Geschichtslyrik. Historische und systematische Perspektiven eines Genres

Geschichtslyrik. Historische und systematische Perspektiven eines Genres

Organisatoren
Heinrich Detering / Peer Trilcke, Seminar für Deutsche Philologie, Georg-August-Universität Göttingen
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.03.2009 - 08.03.2009
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Von
Kai Sina, DFG-Graduiertenkolleg „Generationengeschichte“, Georg-August-Universität; Hinrich Ahrend, Göttingen

Es verwundert schon: Der Begriff der Geschichtslyrik, der auf den ersten Blick doch irgendwie geläufig daher kommt, konnte sich bis zum heutigen Tag neben dem Geschichtsdrama und dem historischen Roman, der politischen, religiösen, der Natur- und Liebeslyrik nicht behaupten. Walter Hincks bereits 1979 erhobene Forderung, den Begriff wissenschaftlich zu etablieren, blieb weitgehend folgenlos.1 Warum die Geschichtslyrik bislang kaum in den Fokus der eingehenden wie ausgiebigen literaturwissenschaftlichen Bemühungen über die Zusammenhänge von Literatur und Geschichte geriet, liegt wohl vordringlich an der zumindest latent immer noch wirksamen Vorstellung, die im Gedicht ein exklusives Medium unmittelbarer Subjektivät erkennt, das keineswegs das „kulturelle Gedächtnis“ re/produziere. Diese Optik in historischer und systematischer Perspektive zu weiten und damit die immer wieder aufgeschobene Grundlegung eines neuen Forschungsfelds zu ermöglichen, war selbsterklärtes Projekt der von Heinrich Detering und Peer Trilcke mit Unterstützung der Fritz Thyssen-Stiftung an der Georg-August-Universität Göttingen veranstalteten Tagung.

In seiner einleitenden Heuristik griff PEER TRILCKE (Göttingen) die zwei titelgebenden Perspektiven der Tagung auf. Die Geschichtslyrik sei systematisch recht trennscharf als Textsorte zu greifen – als „relativ kurzer Verstext“, der sich durch unterschiedliche Strategien der Referenzialisierung auf den Kontext ‚Geschichte‘ auszeichne („Geschichtssignale“). Die Bestimmung eines historischen Genres fällt dagegen schwerer. Hier gibt es keine Kontinuität: Während sich noch für das 19. Jahrhundert eine Genrehaftigkeit im engeren Sinne konstatieren lasse (dokumentiert vor allem durch die intensive Anthologisierung und die Nutzung dieser Textkompendien für die schulische Geschichtsvermittlung als „Nationalerziehung“), löse sich diese spätestens nach dem Zivilisationsbruch des 20. Jahrhunderts und einer intensivierten, vielfach faschistisch durchtränkten Nationalisierung auf. Lediglich bei Autoren wie Harald Hartung, Durs Grünbein oder Thomas Kling etwa sei nunmehr von „genre-ähnlichen Textgruppen auf Werkebene“ zu sprechen.

Systematisierungen

Dass mit der Referenzialität der Geschichtslyrik unterschiedliche Ansprüche auf „Wahrheit“ verbunden seien, die letztlich auch über ihren ideologischen Gehalt entscheiden, erläuterte DIETER LAMPING (Mainz): Das Geschichtsgedicht formuliere stets eine andere, seinem Selbstverständnis nach nicht selten ‚höhere‘ historische Wahrheit, welche die Geschichtswissenschaft nicht bieten könne oder wolle. Es ziele auf die literarische Ermittlung historischer Begebenheiten, die Erinnerung an vergessene Lehren der Geschichte, die Aufdeckung von Irrtümern, Fehlern oder Lügen der Geschichtsschreibung, die poetische Gegengeschichtsschreibung oder Einführung des Dichters als historischen Zeugen. Nicht nur Lamping selbst, sondern fast sämtliche Beiträge der Tagung lieferten anschauliche Beispiele für diese Typologisierung und untermauerten somit ihre pragmatische Anschlussfähigkeit (freilich auch dann, wenn moderne und postmoderne Beispiele gerade die Verweigerung letztverbindlicher Sinnangebote und unhinterfragbarer Geschichtsentwürfe propagieren).

In erinnerungs- und koginitionstheoretischer Perspektive befasste sich EVA MÜLLER-ZETTELMANN (Wien) mit dem Geschichtsgedicht und ging dabei von der Prämisse einer allgemeinen „Experientiality“ des lyrischen Texts aus: Die sinnliche Dimension, die im sprachlich überstrukturierten Gedicht besonders ausgeprägt sei, ermögliche eine buchstäblich körperliche Teilhabe des Lesers im Akt der Rezeption und damit ein „ganzheitliches Nacherleben“ der im Gedicht vermittelten, in diesem Fall: historischen Erfahrung. Die Geschichte fungiere damit als Bindeglied zwischen ritueller und schriftlicher Erinnerungskultur und müsse somit – anders als bisher – in den Kanon der „Gedächtnismedien“ aufgenommen werden.

Indizien für eine wenn nicht anthropologische, so doch zumindest literaturgeschichtliche Evidenz dieser „Erlebnishaftigkeit“ von Geschichtslyrik lieferte das Referat von KATHARINA GRÄTZ (Freiburg): Anhand der Analyse historischer „Dinggedichte“ vor allem des 19. Jahrhunderts, die Trümmer, Reste und Ruinen literarisch inszenieren, wies Graetz konkrete literarische Verfahren der Erzeugung von Erlebnishaftigkeit nach: Das historische Artefakt diene einer je spezifischen Anschaulichkeit, die auf einen erlebnishaften Nachvollzug der Geschichte durch den Leser ziele.

Als implizite Ergänzung zur Müller-Zettelmann’schen These, wonach die Lyrik gerade aufgrund der ihr fehlenden Narrativität bislang kaum in den Blick der literaturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung geraten sei, diente der Beitrag von PETER HÜHN (Hamburg): Die Narrativität der Geschichtslyrik erweise sich vor allem in jenem schon von Lamping hervorgehobenen Anspruch, alternative Geschichtsbilder zu entwerfen, und einer damit notwendigerweise verbundenen Durchbrechung kognitiver, der Rezeption immer schon vorgängiger Schemata. In dieser normverletzenden Grenzüberschreitung zwischen Text und Rezipient, so Hühn in erweiterndem Anschluss an Lotmans Sujet-Theorie, bestehe das narrative Potenzial des Geschichtsgedichts.

DIRK NIEFANGER (Erlangen-Nürnberg) erörterte mit dem historischen Rollengedicht einen „Sonderfall“ der Geschichtslyrik. Die Selbstreflexion der historischen Figuren, die Niefanger als Genremerkmal herausstellte, suggeriere dem Leser einen emphatischen, immer schon anderen Nachvollzug der historischen Situation aus einer subjektivierten Perspektive. Die Schwierigkeiten, die sich bei der literaturwissenschaftlichen Beschreibung dieses Phänomens einstellen, wurden im Anschluss diskutiert – denn wie eigentlich erzeugt das Textsubjekt jenen Effekt der „Glaubwürdigkeit“, den Niefanger als Bedingung für einen gelungen Rezeptionsakt des historischen Rollengedichts darstellt?

KATRIN KOHL (Oxford) wendete sich – wie bereits Trilcke – der Frage nach dem Genre zu und zeigte, dass die Bestimmungsversuche der Literatur als Diskurs der Autonomie den besonderen Charakter der Geschichtslyrik verfehlen müssen. Die Dichotomie von Literatur und Historiographie erweise sich als unbrauchbar. Stattdessen plädierte Kohl für einen Ansatz, der Gattungsmerkmale zusammenträgt, welche die Bedeutung des Geschichtsgedichts für die Erinnerungskultur und Identitätsstiftung einer Gemeinschaft herausstellen.

Einen Erkundungsgang, der gattungstypologische und historische Perspektiven verband, unternahm SANDRA RICHTER (Stuttgart) in ihrem Vortrag über Ideengeschichte in der Lyrik. Richter vertrat die These, dass Lyrik gerade aus dem Spannungsverhältnis von Gedanken/Ideen und Geschichte entstehe, dass sie sich als Verarbeitungs- und Bearbeitungsmodus von Gedanken über Geschichte und Ideengeschichte zugleich erweise und entsprechend als historisches Dokument in zweifacher Hinsicht lesbar sei.

Funktionalisierungen

HANS GRAUBNER (Göttingen) sprach zur preußischen und livländischen Panegyrik von Herder sowie Lindner und führte damit in die taktischen Dimensionen historischer Lyrik ein: In den Herrscherlob-Texten werde mit Geschichte argumentiert, um Einfluss auf die Geschichte zu nehmen: innenpolitisch durch die Erfindung eines historischen Gründungsmythos (im Falle Rigas etwa im Rahmen schulischer „Gedächtnisfeiern“, auf denen die Geschichtsgedichte buchstäblich zelebriert werden), außenpolitisch durch die Erzeugung einer Privilegierung der eigenen Stadt vor den Herrschern.

Das Referat von MARKUS FAUSER (Vechta) stellte ein Beispiel für die ideologische Funktionalisierbarkeit der Gattung vor: Anhand der „Preußen-Lieder“ Theodor Fontanes legte Fauser eine immer wieder anekdotisch verknappte Geschichtslyrik dar, die als ideologisches Bindeglied zwischen der Armee und Gesellschaft fungieren wolle. Fontane entwerfe ein Heldentum nach preußischem Vorbild („Der alte Dessauer“), das die soldatische Freiheit als Verpflichtung zur Treue, zu Gehorsam und Tapferkeit interpretiere, ein Entwurf, der vor dem Hintergrund der zeitgenössischen „Erinnerungspolitik“ und militärgeschichtlicher Literatur zu lesen sei, die vor allem anhand der Stilisierung historischer Heldenfiguren das Militär als vorbildhafte Struktur auf die gesamte Gesellschaft übertrage.

In seinem Vortrag über neonazistische Songtexte stellte OLE PETRAS (Kiel) einen Fall massiver Ideologisierung von Geschichte vor. Petras zeigte die Tendenz dieser Texte auf, historische Fakten wie Bombenkrieg, Vertreibung, Soldatenschicksale und vor allem den Selbstmord Rudolf Heß’ zu Topoi zu literarisieren, die der Generierung einer rückwärtsgewandten Utopie, eines „neuen Glaubens“ dienen. Hier formiert sich eine Geschichtslyrik, die sich weniger durch Referenzialität auf historische Ereignishaftigkeit auszeichnet als vielmehr durch ihr Pochen auf Deutungshoheit und pragmatische Sinngebung.

Gegengeschichte(n)

HEINRICH DETERING (Göttingen) arbeitete in einem eingehenden close reading der Arnim’schen Ballade „Des ersten Bergmanns ewige Jugend“ (1810) die darin greifbare Skepsis gegenüber neumythologischen Synthesephantasien der Frühromantik heraus, die hier durch einen unvermeidlichen Geschichts- und Modernisierungsprozess verdrängt werden.

WOLFGANG STRUCK (Erfurt) schilderte anhand von Brechts früher Lyrik einen nicht nur subversiven, sondern paradoxen Fall: Geschichtsgedichte, die von Geschichte erzählen wollen, ohne dabei ein Denkmal, ohne Gegenstand irgendeiner politischen Funktionalisierung zu werden. Von palimpsest-artigen Überschreibungen über selbstreferenzielle Auslöschungen („Ein Hund kam in die Küche...“) bis hin zur vollständigen Verunkenntlichung irgendeines referenziellen Bezugspunkts, analysierte Struck eine Geschichtslyrik, die sich durch die Auslöschung historischer Referenz definiert.

FRIEDER VON AMMON (München) zeigte, dass Ernst Jandl mit seinen „Sprechgedichten“ einen experimentellen Typus von Geschichtslyrik kreierte, der die Frage nach dem Bedingungszusammenhang von Performanz, Rezeption sowie Medialität aufwerfe und dabei zugleich diverse Formen des Umgangs mit Geschichte reflektiere. So nutze Jandl etwa in seiner „Ode auf N“ das performative Potenzial der Stimme, um eine parodistische Dekonstruktion des Napoleon-Mythos herbeizuführen, wie er beispielsweise in den lyrischen Bearbeitungen Goethes und Manzonis transportiert wurde. Jandls Parodie dieser Prätexte seien als Versuch begreifbar, einen „endgültigen Schlussstrich“ unter die Tradition der Napoleongedichte zu ziehen und mithin das Geschichtsgedicht als Gegenhistoriographie zu profilieren.

RENÉ DIETRICH (Gießen) präsentierte die Geschichtslyrik der US-Amerikanerin Carolyn Forché als Problematisierung und Selbstreflexion einer Zeugenschaft, in der die Begegnung mit Geschichte – hier in Gestalt des Holocaust – der Öffnung einer Wunde gleichkommt, die im Fragment ihren formalen Ausdruck findet: Das traumatisierende Geschehen wird nicht im Text selbst, sondern in seinen Leerstellen angezeigt. Durch intertextuelle Collage- und Montageverfahren, die Texte einerseits als Spuren des Gewesenen, andererseits als dessen Einbruch in die Gegenwart des Textes zeigen, wird nicht nur die unmittelbare Zugänglichkeit von Geschichte in Abrede gestellt; das subjektive Erinnern selbst wird problematisiert, indem die Subjektivität immer schon in Polytextualität aufgebrochen erscheint.

Als archäologisch inspiriert stellte ANIELA KNOBLICH (Freiburg) die Geschichtylrik Thomas Klings vor. Das Verfahren des Freilegens tieferer Schichten sei ein wichtiges Strukturprinzip, das der Autor auch poetologisch reflektiert. In seiner Poetik nehmen die Begriffe „Sondagen“ und „Palimpsest“ eine Schlüsselfunktion ein, die sowohl die Möglichkeit eines unmittelbaren als auch die Gewissheit eines immer schon kulturell vermittelten Zugangs zur Geschichte suggerieren. Diese Dichotomie variantenreich und spielerisch entfaltend, thematisiere Kling eine Konstruktion von Geschichte, die als Ineinander verschiedener „Zeitschichten“ (Koselleck) greifbar wird.

In der Abschlussdiskussion wurden vor allem zwei Problemfelder in den Blick genommen; erstens die bereits in der Einführung von Trilcke gestellte Frage nach der systematischen und der historischen Perspektive auf das Phänomen Geschichtslyrik, also die Frage nach der Textsorte und dem Genre, zweitens die von Detering aufgeworfene Prioritätsfrage zwischen Dichtung und Geschichtsschreibung: Ist es für die Definition des Geschichtsgedichts sinnvoll, eine vorgängige Erzählung anzunehmen, auf die die Geschichtslyrik „parasitär“ aufsetzt, oder operiert die Dichtung gleichauf mit der Historiographie? Zum ersten Punkt: Niefanger erinnerte daran, dass man die Diskussion nicht auf einen engen Genrebegriff kaprizieren sollte. Vielmehr sei es heuristisch sinnvoll, von einer weit gefassten Textsorte auszugehen, in die sich unterschiedliche Genres einschreiben. Richter griff Niefangers Vorschlag auf und votierte dafür, einen „Überlappungsbegriff“ zwischen historischer und systematischer Perspektive zu finden. Zu Punkt zwei: Struck wies darauf hin, dass das Terrain, was Geschichte sei, stets umkämpft sei und Geschichte in Gedichten immer auch „gemacht“ werde. Ähnlich argumentierte Trilcke, der die These vertrat, dass nicht nur die Geschichtsschreibung, sondern auch die Geschichtslyrik einem Ereignis Historizität verleihe. Lamping betonte, dass Geschichtslyrik nicht nur das Wissen um, sondern auch und vor allem die Erfahrung von Geschichte thematisiere.

In seinem Schlusswort schlug Detering vor, die produktive Diskussion als eine „Kick-off-Veranstaltung“ zu nutzen und weitere Tagungen stattfinden zu lassen; eine nächste Tagung ist bereits für 2010 geplant. Diese Veranstaltungen seien durch die verstärkte Einladung von Historikern und Vertreter weiterer Philologien auszudehnen und könnten auch propagandistische Lyrik oder Popsongs/Lyrics als strukturell verwandte Genres mit einbeziehen.

Konferenzübersicht:

Heinrich Detering / Peer Trilcke (Göttingen): Begrüßung und Einleitung.

Dieter Lamping (Mainz): Die Wahrheiten der Geschichtslyrik.

Eva Müller-Zettelmann (Wien): Geschichtslyrik, kulturelles Gedächtnis und metamnemonische Reflexion.

Peter Hühn (Hamburg): Formen der Sinngebung von Geschichte in der Lyrik – mit englischen Gedichtbeispielen.

Dirk Niefanger (Erlangen-Nürnberg): Lyrik im Modus des Theatralen. Historische Rollengedichte.

Hans Graubner (Göttingen): Geschichte und Panegyrik. Zu Herders und Lindners Herrscherlob-Texten im Preußen und Livland des 18. Jahrhunderts.

Katharina Grätz (Freiburg im Breisgau): Geschichte als Erlebnis. Die Inszenierung von Trümmern, Resten und Ruinen in historischer Lyrik.

Heinrich Detering (Göttingen): Geschichtsphilosophie und Poetik. Zum Beispiel Arnim.

Markus Fauser (Vechta): Männer, Helden, Standbilder. Fontanes „Preußen-Lieder“ und die vaterländisch- historische Lyrik.

Wolfgang Struck (Erfurt): „Ein Hund kam in die Küche...“ – Ende und Anfang der Geschichte in Brechts früher Lyrik.

Frieder von Ammon (München): Ernst Jandls Geschichtslyrik.

René Dietrich (Gießen): „The Angel of History“. Zerstörung, Zeugenschaft und Erinnerung in der Geschichtslyrik Carolyn Forchés.

Aniela Knoblich (Freiburg i. Br.): „nenn’ Sie mich einfach Historia“. Geschichtslyrik bei Thomas Kling.

Ole Petras (Kiel): Lyrische Geschichte? Phänotypen und Funktionen von Geschichte in neonazistischen Songtexten.

Katrin Kohl (Oxford): Geschichtslyrik und die ‘Autonomie’ der Literatur.

Sandra Richter (Stuttgart): Ideengeschichte in der Lyrik – Lyrik im Focus einer Neuen Ideengeschichte.

Anmerkung:
1 Vgl. Walter Hinck (Hg.), Geschichte im Gedicht. Texte und Interpretationen. Protestlied, Bänkelsang, Ballade, Chronik, Frankfurt am Main 1979, vgl. hierzu die Einleitung des Herausgebers.


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