Als institutionalisierte Gedächtnisse einer Gesellschaft werden Archive und (museale) Sammlungen allzu oft mit der Bewahrung des „Authentischen“ gleichgesetzt. Da Sammeln jedoch kein bloßes Anhäufen darstellt, sondern schon immer ein bewertendes Selektieren beinhaltet, sind Auswahl und Kassation die Regel. Die Kriterien hierfür werden immer wieder geändert und institutionell neu verhandelt, oft aber nicht transparent gemacht. Dieses Vorgehen hinterlässt unterschiedlich deutlich erkennbare Spuren, mal als dokumentierter Hinweis, mal als Lücke. Was im Archiv, in Sammlungen und Museen vorzufinden ist, ist somit nicht das Abbild einer wie auch immer verstandenen vergangenen Realität, sondern eine Konstruktion des „Authentischen“. Den damit einhergehenden Authentisierungspraktiken in Museen, Archiven und Sammlungen ging die Tagung nach. Sie zielte darauf ab, danach zu fragen, „wie politische, gesellschaftliche, institutionelle und technische Faktoren sowie ein wechselndes Geschichts- und Wissenschaftsverständnis Sammlungsstrategien und -ziele beeinflusst haben“. Die Tagung wurde im Rahmen des Leibniz-Forschungsverbundes „Historische Authentizität“ konzipiert und brachte Vertreter/innen unterschiedlicher Archive zusammen, um fächer- und institutionenübergreifend spezifischen (Eigen-)Logiken und Lücken in den Gedächtnisinstitutionen Archiv und Museum und ihren unterschiedlich gelagerten Sammlungen auf die Spur zu kommen. Anhand exemplarischer Zugänge widmeten sich die vier Panels Sammlungs- und Ordnungslogiken, verschiedenen Archiv- und Sammlungslücken, sogenannten Umbruchssammlungen sowie Authentisierungspraktiken zwischen Materialität und Digitalität als Marker für „Authentizität“.
Nach einer Begrüßung und einleitenden Worten durch WILHELM FÜßL (München) eröffneten ANDREAS LUDWIG (Potsdam) und ACHIM SAUPE (Potsdam) die Tagung. Logiken und Lücken seien entscheidende Faktoren dafür, was in Gedächtnisinstitutionen als „authentisch“ markiert werde. Ihre Analyse könne Aufschluss über die Deutungsmacht von Institutionen geben und damit zusammenhängende Auswahl- und Anordnungsprozesse deutlich machen. Anhand konkreter Fallbeispiele sei danach zu fragen, was beim Sammeln und Archivieren ausgeblendet und überblendet werde, und welche Auswirkungen Verlust und Bestandslücken für das kulturelle Gedächtnis hätten. Mit einem Überblick über Aufkommen und Verwendung des Begriffes „Authentizität“ in einer historischen Perspektive lenkte Saupe den Fokus auf Authentisierungsstrategien und -praktiken im Archivdiskurs einerseits und in der archivalischen Arbeit andererseits. „Authentizität“ sei nicht eine Eigenschaft der Dinge, sondern als ein komplexer Bestimmungs-, Zuschreibungs- und Autorisierungsprozess zu verstehen. Mit einem prozessualen Authentizitätsverständnis, das Alltagspraktiken beleuchte und Machtfragen nicht ausblende, könne im besten Fall die oft zu beobachtende Differenz zwischen einem poststrukturalistischen, metaphorischen Archivbegriff und den theoretisch-methodologischen Standortbestimmungen der Archivwissenschaft, wenn nicht überwunden, so doch in eine produktive Spannung versetzt werden.
Das erste Panel begab sich auf die Spur von (historisch gewachsenen) Sammlungs- und Ordnungslogiken in unterschiedlichen Archiven mit Fokus auf „Authentizität“. Haben Illustrationen auf Briefköpfen, Hängeanleitungen für die Ausstellung oder Vorskizzen zu Kunstwerken bereits Kunstwert oder vor allem dokumentarischen Wert? Auf ebendiese Aushandlungen für Kunstarchive ging BIRGIT JOOSS (Kassel) ein, denn Dokumente, die sowohl Text als auch Bilder enthalten, seien oft schwer einzuordnen. Je nach Zuordnung ändere sich zudem die institutionelle Zuständigkeit – Archiv oder Museum. Damit einher gingen weitere Konsequenzen: konservatorische Aspekte, Erschließungspraktiken und nicht zuletzt Zugänglichkeit für die Forschung. Doch trennscharfe Grenzen seien nicht zu ziehen, vielmehr handele es sich dabei um Einzelfallentscheidungen. So stünden Institutionen mitunter vor der Frage, ob Kunstwerke zu behalten seien oder ins Museum gegeben werden sollten. Die Rezeption würde sich so ändern, ob dies auch Einfluss auf ihre „Authentizität“ habe, bliebe offen.
Mit dem Bewusstsein um die Subjektivität der Quelle, ihrer Bewertung und Interpretation sowie Möglichkeiten erhöhter Objektivität durch Transparenz befasste sich SUSANNE FREUND (Potsdam). Anhand eines aktuellen Forschungsprojekts stellte sie Forschungs- und Lernprozesse des Fachbereichs Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam vor. Angestrebt ist ein institutionenübergreifendes Quelleninventar zur deutschen Kolonialgeschichte in Form eines Webportals, das Metadaten an einer zentralen Stelle im Internet sammelt und bereitstellt. Durch das Zusammentragen von Informationen seien spezifische institutionelle Logiken erkennbar geworden, die das Gedächtnis deutscher Kolonialgeschichte charakterisierten. Die Verwaltungsakten gewährten Einblick aus Sicht der Kolonialherren, erzählten jedoch nicht die Perspektive der Kolonialisierten. Dies aufzubrechen und andere Dokumente zu finden, wie z. B. persönliche Zeugnisse, sei die Aufgabe des mit dem Forschungsprojekt verbundenen Webportals, um dem Ziel „Historischer Authentizität“ durch Kontrastierung von Quellenkorpora näher zu kommen.
Welche Rolle Zufall und das Fehlen institutionalisierter archivarischer Strukturen bei der Entstehung von Sammlungslogiken und Lücken spielen können, zeigte UTE KLATT (Mainz) am Beispiel des Bildarchivs des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM). Das Ziel einer vergleichenden und möglichst vollständigen Kopiensammlung von Altertümern wurde zu Beginn unter anderem mit Hilfe von Zeichnungen sowie später mit zugesandten Fotografien von Objekten aus anderen Sammlungen verfolgt – welche Abbildungen somit ins Bildarchiv gelangten, hing zum Teil vom jeweiligen Schenker ab. Hier stellt sich die Frage, ob anhand dieses fotografischen Bestandes die damals vorherrschenden Austauschnetzwerke nachgezeichnet werden können. Die zunehmende Professionalisierung und Ausbildung im Restaurierungssektor wiederum, hatte zur Folge, dass mit der Zeit vermehrt Fotografien entstanden, die die unterschiedlichen Arbeitsschritte am Objekt festhielten. Darüber hinaus verweise das RGZM-Archiv auf eine hausinterne Dokumentarfunktion: so wurden eigene Ausstellungen, Institutsfeiern oder auch Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg fotografisch festgehalten. Auf diese Weise sorge das Bildarchiv dafür, dass dieses auch als Medium der Authentisierung des Museums selbst diene.
Das zweite Panel widmete sich ganz dem Thema „Lücke“. Lücken entstehen durch unvollständig erworbene bzw. gestiftete Quellensammlungen oder auch durch selektive Quellenauswahl in Archiven und Museen. DIETMAR SCHENK (Berlin) verdeutlichte in seinem Vortrag die Herausforderung einer eigenen „Archivtheorie“ der Archivwissenschaft, die unabhängig von einer rein kulturwissenschaftlichen Perspektive zu Archiven (und ihren Lücken) zu etablieren sei. Archivalien seien immer schon als ein „authentischer“ Zugang zur Geschichte, Archive quasi als Zeitmaschinen mit unmittelbarem Zugang zur Vergangenheit betrachtet worden. Doch obwohl die Vorstellung von „Authentizität“ immanent für Archive sei, benötige die Archivwissenschaft einen brauchbaren Begriff des „Authentischen“, der noch nicht gefunden wurde.
WILHELM FÜßL (München) betonte die oft problematische Überlieferung von Nachlässen. Von Quellen zu sprechen hieße, von Lücken zu sprechen. So seien Nachlässe etwa per se lückenhaft, da Bestände bereinigt und einzelne Dinge dem Archiv vorenthalten, verkauft, entsorgt oder anderweitig verschenkt würden. Füßl machte wie schon Birgit Joos darauf aufmerksam, dass auch Objekte zu Nachlässen gehören und damit zu archivierende Dinge seien – gerade auch hier sind Lücken zu verzeichnen: Oft würden nur „Erfolgsgeschichten“ bewahrt, Misserfolge jedoch nicht. Gerade in derartigen Fällen fehlten dann Apparaturen oder Materialproben in Nachlässen von Naturwissenschaftlern.
CLAUS LUDL (München) widmete sich der Frage, wann Lücken evident würden bzw. wann sie wahrzunehmen seien. In seinem Vortrag entwickelte er aus einem Panorama von Fallbeispielen eine Matrix möglicher Lücken, die in Sammlungen entstehen können. Wichtig wäre daher die Frage, ob und wie Lücken wahrgenommen würden. Fällt eine Lücke auf oder ist sie nur indirekt zu schlussfolgern? Anhand von Lücken ließe sich einerseits Wissen (re)konstruieren oder auch Nicht-Wissen generieren.
Am Abend hielt HELMUTH TRISCHLER (München) die Keynote über Sammlungslogiken in den Gedächtnisinstitutionen Archiv, Museum und Bibliothek. Als aktuelle Herausforderung widmete er sich der Spezialisierung von Gedächtnisinstitutionen (weg von der „Vollversorgung“ bzw. dem Anspruch, das Wissen der Welt zu sammeln) sowie den Konzepten des „Entsammelns“ und „Sammelns im Verbund“. Er diskutierte drei Fallbeispiele: das Deutsche Museum München, das Technische Museum Wien sowie das Science Museum London. Dabei beschrieb er exemplarisch verschiedene Sammlungsstrategien und -logiken, d. h. die systematische Sammlung, die zufällige Sammlung sowie die historisch gewachsene Sammlung. Gedächtnisinstitutionen seien „Authentisierungsmaschinen“, die Sammlungen im Wechselspiel mit der öffentlichen Rezeption authentisieren würden. Heute würden diese Praktiken um die Provenienzforschung ergänzt, und gerade im Spannungsfeld der Digitalisierung und „Authentizität“ entstünden Chancen und Herausforderungen.
Im dritten Panel wurden „Umbruchssammlungen“ thematisiert. Dabei stand die Frage im Raum, wie Sammlungen und Archive durch gesellschaftliche Umbrüche und institutionelle oder personelle Neuausrichtungen entstehen und sich verändern würden. PETER ULRICH WEIß (Potsdam) widmete sich unter den Schlagwörtern Ordnung und Diktatur dem Reichsarchiv bzw. dem Deutschen Zentralarchiv. Dabei zeichnete er Umwandlungen und Strukturveränderungen zwischen Nationalsozialismus und Staatssozialismus nach, im Sinne einer politisch-ideologischen Sammlungslogik. Echte und künstliche Lücken seien etwa aufgrund von Geheimhaltungsstrategien somit „logisch“ in Sammlungen von Diktaturen.
KAI DREWES (Erkner) befasste sich mit dem Architekturhistoriker Kurt Junghanns und seinen Plänen eines DDR-Architekturmuseums. Dabei hob er auch das „Scheitern des Sammelns“ hervor, da diverse Umbrüche im Archiv stattfanden und ein Architekturmuseum – obwohl immer noch „Gründungsmythos“ des Archivs – nie umgesetzt wurde. Kurt Junghanns Sammlungslogik war dabei einerseits systematisch, andererseits auch forschungsbezogen. Möglicherweise dienten die Pläne für das (nie realisierte) Museum auch als begünstigendes Argument zur Nachlassüberlassung bei Privatpersonen und gegenüber staatlichen Stellen.
MICHAEL FARRENKOPF (Bochum) thematisierte in seinem Vortrag das Ende des Bergbaus und die Frage nach dem „archivierten Bergbauerbe“. Dabei stand die Frage im Raum, wie bereits andernorts archivierte Bestände vom Deutschen Bergbau-Museum übernommen und erhalten werden könnten. Zum Beispiel führten schon frühere Zechenschließungen in den 1950er- und 1960er-Jahren zu Verlusten von Archivsammlungen. Das Deutsche Bergbau-Museum inklusive dem Montan-Archiv versucht dem entgegen zu wirken: sowohl mit digitalen Projekten im Internet, wie z. B. durch eine nationale Erhebung/Vernetzung des Bestandes von Sammlungen des Steinkohlebergbaus, als auch mit einer Subjektivierung und Personalisierung der Bergbau-Geschichte z. B. durch Oral History.
JÜRGEN BACIA (Duisburg) referierte über die freien Archive, die sich den neuen sozialen Bewegungen widmen – über ihre Probleme und Herausforderungen. Problematisch sei hier vor allem die Quellenlage sowie dahinter verborgene Logiken. Er erkannte eine Überlieferungslogik, einerseits bei den Bewegungen selbst, die sich „bewegen“ würden, mitunter auch von ihren Standpunkten weg, andererseits, weil diese Gruppen ihre Geschichte möglicherweise nicht bewahren oder aber nicht mit Dritten teilen wollen würden. Eine weitere Überlieferungslogik sah er bei den traditionellen Archiven, die einerseits keinen Zugang zu alternativen Milieus hätten, andererseits aufgrund ihrer Staatsnähe aber auch keinen finden würden. Die freien Archive wiederum wären unterfinanziert und müssten oft improvisiert arbeiten. Das vierte Problem sah er bei der Politik, bzw. bei der (mangelnden) Finanzierung der freien Archive durch diese. So blieb festzuhalten, dass jede dieser Logiken strukturbedingte Lücken produziere.
Das vierte Panel befasste sich mit den Auswirkungen des veränderten Verständnisses des Originalen und „Authentischen“ im digitalen Zeitalter und beleuchtete Authentisierungspraktiken im digitalen Archiv sowie beim Umgang mit Kopien. MARGIT KSOLL-MARCON (München) ging in ihrem Vortrag der Frage nach, inwiefern sich das Provenienzprinzip als Ordnungskriterium bei digitalen Informationen aufrechterhalten ließe, da u. a. Herkunft, Entstehung und historisch gewachsene Strukturen Authentizitätskriterien seien. Doch stehe man heute diesbezüglich vor Herausforderungen, denn beispielsweise datenschutzbegründete Löschroutinen oder serverbasierte (temporäre) Verknüpfungen bei digitalen Daten erschwerten die Dokumentation gemäß dem Provenienzprinzip. Gerade deswegen sei es wichtig, alsbald spartenübergreifende Kriterien für die Sicherstellung der „Authentizität“ bei digitalen Informationen aufzusetzen.
Nicht immer bedarf es des Originals, um zu etwas „Authentischem“ zu gelangen. Dies verdeutlichte ANNETTE FREY (Mainz) am Beispiel der archäologischen Kopiensammlung des RGZM, die 1852 angelegt wurde und der Wissenschaft als Grundlage für eine vergleichende Archäologie dienen sollte. Das Ziel, alle wichtigen Altertümer „der deutschen Länder“ an einem Ort zu versammeln, um deren Studium zu ermöglichen, war ohnehin nur mittels Kopien realisierbar. Für den Zweck, nämlich die Zusammenstellung einer systematischen Sammlung zur chronologischen und regionalen Bestimmung, waren Kopien ausreichend.
Die Tagung machte deutlich, wie sehr Logiken und Lücken die Sammlungen in Archiven und Museen bestimmen. Die Einblicke in die jeweiligen Arbeitsweisen unterschiedlicher Institutionen ließen dabei spezifische Sammlungslogiken und Authentizitätsvorstellungen erkennen. So zeigte sich, dass in Museen auch praktische Logiken des Sammelns vorherrschen und sich eine Sammlungslogik mitunter durch die Dialektik von Ordnung, Zufall, Forschungsinteressen und Lücken konstituiert. Hingegen scheint im Archivwesen ein anderer Vorgang vorzuherrschen: dort ist es vornehmlich die Performanz von Behörden oder Gruppen, durch die sich eine Logik des Archivierens und Sammelns ergibt. Nicht zuletzt zeigte sich, dass hinter diesen Sammlungspraktiken noch mehr steckt, nämlich eine Art der Selbsthistorisierung und Selbstidentifizierung von Institutionen. Dabei sind Lücken oft logisch – sowohl die „negativen“ Lücken, wie oft diskutiert, aber auch die „positiven“ bzw. begründeten Lücken, über die die Bestandsbildung einer Sammlung in Erfahrung zu bringen sei. Der Authentizitätsbegriff tauchte dabei in unterschiedlichen Verwendungszusammenhängen auf, so in Bezug auf Originalität (das „echte“ Dokument), auf Überlieferungszusammenhang und Bestandsbildung (Authentisierung von Wissensbeständen) sowie in Bezug auf die Glaubwürdigkeit einer Institution (Akt der Autorisierung). In den Diskussionen wurde mehrmals deutlich, dass unter den Gedächtnisinstitutionen v. a. Vertreter/innen aus Archiven thematisierten, ob sie einen Begriff des „Authentischen“ bräuchten oder ob sie mit der Idee und der Praxis des Authentisierens operieren könnten. Dabei wurde betont, dass das Konzept „Authentizität“ nicht nur als theoretischer Analyserahmen, sondern als praxeologisches Werkzeug fungieren müsse. Denn Archive müssten Kassationspraktiken vornehmen und diese begründen, und schlussendlich müssten Archive somit das „Authentische“ bestimmen bzw. es als solches erklären. Von den Teilnehmer/innen wurde eine verstärkte archivtheoretische Auseinandersetzung in der Community gefordert. Auch eine Reflexion der Konsequenzen des eigenen archivarischen Handelns sei notwendig, nicht zuletzt für die Forschung, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit eines weitgehend als Verwaltungshandeln rezipierten Tuns herzustellen.
Konferenzübersicht:
Begrüßung und Einführung: Wilhelm Füßl (Deutsches Museum, München), Andreas Ludwig (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam), Achim Saupe (Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität)
Panel 1: Sammlungs- und Ordnungslogiken
Moderation: Andreas Ludwig (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Birgit Jooss (documenta archiv, Kassel): Archiv oder Sammlung – Archivale oder Kunstwerk? Aus der Praxis in Kunstarchiven
Susanne Freund (Fachhochschule Potsdam): Historische Authentizität in Lehre und Forschung des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam
Ute Klatt (Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz): Theorie und Praxis. Von der archäologischen Theorie zur Logik des Sammlungsaufbaus im Bildarchiv des RGZM
Panel 2: „Verlust“ und „Lücke“ als Kategorien von „Authentizität“
Moderation: [von Annette Frey übernommen] Elke Bauer (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg)
Dietmar Schenk (Universität der Künste, Berlin): Archivarische Kassationspraktiken und ihre Begründung
Wilhelm Füßl (Deutsches Museum, München): Überlieferungslücken, ihre Motive und Auswirkungen auf die kulturelle Überlieferung und die Geschichtswissenschaft
Claus Ludl (Deutsches Museum, München): „Reinigungsprozesse“ und Bestandbildung im Nachlass von Gernot Zippe (1917–2008)
Keynote
Helmuth Trischler (Deutsches Museum, München): Sammlungslogiken in Archiven, Bibliotheken und Museen – Realitäten und Konstruktionen
Panel 3: Umbruchssammlungen
Moderation: Achim Saupe (Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität)
Peter Ulrich Weiß (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam): Ordnung und Diktatur. Politisch-ideologische Einflussnahmen auf Archivierungsprinzipien im Reichs- und Deutschen Zentralarchiv der DDR
Kai Drewes (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Erkner): Der Architekturhistoriker Kurt Junghanns und die Planungen für ein DDR-Architekturmuseum
Michael Farrenkopf (Deutsches Bergbau-Museum Bochum): Auslauf einer Branche – Eine Zäsur für das archivierte Bergbauerbe als Authentizitätsinstanz?
Jürgen Bacia (Archiv für alternatives Schrifttum, Duisburg): Unsere Geschichte gehört uns! Die Archive der Neuen Sozialen Bewegungen
Panel 4: Authentisierungspraxen zwischen Materialität, Kopie und Digitalität
Moderation: Michael Farrenkopf (Deutsches Bergbau-Museum Bochum)
Margit Ksoll-Marcon (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München): Authentizität digitaler Archivierungen
Annette Frey (Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz): Frühe Sammlungslogik in der Kopiensammlung des RGZM
[ausgefallen] Elke Bauer (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg): Pertinenz und Provenienz oder die Vereinbarkeit des Unvereinbaren. Bildarchive und die Chance des digitalen Wandels