Virtuelle Infrastrukturen für digitale Editionen. Entwicklungen, Perspektiven und Projekte

Virtuelle Infrastrukturen für digitale Editionen. Entwicklungen, Perspektiven und Projekte

Organisatoren
Forschungsbibliothek Gotha; Netzwerk für digitale Geisteswissenschaften, Universität Erfurt; Projekt „Digitale Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf“, Universität Jena
Ort
Gotha
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.11.2015 - 14.11.2015
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Von
Vera Faßhauer, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Im Zuge der hohen Konjunktur digitaler Editionen wuchs in den letzten Jahren auch das Angebot an virtuellen Infrastrukturen, welche die Editionsvorhaben durch die Bereitstellung von Software und Werkzeugen, von Vernetzungs- und Veröffentlichungsmöglichkeiten sowie von Datenpflegekonzepten und Langzeitspeicherungskapazitäten unterstützen. Um den editorisch tätigen Geisteswissenschaftlern eine Orientierung in dieser immer komplexer werdenden Landschaft zu ermöglichen und zugleich die Anbieter mit den Ansprüchen und Bedürfnissen der Editoren vertraut zu machen, brachte der Workshop Geisteswissenschaftler, Bibliothekare und Informationstechniker zusammen. Zum einen erhielten Bibliotheken und Forschungseinrichtungen Gelegenheit zur Vorstellung ihrer Editionsumgebungen, zum anderen konnten Editoren ihre praktischen Arbeitserfahrungen im Hinblick auf technische und methodische Möglichkeiten der jeweiligen virtuellen Forschungsumgebung austauschen. Zugleich sollten die Vor- und Nachteile der Open-Access-Publikation diskutiert und allgemeine und richtungsweisende Tendenzen ausgelotet werden. Besonderes Augenmerk galt dabei den qualitativen Mindestanforderungen an digitale Editionen mit Blick auf die Formulierung einheitlicher und verbindlicher Standards und Bewertungskriterien, zumal diese auch hinsichtlich der technischen, finanziellen und personellen Ausstattung neu zu beantragender Projekte relevant werden.

Am Eröffnungstag stand die Rolle der Forschungsbibliotheken bei der Schaffung virtueller Infrastrukturen im Mittelpunkt. In seiner Tagungseinführung betonte THOMAS STÄCKER (Wolfenbüttel) die Notwendigkeit einer Neuprofilierung des Konzepts „Forschungsbibliothek“: Zum einen stellten sich mit der Übernahme verlegerischer Aufgaben bei Open-Access-Publikationen auch neuartige rechtliche Fragen, und zum anderen erzeuge die Einbeziehung digitaler Materialien auch im Sammlungsbereich neue Aufgaben, die laut Stäcker vor allem im Gebiet der Digitalisierung sowie der Metadaten- und Volltexterfassung liegen. Das wissenschaftliche Personal wiederum sei bei der Betreuung von digitalen Editionen vor neue Kooperations-, Kontextualisierungs- und Infrastrukturaufgaben gestellt, deren Bewältigung allerdings eine deutliche Verbesserung der prekären Stellensituation von Wissenschaftlern voraussetze. Verbindliche Standards, die für die Buchedition längst etabliert seien, müssen nach Stäcker für digitale Editionen erst noch geschaffen werden.

Die Sektion „Infrastrukturen für digitale Editionen“ eröffneten MIRJAM BLÜMM und SIBYLLE SÖRING (beide Göttingen) mit ihrer Präsentation der Forschungsumgebung TextGrid, die derzeit in die Forschungsinfrastruktur DARIAH-DE integriert wird. TextGrid bietet neben einem XML-Editor auch Werkzeuge zur Bildauswertung und Kollationierung, Wörterbücher und einen Geobrowser, weiterhin ein zitierfähiges Repositorium zur Langzeitarchivierung, ein Online-Portal zur Veröffentlichung digitaler Editionen sowie Tools zur Erstellung von Hybridausgaben. Regelmäßig werden Schulungen und Nutzertreffen veranstaltet. Während TextGrid als umfassende und fächerübergreifende Editionslösung angelegt ist, hat sich die von STEFAN CRAMME (Berlin) vorgestellte „Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung“ auf die digitale Edition pädagogischer Schriften von Autoren wie Adolf Reichwein oder Friedrich Fröbel spezialisiert. Die derzeit im Aufbau befindliche virtuelle Forschungsumgebung des Forschungsverbundes Marbach-Weimar-Wolfenbüttel (MWW) war Gegenstand des Vortrags von LYDIA KOGLIN (Weimar). Als virtueller Forschungsraum soll sie einen einheitlichen Recherchezugang zu den Beständen des Deutschen Literaturarchivs Marbach (DLA), der Klassik Stiftung Weimar (KSW) und der Herzog August Bibliothek (HAB) bieten. Die bestandsübergreifende Forschung wird sowohl technologisch durch Datenmodellierung und Speicherbereitstellung als auch inhaltlich durch neu zu entwickelnde Recherche-, Analyse- und Publikationstools unterstützt, wobei die Arbeitsgewohnheiten und Ansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen Berücksichtigung finden.

Anschließend stellte MARKUS SCHNÖPF (Berlin) Überlegungen zu den Mindestanforderungen an die wissenschaftliche Qualität digitaler Editionen an, wobei er die „Förderkriterien für wissenschaftliche Editionen“ der DFG 1 sowie den vom Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) zusammengestellten Kriterienkatalog zur Begutachtung digitaler Editionen 2 als Basis für einen einheitlichen Konzeptionsstandard vorschlug. In jedem Fall sollten jedoch drei Hauptkriterien gelten: Erstens müssten die Editionsregeln für den Nutzer transparent gemacht und von den Bearbeitern konsequent umgesetzt werden, zweitens müsse die Edition ein hohes wissenschaftliches Qualitätsniveau besitzen, so dass unfertige Editionen nur mit besonderer Kennzeichnung und unter Hinweis auf spätere Versionen online gestellt werden dürften, und drittens müsse stets das digitale Paradigma eingehalten werden, so dass die reine Faksimilierung im PDF-Format nicht als digitale Edition gelten könne.

Die zentrale Rolle der Bibliotheken bei der Schaffung von Infrastrukturen für digitale Editionen war Thema der von JOACHIM BERGER (Mainz) moderierten Podiumsdiskussion, an der GABRIELE RADECKE, MIRJAM BLÜMM, SIBYLLE SÖRING (alle Göttingen), GISELA MINN (Trier), DARIO KAMPKASPAR (Wolfenbüttel) und MARKUS SCHNÖPF (Berlin) teilnahmen. Beherrschend war dabei die Vorstellung einer digitalen Bibliothek als einer allgemein zugänglichen Arbeitsplattform, welche einerseits die herkömmlichen Gewohnheiten der Nutzer aufgreift und sich andererseits auch der ganzen Bandbreite digitaler Möglichkeiten bedient. Hinsichtlich der letzteren wurden vor allem die Transparenz wissenschaftlicher Arbeitsprozesse, die interdisziplinäre und institutionenübergreifende Kollaboration von Wissenschaftlern sowie die Einbeziehung des Publikums durch citizen science- und open annotation-Plattformen genannt, was jedoch zum einen die grundsätzliche Bereitschaft zum Datentausch und zum anderen die Einrichtung entsprechender Plattformen und Schnittstellen voraussetze. Einigkeit herrschte auch hinsichtlich der mangelhaften Rahmenbedingungen für wissenschaftliches Personal in den Bibliotheken: Sein Anteil müsse erhöht, seine meist prekäre Stellensituation stabilisiert werden. Darüber hinaus wurden auch eine Verbesserung des Angebotes an editionswissenschaftlichen Studiengängen, eine stärkere Förderung von institutsübergreifenden Kooperationen sowie die Verlagerung von Aufgaben im Bereich der Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit in zentrale Einrichtungen gefordert.

Der zweite Konferenztag war einzelnen Editionsprojekten gewidmet, die in unterschiedlichen virtuellen Forschungsumgebungen realisiert und visualisiert werden. Zunächst gab GABRIELE RADECKE (Göttingen) einen Einblick in ihre Arbeit an der genetisch-kritischen und kommentierten Edition von Theodor Fontanes Notizbüchern, die derzeit „born-digital“ in der Forschungsumgebung TextGrid entsteht. Deren Qualität erweise sich in ihrer Kompatibilität mit dem genetisch-kritischen Anliegen der Edition, das sowohl die räumlich adäquate Wiedergabe der Vorlage als auch den detaillierten Nachvollzug des Entstehungsprozesses und die materielle Analyse des Mediums erfordert. Eine ähnlich umfassende Infrastruktur wie TextGrid stellt auch das Trierer Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (FuD) bereit, welches anschließend von THOMAS BURCH (Trier) vorgestellt wurde und unter anderem der durch CLAUDIA BAMBERG (Marburg) vertretenen Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels als Arbeitsumgebung dient. Wenngleich der gesamte Bearbeitungsprozess auf XML-Daten basiert, kommt der Benutzer hier nicht mehr direkt mit ihnen in Kontakt.

Das zweite Panel wurde von MARTIN FECHNER (Berlin) mit der Vorstellung der Forschungsumgebung „ediarum“ eröffnet, welche von der Arbeitsgruppe TELOTA für das Forschungsvorhaben „Schleiermacher in Berlin 1808–1834“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) eingerichtet wurde. Wie beim FuD dient auch hier eine zentrale Datenbank als Basis, die kollaboratives Arbeiten ermöglicht. Der Vortrag von CHRISTIAN SPEER (Göttingen) und DARIO KAMPKASPAR (Wolfenbüttel) widmete sich der „Kritischen Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt“, die derzeit als Hybridausgabe an der HAB und der Göttinger Akademie der Wissenschaften als Teil der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek (WDB) entsteht. Editionsrichtlinien, Kodierungsliste, Zitierweise, Abkürzungen, Personen, Orte und Workflows sind über das DARIAH-Confluence-Wiki dokumentiert.

Nicht als wissenschaftliche Editionsumgebung, sondern als Rechercheplattform versteht sich das von BRITTA KLOSTERBERG und KARSTEN HOMMEL (beide Halle) präsentierte „Francke-Portal“. Mit Hilfe der Software „Visual Library“ der Firma „semantics“ werden hier unterschiedlich formatierte Bibliotheks- und Archivbestände in MODS- und METS-Daten konvertiert, untereinander verlinkt und durch eine kombinierte Volltextsuche recherchierbar gemacht. Neben Verzeichnissen von Druckschriften, textkritischen Editionen und den rekonstruierten Beständen der Privatbibliothek August Hermann Franckes sind über das Portal auch seine Briefe und Tagebücher zugänglich. Das Briefkorpus ist über Regesten, normierte Schlagwörter und einen Kalendereinstieg durchsuchbar. Aus Zeit- und Kostengründen wird auf eine wissenschaftliche Bearbeitung der Tagebücher verzichtet; statt nach TEI-Standard erfolgt ihre Transkription in der Auszeichnungssprache Markdown.

Die Erschließung und Visualisierung von Korrespondenznetzwerken deutscher Exilschriftsteller aus der Zeit zwischen 1932 und 1950 ist das Ziel des Projekts „Vernetzte Korrespondenzen“, das JÖRG RITTER (Halle) anschließend vorstellte. Das Briefkorpus ist nach zeitlichen, räumlichen oder thematischen Kriterien recherchierbar. Die Ermittlung von Schlagworten erfolgt durch Part-of Speech-Tagging und die anschließende Extraktion von Substantiven, die mit thematisch oder semantisch verwandten Begriffen in Dialog gesetzt werden. Parallel zur Visualisierung des Korrespondentennetzwerks kann auch die Verschlagwortung visuell als thematische Vernetzung dargestellt und nach verschiedenen Kriterien wie Zeitraum oder Briefmenge gefiltert werden. Den Abschluss des zweiten Konferenztages bildete der Vortrag von CHRISTIAN THOMAS (Berlin) über das Deutsche Textarchiv (DTA), das derzeit etwa 2.800 Werke in verschiedenen Text- bzw. Metadatenformaten bereitstellt. Eine linguistische Analyse der Texte ermöglicht ihre grammatikbasierte Durchsuchbarkeit. Die Transkription erfolgt zeichengenau im DTA-Basisformat (DTABf), das eine reduzierte Untermenge des komplexen TEI-P5-Tagsets darstellt. Zur Qualitätssicherung dient die webbasierte Plattform DTAQ, auf der angemeldete Nutzer Transkriptions- oder Darstellungsfehler melden und beheben können. Der Bearbeitungsverlauf ist durch eine Versionierung dokumentiert.

Am Beginn des letzten Konferenztages stand das Referat von ANDREAS BIENERT (Berlin) über die digitale Edition des Briefwechsels von Erich und Luise Mendelsohn, die mit Hilfe des Refine!Editors an der Kunstbibliothek zu Berlin erstellt wurde. Die kommentierten Brieftexte bilden die Basis für ihre Anreicherung durch weitere Materialien wie Briefumschläge, Zeichnungen, architektonische Skizzen oder Zeitungsausschnitte. Während zugelassene Editoren ihre Anmerkungen und Korrekturen direkt am Text vornehmen können, wurde für die Verbesserungsvorschläge aus dem breiten Publikum eine Emailadresse eingerichtet. Anschließend stellten DANIELA SCHULZ und DOMINIK TRUMP (beide Köln) zwei Rechtstexteditionen vor, die mit dem frei verfügbaren Content-Management-System WordPress verwaltet und langzeitarchiviert werden. Die Datenbank „Bibliotheca legum“ verwendet WordPress als Publikationsmedium für 308 kurze Handschriftenbeschreibungen, Bibliographien und Inhaltsübersichten zu weltlichen Rechtstexten; im Projekt „Capitularia“ verwaltet das Programm die Handschriftenbeschreibungen und diplomatischen Transkriptionen etwa 300 fränkischer Herrschererlässe, die zugleich als Grundlage für eine umfangreichere kritische Druckedition dient. Den Abschluss der Konferenz bildete der Vortrag von OLAF SIMONS (Gotha) zur Gothaer Edition von Dokumenten zum Illuminatenorden. Da die einzelnen Aktenstücke inhaltlich stark miteinander verwoben sind, boten sich die komplexen Verknüpfungs- und Hierarchisierungsmöglichkeiten eines Wiki als Editionsumgebung an. Als weitere Vorteile nannte Simon die hohe Transparenz der Arbeit sowie die öffentlich zugängliche Kontaktplattform für Forscher und Publikum. Aufgrund der allgemeinen Zugänglichkeit des Wiki müssten sich wissenschaftliche Projekte allerdings mit nichtwissenschaftlichen Vorhaben eine Plattform teilen; auch die Tatsache, dass das Wiki keine Visualisierung leisten kann, wurde als Nachteil genannt.

Trotz unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtungen und technischer Ansprüche zeigt sich doch bei den meisten der vorgestellten Editionsprojekte eine Reihe von gemeinsamen Tendenzen, die bereits auf die allmähliche Etablierung von Qualitätsstandards hindeuten: Neben dem fast allseitigen Siegeszug des XML-Formats und der Textauszeichnung nach TEI sind hier vor allem die diplomatische Transkriptionsweise, die gemeinsame Darstellung der Transkriptionen mit hochaufgelösten Farbdigitalisaten der Handschriften- oder Druckvorlage und die bevorzugte Referenzierung von Personen- und Ortsnamen auf GND-Daten zu nennen, welche wiederum als Basis für Register, Netzwerkanalysen und die Visualisierung in Karten dienen. Gleichzeitig lassen viele Editionsvorhaben noch immer das Bedürfnis nach Konvertierbarkeit der XML-Daten in druckfähige Formate erkennen. Zunehmend wird auch auf Versionskontrolle und die transparente Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte Wert gelegt, wodurch eine Grundlage für die Kooperation zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Institutionen geschaffen wird. Die breite Öffentlichkeit wird durch Open-Annotation-Plattformen und Kontaktadressen einbezogen.

Um den Ansprüchen der Wissenschaftler gerecht zu werden, bieten die großen Bibliotheken und Forschungsinstitutionen zunehmend Infrastrukturlösungen an, die Editionsvorhaben in allen Arbeitsprozessen von der Quellensammlung bis zur Publikation unterstützen. Als Alternative zum lizenzpflichtigen oXygen-XML-Editor bieten TextGrid und FuD eigene Open-Source-Editorlösungen; das DTA stellt einen Online-Editor auf Browserbasis zur Verfügung. Kontroverse Diskussionen über die Vor- und Nachteile der einzelnen Infrastrukturangebote blieben aus; stattdessen wurde die allseitige Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch in Foren und zur Einspeisung der Daten in übergreifende Suchportale betont.

Positiv hervorzuheben ist auch die allseits demonstrierte Entschlossenheit im Bemühen um die Formulierung von verbindlichen Qualitätsstandards für Editionsvorhaben. In Anerkenntnis der Tatsache, dass die Durchsetzung dieser Standards nur bei gleichberechtigter Einbeziehung von fachwissenschaftlichem Personal zu gewährleisten sein wird, bezeigten die vertretenen Forschungsbibliotheken ausdrücklich ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Längst nicht alle Bibliotheken teilen jedoch die hohen Qualitätsansprüche und die Kooperationsbereitschaft der Forschungsbibliotheken: Nur zu häufig wird die wissenschaftliche Qualität hauseigener Projekte rein quantitativen, zeitlichen und finanziellen Erwägungen untergeordnet; auf die paritätische Zusammenarbeit mit Fachwissenschaftlern und die Einholung sachverständiger Expertisen wird oftmals ganz bewusst verzichtet. Weitere Überlegungen zu diesem Thema sollten deshalb auf institutionenübergreifende Festschreibungen hinarbeiten und eindeutige Vorgaben hinsichtlich der Kompetenzverteilung zwischen Fachwissenschaftlern, Bibliothekaren und Informationstechnikern anstreben. Im Interesse der Qualitätssicherung muss auch die während der Tagung mehrfach geäußerte Kritik an der prekären Stellensituation des wissenschaftlichen Personals an Bibliotheken über bloße Appelle an die Hochschulpolitik hinausgehen und in konkrete Vorschläge zur Schaffung fester Strukturen münden.

Konferenzübersicht:

Sektion 1: Einführung

Susanne Rau (Erfurt) / Kathrin Paasch (Gotha): Begrüßung

Hendrikje Carius (Gotha) / Martin Prell (Jena): Einleitung

Keynote
Thomas Stäcker (Wolfenbüttel): Digitale Editionen – neue Felder der Zusammenarbeit von Forschung und Bibliothek

Sektion 2: Infrastrukturen für digitale Editionen
Moderation: Julia Schmidt-Funke (Jena)

Mirjam Blümm / Sibylle Söring (beide Göttingen): Die Infrastruktur-Angebote von DARIAH-DE und TextGrid

Stefan Cramme (Berlin): Editionen als Dienstleistung einer Forschungsbibliothek. Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung

Lydia Koglin (Weimar): Virtuelle Forschungsumgebung des Forschungsverbundes MWW

Markus Schnöpf (Berlin): Digitale Editionen – Mindestanforderung und Best Practice

Podiumsdiskussion
Infrastrukturen für digitale Editionen. Von der Idee zur Online-Publikation?

Leitung: Joachim Berger (Mainz); Teilnehmer/innen: Mirjam Blümm, Sibylle Söring, Gabriele Radecke (alle Göttingen); Dario Kampkaspar (Wolfenbüttel); Gisella Minn (Trier); Markus Schnöpf (Berlin)

Sektion 3: Virtuelle Forschungsumgebungen zur Planung, Produktion und Präsentation digitaler Editionen
Moderation: Martin Prell (Jena)

Gabriele Radecke (Göttingen): Theodor Fontane. Notizbücher. Zu Konzept, Methoden und Workflow der genetisch-kritischen und kommentierten Hybrid-Edition in der Virtuellen Forschungsumgebung TextGrid

Claudia Bamberg (Marburg) / Thomas Burch (Trier): Digitale Erschließung und Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels mit dem „Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem“ FuD: Konzept – Workflow – Praxis

Sektion 4: Editionsumgebungen I
Moderation: Hendrikje Carius (Gotha), Martin Prell (Jena)

Martin Fechner (Berlin): Ediarum: Schleiermacher in Berlin

Christian Speer / Dario Kampkaspar (beide Wolfenbüttel): Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt

Britta Klosterberg / Karsten Hommel (beide Halle): Tagebücher und Briefe August Hermann Franckes im Francke-Portal. Digitalisierung, Transkription und komplexe Verlinkung mit der Software Visual Library

Jörg Ritter (Halle): Vernetzte Korrespondenzen. Intuitive und interaktive Analyse und Visualisierung von Briefnetzwerken

Christian Thomas (Berlin): Das Deutsche Textarchiv und das CLARIN-D-Servicezentrum der BBAW. Plattform zur Erstellung, Überarbeitung, Qualitätssicherung und Publikation von Primärtexten und Editionen

Sektion 5: Editionsumgebungen II
Moderation: Martin Prell (Jena), Hendrikje Carius (Gotha)

Andreas Bienert (Berlin): Digital, online und kooperativ Editieren mit Refine!Editor: Die Korrespondenz von Erich und Luise Mendelsohn 1910-1953

Daniela Schulz / Dominik Trump (beide Köln): Wordpress – Ein einfacher Weg zur digitalen Ressource?

Olaf Simons (Gotha): Wikisource. Gothaer Illuminaten-Enzyklopädie Online

Anmerkungen:
1 Vgl. Förderkriterien für wissenschaftliche Editionen in der Literaturwissenschaft, <http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/grundlagen_dfg_foerderung/informationen_fachwissenschaften/geisteswissenschaften/foerderkriterien_editionen_literaturwissenschaft.pdf> (10.02.2016).
2 Vgl. Patrick Sahle, Georg Vogeler et al., Kriterien für die Besprechung digitaler Editionen, Version 1.1 <http://www.i-d-e.de/publikationen/weitereschriften/kriterien-version-1-1/> (10.02.2016).


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