Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers. Außereuropäische Kontaktzonen und ihre europäischen Resonanzräume, 1860–1940

Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers. Außereuropäische Kontaktzonen und ihre europäischen Resonanzräume, 1860–1940

Organisatoren
Shalini Randeria, Universität Zürich; Rebekka Habermas / Richard Hölzl, Georg-August-Universität Göttingen
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.09.2011 - 01.10.2011
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Von
Karolin Oppermann

Vom 29. September bis 1. Oktober tagte in Göttingen der Workshop „Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers. Außereuropäische Kontaktzonen und ihre europäischen Resonanzräume, 1860–1940“. Unter der Perspektive einer akteurzentrierten historisch-anthropologisch motivierten Globalgeschichte wandte sich der Workshop zum einen Missionarinnen und Missionaren in ihrer Rolle als „cultural brokers“ in differenzierten und komplexen außereuropäischen Kontakt- und Konfliktzonen zu; zum anderen wurden Missionarinnen und Missionare in ihrer Rolle als Agenten des Transfers, vornehmlich des Wissenstransfers, untersucht. Ein dritter Teil der Beiträge beschäftigte sich mit Mission in der Gegenwart und eröffnete aus dieser Perspektive heraus einen neuen Blick auf historische Phänomene. Das international und interdisziplinär zusammengesetzte Teilnehmerfeld ermöglichte anregende Diskussionen, in die unterschiedliche inhaltliche, methodische und regionale Expertisen einflossen. Die Beiträge des Workshops fokussierten dabei jeweils verschiedene empirische Settings, die in der Abschlussdiskussion zu übergreifenden Themenfeldern einer neu konzipierten Geschichte der Mission gebündelt wurden. Sie waren in acht Panels organisiert, die sich unter verschiedenen Kategorien kulturwissenschaftlicher Forschung den vielfältigen Verflechtungen dieser transnational agierenden Gruppe zu nähern versuchten.

Nach einer Einführung in die Thematik durch Rebekka Habermas und Richard Hölzl, in der die Anliegen der Tagung in übergeordnete Forschungsparadigmen eingeordnet und insbesondere auf die Potenziale von Missionsgeschichte verwiesen wurde, wie sie die neueste Forschung zunehmend entdeckt, widmete sich das erste Panel verschiedenen Facetten von Wissenstransfer. Zunächst beleuchtete ALBERT GOUAFFO (Dschang), welchen Beitrag Missionare zu Vorstellungen vom Außereuropäischen in der Metropole leisteten. Exemplarisch zeigte er an einem 1912 erschienenen Erfolgsroman des protestantischen Missionars Heinrich Norden, welche Modi der Wissensselektion und -bearbeitung genutzt wurden, um der Leserschaft ein Bild außereuropäischer Kultur und Umwelt zu vermitteln. Dadurch habe Norden als „Bewusstseinsaufklärer beim deutschen christlichen Publikum“ gewirkt, dem in seiner Eigenschaft als „Augenzeuge“ eine besondere Autorität und Macht zugesprochen worden sei.

Den ebenfalls von Macht geprägten Wissenstransfer zwischen westafrikanischer Bevölkerung und Missionaren fokussierte GILBERT DOTSÉ YIGBE (Lomé) am Beispiel einer Bibelübersetzung ins Ewe. Die für die Missionierung essentielle Übersetzung wäre zwar ohne die Mithilfe eines Gehilfen kaum möglich gewesen, dennoch hätten sich im Übersetzungsprozess immer stärkere Machthierarchien zu Gunsten des Missionars etabliert. Dies lasse sich besonders an dem Begriff des „gbesela“ ablesen, der sowohl „Dolmetscher“ und „Vermittler“ als auch „Gehorsamer“ bedeute. So sei der Übersetzungsgehilfe immer stärker diszipliniert (Foucault) und in eine vom Missionar festgelegte Rolle gedrängt worden.

Im Panel „Missionare als AgentInnen sozialen Wandels“ blickte zunächst ULRIKE SCHMIEDER (Hannover) auf die Tätigkeit katholischer Missionsorden in Martinique im Kontext von Sklaverei und Abolition. Sie zeigte, dass das Handeln von Missionsangehörigen von einer Anpassung an die lokalen Bedingungen und Strukturen der Kolonialherrschaft geprägt gewesen sei. Dementsprechend sei auch die Haltung der Mission zur Abschaffung der Sklaverei durchaus differenziert zu betrachten: Obwohl sie dieser auf der einen Seite nicht kritisch gegenübergestanden hätten, hätten sie den (ehemaligen) Sklaven durchaus ein Bildungsangebot mit „emanzipatorischem Potenzial“ zur Verfügung gestellt. Dementsprechend plädierte Schmieder dafür, lokale Aushandlungsprozesse stärker in den Blick zu nehmen, um vermeintlich gefestigte, aber vereinfachende Deutungsmuster der Missionsgeschichtsschreibung stärker zu hinterfragen.

MARCEL DREIER (Basel) untersuchte die Praktiken und Politiken der katholischen Missionsmedizin im heutigen Tansania in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die sich im Bereich der Missionsmedizin in Aushandlungsprozessen zwischen lokalen, regionalen und internationalen Interessen etablierenden Institutionen hätten in besonderer Weise als Kontakträume fungiert und den Übergang zu einer säkularen Entwicklungshilfe eingeleitet.

Der Bedeutung von Gefühlen wandte sich das dritte Panel zu. Während RAINER ALSHEIMER (Bremen) das Leiden von Missionaren der norddeutschen Mission in der stetigen Konfrontation mit Krankheit und Tod thematisierte und dabei die These vertrat, dass die Erfahrung des Leidens untrennbar mit der missionarischen Aufgabe verbunden gewesen sei, widmete sich RICHARD HÖLZL (Götttingen) der medialen Vermittlung von Mission am Beispiel von Missionsschriften und -blättchen, die speziell Kinder ansprachen. Die Narrationen und Bilder, in deren Mittelpunkt das „Leiden“ der zu missionierenden Bevölkerung stand, hätten zu der Produktion von Gefühlen, wie Empathie, über große Distanzen hinweg geführt. Die Mission habe dabei zugleich ein Feld eröffnet, den hergestellten Gefühlen in Handlungen – konkret dem Spenden für die Mission oder dem Engagement im Missionsverein – Ausdruck zu verleihen.

Die Kategorie Geschlecht fokussierend, gingen zwei Vorträge Angeboten der Mission im Bereich der Mädchenbildung nach. SILKE STICKRODT (London) untersuchte in ihrem Vortrag die Bedeutung der Mädchenschulen in Freetown (Sierra Leone) für die Entwicklung einer christlichen Elite. Hier habe sich, angefangen mit einer Schule der Church Missionary Society, im Laufe des 19. Jahrhunderts ein transnationaler Bildungsmarkt etabliert, dessen Angebot sich zunehmend an afrikanische Vorstellungen und Erwartungen habe anpassen müssen, in deren Mittelpunkt verbesserte Chancen auf dem Heiratsmarkt gestanden hätten. Insofern sei die Entwicklung in den Mädchenbildungsangeboten ein Beispiel, um afrikanische Einflussmöglichkeiten auf missionarische Angebote und deren Wandel in den Blick zu nehmen. Dem schloss sich KATHARINA STORNIG (Mainz) an, die in ihrem Beitrag den Mädchenbildungsangeboten Steyler Missionarinnen in Togo Ende des 19. Jahrhunderts nachging. Einschränkend betonte sie jedoch, dass die katholische Ordensleitung und die Missionarinnen vor Ort den Möglichkeiten togolesischer katholischer Mädchen auch enge Grenzen gesetzt hätten: Eine eigenständige Tätigkeit dieser Frauen als Lehrerinnen sei ebenso von den Schwestern abgelehnt worden wie ihre Ordination. Gerade an diesem Beispiel zeige sich, wie soziale und diskursive Strukturen im Missionsfeld zusammen gewirkt und eine Verbindung von „schwarzer“, als übersexualisiert geltender Weiblichkeit mit dem als „weiß“ konstruierten Gelübde der Keuschheit unmöglich gemacht hätten.

Die bereits zuvor betonte Bedeutung von Medien für Transferprozesse griffen die Beiträge des Panels „Medialität und europäische Resonanzräume“ gesondert auf. LINDA RATSCHILLER (Basel) untersuchte zunächst, welche Vorstellungen vom Außereuropäischen durch Bilder aus dem Missionsgebiet im europäischen Resonanzraum produziert wurden. Gerade Fotografien hätten eine reichere, nuanciertere und differenzierte Palette von Deutungsangeboten zur Verfügung gestellt als die schriftlichen Berichte der Missionare, wie sie von der Baseler Mission primär zu Werbezwecken publiziert worden seien.

Am Beispiel eines Konflikts um das Erlernen der englischen Sprache im deutschen Missionsgebiet in Südafrika fragte KIRSTEN RÜTHER (Hannover), inwieweit afrikanische Sichtweisen und Vorstellungen Eingang in die Berichterstattung der Missionare fanden und wie daran anschließend afrikanische Vorstellungen in Europa räsonierten. Sie plädierte dafür, tiefgehende regionalwissenschaftliche Expertisen in missionsgeschichtliche Untersuchungen einzubeziehen, schließlich seien Missionarinnen und Missionare sowohl im „Missionsfeld“ als auch in Europa in regional differenzierte Diskurse und Interaktionsfelder eingebunden gewesen.

Diese wechselseitigen Verflechtungen und deren Auswirkungen auf die Identität von Missionaren griff JUDITH BECKER (Mainz) auf, indem sie nach Dimensionen des Heimatbegriffs fragte. Missionare hätten in ihren Berichten einen hybriden Heimatbegriff entwickelt, der sich nicht unbedingt auf eine bestimmte Region, sondern vielmehr auf die Gemeinsamkeit mit anderen Gläubigen, gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Befolgen christlicher Regeln bezogen habe.

An Überlegungen zu hybriden Identitäten knüpfte auch das nächste Panel an. Zunächst ging HEIKE LIEBAU (Berlin) im Kontext der Indienmission der Dänisch-Hallischen Mission auf Restriktionen und Sanktionen ein, unter denen Konvertiten, vor allem die tamilischen Mitarbeiter der Missionare als offensichtlichste ‚Überläufer’, zu leiden hatten. Widerstände und Protestformen der einheimischen Bevölkerung gegen Mission zu untersuchen, könne, so ihre Anregung, neue Erkenntnisse bezüglich der sozialen Bedingungen von Konversion ermöglichen.

Dem Projekt, eine Gruppe von christlichen Westindern, ehemaligen Sklavinnen und Sklaven aus Jamaica, an der Goldküste anzusiedeln, um die erfolglosen Basler Missionare dort zu unterstützen, wandte sich KATJA FÜLLBERG-STOLBERG (Hannover) zu. Diese Ansiedler seien zunehmend in einen Konflikt sowohl mit den Missionaren, die in ihnen keineswegs gleichberechtigte Partner sahen, als auch mit der einheimischen Bevölkerung, der sie sich überlegen fühlten, geraten. Erst die zweite Generation habe sich in diesen Konfliktlagen behaupten können und sei zu einem etablierten Bestandteil der lokalen Bevölkerung geworden.

Nahmen die vorherigen Panels vor allem Kontakte zwischen lokaler Bevölkerung und christlichen Missionaren in den Blick, widmete sich das sechste Panel den Kontakten christlicher Missionare mit dem Islam. Zunächst fragte ROMAN LOIMEIER (Göttingen) nach den Grundlagen und Semantiken einer „islamischen“ Mission, die lange Zeit ohne besondere Institutionen ausgekommen sei. Erst in der Gegenwart hätten sich jedoch verschiedene muslimische Gruppierungen, wie z.B. die Muslim Bible Preachers in Tansania, gegründet, um dem Missionserfolg der Pfingstkirchen, besonders bei muslimischen Frauen, entgegenzutreten. Diese „islamische“ Mission wirke jedoch weniger auf eine Missionierung der Christen, sondern richte sich in ihrer Inszenierung vor allem an Muslime, um die muslimische Glaubensgemeinschaft als Einheit zu stärken und eine christliche Missionierung zu verhindern.

Den Kontakten zwischen Islam und Christentum in historischer Perspektive widmete sich JULIA HAUSER (Göttingen). Ausgehend von der These, dass die Kaiserswerther Diakonissen in Beirut um 1900 der muslimischen Bevölkerung durchaus häufiger und intensiver begegnet seien, als es das den Diakonissen auferlegte Prinzip der „doppelt indirekten Mission“ vorgesehen habe, fragte sie nach den Bedingungen, denen die Wissensproduktion über den Islam für ein heimisches Publikum unterlegen habe. Diese sei jedoch geschlechtsspezifischen Konventionen und Dimensionen des Schreibens und Handelns geschuldet auf den Einzelfall beschränkt geblieben und habe so zu einer Modifizierung europäischer Alteritätskonstruktionen kaum etwas beigetragen.

Der bereits angeklungenen Komplexität missionarischer Netzwerke widmete sich das letzte Panel. VIBHA JOSHI PARKIN (Göttingen) verwies zum einen auf die Verbindung von Mission, Religion und nationalstaatlichen Bestrebungen im indischen Nagaland. Hier sei christlicher protestantischer Glaube nicht nur als religiöser, sondern gleichsam als politischer Akt zu verstehen, der die Forderung nach einem unabhängigen und alle Bevölkerungsteile umfassenden friedlichen Nagaland unterstreiche. KATRIN LANGEWIESCHE (Mainz) untersuchte zum anderen die Missionstätigkeit zweier afrikanischer Kongregationen aus Burkina Faso und machte damit auf eine Richtungsänderung des transnationalen Austausches von Süden nach Norden aufmerksam. Die afrikanischen Ordensschwestern seien dabei mittlerweile fest in internationale katholische Strukturen eingebunden und mit nicht-religiösen Gruppierungen der Zivilgesellschaft vernetzt. Sie nutzten diese Verbindung, um sich für vielfältige Projekte, zum Beispiel dem Kampf gegen Frauenhandel, zu engagieren. Die Einbindung westafrikanischer Bevölkerungsgruppen in religiöse Netzwerke in historischer Perspektive untersuchte KOKOU AZAMEDE (Lomé), indem er ein Projekt der Norddeutschen Mission, 20 Ewe-Christen in Württemberg als Missionsgehilfen auszubilden, in den Blick nahm. Diese „Ewe-Württemberger“ hätten in einem konfliktreichen kulturellen Aushandlungsprozess eine Synthese afrikanischer Mentalität und pietistischer Lebensart entwickelt, die sie gleichzeitig als Akteure des missionarischen Netzwerks und der gesellschaftlichen Globalisierung ausweise.

In einem Einzelvortrag stellte THOMAS SCHIFFELMANN (München) Marketing-Strategien des Katholischen Missionswerks Missio vor und zeigte, wie das besondere Produkt „Glaube“ in zielgruppenspezifischer Weise beworben werde. Dieser Blick hinter die Kulissen des Marketings rezenter Missionsarbeit machte den ambivalenten Charakter des „Werbens“ um Unterstützung deutlich, der den Missionen heute wie in der Vergangenheit nicht lediglich die Präsentation ihrer Tätigkeit in den außereuropäischen Missionsgebieten erlaubte, sondern die Vorstellungen der europäischen Rezipienten zu berücksichtigen hatte.

In einem im Rahmen des Workshops stattfindenden öffentlichen Abendvortrag betonte PATRICK HARRIES (Basel) die Rolle von Missionaren als Akteure des Wissenstransfers. Zwar seien Missionare mit spezifischen Vorstellungen und spezifischem Wissen in das Außereuropäische gereist, durch ihre Verbindungen und ihre Interaktionen mit der afrikanischen Bevölkerung und besonders afrikanischen Gelehrten hätten sich jedoch afrikanische Wissenssysteme in ihr eigenes Denken integriert und in ihren Beiträgen zur europäischen Wissenschaft weiter verbreitet. Afrikanische Wissenssysteme seien damit, vermittelt durch die Missionare, ebenfalls zu einem Teil des als allgemein oder als westlich verstandenen Wissenssystems geworden.

Die Abschlussdiskussion bündelte wesentliche Erkenntnisse des Workshops. Als Diskussionsimpulse dienten dabei Statements von PATRICK HARRIES (Basel), REINHARD WENDT (Hagen) und MICHAEL SIEVERNICH SJ (Mainz), die besonders das neu aufkommende Interesse an der Missionsgeschichte, die Einbindung der Akteure in vielfältige Netzwerke und die lange Geschichte der Mission bis in die Frühen Neuzeit hinein betonten. Zudem wurde in der Diskussion auf zweierlei verwiesen: Erstens biete insbesondere die Missionsgeschichte ein Feld, um die Dichotomie säkular/religiös neu zu denken und aufzulösen; zweitens sei Mission, und insbesondere ihre Akteurinnen und Akteure vor Ort, in vielfältige Konfliktlagen und Machtgefüge eingebunden. Kontakträume seien auch immer vermachtete Räume. Es lohne daher, Missionarinnen und Missionare in ihrem lokalen Aktionsraum und als Teil des kolonialen Systems, besonders im 19. Jahrhundert, zu untersuchen. Nur so könne eine Beschränkung auf Mission, die gleichsam eine erneute Isolation bedeute, vermieden werden.

Der Workshop ermöglichte vielfältige Perspektiven auf Missionarinnen und Missionare als Akteure und zeigte bisher ungenutzte Potenziale vor allem für transnational gedachte Verflechtungsgeschichten auf, die den Blick sowohl auf das Europäische als auch besonders auf das Außereuropäische lenken, ohne Machtasymmetrien und konkrete Aushandlungsprozesse zu vernachlässigen. Durch das Fokussieren auf Verflechtungen ließen sich zudem Konflikte um hybride Identitäten konkreter fassen. Der Ansatz des Workshops, Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers und ihre Bedeutung sowohl für außereuropäische Kontaktzonen als auch für europäische Resonanzräume zu begreifen, hat sich insgesamt als anregend erwiesen und könnte auch in künftigen Forschungsvorhaben fruchtbar sein.

Konferenzübersicht:

Einführung durch Rebekka Habermas und Richard Hölzl (beide Göttingen)

Panel 1: Wissensproduktion/Generation of Knowledge
Chair und Kommentar: Reinhard Wendt (Hagen)

Albert Gouaffo (Dschang): Über das Gesehene und das Erlebte berichten. Heinrich Norden als Träger des Wissens- und Kulturtransfers zwischen dem kamerunischen Küstenhinterland und Deutschland

Gilbert Dotsé Yigbe (Lomé): Von Gewährsmännern zu Gehilfen und Gelehrigen: Der Beitrag afrikanischer Mitarbeiter zur Entstehung einer verschriftlichten Kultur in Deutsch-Togo

Panel 2: Agentinnen sozialen Wandels/Agents of social change
Chair und Kommentar: Ulrich van der Heyden (Berlin)

Ulrike Schmieder (Hannover): Katholische Mission, Sklaverei und Emanzipation in der frankophonen Karibik

Marcel Dreier (Basel): Missionsmedizin, -ärzte und -schwestern in Tanganyika, ca. 1920–1960

Panel 3: Emotion
Chair und Kommentar: Alexandra Przyrembel

Rainer Alsheimer (Bremen): Heimsuchungen und Leiden: Körpererfahrungen protestantischer Missionare und ihrer „Gehilfen“ in Westafrika

Richard Hölzl (Göttingen): Mitleid über große Distanz. Zur Herstellung globaler Gefühle in der katholischen Mission im frühen 20. Jahrhundert

Panel 4: Gender
Chair und Kommentar: Bettina Brockmeyer (Bielefeld)

Silke Strickrodt (London): Christliche Bildung und weibliche Eliten in Westafrika: Mädchenschulen in Freetown, 1840–ca. 1900

Katharina Stornig, (Mainz): „…denn die ganze Sorge der Schwestern war darauf gerichtet, die Lage des weiblichen Geschlechts zu verbessern.“ Geschlecht, Religion und Differenz in der Missionspraxis deutscher Ordensfrauen in Togo, 1896–1918

Vortrag
Thomas Schiffelmann (Missio. Internationale Katholisches Missionswerk e.V.; München), Marketing für Moderne Missionen

Panel 5: Medialität und europäische Resonanzräume/ Media and European Spaces of Resonance
Chair und Kommentar: Siegfried Weichlein (Fribourg)

Kirsten Rüther (Hannover): Mission, Medien und die wechselseitige Repräsentation Europas und Afrikas

Linda Ratschiller (Fribourg): Kamerun in Basel. Wissenstransfer und Mission um 1900

Judith Becker (Mainz): Europabilder von Missionaren der Basler Mission und der Church Missionary Society in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Panel 6: Missionare in hybriden Räumen
Chair und Kommentar: Richard Hölzl (Göttingen)

Heike Liebau (Berlin): „Von gemeinschaftlicher Beyhilfe ausgeschlossen“. Reaktionen auf protestantische Konversionsbestrebungen in Südindien im 18. Jahrhundert

Katja Füllberg-Stolberg (Hannover): „Ein Sauerteig christlichen Lebens in der Masse afrikanischen Heidentums“ – Westindische Konvertiten an der Goldküste (1843–1855)

Panel 7: Zwischen Religionen/Between Religions
Chair und Kommentar: Martin Tamcke (Göttingen)

Roman Loimeier (Göttingen), Gibt es eine „islamische“ Mission?

Julia Hauser (Göttingen), Doppelt indirekte Mission. Raum, Geschlecht und ihr Einfluss auf die Wissensproduktion in der Mission am Beispiel der Kaiserswerther Diakonissen in Beirut

Öffentlicher Abendvortrag/ key note
Patrick Harries (Basel), The Secular & the Spiritual: Missionary Intellectuals and New Knowledge

Panel 8: Religiöse Netzwerke/Religious Networks
Chair und Kommentar: Rebekka Habermas (Göttingen)

Vibha Joshi Parkin (Göttingen), The reverberative nature of the global network of Christianity among the Naga of northeast India

Katrin Langewiesche (Mainz), Transnationale Religion: Netzwerke katholischer afrikanischer Kongregationen. Fallstudien aus Burkina Faso

Kokou Azamede (Lomé), Ewe-Christen zwischen Deutschland und Westafrika

Abschlussdiskussion
Moderation: Rebekka Habermas (Göttingen)

Kommentare: Patrick Harries (Basel), Reinhard Wendt (Hagen) und Michael Sievernich SJ (Mainz)


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