Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 03/2018

Von
Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der zuletzt neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essay/Artikel:

Nikolas Dörr: Militärische Feindbilder im Kalten Krieg – Die Publikation „Psychologie als Waffe“ des Bundesministeriums für Verteidigung (1961).
Abstract:
Antikommunistische Feindbilder im Militär waren während des Kalten Krieges, insbesondere in seiner Frühphase, der Normalfall in Westeuropa. Die Bundesrepublik Deutschland stellte jedoch einen Sonderfall dar, der auf zwei Faktoren beruhte. Zum einen gab es im Rahmen der NATO keine weitere Armee, die sich zum Großteil aus Soldaten zusammensetzte, die während des Nationalsozialismus politisch sozialisiert worden waren und dadurch bereits das Feindbild „Kommunismus“ verinnerlicht hatten. Zum anderen führte die Teilung Deutschlands zu einer besonders ausgeprägten ideologischen Auseinandersetzung zwischen West- und Ostdeutschland.
Die Debatte über die vermeintliche Gefahr kommunistischer Unterwanderung und Beeinflussung erlebte nach dem Ausbleiben eines direkten militärischen Konflikts zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt einen massiven Aufschwung. In den demokratisch verfassten westeuropäischen Gesellschaften, so auch in Westdeutschland, erreichte die Angst vor dem Kommunismus zwar nicht das Ausmaß der McCarthy-Ära in den Vereinigten Staaten von Amerika. Eine deutliche Freund-Feind-Logik im Sinne des Antikommunismus setzte sich jedoch auch mehrheitlich in Westeuropa durch. Die Bundesrepublik zeichnete sich vor allem in der Regierungszeit von Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949–1963) durch eine prononciert antikommunistische Ausrichtung in Politik und Gesellschaft sowie im besonderen Maße im militärischen Bereich aus. Der Antikommunismus hatte als Leitlinie politisch, gesellschaftlich und militärisch eine identitätsstiftende Funktion für die junge Bundesrepublik. Für die im Nationalsozialismus sozialisierte Generation wirkte er innenpolitisch integrativ und außenpolitisch stellte er durch das Feindbild „Kommunismus“ im Hinblick auf die neuen internationalen Partner eine Gemeinsamkeit her, welche die sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit den ehemaligen Gegnern nach dem Zweiten Weltkrieg erleichterte. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte, 2018, <http://www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4353>.

Alexander Golovlev: Music Heard, Music Seen: Concert Posters and Allied Musical Diplomacies in Post-War Austria.
Abstract:
Interactions of music with the visual arts represent a promising field of studies within cultural, media and visual history. Indeed, its perspectives for different avenues of historical inquiry are considerable, and visual aspects of music have significant potential to contribute to scholarly understanding of the interplay between sounds, images, and perceptions. Music’s interconnections with state power, representation strategies have gained ascendance within sociology and international relations. Construction, transmission, reception and interpretation of music’s nonverbal messages have led its study outside the ivory tower of the musicological profession. Likewise, investigation of multifaceted patterns of interactions between individual, social and state actors unites studies of acoustic and visual cultures within the contextual agenda set by new cultural history.
Images possessed a power of their own, aiming to create and strengthen desired consumption and habitus patterns or to convey messages of power and hierarchy. Within modern and contemporary visual culture (W.J.T. Mitchell, Nicholas Mirzoeff among others), and concomitantly with developments in print mass media transforming the 20th century into a “century of images”, still and running images could reach audiences far beyond the capacity of concert rooms. Musical culture was not only heard, but also seen, and this perspective lends itself to music's analysis through the approaches of Bildforschung and visual history, introduced by the iconic turn. In this essay I will attempt to examine the nexus between the sonic and the visual in the public space using the example of musical posters produced and distributed in post-war Austria under Allied occupation, focussing on Allied musical diplomacies where power crossed spoken and written word, sound, and image. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte, 2018, <http://www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4446>.

Material/Quellenauszug:

Die psychologische Aggression (1961). In: Themenportal Europäische Geschichte, 2018, <http://www.europa.clio-online.de/quelle/id/artikel-4354>.

Music Heard, Music Seen: Concert Posters and Allied Musical Diplomacies in Post-War Austria. In: Themenportal Europäische Geschichte, 2018, <www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4446>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Im Namen der Herausgeberinnen und Herausgeber des Themenportals wünschen ich Ihnen erfolgreiche wie auch erholsame Semesterferien.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Martin Baumeister (Rom) – Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Basel) – Prof. Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Berlin, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Maren Möhring (Leipzig) – Prof. Dr. Gabriele Metzler (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – Prof. Dr. Louis Pahlow (Frankfurt/Main) – Prof Dr. Iris Schröder (Erfurt) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Paris) – Prof. Dr. Claudia Weber (Frankfurt/Oder) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)