Die Interpretation der jüngsten Zeitgeschichte als strukturellen Wandel auf der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ebene seit den frühen 1970er-Jahren bildet den Ausgangspunkt zahlreicher neuer Forschungen, die dem Zäsurcharakter der Epoche „nach dem Boom“ auf der Spur sind.1 Mit ihrer Tagung führte die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) ihren Beitrag zur aktuellen Forschungsdebatte fort. Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, Erkenntnisse über die Konturen des sozioökonomischen Wandels mit kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Aspekten zu verbinden. Die Leitfrage für die Referenten war, inwiefern es Tendenzen eines Strukturwandels gegeben habe. Exemplarisch sollten Hamburg und der norddeutsche Raum untersucht werden, um einerseits lokale Spezifika herauszustellen, andererseits über die regionale Perspektive hinaus von der Mikro- auf die Makro-Ebene Einsichten zu gewinnen. Im Sinne einer „problemorientierten Vorgeschichte der Gegenwart“ (Hockerts) konzipierten die Veranstalter ein Programm, dessen Inhalte zeithistorische bis gegenwärtige Themen berührte.2
Das Thema „Hafen“ war auf der Tagung in der Hansestadt sehr präsent. Als (schwer-)industrieller Wirtschaftszweig mit hoher Bedeutung für den Norden bietet sich hier eine Überprüfung der Strukturbruchthese an. Die erste Sektion „Wirtschaft und Arbeit“ eröffnete CHRISTOPH STRUPP (Hamburg) mit einem Beitrag über die Hamburger Hafenwirtschaftspolitik seit den späten 1960er-Jahren. Obwohl es in den 1970ern durchaus konjunkturelle Einschnitte gegeben habe, sei die Krise vor allem ab 1982 zutage getreten. Welche hohe nicht nur ökonomische, sondern auch identitätsstiftende Bedeutung der Hamburger Hafen für die Stadt innehatte, wurde in dem Vortrag deutlich. Die im Verlauf der Tagung vielfach thematisierte Planungseuphorie der 1960er-Jahre illustrierte Strupp anschaulich anhand der Zukunftsvisionen des Verkehrssenators Helmuth Kern (SPD), welche noch im diametralen Gegensatz zu den „Grenzen des Wachstums“ standen. Das Primat des Hafens wurde ab 1974 jedoch zunehmend in Frage gestellt. KIRSTEN HEINSOHN (Hamburg) kommentierte, es sei eine zeitliche Verzögerung der technischen Erneuerungen in der Hafenwirtschaft (Container) in den 1960er-Jahren und ihrer Thematisierung in den Medien in den 1970er-Jahren festzustellen. So seien einige Wandlungsprozesse erst zeitversetzt „fühlbar“. Heinsohn plädierte daher in diesem Zusammenhang für eine stärkere Berücksichtigung kulturgeschichtlicher Perspektiven und somit eine Abkehr von rein sozialwissenschaftlichen Statistiken. Der Wahrnehmung von Wandlungsprozessen durch die Betroffenen viel Raum zu geben ist das Ziel eines von SEBASTIAN LEHMANN (Schleswig) vorgestellten, neuen Projekts zum Strukturwandel in Schleswig-Holstein.
SARAH GRABER-MAJCHRZAK (Frankfurt/Oder) präsentierte ihre Thesen zur Schiffbaukrise in Bremen in den Jahren 1978-1983. Nachdem es in Bremen noch in den 1960er-Jahren einen Schiffbau-Boom gegeben habe, habe um 1973/1974 im Zuge der Ölkrise der Niedergang der Industrie eingesetzt – hier illustriert am Beispiel der Werft „AG Weser“. In ihrem Vortrag wurde die globale Dimension der „neoliberalen Wende“ deutlich. Die Referentin stellte die Mobilität des Kapitals heraus, denn dem weltweiten Konkurrenzdruck sei die „AG Weser“ zugunsten Südkoreas und Japans erlegen. Hinsichtlich der Strukturbruchfrage zeichnete JANINE SCHEMMER (Hamburg) ein ambivalentes Bild. In ihrer akteursbezogenen Untersuchung zum Wandel der Arbeitswelt Hafen Hamburg geht die Historikerin den Veränderungen durch die Einführung der Containerwirtschaft nach. Die technische Neuerung sei als langwieriger Prozess zu verstehen, es habe eine lange Gleichzeitigkeit von Container- und Handarbeit gegeben. Die Hafenarbeiter seien zur Arbeit mit dem Container schrittweise erzogen worden. Es habe eine generationenspezifische Diversifizierung der Hafenarbeiter durch neue Berufsprofile gegeben. Von Weiterqualifizierungs- oder Umschulungsmaßnahmen hätten vor allem junge Kollegen profitiert. In der Erinnerung der Betroffenen seien diese Veränderungen eher zwiespältig, da die Konsequenzen individuell verschieden gewesen seien. Als gemeinsame Wahrnehmung dominiere rückblickend ein Gefühl von weniger Kollegialität und Unsicherheit. Auffällig sei ein gewandelter Arbeitsbegriff vom Ethos „richtiger“ Handarbeit zur technisierten Containerarbeit, kommentierte Frank Bajohr.3
In einem Abendvortrag stellte DETLEF SIEGFRIED (Kopenhagen) über den norddeutschen Raum hinaus Ansätze zu einer Historisierung von Strukturwandel und Protest seit den 1970er-Jahren vor. Ihm zufolge habe es in Krisenjahren einen Aufschwung von Protesten gegeben, die allerdings keine sozialen, sondern postmaterialistische Fragen thematisierten. Das zunächst hohe Protestpotenzial sei in der Mitte der 1980er-Jahre zurückgegangen. Siegfried erklärt den Niedergang mit einer „gewissen Katerstimmung“ in Folge der neoliberalen Wende. Auffällig sei ein breiter Demokratisierungsschub, der sich in stärkerer politischer Partizipation und ethisch reflektiertem Handeln im Alltag ausgedrückt habe. Vor allem auf der Ebene des Konsums hätten Menschen durch alternativem Konsum oder Boykott ihren Überzeugungen Ausdruck verliehen. Die in den frühen 1970er-Jahren formulierten Ideale und Werte des alternativen Milieus seien in die Breite der Gesellschaft gedrungen, wobei Individualisierung und Gemeinschaft nicht als Gegensätze zu verstehen seien.
In der anschließenden Diskussion wurden die Folgen der starken gesellschaftlichen Individualisierung erörtert. Kirsten Heinsohn illustrierte mit dem Bild des „eigenen Gefängniswärters“ den Druck, den diese breite Individualisierung hervorrufe. Axel Schildt regte an, den skizzierten gesellschaftlichen Wandlungsprozesse stärker biografisch nachzugehen: Mancher Jungalternative der 1970er-Jahre möge sich zehn Jahre später zum „turbo-neoliberalen Karrieristen“ entwickelt haben.
In der zweiten Sektion zum „Spannungsverhältnis von Stadt und Land“ stand zunächst der suburbane Raum im Fokus. MEIK WOYKE (Bonn) referierte zur Suburbanisierung in den 1970er-Jahren. Der bis heute anhaltende Trend, ins Grüne zu ziehen, sei durch drei Faktoren beflügelt worden: den Zuwachs an Kapital, Mobilität und Zeit. Von einem Strukturbruch oder Wandlungsprozess revolutionärer Art könne in der Geschichte der Suburbanisierung Woyke zufolge nicht die Rede sein. Es habe vielmehr eine „Perpetuierung des Altbekannten“ gegeben trotz des Ölpreisschocks und der Wirtschaftskrisen. Dennoch hätten gesamtgesellschaftliche Wandlungsprozesse durchaus suburbane Lebenswelten durchdrungen, beispielsweise ökologische Bedenken sowie veränderte Geschlechterverhältnisse. So sei die „grüne Witwe“ (unglückliche Pendler-Ehefrau) im öffentlichen Sprachgebrauch ausgestorben.
Das Hamburger Umland untersuchte ebenso DAVID TEMPLIN (Hamburg), der über die dortige Jugendzentrumsbewegung vortrug. Selbstverwaltete Räume zu schaffen, wo Jugendliche informell ohne Kontrolle oder Konsumzwang zusammenkommen konnten, sei das Ziel der Initiativen gewesen. Gerade im Umland habe es an Freizeitmöglichkeiten und Diskussionsraum gemangelt. Es entstanden Jugendzentren in Pinneberg, Elmshorn und Wedel, die von den Jugendlichen zum Teil erfolgreich erkämpft wurden. Öffentliche Protestaktionen wie beispielsweise Protest-Zeltlager zogen die Aufmerksamkeit von Medien und Politik auf sich. Templins Beitrag schloss an Detlef Siegfrieds These an, dass sich die alternativen Projekte der frühen Siebziger in der Folgezeit entweder aufgelöst oder professionalisiert hätten.
Im Folgenden standen urbane Lebenswelten im Mittelpunkt. THOMAS POHL (Hamburg) trug als Geograf zu einer erfrischend anderen Perspektive auf das Thema Stadt als Lebensraum bei. Streng trennte er in seinem Vortrag zwischen Fordismus und Postfordismus, da mit der Veränderung der ökonomischen Basis auch eine Neubewertung von Stadt einhergehe. Anhand von Bewegungsprofilen ermittelte Pohl die veränderte zeitlich-räumliche Entgrenzung von Wohnen und Arbeiten in der Stadt seit den 1980er-Jahren und zeichnete das Bild einer durch Aufwertungsprozesse zunehmend polarisierten Stadt mit homogenen innerstädtischen Altbauvierteln. Von einem Paradigmenwechsel in der Wohnungsmarktpolitik durch staatliche Intervention sprach KARL CHRISTIAN FÜHRER (Hannover) für die Zeit von 1965 bis 1974. Hatte zuvor der Lücke-Plan „sozial sinnvolle Preise“ bei den Mieten durch ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach den Prinzipien des freien Markts vorgesehen, habe es tatsächlich bereits in den 1960er-Jahren starke Mieterhöhungen und steigende Nebenkosten gegeben. Die zeitgenössisch als „Mietenexplosion“ wahrgenommene Preisentwicklung sei mit einer Angst vor Wohlstandsverlust und pessimistischen Grundstimmung Anfang der 1970er-Jahre einhergegangen. Staatliche Eingriffe hätten durch die Einführung einer Mietenkontrolle zu einer Eindämmung des raschen Preisanstiegs beigetragen.
PETER BIRKE (Hamburg) lenkte den Blick auf städtische Leitbilder, in Hamburgs Fall: Wachstumsleitbilder, welche als Indikatoren von Veränderungen zu verstehen seien. Die stadtplanerischen Modelle von der „Charta von Athen“ aus den 1930er-Jahren bis zu Olaf Scholz’ jüngster Vision der „Big City“ gelte es zu historisieren. Anhand drei sehr verschiedener Proteste in der Hansestadt (HDW-Streik 1983, Hafenkrankenhaus-Protest 1996/97 und der „Komm in die Gänge“-Initiative) bezog Birke die Perspektive der Städter ein, die eine andere Stadtpolitik forderten, welche auf ihre jeweiligen Arbeitsverhältnisse eingehe. Interessant sind die Langzeitfolgen einer auf Kreativität und Innovation setzenden Wachstumspolitik, die in Hamburg Anfang der 1980er-Jahre durch Klaus von Dohnanyi ins Spiel gebracht wurde: Der von Thomas Pohl skizzierten Umgarnung der „creative class“ (Richard Florida) durch die Politik setzten Aktivisten des Gängeviertels die Besetzung ungenutzter innerstädtischer Räume entgegen.
Protestbewegungen der 1980er-Jahre standen im Vordergrund des dritten Abschnitts. Mit dem schwierigen Verhältnis zwischen der überwiegend bürgerlich-pazifistischen Friedensbewegung und der militanten Antikriegsbewegung befasste sich HANNO BALZ (Bremen), der die gewalttätigen Auseinandersetzungen während der Rekruten-Gelöbnisfeier im Bremer Weserstadion im Mai 1980 als Ausgangspunkt nahm. In jenem Jahr habe sich in militanten Kreisen die Wahrnehmung eines Zusammenhangs von ziviler Atomkraft und Atomwaffen verstärkt. Den institutionalisierten Teil der Friedensbewegung als grüne Partei in Hamburg stellte SILKE MENDE (Tübingen) vor. Deren Mitglieder hätten sich neben Anti-Atomkraft und Antikriegs-/Friedensaktivisten aus der linksalternativen Szene und zersplitterten K-Gruppen rekrutiert. In Hamburg sei die hohe Beteiligung junger Akademiker auffällig. Mitglieder von Mieterinitiativen sowie Erzieher hätten sich besonders stark in den Anfangsjahren der Grünen Alternativen Liste (GAL) engagiert.
BART VAN DER STEEN (Florenz) gelang eine unterhaltsame Darstellung seines Promotionsprojekts, das sich mit der Militanzfrage in der autonomen Bewegung in Hamburg und Amsterdam befasst. Jenseits der radikalen Rhetorik liege das auf dichter Beschreibung fußende Forschungsinteresse auf dem Ausmaß und den Grenzen von praktizierter Militanz, beispielsweise den Verzicht oder Einsatz von Gewalt im „Spiel“ mit der Staatsgewalt. Während die Geschichte der Amsterdamer autonomen Szene gut dokumentiert sei und eine Reihe von Ego-Dokumenten vorläge, sei die Hamburger Quellenlage spärlich. Auffällig sei die Zeitverzögerung der autonomen Szene in Hamburg. Erste erfolgreiche Hausbesetzungen, so auch in der Hafenstraße, geschahen erst Mitte der 1980er-Jahre, als sich die Bewegungen in anderen europäischen Großstädten bereits im Niedergang befunden hätten.
Aus dem Tagungsprogramm etwas herausfallend und gleichzeitig für die 1980er-Jahre zentral kam abschließend das Thema Aids zur Sprache. HENNING TÜMMERS (Tübingen) berichtete über den Umgang mit der Immunschwächekrankheit in Hamburg. In der Praxis habe ein breites Netz von Selbsthilfegruppen und Schwuleninitiativen, die seit den 1970er-Jahren aktiv waren, eine Anlaufstelle für Betroffene geboten. Der Fall Aids zeige eine stärkere Kooperation von staatlichen und nicht-staatlichen Stellen sowie eine Professionalisierung der Initiativen.
In der Abschlussdiskussion betonten die Veranstalter, dass es sich bei dieser Tagung um einen ersten Beitrag in dem aktuellen Forschungskontext zu diesem Thema in dieser Region handele, Claudia Kemper nannte es einen „ersten Orientierungsfahrplan“. Sie seien sich durchaus der Lücken im Programm, vor allem bezüglich Gender, der Rolle der Medien/Öffentlichkeit oder Migration bewusst. Knud Andresen betonte, eine akteurszentrierte Sichtweise sei ertragreich. Er regte an, Prozesse wie die Gentrifizierung auch biografisch zu denken. Der Wandel der Ökonomie müsse noch besser abgebildet werden, kritisierte Kirsten Heinsohn.
Die Tagung deckte ein breites Themenspektrum ab, wodurch sich teils überraschende Querverbindungen, wiederauftauchende Themen oder auch gegenteilige Ansichten ergaben. Hamburg und Norddeutschland nicht regionalgeschichtlich sondern exemplarisch zu untersuchen, ist oftmals gelungen. Jedoch böte sich bei den behandelten Themen durchaus eine europäische oder globale Perspektive an, wie bei van der Steens Vergleich zwischen Hamburg und Amsterdam geschehen. Denn gerade im Zuge der neoliberalen Wende beschleunigten Veränderungen auf der Makroebene Wandlungsprozesse in allen Lebensbereichen. Der Hamburger Hafen müsse im Untersuchungszeitraum immer auch als Konkurrenz zum Rotterdamer Hafen gedacht werden.
Insgesamt wurde viel um den analytischen Mehrwert bestimmter Begriffe wie „postfordistisch“ oder „postindustriell“ diskutiert. Allen voran konnte die Frage, wie am besten die Wandlungsprozesse beschrieben werden könnten, nicht abschließend beantwortet werden. Handelte es sich um einen „Paradigmenwechsel“, einen „Strukturwandel“ oder „-bruch“? Letztlich müssen HistorikerInnen die (oft aus anderen Disziplinen stammenden) Termini kritisch verwenden, damit sie in ihrem jeweiligen Kontext Sinn erzeugen, was den ReferentInnen durchaus gelungen ist.
Für zukünftige Forschungen wäre es sicherlich reizvoll, den gesellschaftlichen und persönlichen Folgen einer stärkeren Individualisierung im Sinne eines privatisierten Selbst (parallel zum Siegeszug des Neoliberalismus) als Chance und/oder Bedrohung nachzugehen. Dafür böte sich die mehrfach positiv hervorgehobene akteursbezogener Perspektiven an. Die vielfach angesprochenen kollektiven Emotionen wie Angst, Pessimismus und Sicherheitsverlust könnten im Sinne der historischen Emotionsforschung vor allem durch eine transnationale Perspektive untersucht werden.
Konferenzübersicht:
Begrüßung
Axel Schildt, Knud Andresen, Claudia Kemper (FZH): Begrüßung und Einführung
Sektion I: Wirtschaft und Arbeit
Christoph Strupp, FZH: Kisten, Kohlen, Kraftwerke. Hamburger Hafenwirtschaftspolitik seit den frühen 1970er-Jahren
Sebastian Lehmann, Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte Schleswig: Strukturwandel – Schleswig-Holstein als Land. Ein Forschungsprojekt
Kommentar: Kirsten Heinsohn, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) Hamburg
Sarah Graber-Majchrzak, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder: Strukturwandel ohne Alternativen? Die Schiffbaukrise in Bremen 1978-1983
Janine Schemmer, FZH: "Keine Angst vor dem Container!" Erzählungen über den Wandel der Arbeitswelt Hafen Hamburg
Abendvortrag
Detlef Siegfried, Universität Kopenhagen: Strukturwandel und Protest seit den 1970er-Jahren. Überlegungen zur Historisierung
Sektion II: Zum Spannungsverhältnis von Stadt und Land
Meik Woyke, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn: "Strukturbruch" oder die Perpetuierung des Altbekannten? Suburbanisierung in den 1970er-Jahren
David Templin, FZH: Selbstverwaltung zwischen Aufbruch und Krise – Jugendzentrumsinitiativen im Hamburger Umland
Kommentar: Michael Ruck, Universität Flensburg
Thomas Pohl, Institut für Geografie Hamburg: Hamburgs Wandel zur postfordistischen Stadt seit den 1970er-Jahren
Karl Christian Führer, Universität Hannover: Die Stadt, der Markt und die Angst. Der Wohnungsmarkt als bundesdeutscher Krisenherd in den 1970er-Jahren
Peter Birke, Universität Hamburg: Nach dem Boom? Arbeitsverhältnisse und Leitbilder der Stadtteilentwicklung in Hamburg seit 1970
Kommentar: Cornelia Rauh, Universität Hannover
Sektion III: Sozialer Protest
Hanno Balz, Universität Lüneburg: Jenseits der Friedensbewegung? Sozialer Protest und militante Anti-Kriegsbewegung in Norddeutschland zu Beginn der 1980er-Jahre
Silke Mende, Universität Tübingen: Grüne Avantgarde oder ökologische Nachzügler? Hamburgs Grüne, Bunte und Alternative – von der "Krise der Linken" zur GAL
Kommentar: Detlef Siegfried, Universität Kopenhagen
Bart van der Steen, European University Institute Florenz: Militanz als Praxis und Identität. Die autonome Bewegung in Hamburg und die Hafenstraße während der 1980er-Jahre
Henning Tümmers, Universität Tübingen: „Heaven can wait“: Reaktionen auf die Aids-Bedrohung in Hamburg
Kommentar: Klaus Weinhauer, Universität Bielefeld
Schluss
Axel Schildt, Knud Andresen und Claudia Kemper: Abschlussdiskussion
Anmerkungen:
1 Die Strukturbruchthese geht auf das viel rezipierte Werk zurück: Anselm Doering-Manteuffel / Lutz Raphael, Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970, 2. ergänzte Auflage, Göttingen 2010 (1. Aufl. 2008). Zuletzt: Knud Andresen, Ursula Bitzegeio, Jürgen Mittag (Hg.): „Nach dem Strukturbruch“? Kontinuität und Wandel von Arbeitsbeziehungen und Arbeitswelt(en) seit den 1970er Jahren, Bonn 2011.
2 Die Mehrheit der Vorträge ist online abrufbar auf der Medienplattform der Universität Hamburg unter: http://lecture2go.uni-hamburg.de/konferenzen/-/k/12653 (23.10.2011).
3 Krankheitsbedingt konnte der Bildungssoziologe Harry Friebel nicht teilnehmen. In seinem Beitrag wäre er auf Weiterbildungsbiografien als Indikatoren des sozialen Wandels eingegangen, seine Langzeitstudie heißt „Kinder der Bildungsexpansion“ (1980-2011).