Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500

Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500

Organisatoren
Zentrum Vormodernes Europa der Universität Tübingen; Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Ort
Weingarten (Oberschwaben)
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.09.2011 - 02.10.2011
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Von
Carola Föller, Seminar für mittelalterliche Geschichte / Fabian Schulz, Seminar für Alte Geschichte, Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Im Jahr 511, vor 1.500 Jahren, starb Chlodwig, der als der Begründer der (katholischen) fränkischen Herrschaft in Gallien auf dem Boden des ehemaligen weströmischen Reiches gilt. Dieses runde Todesjahr war Anlass der wissenschaftlichen Studientagung „Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500“, die vom 30. September bis 2. Oktober 2011 in Weingarten stattfand, veranstaltet vom Zentrum Vormodernes Europa der Universität Tübingen und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart unter der Leitung von DIETER BAUER (Stuttgart), MISCHA MEIER (Tübingen) und STEFFEN PATZOLD (Tübingen). Im Fokus der Tagung stand, wie die Gastgeber in ihrer Einleitung betonten, nicht allein die Person Chlodwigs, sondern vor allem die Untersuchung von Herrschaft in jener Zeit; ihre Repräsentation, Institutionalisierung, Verstetigung und Transformation sowie die Ausdifferenzierung von Herrschaftsräumen. Dieser Zugriff spiegelte sich auch im Programm der Tagung, das sich an den verschiedenen Ebenen (Imperium, Großraum, Region, Stadt), auf denen Herrschaft stattfand, orientierte.

In der ersten Sektion wurden zwei Ansätze vorgestellt, sich dem Tagungsthema zu nähern. Zunächst unterzog MATTHIAS BECHER (Bonn) die wichtigste Quelle für Chlodwig, die „Zehn Bücher Geschichten“ Gregors von Tours, einer kritischen Überprüfung mit Blick auf ihre Zuverlässigkeit, und urteilte, dass die Angaben Gregors über den Frankenkönig und auch die Chronologie in ihrem Kern durchaus von anderen Quellen bestätigt würden, allerdings stilisiere Gregor Chlodwig zum Vorkämpfer für den katholischen Glauben, der sein katholisches Bekenntnis für seine Politik habe instrumentalisieren wollen. Anschließend stellte BERNHARD JUSSEN (Frankfurt am Main) in seinem Beitrag die Frage nach den strukturellen Bedingungen des politischen Erfolges Chlodwigs. Er bettete dessen Karriere in die kaiserlosen Strukturen ein, die sich in den 100 Jahren zuvor etabliert und in denen sich die ehemals römischen Reichsaristokraten organisiert hätten. Die neu entstandenen Eliten seien christlich ausgerichtet und nicht mehr den imperialen Strukturen verhaftet gewesen – und Chlodwig habe sich von Geburt an unter ihnen bewegt, so dass die regionalen Eliten sich durch ihn nicht gefährdet sahen. Die Herrschaft Chlodwigs sei also nicht mehr als Teil der Aufbauphase eines sich etablierenden Herrschaftssystems zu untersuchen, sondern bereits als seine Konsolidierungsphase. Daher seien die gallo-römischen Aristokraten des vorangegangenen Jahrhunderts nicht als Relikte des alten Imperiums, sondern als „Architekten“ der neuen Welt zu betrachten.

Im Zentrum der zweiten Sektion standen Kaisertum und Reichsebene. Dem Vergleich zweier Herrscherpanegyriken auf Anastasios (Prokopios von Gaza und Priscian von Caesarea), die beide wohl kurz nach dem Jahr 500 entstanden, widmete sich HARTMUT LEPPIN (Frankfurt am Main). Sein Interesse lag dabei auf dem Umgang mit dem Christentum. Während Prokop in der Provinz das Christentum als Fortsetzung des Paganen erzählt habe und damit sowohl für Christen als auch Nichtchristen lesbar und verstehbar geworden sei, sei die Panegyrik des Priscian, die wohl in der religiös festgelegten Hauptstadt entstand, eindeutig christlich bestimmt; als die hervorstechende Eigenschaft des Herrschers werde die Frömmigkeit genannt und er stehe unter dem besonderen Schutz Gottes. Die Herrscherpanegyriken zeichneten also ein differenzierteres Bild der religiösen Diskurse als bisher angenommen. Laut MISCHA MEIER (Tübingen) verschwand das Kaisertum im Jahr 476 im Westen nur als Institution, nicht aber als Denkfigur. Denn es habe einerseits für die neuen barbarischen Herren den zentralen Bezugspunkt für die Definition der eigenen Stellung dargestellt. Andererseits sei das Ende des westlichen Kaisertums vom aufstrebenden Papsttum als Bestätigung der seit Augustin postulierten Wertlosigkeit irdischer Herrschaft gewertet worden und habe das Selbstbewusstsein des Bischofs von Rom in den Auseinandersetzungen mit den oströmischen Kaisern gesteigert, die nach 476 in Legitimationszwang geraten seien.

Die dritte und vierte Sektion widmeten sich Formen von Herrschaft um das Jahr 500 in geographischer Großperspektive. STEFAN ESDERS (Berlin) begann mit der europäischen Politik Chlodwigs und wandte sich gegen Ansätze, die von einer Kontinuität römischer Strukturen ausgingen. Die genaue Untersuchung von Chlodwigs Herrschaftslegitimation zeige ein differenzierteres Bild: Chlodwig habe die Anerkennung von unterschiedlichen Gruppen gewinnen müssen (den Franken, den römischen Militärs, den Bischöfen, in Ostrom), wobei er sich vielfältiger Methoden bedient habe (Verträge, Rituale, Gesetzgebung, Ämter und Titel). So sei eine neue Legitimitätskonstruktion von Herrschaft entstanden, die teils an römische Tradition anknüpfte, teils mit ihnen brach. HANS-ULRICH WIEMER (Erlangen) widmete sich der Frage, inwiefern die Herrschaft Odoakers für Theoderich prägend war, und verglich dazu die Politik beider Herrscher gegenüber Kaiser, Heer und Senat. Odoaker habe seine Gewalt über das Heer nur durch Landverteilungen behalten können und den Senat in seiner Macht nicht beschnitten. Seine Stellung gegenüber dem Kaiser sei dadurch gekennzeichnet gewesen, dass dieser den Herrschaftsanspruch Odoakers nur deshalb nicht anfocht, weil er ihn selbst nicht erfüllen konnte. Theoderich hingegen habe sich von den römischen Strukturen emanzipiert, indem er eine Verwaltung, die nur für die gotische Bevölkerung zuständig war, eingeführt habe. Auch sein Umgang mit dem Senatorenstand zeige diese Tendenz: Zunächst habe er sich ähnlich zurückhaltend verhalten wie sein Vorgänger, im Laufe seiner Regierungszeit habe sein Einfluss aber zugenommen. Durch den Vergleich von fünf Städten beleuchtete SABINE PANZRAM (Hamburg / Madrid) die für Spanien ausgesprochen quellenarme Zeit der Jahre um 500. Alle Städte behielten auch nach den Eroberungen durch die Barbarenvölker ihre bisherigen Funktionen bei: Die beiden Herrschaftszentren, das an der Ostküste gelegene Tarraco und Corduba, hätten ihre herausgehobene Stellung als wirtschaftliche und politische Zentren behauptet, die untersuchten Bischofssitze Jamona, Merida und Toletum hätten sogar ihre Machtbereiche erweitert. KAREN HØILUND NIELSEN (Århus) widmete sich in ihrem Vortrag der „dunklen Zeit“ Südskandinaviens, dem späten 5. und 6. Jahrhundert. Ihr Fokus war dabei auf die Veränderungen, die durch fremde Einflüsse stattfanden, gerichtet. Die Untersuchung von Metallfunden, die in den bäuerlichen Siedlungen jener Zeit entdeckt wurden, zeige, dass der Einfluss aus dem südlichen Europa zugenommen habe; vor allem im frühen 6. Jahrhundert seien verstärkt Waren wie Broschen und Brakteate importiert und imitiert worden.

Die Vorträge der fünften Sektion richteten ihren Fokus auf die Regionen. KARL UBL (Köln) machte wahrscheinlich, dass es sich bei der Lex Salica nicht um eine Sammlung unterschiedlicher archaischer Gewohnheitsrechte handele, sondern um eine Fixierung von Rechtsnormen über die Austragung von privaten Konflikten für einen eng umrissenen geographischen Raum, die der fränkische König initiiert haben. STEFANIE DICK (Kassel) sprach über das sich formierende Königtum der Franken unter Childerich und seinem Sohn Chlodwig. Anhand von archäologischen (Childerichgrab) und schriftlichen Quellen zeigte Dick, dass der Prozess der Entwicklung eines fränkischen Königtums zum einen nicht von allen Zeitgenossen getragen worden sei, es vielmehr eine bewusste Gegenbewegung gegeben habe, zum anderen in den Jahren um 500 noch nicht abgeschlossen gewesen sei und es durchaus Diskrepanzen zwischen den Vorstellungen der römischen Zeitgenossen und den fränkischen Entwicklungen gegeben habe. ANNE POGUNTKE (Tübingen) verortete den Handlungsspielraum der östlichen Heermeister um 500 (magistri militum) im Spannungsfeld zwischen Entscheidungsfreiheiten und dem Zugriff des Kaisers. Besonders die Heermeister unter Anastasios I. zeichneten sich durch ein relativ hohes Maß an Loyalität gegenüber dem Kaiser aus, was in scharfem Gegensatz zu den Heermeistern des Westens stehe. IAN WOOD (Leeds) untersuchte das zeitgenössische Verständnis der politischen Struktur im „Burgundian kingdom“. Es habe den Anschein, dass sich die Gibichungen über das Ende des weströmischen Kaisertums im Jahr 476 hinaus bis zum Ende der Herrschaft Sigismunds im Jahr 523 als römische Amtsträger präsentierten (magistri militum und patricii), wohingegen die Zeitgenossen in benachbarten „kingdoms“ und spätere Autoren sie als Könige ansahen (reges). UTA HEIL (Erlangen) fragte, was der Brief des Avitus, in dem der Bischof Chlodwig zur katholischen Taufe gratulierte, über den Anlass und die eigentlichen Motive Chlodwigs aussagt. Vor allem Chlodwig selbst scheine vom christlichen Gott Unterstützung bei seinen Feldzügen und Waffengängen erwartet zu haben; wenn es kein altes Sakralkönigtum der Franken gegeben habe, dann habe Chlodwig sich mit diesem Schritt zum Christentum vielleicht überhaupt erst eine sakrale Aura verleihen wollen, um seine neue Herrschaftsstruktur abzusichern. Während Avitus vorsichtig von der Mission fernerer Heidenvölker spreche, habe Chlodwig in der Folgezeit arianische Kirchen beschlagnahmen und katholisch weihen lassen. Chlodwig habe also eigene Pläne verfolgt, die von Avitus’ Wünschen unabhängig gewesen seien.

In der sechsten Sektion wurde die lokale Ebene von Herrschaft um 500 untersucht. STEFFEN PATZOLD (Tübingen) überprüfte in seinem Vortrag die gängige These, dass die Bischofsstühle unter der Herrschaft Chlodwigs vornehmlich von Vertretern der ehemaligen Reichsaristokratie besetzt gewesen seien. Eine prosopographische Untersuchung der Bischöfe Galliens um das Jahr 511 ergebe allerdings, dass nur eine kleine Minderheit südlich der Loire dem senatorischen Adel entstamme, während für den Rest der bekannten Bischöfe eine soziale Herkunft aus lokalen Eliten angenommen werden könne. SEBASTIAN SCHMIDT-HOFNER (Heidelberg) stellte die Frage, was die Transformation der lokalen Herrschaftsorganisation in den Städten des Westens (von der Kurienverfassung zum Notabelnregiment) begünstigt hat, und entwickelte die These, dass diese Transformation vom Aufstieg des defensor civitatis vorangetrieben worden sei, dessen Machtgewinn eine institutionelle Reaktion der Kurialen und Lokalmagnaten hervorgerufen habe. Als später der imperiale Bezugsrahmen in Gallien weggebrochen sei und infolgedessen die Autorität und Legitimation der defensores geschwunden sei, seien an deren Stelle die Bischöfe getreten. AVSHALOM LANIADO (Tel-Aviv) berichtete über die lokale Provinzverwaltung im frühen byzantinischen Reich. An die Stelle der Kurialen, die in den Städten des römischen Reichs kommunale Entscheidungen getroffen hätten, seien in byzantinischer Zeit die sogenannten ktektores getreten: Landbesitzer und Angesehene verschiedener sozialer Herkunft. Obwohl der Stand der Kurialen verschwunden sei, habe sich die Rechtspersönlichkeit der Stadt auch unter der neuen Elite erhalten. Der Archäologe SEBASTIAN BRATHER (Freiburg im Breisgau) konnte durch eine Auswertung von Grabbefunden zeigen, dass sich in den Jahren um 500 lokale Herren archäologisch nur schwer nachweisen lassen. Dies habe seine Ursache darin, dass die Jahrzehnte um 500 im Hinblick auf Siedlungsstrukturen und Bestattungsplätze eine Zeit des Wandels gewesen seien.

Die letzte Sektion, die sich dem Verhältnis von Rom und Byzanz widmete, eröffnete HANNS-CHRISTOF BRENNECKE (Erlangen) mit einem Vortrag zum Verhältnis zwischen Papst und Galliens Bischöfen. Darin wandte er sich gegen die These, Chlodwig habe bei den Franken einen „römischen“ Katholizismus eingeführt. Zum einen habe Rom im akakianischen Schisma dem Osten alleine die Stirn geboten, zum anderen sei Gelasius’ Zweigewaltenlehre von seinen direkten Nachfolgern kaum rezipiert worden. Außerdem sei nicht erkennbar, dass sich die gallischen Bischöfe Rom untergeordnet hätten. Erst aus moderner Perspektive sei Gelasius zum Ahnvater der Papsttheorie avanciert und Chlodwig zum Vorkämpfer des Katholizismus geworden. WOLFRAM BRANDES (Frankfurt am Main) knüpfte in seinem Beitrag zur Finanzpolitik und Herrschaftspraxis in Byzanz an die These von Mischa Meier an, dass Justinian den Nika-Aufstand gezielt habe eskalieren lassen. Die Vernichtung der Opposition habe die Möglichkeit eröffnet, die leere Staatskasse (zum Beispiel bedingt durch den Bau der Hagia Sophia und den teuer erkauften Frieden mit den Persern) zu füllen. Es sei zu Enteignungen unter den Senatoren gekommen, die Geld zu überhöhten Zinsen leihen mussten.

Durch ihren Blick auf die verschiedenen Herrschaftsformen um das Jahr 511 konnte die Tagung einen Beitrag zur Diskussion um Kontinuitäten und Diskontinuitäten in dieser Zeit leisten. Dabei zeigten die einzelnen Beiträge nicht nur konkrete Beispiele der Veränderungen, die Herrschaft auf den unterschiedlichsten Ebenen in jener Zeit erfuhr, sondern sie präsentierten auch verschiedene methodische Zugriffe um die Veränderungen zu erfassen und zu bewerten.

Das ausgewogene Verhältnis zwischen Altertumswissenschaftler/innen und Mediävist/innen wurde bereits während der Tagung hervorgehoben. Und gerade diese Mischung sorgte für eine andere Perspektive: Das Jubiläumsjahr wurde nicht, wie es sonst wegen seiner zeitlichen Lagerung häufig geschieht, als End- noch als Anfangspunkt einer Erzählung betrachtet, sondern als ihr Zentrum.

Konferenzübersicht:

Steffen Patzold/Mischa Meier (beide Tübingen): Einführung in das Tagungskonzept

I. Die Herrschaft Chlodwigs – konzeptionelle Probleme und Zugriffsmöglichkeiten

Matthias Becher (Bonn): Chlodwig. Zwischen Biographie und Quellenkritik

Bernhard Jussen (Frankfurt am Main): Der strukturelle Ansatz

II. Imperium und Kaisertum

Hartmut Leppin (Frankfurt am Main): Christentum und Panegyrik unter Anastasius

Mischa Meier (Tübingen): Das Jahr 476 und die Folgen

III. Großräume I

Stefan Esders (Berlin): Gallien um 500. Überlegungen zur Integration römischer Strukturen in die fränkische Herrschaft

Hans-Ulrich Wiemer (Erlangen): Odoaker und Theoderich. Herrschaftsmodelle nach dem Ende des Kaisertums im Westen

IV. Großräume II

Sabine Panzram (Hamburg / Madrid): Herrschaft „am Ende der Welt“? Die Iberische Halbinsel post Romam

Karen Høilund Nielsen (Århus): The World of Hugleik. The Adaptation of Southern Scandinavia to a Changing World AD 450-600

V. Regionen

Karl Ubl (Köln): Ethnische Identität und Imitatio imperii in den Kodifikationen der Barbarenkönige

Stefanie Dick (Kassel): Das Königtum als Medium fränkischer Herrschafts- und Gesellschaftsorganisation um 500

Anne Poguntke (Tübingen): Handlungsspielräume römischer Heermeister um 500 n. Chr.

Ian Wood (Leeds): The Political Structure of the Burgundian Kingdom

Uta Heil (Erlangen): Ein christlicher Herrscher. Ansichten des Bischofs Avitus von Vienne

VI. Die lokale Ebene

Steffen Patzold (Tübingen): Bischöfe und die Organisation lokaler Herrschaft in Gallien um 500

Sebastian Schmidt-Hofner (Heidelberg): Recht und die Transformation aristokratischer Herrschaft in den Städten des Westens, 4.-6. Jahrhundert

Avshalom Laniado (Tel-Aviv): Between Capital and Countryside. Municipal and Provincial Elites in Early Byzantium

Sebastian Brather (Freiburg im Breisgau): Lokale Herren um 500. Rang und Macht im Spiegel der Bestattungen

VII. Rom und Byzanz

Hanns-Christof Brenneke (Erlangen): Zwischen Byzanz und Ravenna. Das Papsttum an der Wende zum 6. Jahrhundert

Wolfram Brandes (Frankfurt am Main): Finanzpolitik und Herrschaftspraxis in Byzanz


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