Vorl: Neue Vorlesungsreihen 27.02.2015 [2]

Von
Redaktion H-Soz-Kult

Liebe Leserinnen und Leser,

um die Zahl der täglich versandten Beiträge etwas zu reduzieren, fassen wir Ankündigungen von Vorlesungsreihen, Ringvorlesungen und ähnlichen Reihen etc. einmal wöchentlich als 'Digest' zusammen. Die vollständigen Ankündigungstexte finden Sie im Anschluss an die folgende Übersicht direkt in dieser Mail und natürlich – wie alle anderen Beiträge – auch auf der H-Soz-Kult-Website unter http://www.hsozkult.de/event/page?fq=clio_contentTypeRelated_m_Text%3A%22sol%22.

Ihre H-Soz-Kult Redaktion

1)
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg
Subject: Vorl: Ringvorlesung "Symbole, Identitäten und Zuschreibungen in der jüdischen Kulturgeschichte" – Salzburg 3/2015
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=27270>

2)
Historisches Seminar, JGU Mainz
Subject: Vorl: Osmanisch-deutsche Verflechtungen und die "Armenier-Greuel" im Ersten Weltkrieg. Dynamiken der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung – Mainz 4/2015
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=27294>

1)
From: Margarete Heinz <margarete.heinz@sbg.ac.at>
Date: 20.02.2015
Subject: Vorl: Ringvorlesung "Symbole, Identitäten und Zuschreibungen in der jüdischen Kulturgeschichte" – Salzburg 3/2015
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Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg, Salzburg
05.03.2015-25.06.2015, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg

Die Ringvorlesung findet jeweils donnerstags von 17-19 Uhr im HS 380 statt.

Wie präsentiert sich jüdisches Leben, woran ist Judentum erkennbar? In einem Kontinuum zwischen kultureller Eigenständigkeit und vielfältigen Wechselwirkungen können die verschiedensten Symbole und Qualitäten genannt werden. Im sakralen Bereich wären dies z.B. die Synagoge oder die biblisch-rabbinischen Speisegebote. Darüber hinaus geraten literarisch-kulturelle Symbole und Embleme ins Blickfeld, die die religiöse Tradition transzendieren und transformieren, wie z.B. die Christusmetaphorik in der jiddischen Literatur oder das Motiv des Ahasver.
Anliegen der Ringvorlesung ist es, Symbole und Topoi, die als ‚Erkennungszeichen‘ des Judentums anzutreffen sind oder waren, zu thematisieren. Indem diese jeweils in verschiedenen kulturge-schichtlichen Kontexten behandelt werden, soll ein Eindruck ihres Bedeutungsreichtums, ihrer wir-kungsgeschichtlichen Mehrdeutigkeit und Offenheit – ja eventuell sogar ihrer Widersprüchlichkeit – entstehen. Der Zugriff der jeweiligen Akteurinnen und Akteure auf die vorhandenen Symbole ist dabei entscheidend: Bestimmte Symboliken können einerseits innerhalb eines Kollektivs positiv etabliert sein, andererseits aber als Zuschreibung verwendet werden, die ‚Differenzen‘ benennen, wenn nicht sogar generieren. Nicht zuletzt sind Symbole auch im politischen Bereich wirksam, sowohl im Sinne der Souveränität ihrer Trägerinnen und Träger, als auch – wie im Fall der antisemitischen Persiflage des Davidsterns zum „Judenstern“ – in einem zynischen Sinn als Medium der Diffamierung und Entwürdigung.
Mit dieser Auswahl von Symbolen, Repräsentationen und Zuschreibungen soll das interdisziplinäre Gespräch über jüdische Identitäten in den verschiedensten historischen und kulturellen Kontexten angeregt werden.

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Programm
5.3. Einführung: Armin Eidherr / Susanne Plietzsch
Armin Eidherr (Salzburg): ‚Wandering Symbols‘: Ahasvers und Elias‘ Gänge durch die Kulturgeschichte.

Religiöse Symbole
12.3. Maria Dorninger (Salzburg): Jerusalem: Mittelpunkt der Welt. Bedeutung und Erleben der heiligen Stadt in Berichten christlicher und jüdischer Reisender des Mittelalters und der frühen Neuzeit.
19.3. Susanne Plietzsch (Salzburg): Essen und Trinken als Symbolsysteme.
26.3. Klaus S. Davidowicz (Wien): Gilgul – die Seelenwanderung in der Kabbala
16.4. Gerhard Langer (Wien): „Alter Wein in neuen Schläuchen“ oder doch um-gekehrt? Die Rabbinen als (Er)neuerer und Sinn-stifter

Literatur, Kultur
30.4. Ulrich Knufinke (Braunschweig): Synagogen im 19. und 20. Jahrhundert: Architek-tur als Repräsentation jüdischer Identität(en)?
7.5. Karlheinz Rossbacher (Salzburg): Salons der Ringstraßenzeit als Symbole der Assimilation
21.5. Sabine Koller (Regensburg): Tallit, Thora, Kreuz. Jüdische (Um-)Deutungen in Wort und Bild
28.5. Mona Körte (Berlin): Wer spricht? Zur Logik der Unterscheidung in literarischen Texten zum Antisemitismus

Säkularität und politische Transformation, Antisemitismus
11.6. Roland Cerny-Werner und Johannes Hofinger (Salzburg): Der Davidstern. Symbol, Kainsmal, Identität!
18.6. Helga Embacher (Salzburg): Palästina, Israel, Zionismus und Antizionismus
25.6. Daniel gerson (Bern): „Assimilation“ im modernen Judentum: Abkehr vom religiösen Erbe oder notwendige Anpassung für eine zukunftsweisende Erneuerung?

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Margarete Heinz

Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg
Residenzpatz 1, 5010 Salzburg

margarete.heinz@sbg.ac.at

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=27270>
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2)
From: Andreas Frings <afrings@uni-mainz.de>
Date: 24.02.2015
Subject: Vorl: Osmanisch-deutsche Verflechtungen und die "Armenier-Greuel" im Ersten Weltkrieg. Dynamiken der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung – Mainz 4/2015
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Historisches Seminar, JGU Mainz, Mainz
22.04.2015-01.07.2015, Historisches Seminar, JGU Mainz

Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich hat sich in den letzten 10-15 Jahren als ein besonders produktives und dynamisches Forschungsfeld etabliert. Dazu haben mehrere parallele, voneinander z.T. aber unabhängige Entwicklungen beigetragen: die teilweise Öffnung osmanischer Archive in der Türkei , der Wandel in der türkischen Gesellschaft, in der immer mehr Menschen mehr über diese Vergangenheit wissen möchten, das Eingeständnis der westlichen Osmanistik, in dieser Forschung bisher zu wenig beigetragen zu haben oder auch die Tätigkeit der türkisch-armenischen Historikerkonferenzen (Workshop for Armenian/Turkish Scholarship, WATS).

Diesen Dynamiken der Forschung, die ja durchaus auch forschungsinternen Logiken folgt, und der gesellschaftlichen Beschäftigung werden wir in der geplanten Vortragsreihe nachgehen und so die Spielräume ausloten, innerhalb derer gegenwärtig die „Armeniergreuel“ diskutiert werden.

Eingebettet ist die Vortragsreihe in eine Posterausstellung zum Thema „Eine 'innertürkische Verwaltungsangelegenheit'? Osmanisch-deutsche Verflechtungen und die 'Armenier-Greuel' im Ersten Weltkrieg“, die in einem Lehrporjekt mit 11 Studierenden projektförmig erarbeitet wurde.

Finanzierung: Südosteuropa-Gesellschaft

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22.04.2015, 18 Uhr, P3
Andreas Frings und Studierende aus dem Projekt: Feierliche Eröffnung der Ausstellung

29.04.2015, 18 Uhr, P3
Dominik Schaller (Heidelberg): Der Völkermord an den Armeniern. Ereignis, historischer Kontext und Rezeption

06.05.2015, 18 Uhr, P3
Markus Koller (Bochum): Tendenzen der Gewaltforschung und Gewalt im ausgehenden Osmanischen Reich

20.05.2015, 18 Uhr, P3
Fabian Klose (Mainz): Humanitäre Interventionen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Osmanische Reich und der Wandel der internationalen Einmischung in innere Angelegenheiten

27.05.2015, 18 Uhr, P3
Hans-Lukas Kieser (Zürich): Talaat Pascha und Deutschland

03.06.2015, 18 Uhr, P3
Hülya Adak (Sabanci Universitesi, Istanbul): Turkish Egodocuments and the Possibilities of Armenian-Turkish Reconciliations

10.06.2015, 18 Uhr, P3
Ugur Ümit Üngör (Utrecht): The Armenian Genocide: the Local, the National, and the Global

15.06.2015, 18 Uhr, Fakultätssaal
Stefan Ihrig (Jerusalem): Den Genozid rechtfertigen – Deutschland und die osmanischen Armenier, von Bismarck bis Hitler

01.07.2015, 18 Uhr, P3
Elke Hartmann (Berlin): Osmanisch-Armenisches Leben zwischen Aufbruch und Gefährdung. Eine Annäherung in historischen Bild- und Tondokumenten

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Andreas Frings

Historisches Seminar, JGU Mainz
Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
+49 6131 39-26785

afrings@uni-mainz.de

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=27294>
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Zitation
Vorl: Neue Vorlesungsreihen 27.02.2015 [2], In: H-Soz-Kult, 27.02.2015, <www.hsozkult.de/text/id/texte-2645>.
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