Jahreskonferenz des DFG-Schwerpunktprogramms 1859 „Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns“

Jahreskonferenz des DFG-Schwerpunktprogramms 1859 „Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns“

Organisatoren
Jochen Streb, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte, Universität Mannheim; Alexander Nützenadel, Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Mannheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.02.2017 - 04.02.2017
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Von
Sebastian Schöttler, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Erwartungen darüber, wie sich die Zukunft entwickeln wird, bilden die Grundlage für ökonomische Entscheidungen. Das interdisziplinäre, von Jochen Streb (Mannheim) und Alexander Nützenadel (Berlin) koordinierte DFG-Schwerpunktprogramm „Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns“ untersucht unter anderem, wie sich historische Ereignisse und Erfahrungen auf die Erwartungsbildung auswirken, wie sich Erwartungsbildung selbst wandelt und wie Krisen und Strukturbrüche auf diese einwirken. Vom 02. bis 04. Februar 2017 trafen sich die beteiligten Forscherinnen und Forscher der ersten Förderungsrunde zur zweiten Jahreskonferenz an der Universität Mannheim, um ein Jahr nach Beginn des Programms erste empirische Ergebnisse zu präsentieren und über die Rolle von Erwartungen und ihren Wandel im historischen Kontext zu diskutieren.

In einer ersten Keynote stellte JENS BECKERT (Köln) Überlegungen zu der Frage „Woher kommen Erwartungen?“ aus wirtschaftssoziologischer Perspektive an. Beckert betonte zunächst den fiktiven Charakter von Erwartungen: Der ontologischen und epistemologischen Unsicherheit, die mit der Formulierung von Erwartungen für eine prinzipiell offene Zukunft einhergehe, wirkten Akteure unbewusst entgegen, indem sie davon ausgingen, die Zukunft entwickle sich entsprechend ihrer Annahmen („als-ob“-Entscheidungen). Erwartungen beruhten damit auf stetig aktualisierten Narrativen und seien somit zwar fiktiv, aber keineswegs willkürlich. Zur Untersuchung der Entstehung von Erwartungen nannte Beckert weiterhin sieben potentielle soziale Einflussfaktoren: Institutionen, die Position der Akteure im Sozialsystem, Netzwerke und Netzwerkstrukturen, kalkulative Instrumentarien, kulturelle Prägungen, Reflexivität im Sinne von Erwartungs-Erwartungen und Protention (Husserl). Diese keineswegs auf Vollständigkeit angelegte Liste wollte Beckert nicht als Theorie der Erwartungsbildung, sondern vielmehr als heuristische Stütze vor allem für die historische Forschung verstanden wissen. Eine Theorie, so sein Fazit, könne es zudem nur um den Preis historisch unvollständiger Annahmen geben.

Nach den Mechanismen, über welche Narrative auf die Erwartungsbildung wirkten, fragte anschließend FLORIAN FASTENRATH (Köln). Am Beispiel des ‚aktiven Schuldenmanagements‘ stellte er dar, nach welchen Maßstäben Kommunen in Nordrhein-Westphalen sich seit Mitte der 1990er-Jahre für bzw. gegen die Anwendung von Derivaten bei der kommunalen Finanzierung entschieden. Anknüpfend an die Management- und Organisationsforschung identifizierte er zwei Gruppen von Kommunen, für die jeweils ein anderer dominanter Mechanismus wirkte: Während die frühen Nutzer (early adopters) der swap-Finanzierung aus einem stärker ökonomisch dominierten Kalkül der Gewinnerwartung unter Zuhilfenahme kalkulativer tools handelten, orientierten sich spätere Anwender (late adopters) vor allem an gesellschaftlichen Erwartungen. Erst die Etablierung eines breiteren Trends des ‚aktiven Schuldenmanagements‘ habe den Druck auf die kommunalen Entscheidungsträger erhöht und diese zum Handeln bewegt.

LAETITIA LENEL (Berlin) blickte in ihrem Vortrag auf die Anfänge der wissenschaftlichen und politischen Institutionalisierung der Konjunkturforschung und -prognose in den USA und die damit verbundene Entwicklung kalkulativer Instrumentarien („Prognosetools“) zurück. Sie fragte nach dem Wandel von Praktiken und Semantiken der ökonomischen Erwartungsbildung und untersuchte diese am Beispiel des Business Barometers des „Harvard Economic Service“ und der Leading Indicators des „National Bureaus of Economic Research“ (NBER) zwischen 1920 und 1938. Während die Veröffentlichung des Business Barometers in Folge der nicht prognostizierten Weltwirtschaftskrise eingestellt wurde, konnten sich die Leading Indicators langfristig als eines der wichtigsten Prognosetools etablieren. Paradoxerweise habe gerade die Entscheidung des NBER gegen die Veröffentlichung expliziter Prognosen zur erfolgreichen Durchsetzung der Konjunkturprognose in den USA geführt, so die These. Lenel führte den Erfolg zum einen auf eine strategisch kluge boundary work des NBER, zum anderen auf das Tool selbst zurück. Die Leading Indicators, explizit nicht als forecasting machine konzipiert, hätten demnach eine dynamische Interaktion mit ‚der Wirtschaft‘ ermöglicht und abgebildet.

Mit dem Thema der Konjunkturprognose in jüngerer Vergangenheit befasste sich der anschließende Vortrag von JÖRG DÖPKE (Merseburg). Das Projekt untersucht den Einfluss der letzten globalen Finanzkrise im Hinblick auf Prognosequalität und -praxis. Döpke präsentierte die Ergebnisse einer ökonometrischen Evaluation von 17 Wachstums- und Inflationsprognosen zwischen 1970 und 2015 in Hinblick auf ihre Genauigkeit und Fehlerrichtung. Insgesamt, so Döpke, finde sich nur geringe Evidenz für eine Veränderung der Prognosequalität nach 2009. Er verwies gleichzeitig auf das methodische Problem, dass die traditionelle Prognoseevaluation auf Grundlage aggregierter Prognosedaten kaum noch neue Aussagen zulasse. Im zweiten Teil präsentierte Döpke die Ergebnisse einer Umfrage unter Prognostikern, die ebenfalls wenig Hinweise auf Änderungen im Prognoseverhalten nach 2009 liefere. Feststellen lasse sich dagegen ein relativ breiter theoretischer Hintergrund der Prognostiker, der jedoch, gemessen am aktuellen Stand der Forschung, wenig zeitgemäß erscheine. Potential für die weitere Forschung sah Döpke unter anderem in der ausstehenden Textanalyse zur Frage, wie Prognosen begründet werden („Prognoselyrik“) sowie dem Zusammenhang zwischen Prognose und sozialem Verhalten.

Einen weiten Blick in die Vergangenheit wagte HANSJÖRG SIEGENTHALER (Sent), der in der zweiten Keynote die Frage nach der Historizität von Unsicherheit aufwarf und Überlegungen anstellte, wie die Befindlichkeiten der betroffenen Akteure angemessen historisch beschrieben werden könnten. Siegenthaler verwies auf die Schwierigkeiten, den Begriff ‚Unsicherheit‘ zu operationalisieren, da sich der historische Kontext sowie die Phänomene, die auf einen Zustand großer Unsicherheit schließen lassen, wandelten, und plädierte für einen Rückgriff auf die Lerntheorie. Hier sei der Vorgang des kommunikativen, evolutiven Lernens, so Siegenthaler, als heuristisches Mittel zu nutzen: Zeiten perzipierter großer Unsicherheit seien dadurch gekennzeichnet, dass die in ihr lebenden Akteure bereit seien, vorhandene Denkstrukturen weiterzuentwickeln (Akkommodation im Sinne Jean Piagets) und neue Regeln für die Selektion, Klassifikation und Interpretation bei der Informationsaufnahme festzulegen. Zentral seien hierfür Räume, innerhalb derer kommunikatives Lernen durch das Aufstellen von Regeln erst ermöglicht werde.

Die dritte Keynote von FABIAN KOSSE (Bonn) stellte die Untersuchung der Entwicklung und Ausbildung individueller Differenzen von Prosozialität in der Kindheit in den Mittelpunkt. Anhand einer ersten, deskriptiven Untersuchung mittels Interviews konnte er auf erhebliche Unterschiede in der Ausprägung von Prosozialität zwischen den in den Blick genommenen sozioökonomischen Gruppen verweisen. Mit dem sozioökonomischen Status der Familie steige auch die gemessene Prosozialität des Kindes. In einem zweiten Schritt untersucht das Projekt den Einfluss gezielter Investitionen zur Anreicherung der sozialen Umwelt mittels eines Mentoren-Programms, das im Zeitraum eines Jahres individuelle wöchentliche Treffen zwischen Grundschulkindern und studentischen Mentoren durchführte. Erste Ergebnisse, so Kosse, stützten die Annahme, dass das so induzierte ‚informelle Lernen‘ als Stimulus für die Bildung von Prosozialität auch außerhalb der Familie wirke. So konnte der vor Beginn des Programms nachgewiesene Abstand in prosozialem Verhalten zwischen Gruppen mit niedrigem und hohem sozioökonomischen Status auch über längeren Zeitraum deutlich verringert werden.

Welchen Einfluss die unter Bismarck eingeführte Sozialversicherung auf die langfristigen Erwartungen und das Sparverhalten von Arbeitern im deutschen Kaiserreich hatte, fragte SIBYLLE LEHMANN-HASEMEYER (Hohenheim). Die von ihr präsentierte Studie nutzt aggregierte Daten zu Berufsgruppen und zur Altersstruktur von 398 preußischen Kreisen und den ihnen zugehörigen Sparkassen. Die ersten empirischen Ergebnisse der Regressionsanalyse stützten die These, dass die Einführung der Bismarck´schen Sozialversicherung zu einem ökonomisch signifikanten Crowding Out-Effekt geführt habe. Eine kontrafaktische Analyse zur Größenordnung zeige deutlich, dass der Effekt im Zeitverlauf ansteige. Erste Untersuchungen unter Einbeziehung der Altersstruktur legten zudem nahe, dass ein Großteil des Effektes auf Veränderungen im Sparverhalten älterer Arbeiter zurückzuführen sei. Als mögliche Erklärungen führte Lehmann-Hasemeyer unterschiedliche Konsumpräferenzen, sowie die Ungleichverteilung bzw. -bewertung von Armutsrisiken im Lebenszyklus an. Weitere Untersuchungen erforderten jedoch die genauen Wirkungsmechanismen, so zum Beispiel der Einfluss von Lerneffekten.

VOLKER DANIEL (Halle an der Saale) fokussierte seine Ausführungen auf die für die wirtschaftspolitische Debatte besonders bedeutenden Inflationserwartungen. Er knüpfte dabei an Forschungen zur Überwindung der Great Depression in den USA der 1930er-Jahre an, in denen die Bedeutung eines regime shifts bei den Inflationserwartungen durch den Amtsantritt Roosevelts betont wird. Daniel ging der Frage nach, ob sich eine ähnliche Verschiebung der Inflationserwartung auch in Deutschland feststellen und sich so die wirtschaftliche Erholung ab Sommer 1932 besser erklären lasse. Eine Analyse der Zins- und Preisentwicklung lieferte jedoch zunächst keine Evidenz für steigende, positive Inflationserwartungen. In einem zweiten Schritt präsentierte Daniel die Ergebnisse einer Textanalyse von Presseartikeln, mit der anhand der Häufigkeit inflationsbezogener Begriffe innerhalb der zeitgenössischen, wirtschaftspolitischen Debatte auf steigende Inflationserwartungen geschlossen werden sollte. Auch hier deuteten die Resultate der Textanalyse keine drastische Änderung der Inflationserwartungen zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs an. Die These eines regime shifts, so das vorläufige Fazit, könne für Deutschland daher nicht untermauert werden.

Über die Probleme der Modellierung von Erwartungen innerhalb der Wirtschaftswissenschaften sprach anschließend STEFAN NAGEL (Ann Arbor) in der vierten Keynote. Nagel verwies auf die zentrale Bedeutung von Erwartungen in fast allen Bereichen der Makro- und Finanzökonomik, die oft jedoch nur unter Zuhilfenahme drastischer Verkürzungen zu modellieren seien, etwa im Rückgriff auf die Theorie rationaler Erwartungen. Auch Ansätze, die den Vorgang des Lernens in den Mittelpunkt stellen, wie Bayessche Parameterbestimmung oder adaptive Lernprozesse, gingen von der problematischen Annahme aus, dass Akteure stets auf Grundlage desselben stetig wachsenden, ‚historischen‘ Datenbestands Entscheidungen fällen. Die daraus resultierende Frage, wie sich Erwartungen aus Erfahrung formierten, sei bisher nicht zufriedenstellend beantwortet worden, so Nagel, der im Folgenden Einblicke in seine Forschung zu erfahrungsbezogenen Erwartungen (experience-based expectations) gewährte. Wie unterschiedliche Alterskohorten neue Entwicklungen auf verschiedene Weise in Erwartungen übersetzten, verdeutlichte Nagel am Beispiel der Inflationserwartungen sowie am Verhalten von Akteuren am Aktienmarkt. Indem Erfahrungen auch auf individueller Ebene untersucht würden, ließe sich die Vielgestaltigkeit ökonomischer Erwartungen und Entscheidungen verstehen, so seine Überzeugung.

Einen unternehmensgeschichtlichen Zugang zum Thema der Erwartungsbildung wählte DANIEL WYLEGALA (Düsseldorf). Er präsentierte erste Ergebnisse zum strukturellen Wandel der Forschungs- und Entwicklungsorganisation bis in die frühen 1970er-Jahre am Beispiel der Firmen Thyssen und Krupp. Wylegala argumentierte, dass aus der Erfahrung der als defizitär wahrgenommenen Organisation der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen Unternehmen stetig Neu- und Umstrukturierungen diskutierten und umsetzten. Fragen nach den Vor- und Nachteilen der zentralen bzw. dezentralen Forschungs- und Entwicklungsorganisationen seien dabei stets neu verhandelt worden. Organisationaler, kontinuierlicher Wandel, so das Fazit Wylegalas, sei damit eine alltägliche Erscheinung gewesen in dem Versuch, sich an ein wandelndes wirtschaftliches Umfeld anzupassen.

Das Projekt von FRIEDERIKE SATTLER (Frankfurt am Main) fragte nach der Möglichkeit einer „Entwertung der historischen Erfahrung“ in kleinen und mittleren Unternehmen während des beschleunigten Strukturwandels der 1970er- und 1980er-Jahre und inwieweit diese die Hinwendung zu stärker wissenschaftlich fundierten Prognoseverfahren und externer Beratung beförderte. Ausgehend vom unternehmerischen Entscheidungsproblem der Bestimmung von Zukunftsrisiken untersuchte Sattler die jeweiligen Lösungsansätze der Unternehmen, wie etwa den Verkauf von Unternehmensanteilen, und analysierte die sich jeweils ergebenden Konsequenzen im Hinblick auf Änderungen der Erwartungsbildung. Sie zeigte unter anderem, dass die wachsende Nachfrage nach Investitionskapital infolge erhöhten Anpassungsdrucks zu einer Öffnung der Unternehmen gegenüber neuen Formen der Finanzierung sowie der Ausweitung der Kreditaufnahme führte. Ein Resultat der sich daraus ergebenden steigenden Abhängigkeit von Fremdkapital sei eine zunehmende Orientierung der unternehmerischen Erwartungsbildung auf die Finanzmärkte gewesen.

Das von CHRISTOPH TREBESCH (München) präsentierte Projekt nahm Staatsverschuldung als besondere Anlageform in der langen Frist für die Periode von 1800 bis 2014 in den Blick. Ausgangspunkt war die Frage, warum extern gehandelte Staatsanleihen trotz fehlender Sicherheiten (collaterals) und geringer Zugriffsmöglichkeiten (limited enforcement) im Falle der Zahlungsunfähigkeit auch nach Krisen wieder Investoren finden. Hierfür blickte Trebesch auf Verluste bei Zahlungsausfall (haircuts) sowie langfristige Renditen im globalen Vergleich. Er zeigte, dass in historischer Perspektive Verluste bei Zahlungsausfällen selten vollständig realisiert wurden und die Nachfrage und damit die Preise in der Regel nach Krisen schnell wieder stiegen. Investoren könnten so eingetretene Verluste langfristig kompensieren, wodurch die erwartete Rendite von Staatsanleihen im historischen Durchschnitt positiv sei, wie die quantitative Analyse ergab. Als ursächlich sah Trebesch die Rolle von internationalen Geldgebern sowie zwischenstaatliche bailouts an. Umschuldungen seien die Regel, nicht die Ausnahme gewesen.

Ungeachtet der unterschiedlichen, disziplinär bedingten Ansätze der einzelnen Projekte kristallisierten sich aus den Beiträgen und den anschließenden Diskussionen einige gemeinsame Problemlagen heraus, die zugleich die Richtung der noch ausstehenden Forschung aufzeigen. Drei seien hier genannt: Erstens tauchte wiederholt die methodische Frage auf, wie sich der Erwartungsbegriff operationalisieren lässt, ohne ex-post-Rationalisierungen der Akteure zu übernehmen bzw. wie sich Erwartungen generell materialisieren. Deutlich wurde dies am Bespiel der Prognosen, die neben der Bereitstellung von (vermeintlichem) Wissen stets auch eine legitimatorische Funktion in der politischen Entscheidungsfindung übernehmen. Zweitens wurde hervorgehoben, dass Erfahrungen sich über noch genauer zu entschlüsselnde Mechanismen in individuell unterschiedliche Erwartungen transformieren. Hier wäre zu klären, wie lange Erfahrungen wie wirtschaftliche Extremereignisse nachwirken und welche Rolle die temporale Verteilung von Erfahrungen im biographischen Verlauf spielt. Drittens blieb der historische Wandel der Transformationsmechanismen von Erfahrungen in Erwartungen noch wenig beleuchtet. Interessant erscheinen dabei Überlegungen, inwieweit etwa das Auftauchen oder die Ausweitung von Medien oder Märkten die Verbreitung von Erfahrungen oder Narrativen, sowie die Übersetzung von Erwartungen in Handlungen befördert haben. Das Schwerpunktprogramm sieht sich methodischen Herausforderungen gegenüber, deren Bewältigung in der weiteren Forschungsarbeit eine gewinnbringende Formulierung ökonomischer Handlungen als Resultat erfahrungsbasierter Erwartungen verspricht.

Konferenzübersicht:

Jens Beckert (Köln): Keynote: Woher kommen Erwartungen?

Florian Fastenrath (Köln): Numbers and Fashion: How the ‘Active Debt Management Story’ Shapes Expectations in German Municipal Finance

Laetitia Lenel (Berlin): Erwartung und Prognose. Konjunkturforschung in den Vereinigten Staaten, 1920-1938

Jörg Döpke (Merseburg): Konjunkturprognosen in Deutschland vor und nach der Finanzmarktkrise. Erste ökonometrische Evidenz und Ergebnisse einer Umfrage

Hansjörg Siegenthaler (Sent): Keynote: Der Erfahrungsbezug unserer Erwartungen im Kontext großer Unsicherheit

Fabian Kosse (Bonn): Keynote: The Formation of Prosociality: Causal Evidence on the Role of Social Environment

Sibylle Lehmann-Hasemeyer (Hohenheim): Does Social Security Crowd Out Private Savings? The Case of Bismarck´s System of Social Insurance

Volker Daniel (Halle): Inflation Expectations in the course of the Great Depression in Germany

Stefan Nagel (Ann Arbor): Keynote: Experience-Based Expectations Formation in Macroeconomics and Finance

Daniel Wylegala (Düsseldorf): Wandel durch Erfahrung. Der Auf- und Ausbau der betrieblichen Forschung und Entwicklung bei der August Thyssen AG und der Fried. Krupp GmbH von der Nachkriegszeit bis in die frühen 1980er Jahre

Friederike Sattler (Frankfurt): Erwartungsbildung und Entscheidungsprobleme in kleinen und mittleren Unternehmen. Erste Befunde zu den 1970er und 1980er Jahren

Christoph Trebesch (München): The Workings of Sovereign Debt Markets: Haircuts and Bailouts, 1800-2015