Historische Kommissionen stellen neben der universitären historischen Forschung, der Landesgeschichte und der Laienforschung eine spezifische Form der Auseinandersetzung mit und der Deutung der Vergangenheit einer territorialen Einheit dar. Durch ihre enge Bindung an ein bestimmtes Territorium wird die Entwicklung der Historischen Kommissionen in hohem Maß durch territoriale Veränderungen bestimmt. Das zeigt sich deutlich an der tiefen Zäsur, die das Ende des Zweiten Weltkriegs darstellte. Einige der Historischen Kommissionen, wie die so genannten „ostdeutschen“ Historischen Kommissionen, verloren ihr Bezugsterritorium vollständig. In Westdeutschland dagegen bewahrten einige der Historischen Kommissionen ihren territorialen Bezugsrahmen, wie zum Beispiel der Fall Bayern zeigt, oder sie erhielten durch den neuen Zuschnitt der Ländergrenzen veränderte Bezugsgrößen, wofür das Beispiel Baden-Württemberg steht.
An diesem Punkt setzte die Tagung an. Zwei der Veranstalter nahmen ihre runden Geburtstage (30 Jahre Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, 60 Jahre Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa) zum Anlass, um mit der Tagung grundsätzliche Fragen der deutschen landesgeschichtlichen Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg und damit auch ihr eigenes Tun zu erörtern. Forschungsgeschichtlich betrachtet, ging die Tagung zum ersten Mal der Frage nach, wie die Ausformung der Historischen Kommissionen und ihre Entwicklung nach 1945 erfolgten. Ziel der Tagung war es, die Auswirkungen von 1945 auf die Arbeit, das Selbstverständnis und die Wirkung der Historischen Kommissionen zu erkunden. Dabei wurden zentrale Funktionen von Historischen Kommissionen in den Blick genommen. Im Mittelpunkt standen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Historischen Kommissionen in Westdeutschland und den ostdeutschen Historischen Kommissionen, also wie Landesgeschichte in ihrer institutionellen Ausprägung als Kommission betrieben wurde und wird – mit und ohne Land. Neben dem Forschungsdefizit bezogen auf die Tätigkeit und das Wirken der Historischen Kommissionen nach 1945 griff die Tagung mit dem Zusammenführen von west- und ostdeutschen Historischen Kommissionen ein ausgesprochenes Defizit der landesgeschichtlichen Forschung auf.
Den Auftakt zur Tagung bildete der Vortrag von CARL-HANS HAUPTMEYER (Hannover) „Landesgeschichte und Historische Kommissionen. Spezifische Zugänge zur regionalen Geschichte“, zugleich der Festvortrag aus Anlass des 30jährigen Bestehens des IdGL und des 60jährigen Jubiläums der KGKDS. Hauptmeyer zeichnete die großen Linien der Entwicklung der Landesgeschichte in Deutschland vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach. Die Historischen Kommissionen charakterisierte er als eine besondere Organisationsform der landesgeschichtlichen Forschung, die in ihrer Bezeichnung, Struktur und ihren Organisationsformen ein breites Spektrum an Erscheinungsformen aufweisen. Dabei unterstrich er die tiefe Zäsur, die das Jahr 1945 für die Entwicklung der Historischen Kommissionen darstellt und brach zugleich eine Lanze für deren wissenschaftliche Tätigkeit, die er an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit angesiedelt sieht.
Im Rahmen der ersten Sektion der Tagung – „Neubeginn und Kontinuität“ – griff der Veranstalter der Tagung, MATHIAS BEER (Tübingen), mit seinem Beitrag „Historische Kommissionen in West und Ost nach 1945 – eine Desiderat der Forschung“ die Überlegung des Auftaktvortrags auf. Er benannte mit Blick auf die Entwicklung der landesgeschichtlichen Forschung wesentliche Etappen der bis 1945 gut erforschten Geschichte der Historischen Kommissionen. Er charakterisierte sie als Träger und Förderer der Grundlagenforschung zu einem bestimmten Territorium sowie als Schnittstelle zwischen „kommunikativem Gedächtnis“ und „kulturellem Gedächtnis“, zwischen wissenschaftlicher Forschung und öffentlichen Raum. Mit Blick auf die Zeit nach 1945 und die vorliegenden Publikationen zur westdeutschen Landesgeschichte konstatierte Beer ein ausgesprochenes Defizit der Forschung. Das sei gerade im Hinblick auf deren Wirkungsmächtigkeit als kollektiv-offizielle Traditionspfleger der Historischen Kommissionen bemerkenswert.
Das Pendant dazu lieferte WOLFGANG KESSER (Herne) mit dem Fokus auf die Folgen der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands 1945 für die Entwicklung der landesgeschichtlichen Forschung in den vom Reich abgetrennten Gebieten und jenen außerhalb der Reichsgrenzen: „Kontinuitäten und Neuanfänge. Die ostdeutschen Historischen Kommissionen nach 1945“. Inhaltlich und personell lassen sich viele Kontinuitäten von Vorkriegstraditionen in der Provinzial- und Landesgeschichte, der „Volkstumsforschung“ und der „Ostforschung“ hin zu den seit den 1950er Jahren neu- oder wiedergegründeten ostdeutschen Historischen Kommissionen feststellen. Deren Tätigkeit kennzeichnete er als „Emigrationsgeschichtsschreibung“. Kessler bemängelte das mit Ausnahmen weiterhin bestehende Versäumnis der Kommissionen, sich kritisch mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Neue Impulse dafür erwartet er von einer jüngeren Generation von Historikerinnen und Historikern. Darin sieht er auch eine Chance, dass die Forschungsleistungen der ostdeutschen Historischen Kommissionen stärkeren Eingang in die Forschung finden.
Wie der Neubeginn von westdeutschen Historischen Kommissionen aussehen konnte, zeigte LIOBA KELLER-DRESCHER (Berlin) in ihrem Vortrag „Drei, zwei, eine? Historische Kommissionen im deutschen Südwesten nach 1945“. Quellengesättigt zeichnete sie den Weg von drei Historischen Kommissionen – der Badischen, Oberrheinischen und Württembergischen –, wie sie vor 1945 bestanden, hin zur Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg nach. Dem auch personell tief verankerten Beharrungsvermögen und -willen der drei Kommissionen entgegen setzte die Landesregierung des 1952 neu entstandenen Bundeslandes die Gründung einer einzigen Kommission durch. Mit der 1954 ins Leben gerufenen Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg habe die Landesregierung, so Keller-Drescher, die Flankierung ihrer identifikatorischen Raumpolitik verfolgt. Sie unterstrich damit den hohen Stellenwert der Politik für die Tätigkeit der Historischen Kommissionen, der sich nach Kessler so auch bei den ostdeutschen Historischen Kommissionen zeigt.
Ein ostdeutsches Beispiel einer Wieder-/Neugründung lieferte der Beitrag „Historische Schlesienforschung jenseits von Schlesien. Wiedergründung und Positionierung der Historischen Kommission für Schlesien in Westdeutschland nach 1945“ von ROLAND GEHRKE (Stuttgart). Auch hier war, wie Gehrke an zentralen Persönlichkeiten der 1951 erfolgten Neugründung, unter anderem Hermann Aubin zeigte, ein hohes Maß an Kontinuität gegeben, sicher auch angesichts der großzügigen politischen Unterstützung in den Anfangsjahren der Bundesrepublik. Die Kontinuität wird durch das Konzept des „deutschen Volks- und Kulturbodens“ unterstrichen, die weiterhin die Arbeit der Kommission bestimmte, jetzt allerdings als Landesgeschichte ohne Land und damit auch weitgehend von den Quellen abgeschnitten. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Traditionen der Ostforschung und damit auch der Arbeit der Kommission hat laut Gehrke erst 1963 mit einem Vortrag von Walter Schlesinger eingesetzt. Darin forderte er unter anderem, man müsse endlich aufhören, politischen Forderungen durch historische Arbeit Ausdruck verleihen zu wollen.
Den besonderen Stellenwert von einzelnen Persönlichkeiten bei der Neugründung von Historischen Kommissionen nach 1945 machte NORBERT SPANNENBERGER (Leipzig) deutlich: „Fritz Valjavec (1909–1960) und die Gründung der Südostdeutschen Historischen Kommission“. Die graue Eminenz und schillernde Person der deutschen Südosteuropaforschung in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der frühen Nachkriegszeit hatte in der NS-Zeit auf eine Parteikarriere im Rahmen der „Gegnerforschung“ gesetzt. Im Südost-Institut in München baute er ein weites Netzwerk auf. Dieses nutzte er nach dem Krieg, um die deutsche Südostforschung auf eine breite Basis zu stellen. Nach und nach gelang es ihm, das Südost-Institut zu reaktivieren. Darüber hinaus gründete er die Südosteuropa-Gesellschaft, das Südostdeutsche Kulturwerk und schließlich 1957, dem Vorbild der ostdeutschen Historischen Kommissionen verpflichtet, die Südostdeutsche Historische Kommission. Dabei handelt es sich um eine Neugründung, für die es keine institutionellen Vorgänger gab.
Darauf, dass landesgeschichtliche Forschung nicht unbedingt des institutionellen Rahmens einer Historischen Kommission bedurfte, nicht vor und nicht nach 1945, machte MARTIN GÖLLNITZ (Kiel / Mainz) in seinem Vortrag „Schleswig-Holstein – Land ohne Historische Kommission“ aufmerksam. Zwar bestand auch hier zumindest für einen Zeitraum von zehn Jahren eine solche Institution. Deren Existenz führte allerdings zu anhaltenden und heftigen Revierkämpfen innerhalb der geschichtswissenschaftlichen Vereinslandschaft der Region, in denen sich letztendlich die Geschichtsgesellschaft durchsetzte. Indem sie die üblichen Aufgaben und Zielsetzungen der Historischen Kommissionen übernahm, baute sie eventuellen Etablierungsversuchen vor und besetzte wichtige Deutungsfelder mit eigenen Vergangenheitskonstruktionen bzw. die kulturellen Schaltzentralen Schleswig-Holsteins mit geeigneten Personen aus dem Umfeld der Gesellschaft und das auch über 1945 hinaus.
Das zweite Panel der Tagung „Landesgeschichte und Historische Kommissionen heute“ wurde mit dem Vortrag „Vom ‚Deutschtum in Polen‘ zur ‚multiregionalen Beziehungsgeschichte‘. Die Kommission für Geschichte der Deutschen in Polen in der Gegenwart“ eröffnet. EIKE ECKERT (Lüneburg) und MATTHIAS BARELKOWSKI (Berlin) verwiesen auf die 1885 als Historische Gesellschaft für die Provinz Posen gegründete Einrichtung, deren geographischer und personeller Bezugsrahmen sich mit den Grenzverschiebungen von 1918 bis 1945 mehrfach änderte. 1950 als Historisch-Landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen in Marburg (wieder)begründet, trägt sie seit 1997 den aktuellen Namen. Mit der Namensänderung war eine inhaltliche Neuausrichtung verbunden. Diese zielt auf die kritische Hinterfragung des Verhältnisses von Heimat- und professioneller Geschichtsschreibung innerhalb der Kommission, die Diskussionen um die geographisch-politisch-landsmannschaftliche Ausrichtung sowie die daraus resultierende Themensetzung. Die Kommission versteht sich heute als Plattform für eine deutsch-polnische Beziehungsgeschichtsschreibung.
MATHIAS TULLNER (Magdeburg) „Neue Kommission in altem Gewand? Neugründung der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt“ beleuchtete die schwierigen Anfänge der Neugründung einer Historischen Kommission nach der deutschen Wiedervereinigung. Die Historische Kommission für Sachsen-Anhalt, 1876 als erste Kommission in Deutschland gegründet, ist im Kontext der Entstehung der DDR im Jahrzehnt nach 1945 eingegangen. Die Neugründung erfolgte am 29. November 1990, wenige Wochen nach der Neugründung Sachsen-Anhalts. Die Initiative dazu ging von dem Marburger Historiker Helmut Beumann aus, der wie auch andere Gründungsmitglieder der „alten" Bundesrepublik biographische Wurzeln in Sachsen-Anhalt hatte. Die Kommission leitete ihre Legitimation daraus ab, dass sie mit hochrangigen Wissenschaftlern besetzt, durch Arbeiten zu Themen der zumeist mittelalterlichen Geschichte Sachsen-Anhalts ausgewiesen und biographisch mit dem Land verbunden war. Doch der „aufgepfropfte Import“ konnte sich zunächst gegen den Landesheimatbund, an dem sich die Geschichtsvereine vorrangig orientierten, nicht durchsetzen. Erst zu Beginn des neuen Jahrtausends ist eine Institutionalisierung der Kommission gelungen, so dass die Kommission ihre Tätigkeit stabilisieren und erweitern konnte.
Der wichtigen Generationenfrage ging DAVID FEEST (Lüneburg) am Beispiel der Baltischen Historischen Kommission nach: „Von der Erlebnis- zur Erkenntnisgeneration? Die Baltische Historische Kommission heute“. Dabei machte er mit Reinhard Wittram, Werner Conze und Baron Arved von Taube drei unterschiedliche Perspektiven auf die Geschichtsschreibung fest. Die Tätigkeit der Kommission habe sich schon seit ihrer Gründung im Jahr 1951 an wissenschaftlichen Erkenntnisinteressen orientiert. Dennoch war für die meisten die Beschäftigung mit der baltischen Geschichte in ihrem eigenen baltischen Hintergrund begründet. Sie schrieben zwar nicht über ihre eigenen Erlebnisse, wohl aber über jene ihrer Vorfahren, mit denen sie sich noch in einem Traditionszusammenhang sahen. Dieses hat sich mittlerweile grundsätzlich verändert. Seit 2016 hat kein einziges Vorstandsmitglied mehr einen baltischen Hintergrund. Auch die Aufnahme von Esten, Letten und Litauern, bzw. die Veränderung ihres Status von korrespondierenden in Vollmitglieder hat das Gesicht der Kommission grundlegend geändert. Sie blieben nicht ohne Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung der Forschungstätigkeit der Kommission.
ROBERT LUFT (München) „Nationalgeschichte, Landesgeschichte und Heimatgeschichte von außen? Zur Geschichtsschreibung über die böhmischen Länder in Deutschland und Österreich von 1945 bis heute“ beleuchtete am Beispiel der Historischen Kommission der Sudetenländer (HKS), heute Historische Kommission für die böhmischen Länder (HKBL) das Spannungsfeld von fachgeschichtlicher Entwicklung, Vertriebenenintegration sowie wissenschaftlicher und heimatgeschichtlicher Geschichtsvorstellung. Die 1954 gegründete HKS, bei der der österreichisch-habsburgische Kontext eine nicht unbedeutende Rolle spielte, war als interdisziplinäre landesgeschichtliche wissenschaftliche Einrichtung eine Neugründung, auch wenn man sich stets auf Vorgängerinstitutionen berief. Entscheidend sei das Ziel einer fachlichen Integration in das westdeutsche Wissenschaftssystem gewesen. Mit der Gründung des Collegium Carolinum in München gelang die institutionelle Etablierung. In der HKS spielten seitdem die Geschichtsvermittlung in Gymnasien und später die deutsch-tschechischen Schulbuchbeziehungen eine größere Rolle.
Im dritten Panel „Landesgeschichte mit und ohne Land. Eine vorläufige Bilanz“ wurden zunächst die Tagungsergebnisse zusammengefasst und kritisch hinterfragt, um dann die Grundlage für die Abschlussdiskussion zu bilden. MATTHIAS THUMSER (Berlin) griff in seinem Beitrag „Historische Kommissionen heute in West und Ost“ zunächst das Exposé zur Tagung auf. Dabei verwies er auf die sich im 19. Jahrhundert neben der universitären Forschung herausgebildete Vielfalt an Institutionen, in deren Rahmen Landesgeschichte betrieben wurde und wird – unter anderem gelehrte Gesellschaften, Vereine und Kommissionen. Die Historischen Kommissionen bildeten und bilden nach wie vor immer nur eine und in ihrer Ausprägung zu differenzierende wissenschaftliche Vergesellschaftungsform. Deren Geschichte ist nach Thumser insbesondere für das 19. und frühe 20. Jahrhundert gut aufgearbeitet. Im Unterschied dazu stelle die Zeit nach 1945 insgesamt und besonders mit Blick auf die ganz unterschiedlichen Voraussetzungen der Historischen Kommissionen mit und ohne Land ein Desiderat der Forschung dar. Thumser ging anschließend mit Blick auf Fragestellung der Tagung auf die Beiträge einzeln ein, um dann in einem Ausblick die seiner Ansicht nach zentralen Funktionen der Historischen Kommissionen anzusprechen. Diese sieht er in der Grundlagenforschung (Editionen, prosopographische Hilfsmittel), in der Publikationstätigkeit und schließlich in der Funktion als Kommunikationsplattform, welche besonders bei den ostdeutschen Historischen Kommissionen spätestens seit dem Fall des Eisernen Vorhangs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Bundesrepublik, aus den ostmitteleuropäischen Ländern und darüber hinaus zusammenführt, die an der Landesgeschichte einer bestimmen Region oder Landschaft interessiert sind.
In den Diskussionen zu den einzelnen Beiträgen und in der Abschlussdiskussion wurde klar, dass es mit Blick auf die unterschiedlichen institutionellen Zugänge zur Landesgeschichte dringend erforderlich ist, die Geschichte der Historischen Kommissionen nach 1945 – mit und ohne Land –, sicher vergleichend zu erforschen. Hier ist, so die einhellige Meinung, noch Grundlagenforschung zu leisten. Dabei ist, wie anhand der vorgestellten Fallstudien zu sehen war, einigen Aspekten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu zählen unter anderem die enge Verzahnung der Historischen Kommissionen mit den historischen Vereinen und den Archivverwaltungen; die Rolle von Netzwerken, die die Entwicklung der Historischen Kommissionen nach 1945 und auch nach 1990 einerseits bestimmt, und anderseits für personelle und inhaltliche Kontinuitäten über 1945 hinaus gesorgt haben; und schließlich die Rolle und die Erwartungen der Politik an die Historischen Kommissionen, die diesen eine regional bezogene identitätsstiftende Funktion beimisst.
Konferenzübersicht:
Begrüßung: Reinhard Johler (IdGL) / Mathias Beer (KGKDS)
Festvortrag
Carl-Hans Hauptmeyer (Hannover): Landesgeschichte und Historische Kommissionen. Spezifische Zugänge zur regionalen Geschichte
Sektion 1: Neubeginn und Kontinuität
Moderation: Reinhard Johler (Tübingen)
Mathias Beer (Tübingen): Historische Kommissionen in West und Ost nach 1945 – ein Desiderat der Forschung
Wolfgang Kessler (Herne): Kontinuitäten und Neuanfänge. Die ostdeutschen Historischen Kommissionen nach 1945
Lioba Keller-Drescher (Berlin): Drei, zwei, eine? Historische Kommissionen im deutschen Südwesten nach 1945
Roland Gehrke (Stuttgart): Historische Schlesienforschung jenseits von Schlesien. Wiedergründung und Positionierung der Historischen Kommission für Schlesien in Westdeutschland nach 1945
Norbert Spannenberger (Leipzig): Fritz Valjavec und die Gründung der Südostdeutschen Historischen Kommission
Martin Göllnitz (Kiel): Schleswig-Holstein – Land ohne Historische Kommission
Sektion 2: Landesgeschichte und Historische Kommission heute
Moderation: Harald Heppner (Graz)
Eike Eckert (Lüneburg) / Matthias Barelkowski (Berlin): Vom „Deutschtum in Polen“ zur „multiregionalen Beziehungsgeschichte“. Die Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen in der Gegenwart
Mathias Tullner (Magdeburg): Neue Kommission in altem Gewand? Neugründung der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt 1990
David Feest (Göttingen / Lüneburg): „Von der Erlebnis- zur Erkenntnisgeneration?“ Die Baltische Historische Kommission heute
Robert Luft (München): Nationalgeschichte, Landesgeschichte und Heimatgeschichte von außen? Zur Geschichtsschreibung über die böhmischen Länder in Deutschland und Österreich (1945 bis heute)
Sektion 3: Landesgeschichte mit und ohne Land. Eine vorläufige Bilanz
Moderation: Mathias Beer (Tübingen)
Abschlussvortrag
Matthias Thumser (Berlin): Historische Kommissionen heute in West und Ost