratic system in the midst of societal change and a political crisis? These days, educators, parents, and pedagogues are confronted with such fundamental questions more than ever. More precisely, the students and faculty of the University of Education the find themselves having to devote more attention to the once seemingly peripheral phenomenon of populism as the growing pressure by forces opposed liberal democracy and diversity is turning this into a question affecting the nature of their profession and their educational mission.
In light of this sociopolitical development and the self-image of the pedagogy of diversity as a science of praxis-oriented active learning, it has to be a key task for an institution devoted to the competences on the pedagogy at a University of Education to examine scientifically the effect of national populism on education. In consequence, the issue domains of education and national populism are to be studied in connection and examined in terms of their historical, political, educational sociological, country-specific,
and media-related dimensions.
The conference and publication are to focus on the following aspects:
General questions
- Historical Development
- Political science and sociological perspective
- Conceptual determination and delimitations (What is populism? What is the difference to nationalism? What is national populism?)
- Global trends
- Case studies from individual countries?
- Transnational comparisons?
Education-related aspects
- How can the topic of national populism be dealt with in education and teaching?
- What does national populist politics demand from education?
- Which dangers does national populist politics imply for education?
- What effect and influence does national populist politics have on schools?
- What effect and influence does national populist politics have on universities and higher education?
- How should educational institutions respond to national populism?
Submission Guidelines
- Abstracts of max. 500 words should be submitted by November 30, 2017
- To be mailed to robert.obermair@phsalzburg.at
- Abstracts are then assigned to one of the topical areas
- Accepted languages of submitted texts: English, French and German.
Your abstract needs to include your professional position and title, research concentration, institutional
affiliation and location, your personal address, phone number, and email address.
Schedule
- By December 15, 2017 approval/rejection following the peer review process
- By December 12, 2018 final date of submission for the book chapters
- Spring/Summers 2019 planned publication (Manfred Oberlechner, Patrick Duval, Reinhard Heinisch)

LE NOUVEAU NATIONAL-POPULISME EUROPÉEN: QUELLES LEÇONS POUR L’ÉCOLE?
Faisant suite aux colloques internationaux « Migration bildet » et « Exil bildet – Leçons d‘exil » organisés par Manfred Oberlechner (PH Salzburg) et Patrick Duval (Université de Lorraine), respectivement à Salzbourg (mai 2016), puis à Metz (décembre 2016), et s’inscrivant dans la lignée de deux premières publications, ce nouvel appel à communication et à publication souhaite s’intéresser à la question du nouveau national-populisme et de l’enseignement.
Le Kompetenzzentrum für Diversitätspädagogik de la Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig (Manfred Oberlechner), la Section de Sciences Politiques de la Paris Lodron Universität Salzburg (Reinhard Heinisch) ainsi que la Section de néerlandais de l’Université de Lorraine-Metz (Patrick Duval) convient ainsi les chercheurs à soumettre des projets de communication en allemand ou en anglais en vue de la tenue du colloque interdisciplinaire « NATIONALPOPULISMUS BILDET? THE NEW EUROPEAN NATIONAL POPULISM: LESSONS FOR SCHOOL EDUCATION » qui se tiendra à l’Université de Salzbourg, les 12 et 13 octobre 2018, tout autant que des projets de publication en allemand, en anglais ou bien en français en vue de la publication des actes du colloque (Wochenschau-Verlag, 2019). Les personnes intéressées et sélectionnées peuvent, en outre, présenter une communication en langue française dans le cadre d’une journée d’étude internationale qui se tiendra à l’Université de Lorraine
(Metz), le 3 avril 2018.
Présentation générale des colloques et de la publication La montée en puissance, depuis les années 1990, des nouveaux populismes au sein des démocraties occidentales interroge non seulement les partis politiques traditionnels et les élites culturelles et économiques qu’ils remettent en cause, mais également le monde scolaire et universitaire, appelé à repenser, d’une part sa mise en perspective historique et philosophique du « populisme » comme mouvement populaire d’indignation et de contestation au sein d’un système démocratique dont il est issu mais qu’il conteste dans ses fondements, d’autre part son attitude déontologique vis-à-vis de mouvements politiques l’attaquant de plus en plus souvent et violemment sur ses principes d’éducation humaniste, pluraliste et ouverte à la diversité. Comment redéfinir dans le feu de l’action historique et dans l’urgence démocratique de la situation un phénomène politique menaçant de façon imminente à la fois les grands équilibres démocratiques issus en Occident de l’après-seconde guerre mondiale et les principes fondateurs d’un enseignement public moderne tourné vers l’émancipation sociale de l’individu-citoyen par le savoir et le développement de l’esprit critique ainsi que vers l’ouverture à l’autre, quelles que soient ses origines ou ses conditions de vie ? Comment l’école issue des Lumières, de la modernité ou de la postmodernité peut-elle appréhender, voire combattre des courants célébrant l’unicité de la pensée, l’anticomplexité interprétative, l’unanimisme antidémocratique et discriminant ainsi que le repli nationaliste ?
Est-ce d’ailleurs, sur le fond, sa tâche, et les pouvoirs publics, voire plus largement l’opinion publique attendent-ils d’elle qu’elle renonce toujours plus à sa prétendue neutralité pour défendre un système démocratique en crise, voire en pleine mutation ?
C’est à ces questions fondamentales que sont confrontés actuellement plus que jamais enseignés, parents et éducateurs et, plus spécifiquement, les formés et formateurs des Ecoles du Professorat pour qui la question apparemment secondaire du populisme, tel un phénomène marginal de la vie politique et institutionnelle, se transforme, sous la pression croissante des forces antidémocratiques, en question touchant à l’essence même de leur profession et de leur mission éducative.
Thématiques des colloques et de la publication Le colloque salzbourgeois et la publication s’articuleront autour des thématiques et questions suivantes :
a) Le nouveau national-populisme - Questions d’ordre général
- mise en perspective historique
- approches politologiques et sociologiques
- définitions et concepts (qu’est-ce que le populisme et le national-populisme ? Quelles différences établir avec le nationalisme ?)
- études de cas et tendances générales en Europe
- comparaisons transnationales
b) Le nouveau national-populisme et l’enseignement
- comment traiter en cours de la question du national-populisme (enseignement secondaire et supérieur) ?- le national-populisme et ses politiques éducatives
- quel(s) danger(s) le national-populisme représente-t-il pour l’enseignement public ?
- quelles influences le national-populisme exerce-t-il sur le monde scolaire (enseignement primaire et secondaire) ?
- quelles influences le national-populisme exerce-t-il sur le monde universitaire et l’enseignement supérieur ?
- Comment les institutions éducatives peuvent-elles ou devraient-elles faire face au national-populisme ?
Remarque : la journée d’étude messine (3 avril 2018) se concentrera tout particulièrement sur les études de cas et les approches comparatives en Europe Occidentale (pays du Benelux, Allemagne, Autriche, etc.).
Modalités pratiques d’envoi des propositions :
Les intéressés sont invités à signaler leur intention de participation par une courte présentation de leur exposé et/ou de leur article (500 mots max.), intégrée à l’un des deux axes de réflexion présentés ci-dessus, avant le 30 novembre 2017, à l’une des deux adresses suivantes : patrick.duval@univ-lorraine.fr
(articles et propositions de communication en français), robert.obermair@phsalzburg.at (articles et propositions
de communication en anglais ou en allemand).
Ils sont priés d’indiquer leur profession, leur institution d’origine, leurs thèmes de recherche ainsi que leurs coordonnées (adresse professionnelle, adresse privée, numéro de téléphone, e-mail).
Les propositions de communication et d’article (en français, en allemand ou en anglais) feront l’objet d’une présélection (réponse des organisateurs avant le 15/12/17).
La remise des articles retenus devra avoir lieu, au plus tard, le 12 décembre 2018 (publication prévue, sous la responsabilité éditoriale de M. Oberlechner, P. Duval et R. Heinisch, au Wochenschau-Verlag, au printemps ou à l’été 2019).