Dora nach 1945. Wirkungs- und Repräsentationsgeschichte eines Konzentrationslagers

Dora nach 1945. Wirkungs- und Repräsentationsgeschichte eines Konzentrationslagers

Organisatoren
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora (Nordhausen) in Kooperation mit der Association Française Buchenwald-Dora et Kommandos (Paris), der Comission Dora-Ellrich (Paris) und der Fondation pour la Mémoire de la Déportation (Paris) Nordhausen
Ort
Nordhausen
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.04.2010 - 14.04.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Josephine Ulbricht / Martin Clemens Winter, Leipzig; Niels Person, Göttingen

Wissenschaftliche Tagungen zur Geschichte und Nachgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager finden nur selten unter Beteiligung der Überlebenden selbst statt. Die im April 2010 im Rahmen des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora in der dortigen Gedenkstätte veranstaltete Tagung „Dora nach 1945. Wirkungs- und Repräsentationsgeschichte eines Konzentrationslagers“ unternahm den Versuch, wissenschaftlichen Anspruch und die Einbindung von Zeitzeugen zu verknüpfen. Dabei waren nicht nur unter den Zuhörenden Überlebende der Konzentrationslager, sondern auch unter den Vortragenden.

Die von der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Association Française Buchenwald-Dora et Kommandos (Paris), der Comission Dora-Ellrich (Paris) und der Fondation pour la Mémoire de la Déportation (Paris) veranstaltete Konferenz näherte sich der Nachgeschichte dieses Konzentrationslagers unter verschiedenen Blickwinkeln, wobei die deutsch-französische Perspektive deutlich im Mittelpunkt stand.

Dementsprechend eröffnete der französische Dora-Überlebende LOUIS GARNIER (Paris) das erste Panel, dessen Schwerpunkt auf dem Leben der ehemaligen KZ-Häftlinge nach 1945 lag. Er skizzierte die Bedeutung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora in Bezug auf die Arbeit der französischen Häftlingsvereinigungen. Dabei machte Garnier deutlich, dass es den Verbänden in der direkten Nachkriegszeit zunächst um humanitäre und soziale Belange der ehemaligen Häftlinge und ihrer Angehörigen gegangen sei. Erst später hätten sie begonnen, sich um die Erinnerung und Aufarbeitung zu kümmern. Einschneidende Veränderungen in den 1980er-Jahren, das Altern der Überlebenden sowie der Fall der Mauer hätten einige Veränderungen im Aktionsradius der französischen Häftlingsverbände bewirkt. So wurden in den letzten Jahren die Statuen verändert, was das Nachrücken von delegierten Personen ermöglichte und die Amicale wurde in die Fondation pour la Mémoire de la Déportation aufgenommen.

Im Anschluss stellten die französischen Psychologen MICHEL PIERRE (Paris) und SERGE RAYMOND (Paris) die Ergebnisse ihrer im Jahr 2002 in Zusammenarbeit mit der Fondation pour la Mémoire de la Déportation und weiblichen sowie männlichen Überlebenden der Lager durchgeführten Studie vor. Ausgehend von Rohrschachtests und psychiatrischen Einschätzungen erläuterten sie, dass die Erfahrung der KZ auch nach der Befreiung deutliche psychische Folgen bei den Opfern hinterlassen habe. Pierre und Raymond betonten aber auch, dass die Wiedereingliederung der französischen Deportierten in die Gesellschaft relativ gut gelungen und dabei die Kameradschaft in den Überlebendenverbänden ein wichtiger Faktor gewesen sei.

Kritik an der Studie übten vor allem die im Publikum anwesenden Überlebenden und deren Kinder. Sie betonten, dass diese Untersuchung zu spät durchgeführt wurde, da gerade diejenigen Menschen, die früh nach der Rückkehr aus der Deportation gestorben sind, starke Traumata hatten. Daraufhin erwiderten beide Wissenschaftler, dass ihre Studie kein Anspruch auf Repräsentativität erheben könne.

Das zweite Panel der Konferenz war der Ahndung der im Kontext von Mittelbau-Dora begangenen Verbrechen vor deutschen und alliierten Gerichten gewidmet. Der Historiker MICHAEL LÖFFELSENDER (Frankfurt am Main) setzte sich in seinem Beitrag mit dem amerikanischen Dora-Prozess in Dachau 1947 auseinander. Löffelsender zeigte auf, dass jenem Prozess eine strukturierende Funktion beikam. So können anhand der Zeugenaussagen zwei Phasen des KZ Mittelbau-Dora festgemacht werden: eine erste mit Ausbau des Tunnelsystems und eine zweite Phase, bei der die Raketenproduktion im Vordergrund stand. Aufgrund der Zeugenaussagen und der medialen Begleitung wurde die Produktion der Raketen zum prägenden Image des KZ Mittelbau-Dora in der Nachkriegszeit. Die Zwangsarbeit in Dora wurde so unweigerlich mit den „V-Waffen“ in Verbindung gebracht. Daraus zog Löffelsender den Schluss, dass jener Prozess maßgeblich zur Wahrnehmung des KZ Mittelbau-Dora als „Raketen-KZ“ in der Öffentlichkeit beigetragen habe.

Der deutschen Ahndung der im KZ Mittelbau-Dora begangenen Verbrechen widmete sich GEORG WAMHOF (Göttingen/Nordhausen) in seinem Vortrag zum Essener Dora-Prozess. Er machte deutlich, dass auch dieser hauptsächlich auf die Raketenproduktion konzentriert gewesen sei, so dass weder der Außenlagerkomplex noch die Todesmärsche vor Gericht eine Rolle gespielt hätten. Wamhof verdeutlichte die Bedeutung des Kalten Krieges als Kontext des Prozesses. So war der DDR-Anwalt Karl Kaul als Nebenkläger aufgetreten, welcher auch die Vernehmung von Albert Speer als Zeugen durchsetzte. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, so Wamhof, rief der Essener Dora-Prozess ein eher geringes Medieninteresse hervor. Dennoch habe die Presse wesentlich zu zwei Deutungsmustern bezüglich des KZ Mittelbau-Dora beigetragen: Einerseits sei das Bild des „Raketen-KZ“ bestehen geblieben, andererseits seien die Verbrechen in Dora verharmlost worden.

Der bereits im Vortrag von Löffelsender aufgeworfenen Thematik des Interesses der Alliierten an deutschen Ingenieuren, die im KZ Mittelbau-Dora an der Produktion der V-Waffen beteiligt gewesen waren, ging auch MATTHIAS UHL (Moskau) nach, der die Rolle der Sowjetunion bezüglich der Nachnutzung nationalsozialistischer Raketentechnik beleuchtete. Die sowjetischen Wissenschaftler hätten die deutschen Raketenspezialisten als ihr wichtigstes Kapital und Mittel im Konkurrenzkampf gegen die USA angesehen, so Uhl. Er stellte heraus, dass auch hier der Grad der Belastung kaum eine Rolle gespielt habe, weshalb für zahlreiche Wissenschaftler das Jahr 1945 keinen Bruch dargestellt habe, da sie für die Siegermächte weiterarbeiteten. Bei der Frage nach Unterschieden zwischen der Übernahme deutscher Wissenschaftler in den USA und in der Sowjetunion in der Diskussion verwies Uhl darauf, dass in den USA eine Integration der deutschen Wissenschaftler angestrebt wurde, während es in der Sowjetunion hauptsächlich um die Aneignung ihres Wissens und dessen Weitergabe an sowjetische Wissenschaftler gegangen sei.

Anhand der Täterbiographie Karl Maria Hettlages verdeutlichte SUSANNA SCHRAFSTETTER (Burlington, Vermont) die Verstrickung eines Mannes in den nationalsozialistischen Staat, der nach 1945 unbehelligt in der Bundesrepublik Karriere machen konnte. Hettlage war als Finanzchef im Speer-Ministerium mit der finanziellen Grundlegung der Mittelwerk GmbH betraut gewesen, welche im KZ Mittelbau-Dora die „V-Waffen“ produzierte. Allerdings war er kein Mitglied der NSDAP gewesen, was verhinderte, dass er durch die alliierten Befragungen als Täter überführt werden konnte. 1948 politisch entlastet standen ihm in der Bundesrepublik neue Karrierewege offen und es kam zu der grotesken Situation, dass ausgerechnet Hettlage als Staatssekretär über Entschädigungsfragen bezüglich der Opfer des Nationalsozialismus zu entscheiden hatte.

Der Vortrag von ANSBERT BAUMANN (Tübingen) beschäftigte sich mit dem ehemaligen Institut für Ballistik der Technischen Akademie der Luftwaffe, welches in der französischen Besatzungszone im August 1945 seine Tätigkeit als Forschungsinstitut des französischen Waffenamtes aufgenommen hatte. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen um die Europäische Verteidigungsgemeinschaft und der Frage nach einer deutschen Wiederbewaffnung verdeutlichte Baumann bei seinem Überblick über die Nachkriegsgeschichte des Instituts, dass nicht nur die Alliierten von den Wissenschaftlern, die vormals in den Diensten des NS-Systems standen, profitiert hätten. Längerfristig und auf indirektem Wege sei diese Entwicklung auch für Deutschland lukrativ gewesen.

ANKE LÖBNITZ (Koblenz) referierte zur Entwicklung der Gedenkstätte Mittelbau-Dora in der DDR und konstatierte statt einer pauschalen Dominanz des Topos vom „Widerstandskampf“ eine (Be-)Deutungsverschiebung vom „Ort des Sterbens“, über den „Ort des Widerstands“ hin zum „Ort sozialistischer Aufmärsche“. Ihre These verdeutlichte sie anhand der verschiedenen Ausbaustufen der Gedenkstätte, die für eine fortschreitende Enthistorisierung des Gedenkens stünden, so Löbnitz. Ihre Ausführungen sowie die anschließende Diskussion verdeutlichten, welche Potentiale in einer stärkeren Differenzierung und Periodisierung der DDR-typischen Deutungsmuster von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg liegen, die gegenüber einer eindimensionalen und statischen Reduktion auf das Motiv des „antifaschistischen Widerstandskampfes“ tiefere Erkenntnisgewinne versprechen.

Daran anknüpfend beschäftigte sich JENS-CHRISTIAN WAGNER (Nordhausen/Weimar) mit der Nachgeschichte des größten Außenlagers des KZ-Komplexes Mittelbau-Dora. Dessen Gelände auf dem Grenzstreifen zwischen BRD und DDR diente als Projektionsfläche für Propaganda aus Ost und West, so Wagner. In Westdeutschland habe man einer Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen ausweichen können, indem man vermeintlich historische Parallelen zum Unrecht in der SBZ/DDR zog. Dort wiederum hätte der Verweis auf das entlastende Narrativ des „Antifaschismus“ sowie die Verortung der NS-Täter im Westen Deutschlands dazu gedient, die enge gesellschaftliche Einbindung der Region in die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik zu leugnen. In der anschließenden lebhaften Diskussion zeugten die Diskussionsbeiträge auch von den direkten Auswirkungen der deutschen Geschichtspolitik(en) auf die ehemals Verfolgten selbst, wodurch abermals hervortrat, welche Chancen im offenen Dialog zwischen Historikern, Historikerinnen und den Überlebenden liegen.

Aus der thüringisch-hessischen in die österreichische Provinz und damit in den dritten Nachfolgestaat des „Dritten Reiches“ führte der Beitrag von JEAN-MARIE WINKLER (Rouen). Er konstatierte im Hinblick auf die Erinnerung an ein Außenlager von Mauthausen, Redl-Zipf, eine Leerstelle. Diese sei paradoxerweise strukturell bedingt, nämlich durch die Präsenz von Mauthausen im österreichischen Gedächtnis, so Winkler. Dessen granitener Monumentalismus verstelle den Blick auf die Außenlager, wofür nicht nur lange Zeit Gusen, sondern auch Zipf ein Beispiel sei. Die von Winkler konstatierte Wiederentdeckung von Zipf sei jedoch nicht den Historikern zuzuschreiben, sondern den Erzählungen französischer Überlebender sowie der künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem Ort.

Dieser künstlerische Umgang mit den NS-Verbrechen durch nachgeborene Generationen stand im Mittelpunkt des Vortrags von JEAN PIERRE THIERCELIN (Paris), Sohn eines nach Dora Deportierten und französischer Dramatiker. Zunächst ging er auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus in Frankreich ein, wobei er besonders die Bedeutung von Filmen, Büchern und Theaterstücken für die Kinder der Überlebenden betonte. Er beschrieb den Umgang seines Vaters mit der Vergangenheit und seine eigene Motivation, sich künstlerisch mit der Geschichte Doras auseinanderzusetzen. Besonders hob er die spezifischen Möglichkeiten des Theaters mit seiner künstlerischen Distanz hervor.

Der Titel von Thiercelins Stück „Von der Hölle zum Mond“ fand sich auch in KARSTEN UHLs (Darmstadt) Vortrag zu den „Deckgeschichten“ in Nachkriegsnarrativen von Dora wieder. Uhl verdeutlichte, dass dieser Topos einerseits in Berichten ehemaliger Häftlinge als Versuch der Sinnstiftung diente. Andererseits sei es auf der diskursiven Basis des gleichen fortschrittsgläubigen Motivs möglich gewesen, das Konzentrationslager zu beschweigen, was Uhl anhand des Spielfilms „Wernher von Braun – Ich greife nach den Sternen“ darlegte. Er vertrat dabei die These, dass erst die Thematisierung der vermeintlichen Erfolgsgeschichte der Raketenentwicklung das Schweigen über das Konzentrationslager Mittelbau-Dora ermöglicht habe. Uhl forderte, den Mythos des „Raketen-KZ“ in der Gedenkstättenarbeit explizit zu thematisieren, um zu verhindern, dass vermeintlicher „High-Tech“ das Leid der Häftlinge in den Baukommandos in den Erzählungen von Dora verdecke.

Die Wirkmächtigkeit des Raketen-Mythos zeigt unter anderem der deutsche Titel des Buches „Histoire du Camp de Dora“ des französischen Dora-Überlebenden und Historikers André Sellier: „Zwangsarbeit im Raketentunnel“. Der Beitrag von THOMAS FONTAINE (Paris) mit dem Titel „Die Geschichte Doras. Ein Einzel- und Gemeinschaftswerk“ rekonstruierte minutiös die Entstehungsgeschichte jenes Ende der 1990er Jahre erschienenen Buches. Wünschenswert wäre freilich gewesen, beim Vortrag im Sinne einer kritischen Würdigung auch auf die aus methodischer Sicht problematischen Aspekte von Selliers Darstellung einzugehen, die nicht nur größtenteils auf Berichten ehemaliger Häftlinge basiert, sondern aus diesen auch fast ausschließlich französische Zeugnisse als Quellen zugrunde legt.

Im letzten Vortrag des Kolloquiums stellte BRUNO ARICH-GERZ (Nordhausen) die Frage, ob sich analog zu einer „Amerikanisierung des Holocaust“ eine „Amerikanisierung von Dora“ feststellen lasse. Diese müsste geprägt sein durch nicht-wissenschaftliche Darstellungen, die in den Formaten der Kulturindustrie medial kodiert seien. Zentral seien dabei Effekte des empathischen Mitfühlens, die Heroisierung der entsprechenden Akteure und eine USA-spezifische Selbstreferenzialität. Arich-Gerz untersuchte diese Merkmale anhand zweier Beispielerzählungen und resümierte ambivalent: Anleihen einer Amerikanisierung seien einerseits durchaus festzustellen, andererseits bestünden deutliche Unterschiede hinsichtlich der Rezeptionsintensität und Wirkmächtigkeit der entsprechenden Narrationen. In der anschließenden Diskussion wurde kritisch nach der Repräsentativität und Bedeutung der von Arich-Gerz ausgewählten Beispiele, sowie deren „spezifisch amerikanischen“ Charakteristika gefragt.

In den Vorträgen und Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, welche Potentiale in einer Beschäftigung mit der „zweiten Geschichte“ des Nationalsozialismus in internationaler Perspektive liegen. Es wurde deutlich, dass gerade die Orte ehemaliger Konzentrationslager internationale Erinnerungsorte sind, deren Wirkung keineswegs als eine auf Deutschland reduzierte betrachtet werden kann. Die deutsch-französische Perspektive, wie sie bei der Tagung vor allem eingenommen wurde, konnte beispielhaft Tendenzen und Bruchlinien der Narrative, Repräsentationen und Deutungen aufzeigen. Es ist jedoch unbedingt notwendig, das betonte auch Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner in seinem Schlusswort, eine transnationale Erweiterung des Blickwinkels, insbesondere auf Osteuropa, anzustreben.

In dieser Hinsicht ist auch der Dialog zwischen Wissenschaftlern/-innen und den Überlebenden sowie deren Familien weiterführend und gewinnbringend, auch dies verdeutlichten die Diskussionen der Tagung. Darüber hinaus sollte das Schwinden der Zeitzeugen-Generation Anlass dazu geben, die Ansätze und Fragestellungen zu „Dora nach 1945“, die auf dieser Konferenz hervortraten, aufzugreifen und zu erweitern. Weiterführend ist es wünschenswert, aus jener internationalen Perspektive heraus neue Fragestellungen für die Gedenkstättenarbeit zu entwickeln. Beispielsweise wäre es möglich, auf diese Art einen neuen Zugang hinsichtlich der verschiedenen Repräsentationsformen und -wahrnehmungen des KZ Mittelbau-Dora zu finden, der für künftige Ausstellungen sowie für die pädagogische Arbeit in der Gedenkstätte fruchtbar sein könnte.

Konferenzübersicht:

A) Das Leben der KZ-Überlebenden nach 1945

Louis Garnier (Paris): Mittelbau-Dora in der Erinnerung französischer Häftlingsverbände

Michel Pierre (Paris) / Serge Raymond (Paris): Les traces de la déportation soixante ans après. Présentation des conclusions d'une étude entreprise par la commission médicosociale de la Fondation pour la Mémoire de la déportation en 2002

B) Die Ahndung der Verbrechen vor deutschen und alliierten Gerichten

Michael Löffelsender (Frankfurt am Main): Der amerikanische Dora-Prozess in Dachau, 1947

Georg Wamhof (Göttingen/Nordhausen): Der Essener Dora-Prozess im deutsch-deutschen Systemkonflikt

C) Täterkarrieren

Matthias Uhl (Moskau): Deutsche Raketeningenieure in sowjetischen Diensten

Susanna Schrafstetter (Burlington, Vermont): Karl Maria Hettlage: Finanzchef unter Speer und Adenauer

Ansbert Baumann (Tübingen): Deutsche Ballistiker in französischen Diensten nach 1945

D) Der Umgang mit den Lagerstandorten nach 1945

Anke Löbnitz (Koblenz): Die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Jens-Christian Wagner(Nordhausen/Weimar): Ellrich-Juliushütte zwischen Ost und West

Jean-Marie Winkler (Rouen): Das Lager Redl-Zipf im österreichischen Gedächtnis

E) Repräsentationen von Dora: Der Kampf um die Deutungshoheit

Jean Pierre Thiercelin (Paris): Dora et la transmission de sa mémoire aux différentes générations, notamment par la création artistique

Karsten Uhl (Darmstadt): Deckgeschichten: "Von der Hölle zu den Sternen". Das KZ Mittelbau-Dora in Nachkriegsnarrativen

Thomas Fontaine (Paris): L'histoire de Dora: une oeuvre individuelle et collective

Bruno Arich-Gerz (Nordhausen): Americanizing Dora? 65 Jahre Repräsentationen von Mittelbau-Dora, KZ-Zwangsarbeit und Raketenproduktion in den Vereinigten Staaten von Amerika


Redaktion
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