Florian Peters: Lokales Holocaust-Museum oder nationalistische Geschichtsfälschung?

Von
Annette Schuhmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Während die Dauerausstellung des Weltkriegsmuseums in Danzig nach dem Willen der PiS-Geschichtspolitiker einer „polnischen Erzählung“ weichen soll, in der Polen ausschließlich als „freiheitsliebende Katholiken und Patrioten“ auftauchen, die „vor allem stolz auf ihre Geschichte“ sein könnten,[2] ist ein anderes kürzlich eröffnetes historisches Museum ganz nach dem Geschmack der neuen Regierung: Das Museum in dem südostpolnischen Dorf Markowa ist der achtköpfigen Familie Ulma gewidmet und erinnert an jene mehrere Tausend Polen, die während des Zweiten Weltkriegs jüdische Mitbürger retteten. Diese über jeden Zweifel erhabenen polnischen „Gerechten“ werden von selbsternannten Verteidigern der nationalen Ehre schon seit Jahrzehnten immer dann ins Feld geführt, wenn im Ausland von polnischem Antisemitismus oder gar einer polnischen Mitverantwortung für den Holocaust die Rede ist. (...)

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Während die Dauerausstellung des Weltkriegsmuseums in Danzig nach dem Willen der PiS-Geschichtspolitiker einer „polnischen Erzählung“ weichen soll, in der Polen ausschließlich als „freiheitsliebende Katholiken und Patrioten“ auftauchen, die „vor allem stolz auf ihre Geschichte“ sein könnten,[2] ist ein anderes kürzlich eröffnetes historisches Museum ganz nach dem Geschmack der neuen Regierung: Das Museum in dem südostpolnischen Dorf Markowa ist der achtköpfigen Familie Ulma gewidmet und erinnert an jene mehrere Tausend Polen, die während des Zweiten Weltkriegs jüdische Mitbürger retteten. Diese über jeden Zweifel erhabenen polnischen „Gerechten“ werden von selbsternannten Verteidigern der nationalen Ehre schon seit Jahrzehnten immer dann ins Feld geführt, wenn im Ausland von polnischem Antisemitismus oder gar einer polnischen Mitverantwortung für den Holocaust die Rede ist. (...)

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