Neuere Forschungen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts

Neuere Forschungen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts

Organizer(s)
Gabriele B. Clemens / Amerigo Caruso / Katharina Thielen, Professur für Neuere Geschichte und Landesgeschichte, Universität des Saarlandes
Location
Kirkel
Country
Germany
From - Until
07.02.2020 - 08.02.2020
Conf. Website
By
Alexander Hilpert, Historisches Institut, Neuere Geschichte und Landesgeschichte, Universität des Saarlandes

Am 7. und 8. Februar 2020 fand im Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlandes in Kirkel ein Nachwuchsworkshop zu „Neueren Forschungen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts“ statt. Dazu trafen sich zwei Dutzend Historikerinnen und Historiker aus drei verschiedenen Ländern, etwa zu gleichen Teilen Promovierende und etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ermöglicht wurde dieser Workshop durch das an der Universität des Saarlandes angesiedelte Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Politische Partizipation in der Provinz – Notabeln im liberalen Frankreich und konservativen Preußen (1815-1840)“.1 Die Genese des Workshops aus dem Saarbrücker Projekt bedingte den räumlichen Schwerpunkt auf Westeuropa und im Speziellen auf Frankreich und die deutschsprachigen Länder. Die Organisatorinnen und Organisatoren hatten sich zum Ziel gesetzt, durch die Einbindung ihres DFG-Projekts in ein breiteres Spektrum laufender Dissertationen dem Trend entgegenzuwirken, dass das lange 19. Jahrhundert als eigenständige Epoche in der Geschichtswissenschaft seit einiger Zeit an Interesse zu verlieren scheint. Wie die darauffolgenden Vorträge zeigen sollten, „verschwindet“2 das Jahrhundert keineswegs und ist weiterhin Gegenstand aktueller Forschungsprojekte. GABRIELE B. CLEMENS (Saarbrücken) stellte in ihrem Grußwort die Hypothese in den Raum, die Welt habe sich nie so sehr verändert wie in jenem Jahrhundert. Dies möge auch daran liegen, so wurde in der Abschlussdiskussion resümiert, dass sich in dieser Zeit neue Partizipationspraktiken und ein neuer Politikbegriff entwickelten. Im Rahmen des Workshops fehlte deswegen sogar bei den kulturgeschichtlichen Themen die politische Dimension nur selten.

Den Auftakt machte CHRISTIANE RAFFAELA BUB (Tübingen) mit ihrem Promotionsprojekt zu kriminellen Adeligen. Während die historische Kriminalitätsforschung häufig die Kontinuitäten zwischen der frühen Neuzeit bis zu den Justizreformen um 1850 hervorhebt, benannte Bub die (Selbst-)Transformation von Adligen zu Staatsbürgern als eine Eigenheit des 19. Jahrhunderts. In ihrer mikrohistorischen Untersuchung anhand von 600 Fallakten zu adligen Angeklagten betrachtete sie das (Un-)Doing Differences in der preußischen Strafjustiz vor den Rechtsreformen. Laut Bub habe Adeligkeit während des Strafprozesses kaum eine Rolle gespielt, sondern meist erst bei Strafvollzug und Gnadenpraxis Relevanz bekommen. Entgegen dem gängigen Narrativ, adlige Interessen und liberale Rechtsreformen stünden in einem Gegensatz zueinander, erörterte sie, wie Adlige im Vormärz selbst Nutznießer und Motor des Wandels werden konnten. Dass die Definition von Adel und Stand immer wieder von Neuem ausgehandelt werden musste, werde insbesondere an jenen Fällen deutlich, in denen der Verlust des Adelstitels als Strafe drohte. Mit einer spezifischen Adeligen beschäftigte sich die Präsentation von SUSANNE BAUER (Trier). Ihr Dissertationsprojekt beruht auf der qualitativen und quantitativen Auswertung von 20.000 (zur Online-Edition vorgesehenen) Briefen von und an die deutsche Kaiserin Augusta (1811-1890). Die Vielfalt der Themen, über die Augusta im Laufe ihres Lebens mit mehr als 430 Briefpartnerinnen und -partnern kommuniziert hatte, sei bislang noch nicht erkannt worden. Am Beispiel von Briefen, in welchen die preußische Königin mit Angehörigen des Militärs u.a. in ihrer Rolle als Chefin eines Regiments in Koblenz korrespondierte, arbeitete Bauer die Möglichkeiten und Grenzen der Briefkommunikation heraus. Seien Briefe in Kriegs- und Friedenszeiten oft das einzige Mittel der Kaiserin gewesen, Herrschaft auszuüben oder daran zu partizipieren, so habe doch ihr Ehemann Wilhelm I. in der Regel das letzte Wort gehabt. In der den Vorträgen angeschlossenen Diskussion wurden geschlechtergeschichtliche Arbeiten zu Monarchinnen im 19. Jahrhundert als Desiderat benannt, das hier an einem außergewöhnlichen Beispiel angegangen werde. Wie die Kommentatorin MONIKA WIENFORT (Berlin) unterstrich, habe die Sektion über „Eliten“ auch solche Personen in den Fokus gerückt, deren elitärer Charakter auf den ersten Blick fragwürdig bzw. ambivalent erscheine.

Diesen „alten“ Eliten wurden im zweiten Panel die Teilhabebestrebungen „neuer“ Personengruppen gegenübergestellt, wobei alle drei Vorträge sich dem zumindest aus preußischer Sicht peripheren Rheinland widmeten. MICHEL JÄGER (Trier) sprach dabei zunächst über Konflikte zwischen den Stadträten und den noch wenig erforschten Bürgerausschüssen in der Spätphase des Alten Reichs. Exemplarisch wählte er die Reichsstadt Aachen aus, weil hier für die Ereignisse der „großen Mäkelei“ (1786-1792) u.a. eine bislang kaum beachtete Überlieferung von Reichskammergerichtsakten vorliege. In seinem akteurszentrierten Promotionsprojekt versteht Jäger die Partizipationsbestrebungen der Bürgerausschüsse als ein Phänomen langer Dauer und strebt eine vergleichende Perspektive an, zumal sich gerade in der Zeit vor der Französischen Revolution ähnliche Konflikte in Städten signifikant zu häufen schienen. In der Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, ob Phänomene wie „Klüngel“ bzw. „Mäkelei“ nach 1815 eine Art Eigensinn in der preußischen Rheinprovinz entwickeln sollten. KATHARINA THIELEN (Saarbrücken) bot mögliche Antworten auf diese Frage an, indem sie die politischen Raumbildungsprozesse nach der Herrschaftsübernahme durch die Hohenzollern in den Fokus rückte. Die von ihr untersuchten Partizipationskonflikte in den Bezirkshauptstädten (Aachen, Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier) spielten sich v.a. zwischen der in der französischen Herrschaftsphase ausgebildeten städtischen Notabelngesellschaft und den Vertretern des preußischen Staates ab. Unter näherer Betrachtung der rheinischen Verfassungsbewegung 1817/18, der dahinterstehenden Netzwerke und deren Institutionalisierung im Provinziallandtag machte Thielen ihre These deutlich, dass eine Reihe gemeinsamer Raumerfahrungen unter preußischem Zepter einen translokalen Verflechtungsprozess anstieß, der die Konstruktion einer regionalen Identität begünstigte. Dies sei aber nur eine von mehreren Partizipationsstrategien gewesen. Der Kommentator dieser Sektion, EWALD FRIE (Tübingen), warf die interessante Frage auf, inwieweit Identifizierung messbar sei und ob es einen Schwellenwert für Identitäten gebe. Dass Heiratsverbindungen zu den „altpreußischen“ Provinzen in den Städten der Rheinprovinz in nennenswertem Umfang erst ab Mitte des Jahrhunderts nachzuweisen sind, gehörte auch zu den Ergebnissen des Saarbrücker DFG-Projekts. Leichter scheinen solche für die politische Einflussnahme vorteilhaften Verbindungen den protestantischen Honoratioren Saarbrückens gefallen zu sein, was SUSANNE SCHMOLZE (Saarbrücken) am Beispiel der Akteure in der aufstrebenden Industriestadt feststellte: Sie führte aus, wie die Doppelstädte Saarbrücken und St. Johann in der zweiten Jahrhunderthälfte eine rasche Industrialisierung erlebten und um das Fünffache ihrer Bevölkerungszahl wuchsen, ehe daraus 1909 zusammen mit anderen Gemeinden die Großstadt Saarbrücken gebildet wurde. Umso erstaunlicher sei es, so Schmolze, dass es einer kleinen resilienten Kaufmannsschicht gelang, die städtische Politik über Jahrzehnte hinweg zu dominieren. Diese Befunde will Schmolze in ihrer Dissertation in einen transnationalen Vergleich mit Luxemburg und Metz einbetten.

Mit dem dritten Panel verschob sich der geographische Fokus des Workshops gen Westen und im Speziellen auf die Kommunikations- und Transportinfrastrukturen in der ersten Jahrhunderthälfte. Obwohl die optische Telegrafentechnik schon ein Jahrhundert zuvor erfunden wurde, sei der Ausbau erst ab der Französischen Revolution erfolgt – so KONRAD HAUBER (Freiburg). Um den Erfolg der Telegrafie zu erklären, sei nicht so sehr eine (in Ansätzen bereits andernorts erfolgte) technik- als vielmehr eine diskursgeschichtliche Herangehensweise erforderlich. Die optische Telegrafie habe sich in Frankreich bis zum Jahr 1854 und damit länger als in Haubers weiteren Untersuchungsräumen (Großbritannien, Portugal) gegen die elektrische Telegrafie behaupten können. Das sei bemerkenswert, weil die störanfällige Technik die übergroßen Beschleunigungserwartungen, die sie geweckt hatte, kaum erfüllen konnte. Und nicht nur diese: Die Konkurrenz mit dem Postsystem habe weiterbestanden, u.a. weil die Depeschen häufig in ihrer Authentizität umstritten waren. Anhand der Seidenweberaufstände im Lyon der 1830er-Jahre führte der Referent aus, wie die telegrafisch übermittelten „sichtbaren Geheimnisse“ zu einem Ordnungs- und Machtinstrument des Staates avancierten. Laut Hauber wurde damit im 19. Jahrhundert die Kommunikation selbst erstmals zu einem technischen und politischen Problem eigener Dimension. Beschleunigung spielte auch im Beitrag von NIELS GRAMMES (Saarbrücken) eine Rolle. Grammes, der im Rahmen des Saarbrücker DFG-Projekts die französische Provinz behandelt, stellte die Debatten der städtischen Notabeln beim Bau der ersten Eisenbahnstrecke Frankreichs von Saint-Étienne nach Lyon zwischen 1826 und 1832 vor. Nicht Fortschrittsglaube, sondern lokale Problemlösungsstrategien standen dort laut Grammes im Vordergrund. Während aber die Eliten in der aufstrebenden, wenngleich geographisch ungünstig gelegenen Industriestadt Saint-Étienne, dem Eisenbahnbau von Anfang an aufgeschlossen gegenübergestanden hätten, seien die Notabeln Lyons skeptisch gewesen und hätten den Bau durch langwierige Verhandlungen verzögert. Letztlich war es die Hoffnung, durch Schaffung neuer saisonunabhängiger Arbeitsplätze die Gefahr weiterer Arbeiterunruhen zu entschärfen, welche die Kaufleute Lyons dazu gebracht habe, dem Unternehmen zuzustimmen. Im Rahmen seines Dissertationsprojekts will Grammes ebenfalls die Akteure in der Weinstadt Mâcon einbeziehen, die sich wohl schon früh um einen eigenen Bahnhof bemühten. In seinem Kommentar regte STEPHAN LAUX (Trier) an, hier nicht nur lokale Wirtschaftsinteressen, sondern ebenso den Peripherie-Regionalismus und die Abgrenzung zu Paris als wichtige Faktoren zu bedenken.

Das Thema der politischen Teilhabe blieb im Folgenden bedeutend, wenn auch im Kontext einer spezifischen Subkultur – so der Kommentator des Panels zu „Politik und Öffentlichkeit“ THEO JUNG (Freiburg). ANGELA HEINEMANN (Duisburg-Essen) behandelte in ihrem Paper nämlich die Geschichte der Turner in Berlin und der Burschenschafter in Jena in den Jahren vor 1820. Ziel ist es zu ergründen, wie es in beiden (subkulturellen) Bewegungen gelingen konnte, ein neuartiges emotionsgestütztes Konzept von Gemeinschaft zu produzieren und dadurch Vorsorge zu betreiben, dass ihre Gemeinschaften von Dauer sein würden. In ihrer Dissertation will sie herausarbeiten, wie Emotionen, beispielsweise Vaterlandsliebe oder Ehrgefühl, durch gemeinschaftliche Praktiken (z.B. Singen und Wandern) erzeugt und perpetuiert wurden. Doch die damit verbundenen Inklusions- und Exklusionsmechanismen hätten eine Radikalisierung dieser Gefühle befördert – so Heinemann –, bis hin zum folgenreichen politischen Mord an August von Kotzebue durch den Burschenschafter und Turner Carl Ludwig Sand. Mit der Folgezeit beschäftigte sich CHRISTIAN MAIWALD (Köln): Während die negative Pressepolitik im 19. Jahrhundert, insbesondere die Zensur im Vormärz gut erforscht sei, hob Maiwald hervor, dass gleichzeitig auch nach den Karlsbader Beschlüssen 1819 weiterhin positive Instrumente der Presselenkung genutzt wurden. In seinem Referat konzentrierte Maiwald sich v.a. auf die Vorstellung der „Digitalen Historischen Semantik“ als Methode, mit deren Hilfe er die fast 6.000 Zeitungsausgaben quantitativ und qualitativ analysiert. Der Vorteil davon sei, dass Vorannahmen durch die „digitale Brille“ relativiert werden könnten, da der Computer semantisch blind sei. Seine presse- und begriffsgeschichtliche Dissertation zur Regierungspresse im sogenannten „System Metternich“ wird sich auf die regierungsseitige Lancierung von Inhalten im „Oesterreichischen Beobachter“ konzentrieren. An dieser Zeitung zeigte Maiwald, wie der „Lügen-Blätter“-Vorwurf – als Vorläufer des „Lügenpresse“-Vorwurfs – schon vor 1848 zu einer relevanten Kategorie konservativer Sprache geworden ist.

Das letzte Panel war einem bis dahin in der Diskussion vielfach angerissenen Aspekt gewidmet: Der Religion, deren Bedeutung für die Lebenswelt des 19. Jahrhunderts laut der Kommentatorin CHRISTINA SCHRÖER (Freiburg) nicht unterschätzt werden darf und deren Wechselwirkung mit der Politik beide Referentinnen behandelten. LAURA ACHTELSTETTER (Cambridge) stellte ihr Promotionsprojekt vor, in dem sie danach fragt, wie der preußische Altkonservativismus von einer zunächst protestantisch-innerkirchlichen zu einer politischen Bewegung werden konnte. Die Akteure wie beispielsweise die Brüder von Gerlach gehörten laut Achtelstetter zu einer von den napoleonischen Kriegen geprägten Adels-Generation. Sie hätten sich im Vormärz zunächst der neupietistischen Religiosität zugewandt und diese dann im Neokonfessionalismus mit ihrem „konservativen“ politischen Programm in Einklang gebracht. Aus dieser Richtung entwickelte sich die erste konservative Partei in Preußen, der später sogar Bismarck angehören sollte. Anhand der Quellen, vorwiegend Zeitungen, ließen sich Konjunkturen von Kirchennähe und -ferne ablesen. Zuletzt wandte sich MAIKE JUNG (Saarbrücken) der Transformation des römischen Katholizismus zwischen Vormärz und Reichsgründung zu. Der Schlüssel zum Verständnis dieses Prozesses sei die Popularisierung des Kultes der Maria Immaculata, d.h. der Gottesmutter, die von Geburt an frei von Erbsünde ist. Jung stützte ihre Thesen dabei auf die bisher wenig beachteten Quellen der Herz-Mariä-Bruderschaften und zog Gegenstände und Bildquellen, z.B. wundertätige Medaillen und Mariensäulen, hinzu. Sie betonte, dass durch die Ausbreitung dieses von Frankreich kommenden Kults im Linksrheinischen eine eigene konfessionelle und zugleich transnationale Kollektividentität konstruiert worden sei. Damit fügte sie dem schon vorher angesprochenen regionalen Bewusstsein in der Rheinprovinz eine weitere Facette hinzu. Denn auch im gelebten Katholizismus lag nicht zuletzt eine Form von Widerstand gegen die preußisch-protestantische Herrschaft.

ARMIN OWZAR (Paris) nutzte seinen resümierenden Abschlusskommentar u.a. dazu, den Promovierenden Kriterien für gelungene Kurzvorstellungen ihrer Themen mit auf den Weg zu geben – ganz im didaktischen Sinne eines Nachwuchsworkshops. Wie sehr sich das Format eines Workshops mit Kurzvorträgen von Promovierenden und Kommentaren jeweils ausgewiesener Expertinnen und Experten bewährt hatte, wurde in den für alle Anwesenden äußerst anregenden Diskussionen nach jedem Panel augenscheinlich. Unter so vielen dort genannten Argumenten für die Relevanz neuerer Forschungen zum 19. Jahrhundert blieb besonders der Appell im Gedächtnis, dass die aktuelle Instrumentalisierung der „Erinnerungsorte“ demokratischer Partizipationsbestrebungen (beispielsweise des Hambacher Schlosses) durch die Neue Rechte die Geschichtswissenschaft dazu auffordere, die fachliche Deutungshoheit über dieses Jahrhundert nicht aus den Händen zu geben. Deswegen ist es ein erfreuliches Signal, dass die teilnehmenden Professorinnen und Professoren sich am Ende verständigten, das Format eines Nachwuchsworkshops zum 19. Jahrhundert in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

Konferenzübersicht:

Gabriele B. Clemens (Saarbrücken), Begrüßung und Einführung

Panel 1: Eliten
Leitung: Amerigo Caruso (Saarbrücken)

Christiane Raffaela Bub (Tübingen), Kriminelle Adelige in der preußischen Strafjustiz der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Susanne Bauer (Trier), Die Briefkommunikation der Kaiserin Augusta (1811-1890): Handlungsspielräume in der Männerdomäne Militär

Kommentar: Monika Wienfort (Berlin)

Panel 2: Partizipationsbestrebungen in der Peripherie
Leitung: Amerigo Caruso (Saarbrücken)

Michel Jäger (Trier), Bürgerausschüsse im Alten Reich am Beispiel Aachens (1780er-1790er Jahre)

Katharina Thielen (Saarbrücken), Das „Rheinland“ als politischer Raum? Translokale Verflechtungen in der preußischen Rheinprovinz 1815-1848

Susanne Schmolze (Saarbrücken), Zwischen Dynamik und Beharrung. Städtische Honoratiorenpolitik in Saarbrücken, Luxemburg und Metz (1850-1914)

Kommentar: Ewald Frie (Tübingen)

Panel 3: Politik und Infrastruktur
Leitung: Gabriele B. Clemens (Saarbrücken)

Konrad Hauber (Freiburg), Sichtbare Geheimnisse. Optische Telegrafie in Westeuropa, ca. 1790-1850

Niels Grammes (Saarbrücken), Der Bau der Eisenbahnlinie von Saint-Étienne nach Lyon im Zeichen lokaler Wirtschaftspolitik

Kommentar: Stephan Laux (Trier)

Panel 4: Politik und Öffentlichkeit
Leitung: Gabriele B. Clemens (Saarbrücken)

Angela Heinemann (Duisburg-Essen), Gefühle verbinden. Das neue Gemeinschaftskonzept bei Turnern und Burschen im frühen 19. Jahrhundert (1811-1820)

Christian Maiwald (Köln), Die „Modegöttinn Lüge“ und ihre Widersacher. Die Pressekampagne des Wiener Regierungsblatts „Oesterreichischer Beobachter“ (1815-1830)

Kommentar: Theo Jung (Freiburg)

Panel 5: Politik und Religion
Leitung: Gabriele B. Clemens (Saarbrücken)

Laura Achtelstetter (Cambridge), Von Kirchenzeitung zu Kreuzzeitung - Politik und Religion im preußischen Altkonservatismus

Maike Jung (Saarbrücken), Rekonfessionalisierung als politisches Instrument? Marienverehrung im linksrheinischen Katholizismus zwischen Vormärz und Reichsgründung

Kommentar: Christina Schröer (Freiburg)

Abschlusskommentar: Armin Owzar (Paris)

Anmerkungen:
1 Vgl. https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/388158513 (12.03.2020).
2 Vgl. Karen Hagemann / Simone Lässig (Organizers): Discussion Forum: The Vanishing Nineteenth Century in European History?, in: Central European History 51,4 (2018), S. 611-695.