CfA: Neue Calls for Articles 24.02.2017 [5]

Von
Redaktion H-Soz-Kult

Liebe Leserinnen und Leser,

um die Zahl der täglich versandten Beiträge etwas zu reduzieren, fassen wir ausgewählte Ankündigungen einmal wöchentlich als 'Digest' zusammen. Die vollständigen Ankündigungstexte finden Sie im Anschluss und auf der H-Soz-Kult-Website unter: http://www.hsozkult.de/event/page?fq=clio%5FcontentTypeRelated%5Fm%5FText%3A%22cfa%22

Ihre H-Soz-Kult Redaktion

1)
Christian Wendt
Subject: CfA: Neue Reihe: THOUKYDIDEIA – Studies in Thucydides - Berlin 3/2017
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33284>

2)
Diacronie. Studi di Storia Contemporanea
Subject: CfA: Ein „langes” 1917: die bolschewistische Revolution in transnationale Perspektive. - Bologna 3/2017
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33334>

3)
Bd. 34 der »Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus« herausgegeben von Klaus Latzel, Elissa Mailänder und Franka Maubach
Subject: CfA: »Volksgemeinschaft« als Geschlechtergemeinschaft. Historische Semantik und soziale Praxis - Braunschweig, Jena, Paris 2/2017
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33359>

4)
Jörn Eiben (Helmut-Schmidt Universität Hamburg); Alexander Friedman (Universität des Saarlandes); Frank Jacob (City University of New York)
Subject: CfA: Sammelband: Geschlechterdiskurse, Helden, sportliche Nationalismen und Skandale. Die öffentliche Wahrnehmung des Fußballs im 19. und 20. Jahrhundert - Hamburg, New York, Saarbrücken 3/2017
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33372>

5)
Cécile Stephanie Stehrenberger
Subject: CfA: Disasters and Bodies in History - Braunschweig 5/2017
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33378>

1)
From: Christian Wendt <christian.wendt@fu-berlin.de>
Date: 13.02.2017
Subject: CfA: Neue Reihe: THOUKYDIDEIA – Studies in Thucydides - Berlin 3/2017
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Christian Wendt, Berlin
01.03.2017-, Christian Wendt

English version below

Die Reihe THOUKYDIDEIA will neue Untersuchungen zu dem athenischen Autor, seinem zeitgenössischen Umfeld sowie seiner Rezeption versammeln, um dadurch dem besonderen Rang und der ungebrochenen Relevanz der "Geschichte des Peloponnesischen Krieges" innerhalb verschiedener, teils gar konkurrierender Disziplinen Rechnung zu tragen. Der Fokus der Reihe liegt daher auch auf Ansätzen, die den disziplinären Dialog suchen und damit zu Perspektiverweiterungen und -anpassungen im Hinblick auf das Verständnis des thukydideischen Werkes beitragen können. Die Reihe richtet sich an Vertreter aller Disziplinen, die sich der Beschäftigung mit Thukydides widmen, ebenso wie an ein an der klassischen Antike und ihrem Nachleben interessiertes Publikum.

Ein internationales und interdisziplinär repräsentatives Herausgebergremium wird die herausragende und originelle Qualität der veröffentlichten Beiträge garantieren. In der Reihe erscheinen Monographien ebenso wie Sammelbände und Kommentare. Grundsätzlich sind die Veröffentlichungssprachen der Reihe Deutsch und Englisch. Über die Möglichkeit der Aufnahme von Manuskripten in anderen Sprachen wird im Einzelfall vom Herausgebergremium entschieden. Jedes vom Herausgebergremium als vielversprechend eingestufte Manuskript wird einem peer-review-Verfahren unterzogen, auf dessen Basis dann eine endgültige Entscheidung seitens der Herausgeber über die Aufnahme in die Reihe getroffen wird.

Manuskriptvorschläge können an christian.wendt@fu-berlin.de oder einen der anderen Herausgeber geschickt werden.

Weitere Informationen: http://www.v-r.de/de/thoukydideia/sd-1/938

Die Herausgeber:
Ernst Baltrusch (Freie Universität Berlin)
Edith Foster (University of Queensland)
Neville Morley (University of Exeter)
Clifford Orwin (University of Toronto)
Oliver Schelske (LMU München)
Christian Wendt (Freie Universität Berlin)

*

The series THOUKYDIDEIA will draw together new studies of the Athenian author, his contemporary context and his later reception, in order thereby to understand the special status and continuing relevance of the "History of the Peloponnesian War" for different, sometimes competing disciplines. The focus of the series therefore includes approaches which seek interdisciplinary dialogue and so can contribute expanded and additional perspectives in relation to the understanding of Thucydides‘ work. The series is aimed at representatives of all disciplines which have a concern with Thucydides, as well as the general public interested in classical antiquity and its legacy.

An international and interdisciplinary editorial board will guarantee the quality and originality of the published volumes. The series will include monographs, edited collections and commentaries. The chief languages of publication are German and English; the possibility of including manuscripts in other languages will be discussed on a case-by-case basic by the editorial board. Each manuscript considered by the editorial board to be promising will undergo a peer review process, on the basis of which the editors will make a final decision about acceptance for the series.

Proposals should be sent to christian.wendt@fu-berlin.de or any other of the series’ editors listed below.

Further information: http://www.v-r.de/de/thoukydideia/sd-1/938

The editors:
Ernst Baltrusch (Freie Universität Berlin)
Edith Foster (University of Queensland)
Neville Morley (University of Exeter)
Clifford Orwin (University of Toronto)
Oliver Schelske (University of Munich)
Christian Wendt (Freie Universität Berlin)
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Prof. Dr. Christian Wendt

Freie Universität Berlin, Friedrich-Meinecke-Institut, Koserstraße 20, 14195 Berlin

christian.wendt@fu-berlin.de
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URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33284>
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2)
From: Alessandro Salvador <a.salvador.fr@outlook.it>
Date: 17.02.2017
Subject: CfA: Ein „langes” 1917: die bolschewistische Revolution in transnationale Perspektive. - Bologna 3/2017
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Diacronie. Studi di Storia Contemporanea, Bologna
20.03.2017-, Diacronie. Studi di Storia Contemporanea

English version below

French, Italian and Spanish versions: http://www.studistorici.com/2017/02/17/cfp31_it/

CfP: Ein „langes” 1917: die bolschewistische Revolution in transnationale Perspektive.

Kontext

1917 wird als das Jahr der Russischen Revolution erinnert. Das Zarenreich fiel unter den Schlägen einer Revolution die von der Kriegsmüdigkeit an der Äußeren und Inneren Front ausgelöst wurde. Die folgende Bolschewistische Revolution hatte außerdem Konsequenzen, die alle kriegsführende Mächte betrafen. Die Mittelmächte sahen die Chance die Ostfront zu schließen, während die Entente befürchtete, dass sich das Mächtegleichgewicht zu ihren Ungunsten ändern könnte.
Außerdem, nährten die Ereignisse in Russland die Angst, dass der ‘Revolutionsvirus’ sich auf andere Länder ausbreiten könnte.
In Russland begann ein Bürgerkrieg der von internationalen Einmischungen gekennzeichnet wurde. Frühere Kriegsgefangene griffen zu den Waffen für die revolutionäre und konterrevolutionäre Kräfte. Ausländisches Militär versuchte einzugreifen, in dem es die lokalen Regierungen und Kriegsherren, die gegen die Bolschewiki aufstiegen unterstützte.
Das lange 1917 wurde von revolutionäre und konterrevolutionäre Ereignisse in ganz Europa und den Rest der Welt gekennzeichnet. Im allgemein repräsentierte es das letzte epochale revolutionäre Ereignis der Neuzeit, dessen Auswirkungen das ganze 20. Jahrhundert in aller Welt prägten.
Darüber hinaus können seine Grenzen weit über einer engen 1917-23 Periodisierung gehen, wenn wir in diesen Kontext seine Voraussetzungen und langfristige Folgen berücksichtigen.

Call for Papers

Auf der Grundlage dieser Zusammenhänge fördert Diacronie. Studi di Storia Contemporanea die Einreichung von Beitragsvorschlägen die neues Licht auf der transnationalen Dimension des „langen“ 1917 werfen. Wir suchen Vorschläge die sich, unter anderen, mit folgenden Themen verfassen:

- Periodisierung des „langen“ 1917
- Kriegsmüdigkeit am Ende des 1. Weltkrieg
- transnationale Einmischungen in der Entwicklung der Russischen Revolution
- die Miteinwirkung ausländischer Soldaten und Truppen im russischen Bürgerkrieg
- Revolution und Konterrevolution in Europa und der Welt in der Zwischenkriegszeit
- Antworten auf der Russischen Revolution im Ausland (z. B. antisozialistische Maßnahmen, diplomatische Reaktionen, usw.)

Interessierte Autoren können bis zum 20. März 2017 einen Abstract (max. 300 Wörter) und einen kurzen Lebenslauf (max. 200 Wörter) an redazione.diacronie@hotmail.com schicken. Die Autoren der ausgewählten Beiträge werden innerhalb einer Woche benachrichtigt. Die kompletten Artikel sind bis zum 1. Juni 2017 erwartet.

Beiträge können auf Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Griechisch und Portugiesisch eingereicht werden. Artikel auf Deutsch, Griechisch und Portugiesisch werden von der Redaktion ins Italienische übersetzt. Auf Wunsch können sie parallel auch im Original publiziert werden.

Die Veröffentlichung ist, nach einem doppelblinden Peer-Review-Verfahren, im September 2017 erwartet.

The “long” 1917: the Bolshevik revolution in a transnational perspective

Background

The revolutionary year of 1917 and the events of the following years until 1923 may be interpreted as a “long” 1917. The fall of the Czarist Empire, triggered by the war-weariness that exacerbated discontent on the war- and homefront, and then the Bolshevik revolution had consequences for all the belligerent parties of World War I. The Central Empires saw the chance to close the eastern Front while the Entente feared that this could switch the balance of power against them.
Furthermore, the Russian events nourished the fear that the “virus” of socialism could spread to other countries.
Russia fell into a civil war whose effects went beyond the national borders and that was influenced by several foreign interventions and interferences. Former prisoners took up arms for the revolutionary or the counterrevolutionary forces. Foreign powers sent troops into Russian territory to support the local governments and warlords that rose against the Bolsheviks.
The “long” 1917 was characterized by revolutionary and counter-revolutionary events all over Europe and the rest of the world. Altogether, it represented the last epochal revolutionary event of the modern era, whose consequences shaped the world for the rest of the twentieth century.
Furthermore, its boundaries can go well beyond a narrow 1917-23 periodization, by including its premises or more long-term consequences.

Call for Papers

According to this background, Diacronie. Studi di Storia Contemporanea, is looking for contributions aimed at throwing new light into the transnational dimension of the “long” 1917. We are looking for papers focused on (but not limited to) the following thematic axes:

- Periodization of the “long” 1917
- War-weariness and the end of the First World War
- Transnational interventions in the development of the Russian revolution
- Foreign armies and volunteers involved in the Russian civil war
- Revolutions and counter-revolutions in Europe and the world in the inter-war years
- Reactions to the Russian revolution abroad (anti-socialist measures, diplomatic reactions, etc.)

Perspective authors should send an abstract (max. 300 words) and a short presentation (max. 200 words) to the address: redazione.diacronie@hotmail.com by the March 20th, 2017. Accepted contributions will be notified within one week. Full articles are expected by June 1st, 2017.

Contributions can be in Italian, English, French, Spanish, German, Greek and Portuguese. German, Greek and Portuguese articles will be translated into Italian by the editorial board before publication and may, if the author wishes, be published in the original language alongside.

All submissions will be double-blind peer-reviewed. Issue 31 of Diacronie is due to be released in September 2017.
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Alessandro Salvador

Associazione Diacronie Largo G. I. Molina, 9
40138 Bologna Italien

redazione.diacronie@hotmail.it

Homepage http://www.studistorici.com/2017/02/17/cfp31_it/
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URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33334>
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3)
From: Elissa Mailänder <elissa.mailander@sciencespo.fr>
Date: 21.02.2017
Subject: CfA: »Volksgemeinschaft« als Geschlechtergemeinschaft. Historische Semantik und soziale Praxis - Braunschweig, Jena, Paris 2/2017
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Bd. 34 der » Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus« herausgegeben von Klaus Latzel, Elissa Mailänder und Franka Maubach, Braunschweig, Jena, Paris
28.02.2017-21.05.2017, Bd. 34 der » Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus« herausgegeben von Klaus Latzel, Elissa Mailänder und Franka Maubach

In den letzten zehn bis 15 Jahren wurde der Ort von Frauen in der NS-Gesellschaft bzw. während des Zweiten Weltkriegs in zahlreichen Studien ausgelotet und dabei insbesondere die Frage nach weiblichem Mitmachen und Widerstehen erforscht. Daneben hat eine kritische Männlichkeitsforschung vermeintlich selbstverständliche Bilder soldatischer Männlichkeit aus der Gewaltgeschichte des Zweiten Weltkriegs herausgelöst und untersucht. Gleichwohl haben sich beide Forschungsstränge bislang – obwohl unter dem gemeinsamen Dach der Geschlechtergeschichte – hauptsächlich mit Frauen und Männern ›unter sich‹ beschäftigt.

Eine geschlechterintegrierte Perspektive jedoch, die explizit und systematisch heterosexuelle Geschlechterrelationen fokussiert und dabei die Frage zwischen- und intrageschlechtlicher Machtbeziehungen analysiert, steht noch weitgehend aus. Für den 34. Band der »Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus« laden wir HistorikerInnen, Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen ein, »Volksgemeinschaft« als Geschlechtergemeinschaft empirisch zu hinterfragen und damit die Forschungen zu Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen zusammenzudenken und weiterzuführen.

Ins Zentrum der Aufmerksamkeit treten dabei sowohl die ideologischen Konzeptionen der nationalsozialistischen Geschlechterordnung, als auch die sozialen Aneignungen im Gefüge konkreter Gemeinschaftsentwürfe und Interaktionen von Männern und Frauen. »Volksgemeinschaft« verstehen wir dabei als eine gedachte und gelebte Ordnung, denn der Quellen- und Propagandabegriff lässt sich nicht auf ein realitätsfernes politisches Konstrukt reduzieren. Als gelebte Praxis hat die rassistisch aus- bzw. eingrenzende Gesellschaftsordnung eine erfahrungsgeschichtliche Dimension, die beide Geschlechter einbezog. Die rassistische Praxis sozialer Ungleichheit, die wiederum konkrete Vorteile und Privilegien für die heterosexuelle Mehrheitsgesellschaft mit sich brachte, richtete das Verhältnis von Männern und Frauen neu aus. Hier gilt es, den Stellenwert der Kategorie Geschlecht in Wechselwirkung mit Kategorien wie »Rasse«, Religion, Klasse oder Generation zu erkunden.

Wir möchten die AutorInnen dezidiert auffordern, die historischen Semantiken mit den sozialen Praktiken zusammen zu denken: Welche gesellschaftlichen und historischen Dynamiken setzten diese gedachten wie gemachten Ordnungen der Zweigeschlechtlichkeit frei? Welche Handlungsräume und Rollen standen deutschen, nichtjüdischen Frauen und Männern zur Verfügung, und wie entwickelte die NS-Geschlechtergemeinschaft ihr rassistisches Potenzial?

1. Historische Semantik
Während die historische Semantik und Pragmatik von »Volksgemeinschaft« für den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik bereits gut untersucht ist, erscheint die Forschungslage für den Nationalsozialismus noch defizitär. Beide Komponenten des Begriffs, »Volk« und »Gemeinschaft«, adressieren in zeitgenössisch positiver und moralisch aufgeladener Weise das Verhältnis der Geschlechter. An die Stelle einer (ideologisch stets als westlich diffamierten) anonymen Gesellschaft tritt die über die einzelne Familie hinausreichende, blutsverwandtschaftliche »Sippe« der »Volksgenossen« und der Geschlechter im doppelten Wortsinne. Beide Teile des Kernbegriffs artikulieren die reproduktive und emotionale Qualität der Familie als Keimzelle der »Volksgemeinschaft«; darin mag eine subtile und gleichzeitig elementare Attraktion des Begriffs gelegen haben. Es gilt, die historische Semantik zu hinterfragen und die unterschiedlichen Bedeutungsinhalte von Weiblichkeit und Männlichkeit empirisch zu analysieren: Wie wurden Männlichkeit und Weiblichkeit in der Ideologie der »Volksgemeinschaft« verortet und zusammengedacht? Wann waren und wodurch wurden die Rede- und Deutungsweisen zwischengeschlechtlicher Beziehungen sexuell aufgeladen – und wann nicht? In welchem Zusammenhang stand dies mit Vorstellungen sozialer oder »rassischer« Ungleichheit etwa in den eroberten Gebieten? Wie und in welchen Kontexten bildeten sich hierarchisierte Männlichkeitsvorstellungen heraus? Gab es im Connell‘schen Sinne in der historischen Semantik neben der »hegemonialen Männlichkeit« auch alternative Männlichkeitsentwürfe? Wurde der dominierenden Männlichkeit symmetrisch eine dominante Weiblichkeit an die Seite gestellt? Und welche historischen Kontexte sind zu entschlüsseln, welche Diskurse zu verfolgen, um diese Semantik an der Schnittstelle von Geschlechtergemeinschaft, rassistischem Denken und politischer Bewegung zu entziffern?

2. Soziale Praxis
Aus der Perspektive einer historischen Praxeologie wollen wir gleichzeitig nach den individuellen Aneignungen und ihren Ambivalenzen fragen, die der Begriff »Volksgemeinschaft« in verschiedenen Erfahrungs- und Handlungszusammenhängen erfuhr. Analysiert werden sollen Alltagskonzeptionen, -praktiken und -funktionen zwischengeschlechtlicher Gemeinschaft in ihren unterschiedlichen Kontexten: Welche Vorstellung machten sich nichtjüdische Männer und Frauen von zwischengeschlechtlicher Gemeinschaft; wie lebten sie Liebe, Ehe und »Kameradschaft«? Wie entwickelten sich die Beziehungen von nichtjüdischen Frauen bzw. Männern zu jüdischen bzw. nichtdeutschen Männern und Frauen? Wie ermöglichten, stabilisierten oder untergruben Geschlechter-ordnungen die rassistische Gesellschaft und nationalsozialistische Vernichtungspolitik im Krieg? Als wie zählebig erwiesen sich traditionelle, religiöse oder schichtenspezifische Ordnungsmodelle von Geschlechterverhältnissen in der nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft«? In welchen Zusammenhängen gerieten verschiedene Geschlechtermodelle in Konflikt zueinander? Welche (asymmetrischen) Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern, welche Handlungsräume lassen sich beschreiben? Und welche Relevanz kann ihnen zugesprochen werden?

Im Fokus des Bandes steht somit die Analysekategorie Geschlecht, ohne dabei die Wechselwirkungen zwischen race, class und gender zu vernachlässigen. Über den Gender-Fokus hinaus ist die Erforschung von Geschlechterbeziehungen in der NS-Gesellschaft und der daraus entstehenden Dynamiken für die allgemeine NS-Geschichte relevant, weil sie dazu beitragen kann, die Kohäsionskräfte, das Durchhalten und Weitermachen im Krieg, die Mobilisierungskräfte für die nationalsozialistische Verfolgungs- und Mordpolitik und ihre Durchführung besser zu verstehen.

Bitte übermitteln Sie uns bis zum 21. Mai 2017 ein Exposé (5000 Zeichen), in dem Sie Fragestellung und Quellengrundlage Ihres Beitragsangebots skizzieren, sowie ein kurzes CV. Abgabetermin der Manuskripte (60.000 Zeichen inklusive Leerzeichen und Fußnoten) ist der 15. Januar 2018. Der Band wird im September 2018 erscheinen.

Dr. Klaus Latzel, Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig
Dr. Elissa Mailänder, Sciences Po Paris, Centre d’Histoire de Sciences Po (CHSP) (elissa.mailander@sciencespo.fr)
Dr. Franka Maubach, Jena Center, Friedrich-Schiller Universität Jena

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URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33359>
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4)
From: Jörn Eiben <joern.eiben@gmail.com>
Date: 22.02.2017
Subject: CfA: Sammelband: Geschlechterdiskurse, Helden, sportliche Nationalismen und Skandale. Die öffentliche Wahrnehmung des Fußballs im 19. und 20. Jahrhundert - Hamburg, New York, Saarbrücken 3/2017
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Jörn Eiben (Helmut-Schmidt Universität Hamburg); Alexander Friedman (Universität des Saarlandes); Frank Jacob (City University of New York)
, Hamburg, New York, Saarbrücken
31.03.2017-21.05.2017, Jörn Eiben (Helmut-Schmidt Universität Hamburg); Alexander Friedman (Universität des Saarlandes); Frank Jacob (City University of New York)

Der moderne Fußball entstand im 19. Jahrhundert in Großbritannien, entwickelte sich im 20. Jahrhundert aber zu einer der beliebtesten Sportarten weltweit und gewann im Laufe der Zeit eine herausragende, vor allem auch politische und wirtschaftliche Bedeutung. Letztere wurde durch die in der Presse kontrovers diskutierten Skandale um den internationalen Fußballverband FIFA und die Vergabe der Fußballweltmeisterschaften nach Russland (2018) und Katar (2022) erneut bestätigt.
Die enge Verknüpfung zwischen Fußball und Politik, die sich in sehr vielen verschiedenen Ideologemen und politischen Maßnahmen niederschlagen, sollen im geplanten internationalen und interdisziplinären Sammelband jedoch wesentlich weiter und aus globaler Perspektive beleuchtet werden. Angestrebt wird eine komparative Analyse der Darstellung von Fußball in verschiedenen Medien (Sportpresse, Tagespresse, Fernsehen und andere Populärmedien), die Rolle des Fußballs als (Hoch)schulsport, die historische Wahrnehmung der FIFA sowie einzelner Vereine, oder bedeutender Trainer und Spieler. Es geht daher auch um eine Untersuchung der internationalen Fankultur und die Darstellung und Perzeption internationaler Wettbewerbe (Pokale, Weltmeisterschaften, Olympische Spiele). Die Entwicklung des Frauenfußballs soll ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren sollen deshalb die geschlechterhistorischen Facetten des Fußballs beleuchtet werden, was bedeutet sowohl die symbolischen Aushandlungen von Geschlecht als auch die Differenzeriung in “Frauen-“ und “Männerfußball” in den Blick zu nehmen.
Beitragsvorschläge (max. 300 Wörter) sowie einen Kurzlebenslauf sind bis zum 31.3.2017 an eibenj@hsu-hh.de, alexander.friedman@mx.uni-saarland.de und Fjacob@qcc.cuny.edu zu richten. Die finalen Beiträge (6,500-10,000 Wöter, incl. Fußnoten) werden bis zum 31.7.2017 erwartet. Bei Fragen zum Projekt können Sie sich jederzeit an einen der genannten Herausgeber wenden.
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Jörn Eiben (eibenj@hsu-hh.de)
Alexander Friedman (alexander.friedman@mx.uni-saarland.de)
Frank Jacob (Fjacob@qcc.cuny.edu)
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URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33372>
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5)
From: Cécile Stehrenberger <cecile.stehrenberger@gmail.com>
Date: 23.02.2017
Subject: CfA: Disasters and Bodies in History - Braunschweig 5/2017
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Cécile Stephanie Stehrenberger, Braunschweig
01.05.2017-21.05.2017, Cécile Stephanie Stehrenberger

Call for articles for a special issue of the journal Body Politics: Zeitschrift für Körpergeschichte on the topic:

“Disasters” and Bodies in History and Historiography: Historical Disaster Research and the History of the Body

Over the last few decades, literature in social and cultural studies on natural and technological “disasters” has grown exponentially. The same is true for historical research, where interest in the study of disasters has gained traction even though the field has yet remained comparatively small. However, while the most common representations of disasters today are arguably the images and accounts of bodies either destroyed by or dealing with winds, crumbling buildings, and epidemics, there are still hardly any publications that approach the history of disaster from a distinctive perspective from the history of the body. A special issue of Body Politics: Zeitschrift für Körpergeschichte will therefore be dedicated to the role that (the construction of) human and non-human bodies played during the anticipation, the occurrence, and the management of “natural” and “technological” “disasters” from the 18th to the 21st Century.
Contributors are invited to submit proposals for articles dealing with topics and questions like the following: How can (real and imaginary) disasters be interpreted as bodily encounters or disruptions of bodily orders? How do real and imaginary differences between, e.g., gendered, racialized, and disabled bodies as well as between human and non-human, animated and dead, and natural and unnatural bodies play out or become accentuated through disaster? How do such differences cause disaster, and how are they disastrous? How do disasters become moments of the application – or even “laboratories” for the development – of certain types of body politics, like biopolitics or necropolitics? Which specific technologies of power are at play in these politics and their respective realms, like scientific discourses, urban planning, or education? How is the declaration of an event or phenomena as “disaster” a body-political act, or how does it generate body-political consequences?
The editor especially welcomes suggestions for articles containing conceptual thoughts on, e.g., the methodological implications that a history-of-the-body perspective has for the study of the history of disaster and vice-versa.

Please submit abstracts in English or German (max. 300 words) by Mai 1, 2017 to: cecile.stehrenberger@gmail.com
First versions of the article must be submitted by September 30, 2017.
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Call for articles für ein Sonderheft von Body Politics: Zeitschrift für Körpergeschichte zum Thema:

„Historische Katastrophenforschung und Körpergeschichte“

Katastrophen sind heutzutage als tatsächliche und imaginierte Ereignisse nahezu allgegenwärtig. Seit einigen Jahren stehen sie auch vermehrt im Fokus sozial-, geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung. Die historische Katastrophenforschung ist bislang allerdings ein verhältnismäßig kleines Feld geblieben. Obgleich eine Reihe von Arbeiten existiert, die sich der Wahrnehmung und der Bewältigung von Katastrophen in verschiedenen Zeitbereichen aus sozial- oder wissensgeschichtlicher Perspektive widmen, liegen noch kaum Studien vor, die dezidiert körpergeschichtlich ausgerichtet sind. Dies verwundert nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass in einem Großteil der textuellen und bildhaften Darstellungen von Katastrophen menschliche und nicht-menschliche Körper zerstört und bedroht werden bzw. außer Kontrolle geraten. In der Schnittmenge von Katastrophen- und Körpergeschichte eröffnet sich aber auch deswegen ein vielversprechendes Forschungsgebiet, weil der Verlauf von Katastrophen ganz wesentlich von Verhältnissen zwischen Körpern sowie von körperlichen Praxen geprägt war. Katastrophen können nicht nur als Katalysatoren historischen Wandels, sondern auch als Brennglas auf diesen interpretiert werden können; als Brennglas, das auch komplizierte körpergeschichtliche Umbrüche und Kontinuitäten sichtbar macht.
Das Sonderheft der Zeitschrift Body Politics: Zeitschrift für Körpergeschichte widmet sich der Rolle, welche menschliche und nicht-menschliche Körper im Umgang mit Natur- und Technikkatastrophen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert gespielt haben. Beitragende sind eingeladen, Vorschläge für Artikel einzureichen, die sich beispielsweise mit folgenden Fragen auseinandersetzten: Inwiefern können Katastrophen als körperliche Begegnungen oder Störungen von Körperordnungen begriffen werden? Wie schlagen sich soziale Ungleichheiten zwischen verschiedenen vergeschlechtlichten, rassialisierten oder behinderten, aber auch zwischen lebendigen und toten sowie „natürlichen“ und „unnatürlichen“ Körpern in Katastrophen nieder und inwiefern werden sie durch Katastrophen verstärkt oder neutralisiert? Können solche Ungleichheiten auch als Ursachen von Katastrophen bzw. als katastrophal analysiert werden? Welche Roll spielten gewisse Formen von Körperpolitik – etwa Bio- oder Nekropolitik – in Katastrophen? Lassen sich Katastrophen als Laboratorien verstehen, in denen solche Körperpolitiken entwickelt und perfektioniert wurden? Welche Machttechnologien kamen in diesen Politiken in verschiedenen Bereichen – z.B. in wissenschaftlichen Diskursen, in Stadtplanung oder Bildung – zur Anwendung? Inwiefern waren Deklarationen, die bestimmte Ereignisses oder Phänomene zu Katastrophen erklärten, körperpolitische Akte? Welche körperpolitischen Folgen hatten solche Erklärungen?
Besonders willkommen sind Vorschläge für Beiträge, die auch theoretische und methodische Fragen behandeln, etwa solche nach den methodologischen Implikationen, die sich aus einer körpergeschichtliche Perspektive für die historische Katastrophenforschung ergeben und umgekehrt.

Abstracts für Beiträge (max. 300 Worte) sind bis zum 01.05.2017 einzureichen an: cecile.stehrenberger@gmail.com
Erste Versionen für Artikel müssen bis zum 30.09.2017 vorliegen.

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Cecile Stehrenberger

TU Braunschweig

cecile.stehrenberger@gmail.com
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URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=33378>
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Zitation
CfA: Neue Calls for Articles 24.02.2017 [5], In: H-Soz-Kult, 24.02.2017, <www.hsozkult.de/text/id/texte-4074>.
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