Angehörige der Altersgruppe, die die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, das Ende des Zweiten Weltkriegs und die unmittelbare Nachkriegszeit prägend als Kinder und Jugendliche erlebt haben und die aus diesen Erfahrungen berufliche und gesellschaftliche Selbstverpflichtungen abgeleitet haben, wird man bald nicht mehr als letzte Zeugen befragen können. Hans Mommsen, der im November 2015 im Alter von 85 Jahren starb, war einer der profiliertesten Zeithistoriker dieser „Generation“, der sich in Auseinandersetzung mit der „Aufgabe der Freiheit“1 – bezogen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – auch öffentlich über Jahrzehnte hinweg intensiv engagiert hatte.
Mit einer anspruchsvollen Gedenkkonferenz unternahmen Freunde, Weggefährten und Kollegen ein Jahr nach seinem Tod die Aufgabe, in empathischer Weise das Lebenswerk des Wissenschaftlers und leidenschaftlichen gesellschaftlichen Mahners Hans Mommsen zu würdigen. Sie fragten im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, an dessen Gründung er maßgeblich beteiligt gewesen war, nach seinem prägenden Einfluss auf die deutsche und europäische Zeitgeschichtsforschung und danach, „was von Hans Mommsens Werk und Wirken jenseits konkreter Befunde und Thesen“ bleibe.
Selbstironisch merkten vor allem langjährig mit Hans Mommsen befreundete Kollegen vorsichtig an, der Eindruck, es handele sich um eine „erweiterte Familienversammlung“, sei wohl nicht unbegründet, doch gehe es natürlich um mehr: In einvernehmlicher Selbstverständigung über die notwendige kritische Distanz gegenüber der Historisierung des Zeithistorikers und Zeitgenossen Hans Mommsen kreisten die mehrheitlich männlichen Referenten, Kommentatoren und Diskutanten2 wiederholt um generationelle Verortungen und Selbstverortungen in der Historikerzunft, stets fokussiert auf die Altersgruppe von Intellektuellen, denen Hans Mommsen angehört hat, und auf die für diese zentralen thematischen, methodischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Dazu äußerten sich JÜRGEN HABERMAS (Frankfurt am Main) und WOLFGANG SCHIEDER (Köln), aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln, jedoch beide aus der Perspektive eines aus heutiger Sicht generationellen „Wir“-Gefühls engagierter Skeptiker der Kriegsjugendgeneration, deren generelle Zuschreibungen durch Helmut Schelsky – wie mittlerweile bekannt – nur teilweise zutreffend sind.3
Verantwortet wurde die Konferenz maßgeblich mit von Hans Mommsens längstem, seinem ältesten und seinem jüngsten Assistenten (LUTZ NIETHAMMER [Jena], BERND WEISBROD [Göttingen] und CHRISTIAN JANSEN [Trier]), eine Konstellation, auf die Lutz Niethammer bereits 1995 anlässlich der Verabschiedung von Mommsen in Bochum hingewiesen hatte, wo der damals und nun postum neuerlich Geehrte seit 1968 gewirkt hatte. Während sich einige der Akteure der Konferenz bei den wie Hans Mommsen um 1930 Geborenen generationell selbst verorteten, sahen andere, Jüngere, es als reizvoll an, sich im Hinblick auf ältere und jüngere Alterskohorten mit jeweils anderen generationellen erfahrungsbedingten, vor allem aber im Hinblick auf ihre unterschiedlichen wissenschaftlichen Profile zu positionieren.4 So bezeichnete sich etwa HABBO KNOCH (Köln) in diesem ‚Spiel‘ – auf eine Formulierung Margareta Mommsens Bezug nehmend – als „Doktor-Enkel“.
Anders als in einem Sammelband zu Ehren seines Zwillingsbruders Wolfgang Mommsen5 aus dem Jahre 2010 plädierten die Referenten der Bochumer Veranstaltung für eine lockere Verwendung des Generationsbegriffs als Geburts-Kohorten-Umschreibung (so ausdrücklich NORBERT FREI [Jena], der erste Nachfolger auf dem Lehrstuhl Mommsens in Bochum) und hielten Generationenetikettierungen, nicht zuletzt das der „45er“ für wenig ergiebig, um Leben und Werk Hans Mommsens gerecht zu werden.6 Als ‚zweiter Zeitgeschichts-Professur-Nachfolger‘ von Hans Mommsen betonte CONSTANTIN GOSCHLER (Bochum), der Abstand gegenüber Hans Mommsen als Wissenschaftler sei nicht nur ein generationeller, vielmehr hätten sich die universitären Sozialisations- und Arbeitsbedingungen seit den 1960er- und 1970er-Jahren, den Jahrzehnten, in denen eine ganze Reihe von Referenten sozialisiert worden war und in denen Hans Mommsen Bedingungen und Möglichkeiten in einem verzweigten Netz von universitären und außeruniversitären Akteuren vorfand, grundlegend verändert. Die damaligen Ausgangsbedingungen und Spielräume hätten zweifellos ebenso Initiativen zur Verankerung der Ruhr-Universität in der Region wie politische Interventionen und internationale Kooperationen beflügelt.
Die Referate des ersten Panels widmeten sich dem ‚frühen‘ Hans Mommsen, seinen Themen, wissenschaftlichen Horizonten und Horizonterweiterungen. Lutz Niethammer betonte die Facettenbreite und das bereits in den Startjahren der akademischen Karriere sichtbare Interesse Hans Mommsens an theoretischen Reflexionen, die treffend unter dem Stichwort „Verwissenschaftlichung der Zeitgeschichte“ gefasst wurden. Vor allem begann allmählich die Frage, wie es zur Machteroberung Adolf Hitlers 1933 hatte kommen können, und die Geschichte des ‚Dritten Reiches‘ – mit angeregt durch Martin Broszats bahnbrechende Forschungen – ins Zentrum zu rücken, und zwar mit dem Ziel, die Strukturen des NS-Herrschaftssystems zu analysieren und die einseitige Hervorhebung der Person Hitlers beziehungsweise der Theorie der totalitären Diktatur zu überwinden.
Mit Blick auf Kontingenzen sowie Erweiterung von Forschungsfragen und Handlungsfeldern Mommsens befasste sich das zweite Panel mit den 1960er- und 1970er-Jahren, wobei die Verankerung der neu gegründeten Ruhr-Universität in der Region einen breiten Raum bei Podiumsgästen und Diskutanten einnahm. Eine besondere Herausforderung habe etwa die Aufgabe dargestellt, eine Ausstellung zur Geschichte der Bergarbeiterbewegung in Zusammenarbeit mit der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie und dem Bochumer Bergbaumuseum vorzubereiten und damit auch bereits einen Beitrag zur Erforschung der Sozialgeschichte des Ruhrbergbaus zu leisten. Der Elfenbeinturm Universität wurde auch mit regelmäßigen Veranstaltungen von Betriebsräteseminaren und anderen bildungspolitischen Aktivitäten verlassen, womit ein Aspekt von Hans Mommsens öffentlichen Einmischungen angesprochen war. Hervorgehoben wurde nicht zuletzt die unter internationaler wissenschaftlicher Beteiligung (genannt seien Henry A. Turner, Gerald D. Feldman und Charles Maier) von Hans Mommsen, Bernd Weisbrod und Dietmar Petzina veranstaltete internationale Konferenz über „Industrielles System und politische Entwicklung in der Weimarer Republik“.7
Erwartungsgemäß spielte im Zusammenhang mit den hier im Mittelpunkt stehenden Fragen auch die nach einer spezifischen Ausprägung einer politischen Sozialgeschichte in Abgrenzung von der Bielefelder Ausrichtung derselben eine Rolle. Die Diskutanten waren sich weitgehend darin einig, dass – um es mit Hans Mommsens eigenen Worten wiederzugeben – „die Bereitschaft, Fragestellungen und Methoden der Sozialwissenschaften in den Vordergrund zu stellen,“ in Bochum „nicht so weit“ gegangen sei, „die Politikgeschichte zurückzudrängen“.8
Abgerundet wurden in diesem wie in weiteren Panels die Ausführungen zu späteren Perspektiverweiterungen durch jüngere Forscherinnen und Forscher. So skizzierte STEFAN BERGER (Bochum) Entwicklungen von der Arbeiter- zur Arbeiterbewegungsforschung und zu vergleichenden Untersuchungen von Industrieregionen unter Einbeziehung von Auswirkungen des Strukturwandels auf regionale Identitäten und mentale Wandlungsprozesse.
IAN KERSHAW (Sheffield) unterstrich vor allem zu Beginn und gegen Ende seines Gedenk-Abendvortrags mit ausgesprochen persönlichen Worten die Gabe Hans Mommsens, nicht nur kollegial zu vernetzen, sondern Freundschaften zu knüpfen und – Differenzen in sachlichen Auffassungen zum Trotz – zu pflegen.
Dass Hans Mommsen als akademischer Lehrer keineswegs nur streitbare Seiten hatte, sondern auf Augenhöhe mit Studierenden und Doktoranden unterstützend und ermutigend wirkte, klang am Rande während der gesamten Konferenz mit an. Eine Schulenbildung hat er nicht angestrebt und Wert darauf gelegt, seinen Mitarbeitern die Freiheit einzuräumen, eigene Wege zu gehen, sich also beispielsweise alltagsgeschichtlichen und kulturgeschichtlichen Themen zu widmen, ohne selbst den hinreichend bekannten ‚turns‘ in der Historikerzunft zu folgen.
Die Möglichkeit, sich mit zentralen Thesen Hans Mommsens produktiv auseinanderzusetzen, stand dann im Mittelpunkt des dritten Panels, wobei das aktuelle Anregungspotential ebenso genannt wie auf Grenzen von Hans Mommsens wissenschaftlicher Arbeit hingewiesen wurde. Warum spielten, so eine Frage, in seinen Untersuchungen Menschen als handelnde und leidende Subjekte eine recht untergeordnete Rolle? Und eine weitere: Warum habe er keine umfassende Studie zum Dritten Reich, vergleichbar der zur Weimarer Republik, deren Scheitern er mit dem Stichwort der „Selbstpreisgabe der Demokratie“ betitelte, vorgelegt? Übersteige möglicherweise der Holocaust die historische Vorstellungskraft in grundsätzlicher Weise, das heißt bleibe ein unerklärlicher, „undenkbarer“ Rest, überlegte JANE CAPLAN (Oxford).
Hans Mommsen hatte sich, darin waren sich die Diskutanten des vierten Panels weitgehend einig, wie eine Reihe anderer „Skeptiker“ seiner Altersgruppe oft als öffentlicher ‚Mahner‘ zu Wort gemeldet, dezidiert etwa in dem von Jürgen Habermas 1979 herausgebrachten Band „Zur geistigen Situation der Zeit“, auf den EVERHARD HOLTMANN (Halle an der Saale) Bezug nahm. Dass seine Einmischungen auch aus einem spezifischen Generationenzusammenhang heraus erfolgten, hat Hans Mommsen selbst wiederholt angesprochen. Er habe es als schmerzlich wahrnehmen müssen, dass 1945 „die traditionale Autorität der Gesellschaft […] über Nacht zerstört“ schien und es für ihn schwer gewesen sei, „die Personen, die eigentlich hätten Vorbild sein sollen, zu respektieren“.9 Mit diesem Satz hat er frühe Erfahrungen auf den Punkt gebracht, die mit einer der Gründe gewesen sein dürften, sich intensiv mit dem Versagen von Eliten zu beschäftigen und zivilgesellschaftliches Engagement für eine demokratisch verfasste Gesellschaft als Verpflichtung zu verstehen. REINHARD RÜRUP fasste Mommsens öffentliche Rolle in der Diskussion folgendermaßen treffend zusammen: Mommsen habe es als seine Aufgabe angesehen, sich an der Demokratisierung des Parteienstaates zu beteiligen. Für Mommsen, der stets in hohem Maße differenzierend und intellektuell argumentierend diskutiert habe, sei die Goldhagen-Debatte, die vor allem plakativ vereinfachend geführt wurde, so wurde von anderen Konferenzteilnehmern überlegt, wohl enttäuschend gewesen. Dass sein empathisches Engagement und sein streitbares Temperament auch einen Preis gehabt hätte, deutete Lutz Niethammer vorsichtig an: Dies habe sich im Alter leider auch auf seine engen Freundschaften ausgewirkt.
Jürgen Habermas formulierte ein eindrucksvolles Schlusswort, indem er dafür plädierte, die Lebensleistung Hans Mommsens – wie auch eingangs auf der Konferenz bereits angesprochen – unbedingt vor dem Hintergrund der Tatsache zu sehen, dass er einer Alterskohorte angehörte, die die NS-Zeit persönlich erlebt hatte. Dieser Erfahrungshintergrund gebe der ethischen Dimension des ‚Mahners aus Verantwortung‘ aktuell besonderes Gewicht. Hans Mommsens wissenschaftliche Themen seien aus nachvollziehbaren Gründen auch seine Lebensthemen gewesen. Diese Sätze richteten sich nicht zuletzt an die Nachgeborenen und deren nun beginnende Historisierung von Intellektuellen der Kriegsjugendgeneration des Zweiten Weltkriegs. In gewisser Weise hatte ja das Credo „de nobis ipsis silemus“ für die um 1930 Geborenen lange gegolten, wohl auch, um die professionelle Glaubwürdigkeit als Wissenschaftler zu betonen. Die Selbstverständlichkeit, mit der Zusammenhänge von Leben und Werk angesprochen wurden, hat die Konferenz ebenso bereichert wie die konzentrierte Beschäftigung mit einer Fülle fachlicher Aspekte, von denen hier nur einige kurz vorgestellt werden konnten und die um weitere, unter anderem seine Pionierarbeit in der Nationalitätenforschung oder die Initiierung von deutsch-israelischen Historikergesprächen, zu ergänzen wären.
Zum Gelingen der Veranstaltung mag wohl mit beigetragen haben, dass es mehr Fragen als Antworten gab, zum Beispiel nach dem Anregungspotential in Hans Mommsens Werk, aber auch nach den unterschiedlichen Seiten seiner Persönlichkeit, seiner kompromisslosen Härte einerseits und seiner Großzügigkeit und Fürsorglichkeit andererseits. Auch die Frage, warum Historikerinnen und Historiker sich heute nicht mehr mit vergleichbarer Vehemenz öffentlich einmischen, stand im Raum. Und schließlich: Angesichts aktueller politischer Entwicklungen schienen manche Analysen Hans Mommsens neue Aktualität zu gewinnen.
Konferenzübersicht:
Panel I: Zur Verwissenschaftlichung der Zeitgeschichte
Chair: Lutz Niethammer (Jena)
Wolfgang Schieder (Köln): Hans Mommsen und die Enzyklopädie „Sowjetsystem und demokratische Gesellschaft“
Christian Jansen (Trier): Hans Mommsen und die Nationalismusforschung im Kalten Krieg
Sybille Steinbacher (Wien): Hans Mommsen und das Institut für Zeitgeschichte
Norbert Frei (Jena): Hans Mommsen und die Erfindung des Strukturalismus
Kommentar: Bernd Faulenbach (Bochum)
Panel II: Arbeit und Politik vor Ort: Vom Revier nach Weimar
Chair: Bernd Weisbrod (Göttingen)
Ulrich Borsdorf (Essen / Düsseldorf): Die Praxis der Theorie: Hans Mommsen und die organisierte Arbeiterbewegung
Stefan Berger (Bochum): Vom „Institut für die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ zum „Institute for Social Movements“: Anfänge, Entwicklungen, Perspektiven
Rudolf Tschirbs (Bochum): Das Kollektive Arbeitsrecht als Kernelement der Weimarer Demokratie: Der Dammbruch im Revier
Anja Kruke (Bonn): Arbeit und Leben: Anforderungen an eine neue Geschichte der Arbeit
Kommentar: Jürgen Kocka (Berlin)
Gedenkvortrag
Ian Kershaw (Sheffield): Hans Mommsen und die Erforschung des Nationalsozialismus
Panel III: Die Produktivität undeutlicher Begriffe in der NS-Geschichte
Chair: Dorothee Wierling (Hamburg)
Frank Bajohr (München): „Kumulative Radikalisierung“ und die Dynamik des Nationalsozialismus
Janosch Steuwer (Zürich): „Das genau war der Nationalsozialismus“. Die historische Aufarbeitung und die Trennung zwischen Nationalsozialisten und anderen Deutschen
Jane Caplan (Oxford): „Unthinkable“ / „Die Realisierung des Utopischen“. Hans Mommsen und die Erforschung des Holocaust
Kommentar: Götz Aly (Frankfurt)
Panel IV: Geschichte und Streit. Mommsen als Public Intellectual
Chair: Everhard Holtmann (Halle an der Saale)
Constantin Goschler (Bochum): Hans Mommsen als medialer Akteur
Charles Maier (Cambridge): Hans Mommsen international
Moshe Zimmermann (Jerusalem): Der Historiker als Polemiker
Habbo Knoch (Köln): Universitäre Voraussetzungen historiografischer Streitfähigkeit
Kommentar: Jürgen Habermas (Frankfurt am Main)
Anmerkungen:
1 Christian Jansen / Lutz Niethammer / Bernd Weisbrod (Hrsg.), Von der Aufgabe der Freiheit. Politische Verantwortung und bürgerliche Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Hans Mommsen zum 5. Januar 1995, Berlin 1995.
2 Jane Caplan machte zu Beginn ihres Kurzreferats ausdrücklich darauf aufmerksam! Helga Grebing war eingeladen worden, hatte jedoch leider nicht kommen können.
3 Nicht zuletzt Hans Mommsen selbst hat Generationenfragen in der Historikerzunft thematisiert. Siehe Rüdiger Hohls / Konrad H. Jarausch (Hrsg.), Versäumte Fragen. Deutsche Historiker im Schatten des Nationalsozialismus, Stuttgart, München 2000, S. 163–190. Siehe auch zur „Selbsthistorisierung von Historikern in generationellen Kontexten“ Barbara Stambolis, Leben mit und in der Geschichte. Deutsche Historiker Jahrgang 1943, Essen 2010, Kapitel I. 2.
4 Jürgen Reulecke, Einführung: Lebensgeschichten des 20. Jahrhunderts – im „Generationencontainer“?, in ders. (Hrsg.), Generationalität und Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert, München 2003, S. VII–XVI.
5 Christoph Cornelissen (Hrsg.), Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation, Berlin 2010.
6 Dass Hans Mommsen durchaus Interesse an kulturalistischen Fragen, generationellen beispielsweise, hatte, zeigt etwa der Bericht über die 35. Versammlung deutscher Historiker in Berlin, Stuttgart 1985, S. 211–219 sowie Hans Mommsens Aufsatz: Generationskonflikt und Jugendrevolte in der Weimarer Republik, in: Thomas Koebner / Rolf-Peter Janz / Frank Trommler (Hrsg.), „Mit uns zieht die neue Zeit.“ Der Mythos Jugend, Frankfurt am Main 1985, S. 50–67. Siehe nicht zuletzt: Hans Mommsen, Generationenkonflikt und politische Entwicklung in der Weimarer Republik, in: Reulecke (Hrsg.), Generationalität und Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert (Anm. 4), S. 115–126.
7 Eine die Zeit bis Mitte der 1990er-Jahre umfassende Bibliographie der Schriften Hans Mommsens findet sich in: Von der Aufgabe der Freiheit (Anmerkung 1), S. 729ff.
8 „Die Aufgabe meiner Historikergeneration war naheliegend“. Hans Mommsen im Gespräch mit Barbara Stambolis, in: Neue Politische Literatur 55 (2010), 2, S. 185–196, hier S. 190.
9 Ebenda, S. 186, 188.