Vom "Gestapogelaende" zur "Topographie des Terrors". Rückblick und Positionsbestimmung

Vom "Gestapogelaende" zur "Topographie des Terrors". Rückblick und Positionsbestimmung

Organisatoren
Stiftung Topographie des Terrors (http://www.topographie.de), Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin (http://www.aktives-museum.de), gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.05.2003 -
Url der Konferenzwebsite
Von
Jan-Holger Kirsch, Redaktion Zeitgeschichte-online, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

"Wir setzen auf das Prinzip Hoffnung"

"Wer sich der eignen verschütteten Vergangenheit zu nähern trachtet, muß sich verhalten wie ein Mann, der gräbt. Vor allem darf er sich nicht scheuen, immer wieder auf einen und denselben Sachverhalt zurückzukommen - ihn auszustreuen wie man Erde ausstreut, ihn umzuwühlen, wie man Erdreich umwühlt. Denn ‚Sachverhalte' sind nicht mehr als Schichten, die erst der sorgsamsten Durchforschung das ausliefern, um dessentwillen sich die Grabung lohnt. (…) Und gewiß ist's nützlich, bei Grabungen nach Plänen vorzugehen. Doch ebenso ist unerläßlich der behutsame, tastende Spatenstich in's dunkle Erdreich. Und der betrügt sich selber um das Beste, der nur das Inventar der Funde macht und nicht im heutigen Boden Ort und Stelle bezeichnen kann, an denen er das Alte aufbewahrt. So müssen wahrhafte Erinnerungen viel weniger berichtend verfahren als genau den Ort bezeichnen, an dem der Forscher ihrer habhaft wurde. Im strengsten Sinne episch und rhapsodisch muß daher wirkliche Erinnerung ein Bild zugleich von dem der sich erinnert geben, wie ein guter archäologischer Bericht nicht nur die Schichten angeben muß, aus denen seine Fundobjekte stammen, sondern jene andern vor allem, welche vorher zu durchstoßen waren."1

Dieses "Denkbild" Walter Benjamins liest sich wie eine Programmatik der westdeutschen Geschichtswerkstätten, die sich seit Anfang der 1980er Jahre vielerorts gründeten. Engagierte Bürgerinnen und Bürger wollten die "verschüttete" oder "verdrängte" Vergangenheit des Nationalsozialismus in ihrem lokalen Umfeld wiederentdecken; dabei ging es ihnen sowohl um die NS-Geschichte selbst als auch um die gesellschaftliche Gegenwart der Bundesrepublik. Das archäologische Erinnerungsparadigma wurde wörtlich genommen - man begann in Archiven und im Stadtraum zu graben. Eine geschichtswissenschaftliche Würdigung dieser Bewegung (einschließlich ihrer Blindstellen und Versäumnisse) steht bislang aus, doch hat sie zweifellos dazu beigetragen, dem Erbe des Nationalsozialismus größere öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Am Umgang mit dem früheren Gelände der Gestapo und des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin-Kreuzberg läßt sich dies exemplarisch nachvollziehen.2 Das Bürgerengagement mündete in eine vom Bund und vom Land Berlin getragene Stiftung. Der erfolgreichen Institutionalisierung und dem unverändert großen Interesse an der provisorischen Freiluftausstellung - nicht zuletzt bei ausländischen Berlin-Besuchern - steht freilich ein stadtplanerisches Desaster gegenüber: Das dauerhafte Ausstellungsgebäude der "Topographie des Terrors", für welches am 8. Mai 1995 der Grundstein gelegt wurde, ist aus technischen, finanziellen und politischen Gründen bisher nicht über drei Treppentürme hinausgelangt. Seit dem Baustop im Jahr 2000 und der Insolvenz der Rohbaufirma im Jahr 2002 erschien die Zukunft des Projekts völlig ungewiß, und es mutete beinahe zynisch an, daß Reinhard Rürup, der Wissenschaftliche Direktor der "Topographie", im Frühjahr 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Doch nun ist das Vorhaben wieder in Bewegung gekommen. Der "Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin" veranstaltete gemeinsam mit der Stiftung ein Symposium zu den Perspektiven der "Topographie".3 Äußerer Anlaß war das 20jährige Bestehen des "Aktiven Museums", und so hatte die Zusammenkunft im Martin-Gropius-Bau - unmittelbar neben dem ehemaligen Gestapogelände - auch den Charakter eines Veteranentreffens der Erinnerungskultur: Etliche Diskutanten waren schon an den Auseinandersetzungen der 1980er Jahre beteiligt gewesen; für sie ist der Kampf um die "Topographie" ein wichtiger Teil der persönlichen Lebensgeschichte. Zudem profitierte die Tagung davon, daß der Architekt Peter Zumthor dem Berliner Senat jüngst ein Entgegenkommen signalisiert hat: Er will die Konstruktion seines "Stabwerks" vereinfachen und dadurch die Einhaltung des Kostenrahmens von 39 Millionen Euro ermöglichen. So konnte der Stiftungsgeschäftsführer Andreas Nachama zur Begrüßung vorsichtigen Optimismus verbreiten: "Alles ist denkbar, vielleicht sogar der Fortgang des Bauvorhabens."

Die Konferenz gliederte sich in drei Panels: Zunächst sondierte man Chancen und Probleme der sogenannten "Täterforschung" (1.), dann ging es um die Wiederentdeckung des historischen Ortes (2.), und schließlich wurden in einer an die breitere Öffentlichkeit gerichteten Podiumsdiskussion die politischen Aussichten des Projekts erörtert (3.).

1. Reinhard Rürup hob hervor, daß eine "Täterforschung" zwar nicht völlig neu sei - schließlich habe etwa die "Zentrale Stelle" in Ludwigsburg schon seit Jahrzehnten eine solche Forschung betrieben -, doch habe die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Taten und Tätern in den 1990er Jahren eine neue Stufe erreicht. Die inner- und außerwissenschaftlich geführte Goldhagen-Debatte habe dafür zusätzliche Impulse gegeben. Einer der Forscher, die sich um ein genaueres Verständnis des Täterhandelns bemühen, ist Gerhard Paul. Er referierte auf der Tagung nicht (wie angekündigt) über die Gestapo, sondern machte "Anmerkungen zur Täterforschung", die einen Aufsatz aus seiner Feder zusammenfaßten.4 Hier ist nicht der Ort, um dies im einzelnen wiederzugeben; wichtig ist aber, daß Paul in Anknüpfung an Ulrich Herbert, Karin Orth und andere für einen kollektivbiographischen Zugang plädierte und mehrere Tätertypen unterschied (wobei er einräumen mußte, die Täter der Wehrmacht weitgehend unberücksichtigt zu lassen). Michael Wildt stellte einige Befunde seiner großangelegten Studie über das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes vor.5 Das RSHA als flexible Institution lasse sich mit einem dichotomischen Modell von "Intention" und "Struktur" nicht hinreichend beschreiben. Ergiebiger sei die Frage nach dem Zusammenwirken von biographischen Vorprägungen der Akteure, strukturierenden Wirkungen von Institutionen und sich radikalisierenden Gewaltpraktiken im Zweiten Weltkrieg.

Hans Mommsen als Kommentator reagierte auf die Deutungen der jüngeren Kollegen höchst verärgert, und das Publikum konnte gespannt mitverfolgen, wie generations- und gedächtnisgeschichtliche Faktoren auf das wissenschaftliche Erkenntnisstreben aller Beteiligten Einfluß nehmen. Mommsen meinte, Wildt habe den strukturalistischen Ansatz nicht "kapiert", und warf Paul "subjektive Hirngespinste" vor. Diese Heftigkeit war eine Reaktion auf Pauls These, Strukturalisten wie Mommsen hätten die Täter entpersonalisiert und letztlich das Ausmaß der Schuld reduziert.6 Mommsen hielt entgegen, er habe die Täter keineswegs als willenlose Automaten charakterisiert, und fühlte sich in seiner bisherigen Sicht der nationalsozialistischen Institutionen eher bestätigt als widerlegt. Nur indirekt wurde in der Kontroverse deutlich, wo der eigentliche Unterschied der Zugänge liegt: Mommsens Hauptziel war die Erklärung der nationalsozialistischen Machtübernahme von 1933 und die politische Analyse der Vorkriegszeit, während die heute aktiven Forscher ihr Augenmerk stärker auf die Gewalteskalation der Kriegsjahre und den Holocaust richten.

Der zweite Kommentator Hans-Ulrich Thamer äußerte sich viel moderater als Mommsen, fragte aber auch nach der Repräsentativität und Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse zu bestimmten Tätergruppen. Dem berechtigten Bedürfnis nach Synthesen stehe ein nach wie vor großer Forschungsbedarf gegenüber. Hier hätte es speziellere Anknüpfungsmöglichkeiten zur "Topographie des Terrors" gegeben, die in der Diskussion leider nicht angesprochen wurden: Wie haben sich die Täterbilder in Auseinandersetzung mit dem konkreten Ort seit den 1980er Jahren gewandelt? Wie müßte sich eine neue Dauerausstellung von der bisherigen provisorischen Version unterscheiden, um den im vergangenen Jahrzehnt erarbeiteten Forschungsstand einem breiteren Publikum zu vermitteln? Wie könnte die Stiftung "Topographie des Terrors" als Institution selbst dazu beitragen, die "Täterforschung" weiter voranzutreiben? Welche Schwerpunkte wären dabei zu setzen? Daß neben der Vollendung des Zumthor-Baus auch eine genauere Profilierung der inhaltlichen Stiftungstätigkeit erforderlich ist, kam bei der Konferenz etwas zu kurz.

2. Wie stark sich die Erinnerungskultur der Bundesrepublik in den vergangenen 20 Jahren gewandelt hat, ja daß eine "Erinnerungskultur" im Hinblick auf den Holocaust erst in öffentlichen Konflikten etabliert werden mußte, zeigte sich bei der Rückschau auf den Umgang mit dem Gestapogelände. Stefanie Endlich, die an den Initiativen zur Markierung nicht nur dieses historischen Ortes seit langem beteiligt ist, skizzierte die ab 1979/80 unternommenen Bemühungen des Erforschens und Gedenkens. Sie würdigte Einzelpersonen wie den Architekturhistoriker Dieter Hoffmann-Axthelm, der die Debatte um das Areal wohl als erster in Gang brachte, und den 1983 gegründeten "Verein Aktives Museum", in dem sich verschiedene Bürgergruppen zusammenschlossen. Zum Erfolg habe der enge Kontakt mit etablierten Institutionen wie der Akademie der Künste und den Berliner Festspielen beigetragen. Freilich bemesse sich "Erfolg" nicht allein am äußerlich Erreichten - etwa der Stiftungsgründung -, sondern liege gerade im Dialog und im gesellschaftlichen Lernprozeß selbst. (Diese These war auch als Kritik an Lea Roshs Taktik zur Durchsetzung des "Denkmals für die ermordeten Juden Europas" gemeint.)

Reinhard Rürup blickte ebenfalls auf die schwierige Genese der Stiftung zurück und wies darauf hin, daß die "Topographie des Terrors" für die Gedenkstättenentwicklung der (alten) Bundesrepublik in vielen Punkten typisch sei. Heute sei die Einrichtung ein Teil der dezentralen Gedenkstättenlandschaft, wegen der Bedeutung der Gestapo und des RSHA für die nationalsozialistische Herrschaft aber zugleich ein Zentrum mit europäischer Dimension. Durch die Eröffnung des Jüdischen Museums Berlin und den Baubeginn des "Denkmals für die ermordeten Juden Europas" erhalte die Beschäftigung mit Taten und Tätern, für die die "Topographie" stehe, noch zusätzliche Relevanz: Die Erinnerung an die Opfer sei wichtig, dürfe aber gerade in Deutschland nicht isoliert bleiben. Für die gewachsenen Aufgaben und professionellen Ansprüche sei eine feste institutionelle und bauliche Form der "Topographie" unverzichtbar. Rürup schilderte in extenso das Tätigkeitsspektrum seiner Stiftung (Ausstellungen, Veranstaltungen, Bibliothek/Archiv/Dokumentation, Gedenkstättenreferat, Mitarbeit an IC Memo etc.). Am Ende seines Beitrags wurde der sonst so vorsichtige Historiker dann ungewohnt deutlich: Daß seit der Wettbewerbsentscheidung für das Ausstellungsgebäude zehn Jahre vergangen seien, müsse als "Skandal" bezeichnet werden. Zu Peter Zumthors Entwurf gebe es aber keine Alternative, da der Bau nicht hinter Daniel Libeskinds und Peter Eisenmans Arbeiten für die beiden anderen Zentren des hauptstädtischen NS-Gedenkens zurückbleiben dürfe (ein etwas merkwürdiges Argument, das Stefanie Endlich in der Diskussion auch problematisierte).

Volkhard Knigge, Direktor der Gedenkstätte Buchenwald, beleuchtete den veränderten gesellschaftlichen Stellenwert des Gedenkens in einem Kommentar aus allgemeinerer Perspektive. Der Beschluß zum Bau des "Denkmals für die ermordeten Juden Europas" und die Verabschiedung eines Bundeskonzepts zur Gedenkstättenförderung (beides im Jahr 1999) seien wichtige normative Setzungen gewesen. Daß aus "Herzensangelegenheiten" des bürgerschaftlichen Gedenkens schrittweise "Fachangelegenheiten" geworden seien, lasse sich nicht rückgängig machen; bürgerschaftliches Engagement der "semiprofessionellen Phase" dürfe nicht einseitig romantisiert werden. Andererseits sei dieses Engagement in modifizierter Form auch heute notwendig: Nun komme es auf ein neues Miteinander institutionellen und bürgerschaftlichen Gedenkens an, um einer "akademischen und musealen Auskühlung der Großinstitutionen" entgegenzuwirken. Außerdem sei es an der Zeit, daß junge Historikerinnen und Historiker die Akteure der 1980er Jahre befragten und deren generationsspezifische Haltungen zum Nationalsozialismus erforschten. An die Politiker richtete Knigge den Appell, bürgerliches Engagement nicht nur zum Ausgleich öffentlicher Mittelkürzungen einzufordern.

3. Dies leitete zu der abendfüllenden Frage über, ob und wie sich der Bau der "Topographie des Terrors" realisieren läßt. Der eloquente Moderator Ulrich Eckhardt, der sich als früherer Leiter der Berliner Festspiele selbst um die "Topographie" verdient gemacht hat, wollte wissen, ob die jüngsten Ankündigungen als "Befreiungsschlag" oder nur als "neue Umdrehung der Warteschleife" zu verstehen seien. Der gewohnt leidenschaftslose Kultursenator Thomas Flierl teilte mit, daß man gemeinsam mit dem Architekten eine budgetsichernde Umplanung begonnen habe. Senatsbaudirektor Hans Stimmann ergänzte, daß Zumthor die Gebäudekonstruktion von 17.000 auf 6.000 (Verbindungs-)"Knoten" reduzieren und damit verbilligen wolle. Bis zur Sommerpause werde eine neue, dann hoffentlich praktikable Kalkulation erarbeitet.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Lammert hielt nicht damit hinter dem Berg, daß er - angesichts diverser Versprechungen der vergangenen Jahre - überaus skeptisch bleibe. Er würdigte die "Topographie" als "zentralen Bestandteil" der deutschen Erinnerungskultur und verdeutlichte damit, daß auch innerhalb der CDU das NS-Gedenken eine größere Selbstverständlichkeit gewonnen hat. Lammert trat zum wiederholten Male dafür ein, die "Topographie" mit dem Jüdischen Museum und dem "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" auf eine Stufe zu stellen, d.h. auch die "Topographie" in vollständige Bundesfinanzierung zu übernehmen (anstelle der bisherigen Kostenteilung zwischen dem Bund und dem Land Berlin). Dies erscheint in der Tat bedenkenswert.7 Abstrus war allerdings Lammerts Idee, die drei genannten Einrichtungen in einer "Holding" zusammenzuführen, um Betriebskosten zu sparen. Da die Institutionen ganz unterschiedliche Entstehungskontexte und Aufgaben besitzen, würde ein solches Vorgehen die praktische Arbeit eher beeinträchtigen als befördern (wie auch Flierl mit Recht einwand).

Gewisse Meinungsverschiedenheiten gab es zudem in der Frage, wie notwendig der Zumthor-Bau für das künftige Profil der "Topographie" sei. Lammert warnte vor einer "schleichenden Umkehrung der Prioritäten" und unterstrich, daß die Inhalte gegenüber der Architektur den Vorrang behalten sollten. Stimmann wandte ein, daß die Architektur ein genuiner Teil der "Sache" sei, um die es hier gehe, und Lammert konzedierte, daß die Architektur nicht beliebig sei. Unklar blieb in der Diskussion allerdings, warum Zumthors Entwurf inhaltlich überragend und alternativlos sein soll - zieht man die übliche Künstlermythologie einmal ab, läßt sich dies nach wie vor kontrovers beurteilen.8 Um das Projekt nicht noch zusätzlich zu gefährden, ist es indes ratsam, bei der getroffenen Wettbewerbsentscheidung zu bleiben und aus ihr das Beste zu machen. Wie Eckhardt eindringlich betonte, darf die "Topographie des Terrors" nicht das "Denkmal der Vergeblichkeit" bleiben, als das sie sich gegenwärtig darbietet. Er formulierte zum Abschluß einen Satz, der geradezu das Motto der Tagung war: "Wir setzen auf das Prinzip Hoffnung."

Versucht man die Konferenz mit einer gewissen analytischen Distanz zu betrachten, so fällt gegenüber älteren Debatten eine strukturelle Verschiebung auf: "Nennenswerte Gegner des Erinnerns an diesem Ort gibt es nicht mehr."9 Paradoxerweise scheinen frühere Gedenkstätteninitiativen jedoch davon profitiert zu haben, daß die Abwehrfronten stärker und damit auch die Skandalisierungspotentiale größer waren. Seit das NS-Gedenken in der Bundesrepublik weitgehend etabliert ist, müssen die Erinnerungswilligen weniger mit der Ignoranz von Staat und Gesellschaft als mit tatsächlichen oder vorgeschobenen Sachzwängen der Haushaltslage kämpfen. Dieser Kampf ist anstrengend, aber notwendig.

Anmerkungen:
1 Walter Benjamin, Ausgraben und Erinnern, in: ders., Gesammelte Schriften, Bd. IV.1, hg. von Tillmann Rexroth, Frankfurt a.M. 1972, S. 400 f.
2 Als ausführliche und kritische Analyse vgl. v.a. Matthias Haß, Gestaltetes Gedenken. Yad Vashem, das U.S. Holocaust Memorial Museum und die Stiftung Topographie des Terrors, Frankfurt a.M./New York 2002, S. 149-239. Vgl. meine Rezension: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=2031.
3 Programm: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=1872. Der ehemalige Kultursenator Ulrich Roloff-Momin konnte aufgrund eines Unfalls nicht teilnehmen, Stadtentwicklungssenator Peter Strieder ließ sich durch Senatsbaudirektor Hans Stimmann vertreten, und Kulturstaatsministerin Christina Weiss sagte aus "zwingenden Gründen" kurzfristig ab.
4 Vgl. Gerhard Paul, Von Psychopathen, Technokraten des Terrors und "ganz gewöhnlichen" Deutschen. Die Täter der Shoah im Spiegel der Forschung, in: ders. (Hg.), Die Täter der Shoah. Fanatische Nationalsozialisten oder ganz normale Deutsche?, Göttingen 2002 (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte Bd. 2), S. 13-90.
5 Vgl. Michael Wildt, Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes, Hamburg 2002; Rezension von Susanne Benöhr: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/NS-2003-1-062.
6 Vgl. besonders Paul (Anm. 4), S. 20-33.
7 Zu überlegen wäre dann freilich, wie man die Zurücksetzung der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz (http://www.ghwk.de) und des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst (http://www.museum-karlshorst.de) korrigieren kann, die durch ihre periphere Lage schon jetzt benachteiligt sind.
8 Vgl. etwa die lesenswerte Polemik von Rudolf Stegers, Unort Denkort Bauort Kunstort. Peter Zumthors Neubau für die Stiftung "Topographie des Terrors", Berlin, in: Centrum. Jahrbuch Architektur und Stadt 1999-2000, S. 141-145.
9 Jens Bisky, Inkompetent inkonsequent. Erfolgreich scheitern: Die Topographie des Terrors, in: Süddeutsche Zeitung, 23.5.2003, S. 14.


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