Ideas of / for Europe

Ideas of / for Europe

Organisatoren
Institut für Europäische Studien, Technische Universität Chemnitz
Ort
Chemnitz
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.05.2009 - 09.05.2009
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Von
Teresa Pinheiro, Institut für Europäische Studien, Technische Universität Chemnitz

Vom 6. bis 9. Mai 2009 fand an der Technischen Universität Chemnitz die internationale Tagung Ideas of | for Europe unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso statt.

Die Beschäftigung mit Fragen nach einer europäischen Identität scheint einem aktuellen Bedürfnis zu entsprechen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt die Europäische Union einen nie erreichten Grad an Integration. Die Erweiterung um zwölf neue Mitglieder innerhalb von drei Jahren bei gleichzeitiger Schaffung einer rechtlichen und institutionellen Neuordnung auf der Grundlage des Lissabonner Vertrags und der Aussicht auf weitere Mitgliedschaften von Gewicht markieren diese jüngste Etappe im Einigungsprozess.

Die politische Konstruktion Europas wird von einem vertieften Interesse an einer kollektiven Identität begleitet, die Europa zu einer ‚vorgestellten Gemeinschaft’ macht. Der italienische Politikwissenschaftler Gian Enrico Rusconi forderte 2007, eine europäische Identität müsse aktiv aufgebaut werden, da eine solche, ähnlich den nationalen Identitäten, nicht spontan entstehen würde und für die Konsolidierung der Europäischen Union eine notwendige Voraussetzung sei. Auch aktuelle Initiativen, etwa die 2007 von der Berliner Konferenz gegründete Bewegung „Europa eine Seele geben“ sowie Erhard Buseks Buch Eine Seele für Europa von 2008 sehen in der Schaffung einer gemeinsamen europäischen Identität die Voraussetzung für die Zukunft der Europäischen Union.

Vor diesem Hintergrund sollte die Tagung Ideas of Europe / Ideas for Europe ein Forum für die sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung bieten, die gegenwärtig zu diesem Thema betrieben wird. Der Schwerpunkt lag nicht auf politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Aspekten der Europäischen Union, sondern vielmehr in Repräsentationen Europas. Damit ging es auch um eine erkenntnisorientierte Erörterung von Konzepten eines geeinten Europa, die im Spannungsfeld zwischen politischer Integration und kultureller Identität in verschiedenen Epochen entstanden sind. Das Augenmerk richtete sich auf semantische Felder des Begriffs ‚Europa’ sowie auf ikonografische Repräsentationen zu verschiedenen Epochen der europäischen Geschichte. Diskursive Verknüpfungen zu benachbarten oder konkurrierenden Begriffen wie ‚Alteuropa’, ‚Okzident’, ‚Abendland’, ‚Nation’ oder ‚Christentum’ wurden ebenfalls in die Diskussionen einbezogen.

Die Einladung, zur Reflexion über Europa-Konzepte beizutragen, fand weltweit einen großen Widerhall. Über hundert Experten aus 25 Ländern nahmen an der Tagung teil. Neben etablierten Wissenschaftler/innen kamen auch Nachwuchswissenschaftler/innen, die über den Stand ihrer Forschungsprojekte berichteten. Die Themen der sieben Plenar- und fünfzehn Parallelsektionen kristallisierten sich zu folgenden Themenbereichen: (i) historische Europa-Konzepte; (ii) Ideen Europas innerhalb der nationalen und regionalen Kulturen Europas; (iii) europäische Identität; (iv) europäische Erinnerungskulturen; (v) Literarische Konzepte Europas; (vi) Europa von Außen gesehen; (vii) die Zukunft Europas.

Die Beiträge zu historischen Europa-Konzepten reichten von der Antike bis in die Gegenwart. Wenn es bezüglich der Antike und des Mittelalters fraglich ist, von gesamteuropäischen Identitätskonzepten zu sprechen – wie die Beiträge von INGRID BAUMGÄRTNER zu kartographischen Konzepten und von KLAUS OSCHEMA zu diskursiven Konstruktionen Europas im Mittelalter darlegten –, so zeigte der Blick in frühneuzeitliche Konzepte bereits Elemente eines sich später bildenden geeinten Europas. So machte etwa GÜNTHER LOTTES die Rolle der internationalen Konferenzen bei der Formierung einer politischen Kultur in Europa deutlich; ebenso hob der Vortrag von JOSHUA BANDOSCH den Beitrag Montesquieus zur Formierung eines europäischen Geistes hervor, und JOSÉ A. FERRER BENIMELI und JOACHIM BERGER ermöglichten Einblicke in die Europa-Gedanken der Freimaurerei.

Die Beiträge zum Themenbereich „Ideen Europas innerhalb der nationalen und regionalen Kulturen“ hatten als gemeinsamen Befund, dass Europa als Vorstellung eine mobilisierende Kraft in der Reflexion nationaler und regionaler Identität war und ist – durch Identifizierung oder Abgrenzung. Die Vorträge zu Makedonien (MILAN GJURCINOV), Rumänien (IOAN HORGA / CRISTINA DOGOT) und der Türkei (ALAN BULUT) machten die Aktualität solcher innerstaatlichen Europa-Reflexionen deutlich. Die Beiträge zu Griechenland (ALEXANDRA PATRIKIOU) und Portugal (ANA CRISTINA MARTINS) vor 1974 zeigten die Bedeutung der jeweiligen Europa-Ideen als Gegenströmungen zum herrschenden Nationalismus der Diktaturen. FRIEDERIKE KIND-KOVACS arbeitete in ihrem Beitrag die diskursiven Verhandlungen von Europa-Vorstellung während des Kalten Krieges heraus und kam zu dem Ergebnis, dass sich westlich wie östlich des Eisernen Vorhangs ein intellektueller Diskurs um Europa etablierte, der die politische Abgrenzung zwischen Ost und West unterminierte.

Im Themenbereich „Europäische Identität“ waren Beiträge versammelt, die die Notwendigkeit von gegenwärtigen Suchen nach einer Identität für Europa problematisierten (MARIA MANUEL BAPTISTA) und den Umgang mit kultureller Diversität zwischen Abgrenzung und Integration diskutierten (DIETER KÖHLER, MARE VAN DEN EEDEN, NADJA STAMSELBERG). Der in Frankreich lebende Essayist EDUARDO LOURENÇO sprach sogar von der Notwendigkeit, das ‚Gespenst’ einer halluzinatorischen Identität Europas durch eine reflektierte Nicht-Identität Europas zu überwinden.

Die im Themenbereich „Europäische Erinnerungskulturen“ präsentierten Beiträge zeigten, wie sich der Holocaust gegenwärtig nicht nur in Mitteleuropa, sondern etwa auch in Schweden (KRISTIAN GERNER, KLAS-GÖRAN KARLSSON, ULF ZANDER) und in Spanien (LUISA JUÁREZ HERVÁS) zu einem kollektiven Erinnerungsort kristallisiert. Dass den „Have-dones“ einer europäischen Erinnerungskultur auch eine Menge „To-dos“ entgegenstehe, unterstrich BRUNO ARICH-GERZ in seinem Beitrag zu Mittelbau-Dora.

Literatur und Theater waren und sind besonders geeignete Medien der Reflexion und Verbreitung vieler europabezogener Themen, wie aus den Beiträgen zum themenübergreifenden Bereich „Literarische Konzepte Europas“ deutlich wurde. Der ‚Entdeckung’ einer europäischen Identität im Zuge der europäischen Expansion und des daraus folgenden Kontakts mit außereuropäischen Kulturen widmete sich PETER HANENBERG. Weitere Beiträge arbeiteten Konzepte Europas in Werken von polnischen (HALINA JANASSZEK-IVANIČOVÁ), russischen (MARIA KISTEREVA), portugiesischen (ANNABELA RITA), deutschen, französischen (HELMUT SIEPMANN) und spanischen Autoren und Autorinnen (MARGARET TEJERIZO) heraus. JESÚS GARCÍA GABALDÓN sprach sich dabei für die Integration einer europäischen Literatur in pädagogische Konzepte aus. Darunter sei keineswegs die Bildung eines Kanons der bedeutenden literarischen Werke europäischer Autoren und Autorinnen zu verstehen; vielmehr handele sich um europäische Literatur in einer spezifisch komparativen Perspektive, die für die Interaktionen zwischen nationalen und transnationalen Literaturen und Kulturen aufmerksam wäre.

Im Themenbereich „Europa von Außen gesehen“ wurden Beiträge präsentiert, die sich mit Konzepten Europas beschäftigten, die in einem außereuropäischen Kontext entstanden sind. MICHAEL HARBSMEIER zeigte in einem großen Bogenschlag am Beispiel von Gesandten-Berichten aus China, Indien und dem Osmanischen Reich im 19. und 20. Jahrhundert, dass die darin enthaltenen Europa-Darstellungen bei aller Verschiedenheit ihrer jeweiligen Entstehungskontexte auch Gemeinsamkeiten in ihrem Blick auf Europa aufweisen können, wie etwa die Aufmerksamkeit für europäische Technologie. JÁNOS RIESZ unternahm eine eindringliche Rekonstruktion der Repräsentationen Europas in Texten von befreiten Sklaven im 18. und 19. Jahrhundert sowie in den ersten Autobiographien afrikanischer Autoren, die durch europäische Anthropologen und Missionaren gefördert wurden. Die Notwendigkeit einer materialnahen und kontextbezogen Analyse von außereuropäischen Konzepten Europas zog sich durch die unterschiedlichen Vorträge. Die hier analysierten Europa-Repräsentationen waren in besonderer Weise von der konkreten Situation und vom historischen Rahmen abhängig. Drei unterschiedliche Einrahmungen sind zu nennen: 1. Koloniale Herrschaft in den Afrika-bezogenen Beiträgen von CHRISTIAN KOLLER, János Riesz und PAUL ANGOLI); 2. Postkolonialismus (im Beitrag zu Konzepten Europas in Brasilien von VALMIR MURARO); 3. Politische Allianz (etwa der Beitrag von JUDITH MICHEL zu Henry Kissingers Year of Europe).

Der Themenbereich „Die Zukunft Europas“ schließlich gab Raum für Reflexionen über die Gründe der gegenwärtigen ‚Krise Europas’ (BERNHARD TAURECK, FRIEDER O. WOLF) und erkündete Ansätze einer Stabilisierung des europäischen Projekts. Wege aus der Krise solle man in einer verstärkten Partizipation der europäischen Bürger/innen durch die Emotionalisierung europäischer Belange suchen (MARTIN GERNER, LUÍS MACHADO DE ABREU, PEDRO BARBAS HOMEM), in einer intensiveren Integration kultureller Vielfalt in Europa (ALEXEJ ULBRICHT, STEVEN TÖTÖSY DE ZEPETNEK), in größerer Transparenz (RENATO GONÇALVES) und intergenerationeller Mobilität (ANA PROKOPYSHYN / PAULO DELGADO) sowie letztlich in einer all diese Aspekte integrierenden europäischen Bildung (ANTÓNIO NÓVOA, GUILHERME DE OLIVEIRA MARTINS, BOYKA G. NÉDEVA). Der Rektor der Fachhochschule Salzburg und Kuratoriumsmitglied der Initiative „Europa eine Seele geben“, Erhard Busek, beendete die Sektion mit einem kritischen Überblick über die gegenwärtigen Herausforderungen eines gemeinsamen Europas und setzte zugleich seine Hoffnung auf die Emotionalisierung des Integrationsprozesses, ohne die eine Identifikation der europäischen Bürger/innen mit der politischen Einheit nicht möglich sei.

Die Themensektionen wurden umrahmt von einem Eröffnungs- und einem Abschlussvortrag. Den Eröffnungsvortrag hielt der deutsche Historiker WALTHER BERNECKER, der die Annäherung Deutschlands und Spaniens an das politische Europa im 20. Jahrhundert analysierte. Beide Länder bieten musterhafte Beispiele für die Europäisierung als Ausweg aus nationalen Krisen und zugleich als Konkurrenz zur nationalen Identität – eine Spannung, die ebenfalls die Analysen zum Europa-Diskurs innerhalb der nationalen und regionalen Kulturen durchzog. Der Abschlussvortrag von ZYGMUNT BAUMAN – der kurzfristig seine Teilnahme zurückziehen musste, dessen Vortragsskript jedoch vorgelesen und diskutiert wurde – plädierte für ein ganz bestimmtes Europa: ein Europa, das seine kulturelle und sprachliche Vielfalt zu einem Grundpfeiler seiner Identität macht und in der Lage ist, kulturelle Alterität zu integrieren.

In der Abschlussdiskussion, die vom Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats, VIRIATO SOROMENHO-MARQUES moderiert wurde, kam der Gedanke auf, dass diese Tagung nicht nur der Präsentation und zum internationalen Austausch der aktuellen Erforschung des Europa-Konzepts in den Human- und Sozialwissenschaften dienlich war. Manche schrieben ihr für die Zukunft den Wert einer Bestandsaufnahme des Zeitgeistes des beginnenden 21. Jahrhunderts zu. In einer Zeit, in der die Europäische Union einen noch nie gekannten Grad an Integration erlebt, ihren Bürger/innen jedoch nur geringe Möglichkeiten der Partizipation einräumt, dürfte jedenfalls in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung das Interesse an Fragen nach einer europäischen Identität anhalten.

Konferenzübersicht:

OPENING LECTURE
Germany, Spain, Europe
Walther Bernecker (Universität Erlangen-Nürnberg)

CONCEPTS OF EUROPE: HISTORICAL APPROACH

Europe and the Other: Roots of a European Identity in Greco-Roman Antiquity
Andreas Hartmann (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

The Classic European Foundations: From the Greek Polis to the Roman Empire
António Moniz (Universidade Nova de Lisboa, Portugal)

The West and the East in Herodotus’ Perception of His World
Ana Filipa Silva / Cristiana Lucas (CLEPUL, Portugal)

Strabo’s Geographika in the Rome of Augustus
Paula Carreira / Susana Alves (CLEPUL, Portugal)

Abduction of Europe: A Matter in Transition
Olga Rusinova (European University in St. Petersburg, Russia)

Europe – Cartographical Concepts in the Middle Ages
Ingrid Baumgärtner (Universität Kassel, Germany)

Medieval Europe – Object and Ideology
Klaus Oschema (Universität Heidelberg)
Mutual Wisdom – The Perception of the European Self in the Oriental Mirror as Ffound in the Provençal Version of the Novel Barlaam et Josaphat
Imre G. Majorossy (Pázmány Péter Catholic University, Hungary)

International Conferences and the Formation of a European Political Culture
Günther Lottes (Universität Potsdam)

Enlightenment’s Wake and the Birth of Europe – The Condemnation to Modernity as the Only Exit for Identity
Onésimo T. Almeida (Brown University, USA)

Shadows, Relics, Mechanical Toys: Karamzin’s View of Enlightened Europe as the Grand Bizarre
Sonja Koroliov (Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg)

‘Barbarians in the Archive?’ Constructions of the Other and the Self in the Encyclopédie of Diderot and d’Alembert
Karen Struve (Universität Bremen)

Montesquieu and the Problem of Forming a European Spirit
Joshua Bandoch (University of Notre Dame, USA)

Christoph Martin Wieland – Cosmopolitan Perspectives on Europe before, during and after the French Revolution
Dominic Eggel (The Graduate Institute of International and Development Studies, Geneva, Switzerland)

Freemasonry, Pacifism and League of Nations
José A. Ferrer Benimeli (University of Zaragoza, Spain)

Les États-Unis d’Europe and Le Lien des Peuples. Ideas of/for Europe in the Fraternity of Freemasons, c. 1850-1930
Joachim Berger (Institut für europäische Geschichte Mainz)

Today’s Europe and Its Origins in the Versailles Order
Christian Blasberg (LUISS Guido Carli University, Italy)

The Ambiguity of the ‘Other Europe’: From a ‘Europe behind the Iron Curtain’ to ‘a Europe without the Iron Curtain’
Friederike Kind-Kovács (Universität Regensburg)

Europe and the Mediterranean Today – Geography and Geopolitics
Bodo Freund (Humboldt-Universität zu Berlin, Germany)

IDEAS OF EUROPE WITHIN NATIONAL AND REGIONAL CULTURES

European Union and Turkey
Eduard A. Bulut (Nurol Holding & Cengiz Holding Joint Venture, Turkey)

Spain in the Building of European History and Identity: Past and Future
Ignacio Pulido Serrano (University of Alcalá de Henares, Spain)

The Idea of Europe in Galician National Literature
Carme Fernández Pérez-Sanjulián (University of A Coruña, Spain)

Confessionalisation Process and Proto-Nationalism in Spanish Monarchy – Study through Military Orders (Venerable Orden Tercera de San Francisco) and University of Alcalá (1520-1680)
José Ignacio Ruiz Rodríguez / Pierluigi Nocella (University of Alcalá de Henares, Spain)

Being the Face of Europe or Bringing up the Rear: Ideas of Europe in Portugal, 16th to 18th Century
José Eduardo Franco / Teresa Pinheiro (University of Lisbon, Portugal / Chemnitz University of Technology, Germany)

An Idea of Europe as an Elite Ideal for Portugal
Alexandre Honrado (Instituto Europeu de Cultura, Portugal)

Archaeology and Political Agendas: The Making of Nationalism in Portugal (19th-20th Centuries)
Ana Cristina Martins (Tropical Research Institute, Portugal)

The Future of Europe: How to overcome existing temptations? Reflections of an Intellectual from the Balkans
Milan Gjurcinov (International Committee of Slavists, Macedonia)

Intellectual Elite and the European Idea in Post-Communist Romania
Ioan Horga / Cristina Dogot (University of Oradea, Romania)

The ‘New Europe’ in the Discourse of Quisling and Governments In-Exile: The Greek Case, 1941-1944
Alexandra Patrikiou (Panteion University of Athens, Greece)

Visions of Europe and Revolution in the Intersecting Activist and Resistance Trajectories of Harro Schulze-Boysen and Alexandre Marc
Christian Roy (Université de Sherbrooke, Canada)

Europe: Unity and Multitude: Kronika wszystkiego świata by M. Bielski as a Great Vision of an Old Continent
Ewa Cybulska-Bohuszewicz / Paweł Bohuszewicz (Polish Academy of Science / Nicolaus Copernicus University, Poland)

Ideas of Europe Between Sarmatism and Sebastianism: A Comparative Perspective
Beata Elżbieta Cieszyńska (CLEPUL, CompaRes, Portugal / Kazimierz Wielki University, Poland)

Province on a Hill: South Tyrol as a Microcosm of European Federalism
Phillip Alday (Philipps-Universität Marburg)

Ideas of Europe in Madeiran Culture
Thierry Proença (Madeira University, Portugal)

The Route of Santiago – The First European Cultural Route and the Pilgrimage of Mythical Women in Medieval Europe (St. Elisabeth of Portugal, St. Bridgid of Sweden)
Isabel Morán Cabanas (University of Santiago de Compostela, Spain)

Santiago de Compostela: A Gateway for European Culture and Poetry
Yara F. Vieira (Campinas State University, Brazil)

QUESTIONING THE EUROPEAN IDENTITY

Towards a Mythology of Europe
Eduardo Lourenço (University of Nice, France)

European Identity – A Generative Approach
Andrei Marga (Babeş-Bolyai University, Romania)

‘Old Europe’ – Career, Misunderstandings and Potentials of a Concept
Hiram Kümper (University of Vechta, Germany)

From Exclusion to Hospitality, from Transgression to Cultural Difference, the European Pendulum
Nadja Stamselberg (Goldsmiths University of London, UK)

Post-Modern Requirements of Identity for Europe
Matúš Halás (Charles University, Czech Republic)

Cultural Identity / Identities for Europe: Does It Serve for Anything?
Maria Manuel Baptista (University of Aveiro, Portugal)

An Unfinished Adventure Called ‘Europe’: Bauman, Kertész and Žižek on Europe’s Identity and Future
Mare van den Eeden (Central European University, Hungary)

The Concept of Europe – and Beyond
Dieter Köhler (Universität Karlsruhe)

A COLLECTIVE MEMORY FOR EUROPE

Europe and a Memory out of Stone
Claudia Isep / Claudia Küttel (Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Austria)

European Identity in Current Spanish Life: An Analysis of Various Examples of Holocaust Memory and Representation in Contemporary Spain
Luisa Juárez Hervás (University of Alcalá de Henares, Spain)

One World, Two Philosophical Traditions: A Comparison of Maritain’s and Kojeve’s Arguments for World Unification and European Integration
James Fetter (University of Notre Dame, USA)

Memories of Mittelbau-Dora: A Contribution to the ‘Have-dones’ and ‘To-dos’ in European Cultural Memory
Bruno Arich-Gerz (Technische Universität Darmstadt)

Oskar Schindler and Raoul Wallenberg – National, European and American Heroes in the Post-War Age of the Holocaust
Ulf Zander (Lund University, Sweden)

The Holocaust in European History Culture
Klas-Göran Karlsson (Lund University, Sweden)

Coming to Terms with Histories: Communism and Nazism in Trans-Boundary Historical Culture
Kristian Gerner (Lund University, Sweden)

Europe in the World: Playing Chess Games or Something Else?
Noémia Simões (High Institute of Engineering, Portugal)

LITERARY CONCEPTS OF EUROPE

Discovering and Self-Discovering. European Literature and European Consciousness in the Early Modern Times
Peter Hanenberg (Catholic University, Portugal)

The European Idea in Russian National Literature: Contexts and Discussions
Maria Kistereva (Lomonosov Moscow State University, Russia)

‘SOS Europa’ – Cultural Pessimism in the Early 20th Century Discourse on Europe
Verena Gutsche (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Hubs of European Modernism 1890-1960
Cecilia Hansson (Malmö University, Sweden)

The Vision of Europe in Polish Literature Against a Background of Other Slavic Literatures and Its Consequences for the Future of the European Union
Halina Janaszek-Ivaničková (Commission for Comparative Studies of Slavic Literatures at the International Committee of Slavists, Poland)

Concepts of Europe in the Portuguese Literature from Romanticism to the Early 20th Century
Annabela Rita (University of Lisbon, Portugal)

Religion and Freedom, Civilisation and Justice – Some Elements of the Image of Europe from Novalis and Chauteaubriand to Garrett and Hugo
Helmut Siepmann (RWTH Aachen)

Europe between Myth and Continental Allegory. Georg Kaiser’s Play Europe
Almut Renger (Freie Universität Berlin)

Europe as Other in Contemporary Balkan Literatures
Anastasija Gjurcinova (Ss. Cyril and Methodius University of Skopje, Macedonia)

The New Face of Europe – Images of a Post-Colonial Continent
Micaela Ramon (University of Minho, Portugal)

Is the Time Night? Visions of a ‘New Europe’ through the Writings of Liudmila Petrushevskaia and Carmen Martin Gaite
Margaret Tejerizo (University of Glasgow, UK)

Why and How Should European Literature Be Taught in Europe? Some Ideas and a Modest Proposal
Jesús García Gabaldón (Universidad Complutense Madrid, Spain)

ENCOUNTERS WITH EUROPE AS SEEN BY THE OTHER

Wartime Europe as Seen by Others – Indian and African Soldiers in Europe in World War I
Christian Koller (Bangor University, UK)

European Myth in African Literature: Les Soleils des Indépendances by Ahmadou Kourouma and Things Fall Apart by Chinua Achebe
Paul Angoli (Université de Cocody-Abidjan, Ivory Coast)

Ideas of Europe in Post-Colonial African Lusophone Literature
Fernanda Santos (CLEPUL, Portugal)

Ideas of Western Europe in Political Discussions of the Late Russian Empire (1905-1914)
Benjamin Beuerle (Humboldt-Universität zu Berlin)

Seeing Oneself through Other Eyes? Anthropology and Non-European Civilizations from the Age of Discoveries to the 18th Century
Franz Obermeier (Christian-Albrechts Universität zu Kiel)

A Global Power’s View on a Regional Player: Henry Kissinger’s Year of Europe
Judith Michel (Universität Bonn)

Europe as Seen From Africa
János Riesz (Universität Bayreuth)

The Image of Europe in 19th and 20th Century’s Brazil
Valmir Muraro (Federal University of Santa Catarina, Brazil)

Europe Seen from afar: On Some Topics and Issues in the Accounts of Travellers from Other Parts of the World
Michael Harbsmeier (Roskilde University, Denmark)

IDEAS FOR A COMMON EUROPE

Crisis, Economic Growth and Democracy. Europe at a Crossroads?
Bernhard Taureck (Technische Universität Carolo-Wilhelmina Braunschweig)

A Return to the Future: How will Europe be able to overcome its Present Crisis?
Frieder O. Wolf (Freie Universität Berlin)

A Culture for Europe?
Guilherme d’Oliveira Martins (Centro Nacional de Cultura, Portugal)

Back to the Roots – Emotionalising Europe
Martin Gerner (Technische Universität Dresden)

On Intergenerational Mobility in Europe
Ana Prokopyshyn / Paulo Delgado (CompaRes, Portugal)

Towards a More Inclusive European Immigration Policy
Alexej Ulbricht (Goldsmiths University of London, UK)

An Education for Europe?
António Nóvoa (University of Lisbon, Portugal)

Education, Interculturalism and the New Europe
Steven Tötösy de Zepetnek (National Sun Yat-sen University / Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg)

The Missing Word in the Idea of Europe
Luís Machado de Abreu (University of Aveiro, Portugal)

Sentimental Europe
Pedro Barbas Homem (University of Lisbon, Portugal)

The Era of Sparta?
João Carreteiro (CLEPUL, Portugal)

Globalization as Europeanisation
Peeter Müürsepp (Tallinn University of Technology, Estonia)

Is Transculturality a European Concept?
Ulrike Brummert (Technische Universität Chemnitz)

Who Are We, Europeans? How Can Europeans Learn with Americans about Their Own Political Identity?
Viriato Soromenho-Marques (University of Lisbon, Portugal)

The Nexus of European Integration and the Metamorphosis of International Relations: Contemporary Dilemmas
Luís Lobo-Fernandes (University of Minho, Portugal)

What Does Europe Mean Now?
Erhard Busek (Institute for the Danube Region and Central Europe, Austria)

Euroscepticism in Europe
Florian Hartleb (Technische Universität Chemnitz)

The Prospect of a Political Europe: A Matter of Political Regime or a Matter of System of Government?
Carlos Leone (Centro de História da Cultura, Universidade Nova de Lisboa, Portugal)

The Principle of a Social Welfare State for the European Health Market – Legal-Economic Considerations on Healthcare-Related Orders Placed by the EU
Wilfried Janoska (Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Austria)

EU’s Restructuring – Assignment of a New Course and a New Meaning to European Integration
Grigore Silasi / Teodora Dogaru (West University of Timisoara, Romania)

The Principle of Transparency and the European Identity
Renato Gonçalves (University of Lisbon, Portugal)

The Future of European Languages in the Face of the Dominance of English. The role of Portuguese and Bulgarian in the European and International Co-Operation Policies
Boyka G. Nédeva (St Cyril and St Methodius University of Veliko Tarnovo, Bulgaria)

CLOSING LECTURE

Making the Planet Hospitable to Europe
Zygmunt Bauman (University of Leeds, UK)