Guerre et déplacements de populations. Regards croisés sur l’Europe aux XIXe et XXe siècles.

Guerre et déplacements de populations. Regards croisés sur l’Europe aux XIXe et XXe siècles.

Organisatoren
Bettina Severin-Barboutie, Deutsches Historisches Institut Paris (DHIP); Exzellenzcluster „Ecrire une Histoire Nouvelle de l’Europe“ (EHNE); Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
08.04.2015 - 09.04.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Daniela Ahrens-Wimmer, Historisches Institut, Universität Mannheim

Kriege sind seit jeher eine wichtige Ursache für die Bewegung von Soldaten und Zivilsten, und die Erfahrung kriegsinduzierter Mobilität zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit. Die konkreten Gründe, Formen und vor allem die Konsequenzen solcher Wanderungsbewegungen sind äußerst facettenreich. Während sich die Geschichtswissenschaft mit diesem Thema bislang vor allem im Rahmen der Erforschung von Flucht und Vertreibung während und in Folge der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert beschäftigt hat, war es das Ziel der vom Deutschen Historischen Institut Paris (DHI), dem Exzellenzcluster „Ecrire une Histoire Nouvelle de l’Europe“ sowie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gemeinsam ausgerichteten Konferenz, diesen Fokus inhaltlich und zeitlich zu erweitern. Systematisch und in einer Perspektive der longue durée wurde nach Parallelen und Divergenzen zwischen Bevölkerungsbewegungen gefragt, die auf gewaltsame Konflikte im 19. und 20. Jahrhundert zurückgingen.

THOMAS MAISSEN (Paris), der Direktor des DHI, begrüßte die Konferenzteilnehmer/-innen und betonte – nicht zuletzt wegen der großen Präsenz und Aktualität von Wanderungserfahrungen innerhalb den Gesellschaften Europas – die Notwendigkeit, sich mit dem Themenfeld wissenschaftlich auseinanderzusetzen. Diese Perspektive aufgreifend lenkte daran anschließend BETTINA SEVERIN-BARBOUTIE (Paris) den Blick auf das breite Forschungspotenzial, dass das Thema gerade der Neuesten Geschichte bietet. Neben terminologischen Gesichtspunkten sei es insbesondere auch die Analyse der zahlreichen konkreten Fallbeispiele, welche die Entwicklung einer übergeordneten Perspektive ermögliche, um darauf aufbauend Fragen nach der Wechselwirkung zwischen Wanderung und Krieg, nach den unterschiedlichen Formen von Mobilität und nach Möglichkeiten der Integration von Wanderungserfahrungen in eine europäische Geschichte zu beantworten. Die zweitägige Konferenz war dazu gedacht, die thematische und methodische Vielfalt des Themenkomplexes aufzuzeigen und neue Forschungsperspektiven zu eröffnen. In sechs Sektionen wurde das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert.

Die erste Sektion der Veranstaltung befasste sich mit den Repräsentationen und politischen Herausforderungen von Bevölkerungsverschiebungen nach Kriegsende. ANNA BAZIN (Lille) richtete den Blick auf ein sensibles Kapitel der deutsch-tschechischen Geschichte, indem sie die bis heute andauernden Auseinandersetzungen über die Terminologie für die Ausweisung/Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei in das Zentrum ihres Vortrages rückte. Dabei zeigte sie nicht nur die grundsätzliche Bedeutung des Sprachgebrauchs für die verschiedenen Lesarten des Ereignisses und für die Ausgestaltung der deutsch-tschechischen Beziehungen auf, sondern auch dessen zentrale Verknüpfung mit innenpolitischen Debatten und konkreten Identitätsfragen in den beiden Staaten selbst.

Thematisch an den Vortrag von Bazin anknüpfend verdeutlichte JEREMY DE WAAL (Berlin) am Beispiel der deutschen Heimatvertriebenen die mit forcierten Bevölkerungsverschiebungen einhergehende, komplexe Herausforderung für Politik und Gesellschaft. Ausgehend von der Analyse der öffentlichkeitswirksam inszenierten und in ihrer Realisierung sehr unterschiedlichen „Tage der Heimat“ forderte er zu einer Reflexion über die verschiedenen Komponenten (real greifbare und mythische) des Heimat-Konzeptes auf. Innerhalb der Vertriebenenverbände gingen zugleich, so De Waal, die starke Politisierung des Heimatbegriffs und die Forderung nach Rückkehr mit dem Wunsch nach gesellschaftlicher und politischer Anerkennung einher und entsprächen größtenteils nicht einer tatsächlichen Erwartungshaltung, in die alte Heimat zurückzukehren. Für die Verarbeitung des (Heimat-)Verlustes spiele die Anerkennung dieses Verlustes eine essentielle Rolle.

Die zweite Sektion eröffnete mit dem Titel „À la marge des états, au cœur des nations?“ den Blick auf Bevölkerungsverschiebungen, die in Grenzregionen stattfanden. Den Auftakt machte MARCO MONDINI (Padua), der sich mit displaced persons innerhalb des italienischen Sprachraums während des Ersten Weltkrieges befasste. Am Beispiel der unterschiedlichen Schicksale der italienisch sprechenden Bevölkerungsgruppen im Trentino zeigte er, wie unzureichend die Reduktion des Analysefokus‘ auf einen abgeschlossenen nationalen Raum sein kann und wie wichtig dagegen grenzüberschreitende, die Sprache berücksichtigende Blickwinkel sind.

Auch das Forschungsprojekt von MAUDE FAGOT (Paris/Tübingen) beschäftigte sich mit den Konsequenzen von gewaltsamen Konflikten für grenznahe Bevölkerungsgruppen. Anhand eines medien- und kommunikationsgeschichtlichen Vergleichs der Evakuierung der deutschen und der französischen Bevölkerung ab September 1939 in das jeweilige Landesinnere zeichnete Fagot einerseits nach, welche Folgen der geringe Informationsstand über den Zustand der gerade verlassenen Heimat auf Seiten der Evakuierten hatte. Andererseits arbeitete sie heraus, wie die jeweiligen politischen Verantwortlichen versuchten, die Fluchterfahrung der Betroffenen zu kanalisieren und Integrationsproblemen in den neuen Heimatorten durch propagandistische Maßnahmen entgegenzuwirken.

Die dritte Sektion beleuchtete die Abhängigkeit des Status‘ „Migrant“ von seinen jeweiligen politischen Kontexten. Dazu führte zunächst JULIA WALLECZEK-FRITZ (Wien) am Beispiel der Kriegsgefangenen in Österreich-Ungarn zwischen den Jahren 1914 und 1918 in das Konzept des „military migrants“ des niederländischen Migrationshistorikers Leo Lucassen ein.1 Anschaulich verdeutlichte Walleczek-Fritz, wie unter bestimmten Rahmenbedingungen ein Verflechtungsprozess und Kulturtransfer zwischen lokalen Aufnahmegesellschaften und Kriegsgefangenen einsetzen und auch zu einer Veränderung bestehender Feindbilder führen konnte.

PIERRE-LOUIS BUZZI (Straßburg) beschäftige sich ebenfalls mit dem Ersten Weltkrieg, nahm aber einen in der Forschung wenig beachteten Aspekt in den Fokus: die Folgen der politischen Entwicklungen des Jahres 1914 für die italienischen Immigranten in Frankreich. Der plötzliche Verlust von Arbeitsplätzen, die Angst vor einem möglichen Ausreiseverbot und zunehmender Ablehnung seitens der Franzosen sowie die italienische Mobilmachung verursachten im Sommer 1914 eine Auswanderungswelle von etwa 420.000 italienischstämmigen Personen, auf die weder zivile noch militärische Behörden vorbereitet waren. Buzzi regte hier den Vergleich mit anderen Auswanderungswellen zu Beginn des Ersten Weltkrieges an – vor allem im Hinblick auf die Interaktionen zwischen Immigranten und der angestammten Bevölkerung sowie die Rolle der Immigranten bei der kulturellen und wirtschaftlichen Mobilisierung.

Diese beiden sehr konkreten Fallbeispiele erfuhren durch den Beitrag von DANIELA LUIGIA CAGLIOTI (Neapel) eine perspektivische Erweiterung. Caglioti stellte ihr aktuelles Forschungsprojekt zur transnationalen, vergleichenden Geschichte der als feindlich geltenden Ausländer („enemy aliens“) im Ersten Weltkrieg vor und lenkte den Blick dadurch auf die grundsätzlichen Folgen der Veränderung des juristischen Status‘ von Personen im Rahmen gewaltsamer Konflikte. Sie verwies nicht nur darauf, dass im Zuge des Ersten Weltkrieges Zivilisten im Vergleich zu vorherigen Konflikten deutlich stärker in das unmittelbare Kriegsgeschehen einbezogen waren, sondern zeigte auch, dass die Frage von Identität und staatlicher Zugehörigkeit enorm an Bedeutung gewann. Der Begriff der Staatsbürgerschaft sei von Politik und Öffentlichkeit inhaltlich gefüllt – radikalisiert – worden und habe wesentlich zur Ausgestaltung von inneren und äußeren Feindbildern beigetragen.

Sektion vier diskutierte Bevölkerungsverschiebungen als Instrument zur (De)Konstruktion von Territorien und/oder zur Bildung von Staatsnationen/Imperien. GERALDIEN VON FRIJTAG (Utrecht) betrachtete die aktive Beteiligung der niederländischen Gesellschaft an der Germanisierung der besetzten Sowjetterritorien in den Jahren 1941 bis 1944. Etwa 5.000 bis 6.000 niederländische Zivilisten siedelten sich in dem genannten Zeitraum in den eroberten Gebieten des heutigen Weißrusslands, im Baltikum und der Ukraine an. Von Frijtag betonte, dass die Gründe hierfür nicht allein in einem rassischen Gedankengut zu suchen und dieses Kapitel der niederländischen Vergangenheit ebenso wenig auf eine Geschichte des Nationalsozialismus engzuführen seien. Die entscheidenden Ursachen für das Engagement der Niederländer stellten auch und vor allem das koloniale Erbe und die niederländischen Migrationsbewegungen zur Landerschließung seit Mitte des 19. Jahrhunderts dar.

Eine weitere thematische Perspektive lieferte im Anschluss KATHARINA MARLENE HEY (München). Sie betrachtete die Jahre zwischen 1962 und 1967, die – ausgelöst von zwei verschiedenen Wanderungsbewegungen – für die jüdische Bevölkerung Frankreichs entscheidende Umwälzungen bedeuteten und wesentlichen Einfluss auf die französische und israelische Gesellschaft nahmen. Während der Algerien-Krieg zunächst die Immigration einer großen Anzahl von orientalischen, sephardischen Juden mit unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen nach Frankreich provozierte, löste der Sechs-Tage-Krieg anschließend eine konträre Entwicklung, nämlich eine Auswanderung nach Israel, aus. Die (militärpolitische) Behauptung des israelischen Staates gegenüber seinen arabischen Nachbarn habe dazu geführt, dass das patriotische Konzept des französischen Judaismus an Bedeutung verloren habe und sich jüdische Franzosen fortan deutlich stärker über ihre religiöse, denn über ihre nationale Zugehörigkeit definierten. Sichtbar werde dies auch an einer zunehmenden semantischen Vermischung von „Juden“ mit „Isrealis“.

Die Aktualität des Konferenzthemas kam abermals im Vortrag von SARA BERNARD (Regensburg) nachdrücklich zum Ausdruck. Anhand des (post)sozialistischen Serbiens zeigte sie, wie Migrationspolitik zwischen 1991 und 2011 gezielt und konstant als Strategie zur Nationsbildung eingesetzt wurde. Angesichts eines Verständnisses von Staatsangehörigkeit im Sinne der ethnischen Zugehörigkeit einer Person spielten forcierte Bevölkerungsbewegungen und deren nachträgliche Legitimierung eine wesentliche Rolle für die Untermauerung geopolitischer Machtansprüche.

Das breite thematische Spektrum des ersten Konferenztages wurde schließlich in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Flüchtlinge in Europa – Erfahrungen und Perspektiven“, die im Rahmen des deutsch-französischen Forschungsdialogs 2015 des DAAD stattfand, erneut sichtbar. Barbara Severin-Barboutie, REBECCA BOEHLING (Bad Arolsen) und PAUL LENORMAND (Paris) nahmen vor allem die Geschichte der Flüchtlinge nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Fokus, und verwiesen nicht allein auf das breite Erfahrungsspektrum Europas mit Wanderungsbewegungen, sondern arbeiteten auch strukturelle Ähnlichkeiten mit gegenwärtigen Problemen heraus. In diesem Zusammenhang verwies vor allem Boehling, die den International Tracing Service leitet, auf die nicht zu unterschätzende Bedeutung der Dokumentation von Flüchtlingsschicksalen für die individuelle und kollektive Erinnerung.

In der fünften Sektion beleuchtete VOLKER PROTT (Tübingen) die Interaktion von Lokalbevölkerung und internationaler Politik im Rahmen ethnischer Gewalt. Basierend auf zwei Fallbeispielen aus den Jahren 1913 bis 1923 – Elsass-Lothringen und dem griechisch-türkischen Konflikt – zeigte er zunächst den Einfluss der Zivilgesellschaft auf die Dynamik von transnationalen Auseinandersetzungen auf, um darauf aufbauend seine These von der Lokalbevölkerung als neuem und entscheidendem Faktor in internationalen Konflikten zu diskutieren.

Von einer anderen Perspektive näherte sich ANNELISE RODRIGO (Toulouse) dem Themenkomplex (Kriegs-)Gesellschaft. Sie gab einen Einblick in die Flüchtlingspolitik Kanadas während des Zweiten Weltkrieges, die sich auf die Aufnahme von drei, in ihrer Größe überschaubaren Gruppen konzentrierte: Evakuierte und internierte Zivilisten aus Großbritannien sowie (jüdische) Flüchtlinge von der Iberischen Halbinsel. Anhand dieser Gruppen gelang es Rodrigo, die enge Verknüpfung von Innen- und Außenpolitik sowie dem daraus resultierenden, oftmals sehr divergierenden Umgang der kanadischen Regierung mit den verschiedenen Flüchtlingsgruppen aufzuzeigen und die Bedeutung und den Handlungsspielraum von Nicht-Regierungsorganisationen zu thematisieren.

Sektion sechs betrachtete abschließend das Konferenzthema aus der Perspektive der longue durée. MICHAEL SCHWARTZ (Berlin) richtete die Aufmerksamkeit auf das Phänomen der ethnischen Säuberung als negativer Begleiterscheinung moderner Demokratisierungs- und Nationalstaatsbildungsprozesse im 19. und 20. Jahrhundert. Wenngleich die beiden Weltkriege in seinen Ausführungen einen Schwerpunkt darstellten, erweiterte Schwartz seinen Analysefokus zeitlich und räumlich nachdrücklich, um die vielfältigen Ausprägungen von ethnischer Gewalt und deren globalen Zusammenhängen sichtbar zu machen.

Um eine rechtshistorische Ebene bereicherte schließlich der Vortrag von SYLVIA KESPER-BIERMANN (Köln) die Konferenz. Vor dem Hintergrund einer diachronen Analyse des Verhältnisses von Krieg und Minderheitenschutz sensibilisierte Kesper-Biermann nicht nur für die gesellschaftlich, sondern auch juristisch, entscheidende, inhaltliche Definition von „Minderheit“. In einem zweiten Schritt zeigte sie das Spektrum von der politischen Instrumentalisierung des Minderheitenschutzes als Anlass ebenso wie als Mittel zur Verhinderung von Kriegen auf. Einen wertvollen Impuls lieferte hier der Überblick über die sich konstant verändernde, keineswegs lineare Realisierung des Minderheitenschutzes im internationalen Recht und dessen Implikationen.

Das breite Themenspektrum der Tagungsbeiträge hat die kulturelle, politische und juristische Komplexität, aber auch die zentrale Bedeutung des Themas für die europäische Geschichte deutlich gemacht. Ebenso hat es gezeigt, wie wichtig es ist, die historische Forschung an den gegenwärtigen Debatten über die Grundsätze und Herausforderungen der europäischen Flüchtlingspolitik zu beteiligen und ihr Wissen einzubringen.

Konferenzübersicht:

Thomas Maissen (Paris), Accueil

Bettina Severin-Barboutie (Paris), Introduction

Section 1: La guerre est finie. Représentations et enjeux politiques des déplacements de populations après le conflit
Présidence: Catherine Horel (Paris)

Anne Bazin (Lille), Transfert ou expulsion? Légitimité et légitimation des déplacements des populations allemandes de Tchécoslovaquie à la fin de la Seconde Guerre mondiale

Jeremy De Waal (Berlin), The Politics of Lost Heimat: German Expellee Reunions and Contested Ideas of Home

Section 2: À la marge des états, au cœur des nations? Déplacements en régions frontalières
Présidence: Éric Bussière (Paris)

Marco Mondini (Padua), Displaced Persons in the Italian Linguistic Space During the WWI: a Complex "National" Problem

Maude Fagot (Paris/Tübingen), Evacuation, communication et propaganda: perspective historique et médiatique comparative des évacuations de la région frontalière franco-allemande 1939/1940

Section 3: Du déplacé au migrant, de l’immigré au déplacé
Présidence: Christian Wenkel (Paris)

Julia Walleczek-Fritz (Wien), Prisoners of War During the First World War as Military Migrants

Pierre-Louis Buzzi (Straßburg), L’exode des immigrés italiens de France au début de la Première Guerre mondiale

Daniela Luigia Caglioti (Neapel), From Migrants to Enemy Aliens: Expulsion, Internment and Denaturalisation in Europe During WWI

Section 4: Déplacements de populations comme instruments dans la (dé)construction d’empire et/ou la formation d’états-nations
Présidence: Stefan Martens (Paris)

Geraldien von Frijtag (Utrecht), A Colonial Legacy. Dutch Settlements in Occupied Soviet Territories 1941-1944

Katharina Marlene Hey (München), Franco-Jewish Migration in the 1960s: From Algerian War to the "Six-Day-War"

Sara Bernard (Regensburg), Migration Policies and Nation-Building Strategies in a War Context. The Case of (Post-)Socialist Serbia

Table ronde: Réfugiés en Europe – expériences et perspectives

Section 5: "Locality Matters". Le rôle des sociétés (en guerre)
Présidence: Anne Couderc (Paris)

Volker Prott (Tübingen), The Role of the Local Population in Processes of Ethnic Violence and Forced Removal: A Comparison of Alsace-Lorraine and the Greek-Turkish Conflict, 1913-1923

Annelise Rodrigo (Toulouse), Refugié.es, invité.es ou internés ? Le Canada, les associations canadiennes et la prise en charge de populations déplacées pendant la Seconde Guerre mondiale

Section 6 : Perspectives de longue durée (XIXe et XXe siècles)
Présidence: Barbara Lambauer (Paris)

Michael Schwartz (Berlin), Ethnic “Cleansing” in Modern Times: From a Politics of Violence to Social Engineering?

Sylvia Kesper-Biermann (Köln), War and the Protection of Minorities in 19th and 20th Century International Law

Discussion et débat final

Anmerkung:
1 Bibliographische Referenz zu Leo Lucassen


Redaktion
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