Neuntes Netzwerktreffen Oral History

Organisatoren
Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Ebert-Stiftung; Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH); Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Ort
digital (Leipzig)
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.04.2021 - 30.04.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Alexander Weidle, Bukowina-Institut an der Universität Augsburg

Mit rund 140 Interessierten aus den Bereichen Archivarbeit, Forschung und Wissenschaft sowie Öffentlichkeits- oder Vermittlungsarbeit erreichte die Teilnehmer:innenzahl beim 9. Netzwerktreffen einen erneuten Höchststand. 2021 hätte mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig erstmals eine Institution in Ostdeutschland Gastgeberin sein sollen; aufgrund der Covid-19-Pandemie musste die Tagung aber online stattfinden. Thematisch hatte dies jedoch keine Auswirkungen, denn das Treffen widmete sich zwei Aspekten, die sich beide am Beispiel der Leipziger Einrichtung nachzeichnen lassen: Erstens ging es um den Umgang mit lebensgeschichtlichen Interviews in Museen und Ausstellungen. Zweitens standen Interviewsammlungen im Fokus, die sich insbesondere mit der ehemaligen DDR und deren Vor- und Nachgeschichte auseinandersetzen. Darüber hinaus wurden mehrere Forschungsprojekte präsentiert sowie – auch durch ausgezeichnete Organisation und sinnvolle digitale Vernetzungs-Tools – persönlicher Austausch ermöglicht. Letzterer zählt zu den wesentlichen Eigenschaften der Netzwerktreffen, deren kommunikativer Workshopcharakter auch während der digitalen Tagung beibehalten werden konnte.

Zu Beginn gingen LINDE APEL (Hamburg) und STEFAN MÜLLER (Bonn) als Mitinitiator:innen des Netzwerks auf Neuerungen im Tagungsmodus ein: Die große Bereitschaft, eigene Projekte und Fragestellungen vorzustellen, habe dazu geführt, dass erstmals zwei parallele Panels realisiert werden konnten.

Anschließend begrüßte UTA BRETSCHNEIDER (Leipzig) die Teilnehmenden im Namen des Zeitgeschichtlichen Forums und stellte anhand eines „kurzen Rundgangs in 20 Bildern“ die 2018 neu konzeptionierte Dauerausstellung vor. Heute ermöglichen dort zehn Medienstationen individuelle Perspektiven auf die (Nach-)Geschichte(n) der ehemaligen DDR. Durch die Verwendung von Auszügen aus Interviews ließen sich differenzierte Bilder vermitteln, die verschiedene „Graustufen zwischen schwarz und weiß“ abbilden und damit das Spannungsfeld zwischen Diktatur und Heimat ins Zentrum stellen.

ANNABELLE PETSCHOW und MARKUS WÜRZ (beide Bonn) präsentierten anschließend, wie die Leipziger Dauerausstellung mit biographischen Abbildungen umgeht. Sie betonten, dass Interviews die individuelle Auslegung von Geschichte verdeutlichen und damit Brücken in die Lebenswirklichkeit der Besucher:innen schlagen könnten: Sie trügen dazu bei, die Distanz zur „großen“ Geschichte zu mindern. Um deutlich zu machen, dass es sich bei den Erzählungen immer um tradierte Narrative handle bzw. ausdrücklich nicht um Expert:innen-Interviews, seien jedoch für jede gezeigte Interviewpassage umfassende Kontextualisierungen nötig.

Angewandter Oral History widmete sich das erste Panel, in dem es um weitere Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Verwendung von Interviews in Museen und Ausstellungen ging. OLAF SCHMIDT-RUTSCH (Hattingen) präsentierte zunächst das Erinnerungsarchiv Industriearbeit des LWL-Industriemuseums, das zum Westfälischen Landesmuseum für Industriekultur gehört. Dort liegen heute rund 1.200 Intervieweinheiten vor, und die Altbestände konnten mittlerweile – zentrale Aufgabe in nahezu allen vorgestellten Institutionen – digitalisiert werden. Für die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit sei der biographische Ansatz vor allem wichtig, um Besucher:innen persönliche Zugänge zu komplexen Inhalten zu ermöglichen.

RUTH ROSENBERGER (Bonn) präsentierte die umfängliche Zeitzeug:innen-Arbeit der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, unter deren Dach zahlreiche Institutionen organisiert sind. Für alle sei „erzählte Geschichte“ gleichsam Herzensangelegenheit wie Teil des Kerngeschäfts, denn Zeitzeug:innen und ihre Erzählungen könnten gerade in Museen und Ausstellungen den multiperspektivischen Charakter von Geschichte besonders niederschwellig vermitteln. Auch Rosenberger plädierte im Vermittlungskontext für eine bewusste Kontextualisierung und Einordung der Gespräche. Darüber hinaus seien Erzählungen als Quelle(n) für die wissenschaftliche Erschließung der Sammlung dienlich, denn sie könnten Objekten eine unverwechselbare Geschichte und Biographie geben.

Diesen Aspekt griff auch EWA KRUPPA (Friedland) auf. Sie präsentierte die Interviewsammlung des Museums Friedland, das sich der Geschichte des dortigen Grenzdurchgangslagers widmet. Seit 1945 seien in unterschiedlichen Flucht- und (Zwangs-)Migrationskontexten rund vier Millionen Menschen über das Lager gekommen. Ihre Geschichten stünden im Zentrum des Museums, das heterogene Erzählungen von Flucht und Ankommen abbildet. Der biographische Ansatz diene aktuell vor allem dazu, Ausstellungsexponate als Bedeutungsträger zu individualisieren. Für die Zukunft seien weitere Interviewprojekte geplant, die ihren Fokus noch stärker auf die Gegenwart legen sollen.

Das zweite Panel widmete sich den Herausforderungen von Mehrsprachigkeit(en) in Oral-History-Projekten. STEFAN MÜLLER (Bonn) betonte zunächst die Bedeutung dieser Thematik für Arbeiten im Kontext von (Zwangs-)Migration und Exil und führte verschiedene Formen der Multilingualität in Interviewsituationen aus.

DANAE CHRISTODOULOU (Frankfurt am Main) präsentierte einen Aspekt ihres Promotionsvorhabens zur Weitergabe von Erinnerungen zur griechischen Militärdiktatur. Darin setzt sie sich u.a. mit der Frage auseinander, wie Erinnerungen an die Obristendiktatur in griechischsprachigen Familien ausgehandelt und welche Ereignisse, Emotionen und Werte tradiert werden. Eine für die Oral History zentrale Frage ist dabei, in welchem Verhältnis das im Interview zum Tragen kommende kommunikative Gedächtnis zur kulturellen Erinnerung an die Diktatur steht. In Bezug auf die Mehrsprachigkeit ist laut der Referentin vor allem die Übersetzung von Begriffen eine Herausforderung, für die es im Deutschen keine Entsprechung gibt. Damit stellen sich Fragen nach der Transkriptionsform, dem Umfang und dem Sinn, Transkriptionen extern anfertigen zu lassen.

Die Übersetzungsproblematik nahm SOFIE STEINBERGER (Köln) auf, die zu multilingualen Interviews mit Menschen aus Melilla (Spanien) und Nador (Marokko) referierte. Rund 60 Gespräche führte sie im Rahmen ihres Dissertationsprojektes, das schon allein aufgrund der drei Interviewsprachen (Spanisch, Französisch, Tamazight) als multilingual bezeichnet werden kann. Darüber hinaus seien durch die komplexen Sprachsituationen in den Untersuchungsorten auch viele Interviewpartner:innen in der Lage, sich in mehreren Sprachen zu äußern. Steinberger sprach sich dafür aus, dass aus unterschiedlichen (Fremd-)Sprachniveaus der Gesprächspartner:innen keine Rückschlüsse auf Bildung oder sozialen Status gezogen werden sollten. Sie thematisierte auch, wie sich die Übersetzung auf die inhaltliche Vermittlung auswirkt, und schlug vor, dass nicht nur das multilinguale Setting eingeordnet werden, sondern auch andersartige kulturelle Referenzpunkte übersetzt werden müssten: Eine Beschreibung des Übersetzungsprozesses, die Abbildung des sprachlichen und kulturellen Kontextes sowie der intellektuellen Biographie der Forscher:innen lege wichtige Interpretationszugänge offen. In der Diskussion wurde unter anderem dafür plädiert, gerade angesichts der Herausforderungen von Multilingualität und Multikulturalität die Arbeit am transkribierten Interview versuchsweise im Kollektiv durchzuführen, um so die eigenen Deutungen intersubjektiv zu prüfen.

DANIEL BARANOWSKI (Berlin) eröffnete das dritte Panel „Oral History in politischen Kontexten“, das sich Schwierigkeiten in Projekten widmet, die an Schnittstellen zwischen gesellschaftlichen und politischen Interessensgebieten angesiedelt sind.

ANDREA ALTHAUS (Hamburg) bildete anhand mehrerer Beispiele aus aktuellen Aufarbeitungsprojekten ab, wie sich die Erwartungen verschiedener Akteur:innen während der Projektlaufzeit verändern können. Oft haben sie zu Beginn große Hoffnungen, die mit der Zeit enttäuscht werden. Um dies zu verhindern, warb sie dafür, deutlich zu kommunizieren, was Oral History überhaupt leisten kann: Weil Interviews immer subjektiv, widersprüchlich und vielseitig sei(n könn)en, gehe es im Ergebnis nie um die Suche nach „der einen Wahrheit“, sondern immer darum, ein Interpretationsangebot auf der Basis subjektiver, multiperspektivischer Äußerungen anzubieten. Sie stellte fest, dass sich grundlegende Erkenntnisse der Oral-History-Forschung nicht so zügig verbreiten wie die Methode selbst, die heute in zahlreichen Aufarbeitungsprojekten ein Mittel sei, um die Stimmen von Betroffenen festzuhalten. Dass es damit jedoch nicht getan sei und eine (immer notwendige) Analyse der Äußerungen gegebenenfalls zu Spannungen führen kann, müsse im Rahmen verstärkter Wissenskommunikation weiter nach außen getragen werden. Wichtig sei auch, unterschiedliche Akteur:innen als bewusste Bestandteile der Projekte (stärker) wahrzunehmen und beispielsweise im Sinne der „shared authority“ frühzeitig in (Problemlösungs-)Prozesse einzubeziehen. Oral History müsse gerade im Rahmen historischer Aufarbeitungsprojekte stärker mit Ansätzen aus der partizipativen Forschung kombiniert werden. Ziel sollte es sein, in einen echten Dialog mit den „Betroffenen“ zu treten, d.h. weder über ihre Köpfe hinweg zu deuten noch ihre Sichtweisen unwidersprochen zu reproduzieren.

Anschließend stellte FRANZISKA ZOLLWEG (Hamburg) ihr Dissertationsprojekt vor, das die Handlungsoptionen und Spielräume Helmut Schmidts als Bundeskanzler ins Zentrum rückt. Dazu führte sie u.a. Gespräche mit Vertreter:innen aus den Medien, aus Religion und Kultur sowie aus seinem privaten Umfeld. Gerade (ehemalige) hochrangige Politiker:innen seien professionelle und geübte Gesprächspartner:innen, die exakte Vorstellungen vom Interviewablauf besäßen. Zugleich beschrieb Zollweg ein hierarchisches Gefälle, indem sie als junge, weibliche Historikerin, die vor allem älteren Männern gegenübersitze, mehrfach fachliches Wissen beweisen und eine hohe Sozialkompetenz an den Tag legen müsse.

Die anschließende Diskussion rückte Interessensverbände und heterogene Akteur:innen in Oral-History-Projekten ins Zentrum, aber auch die zu problematisierende Interaktion zwischen Interviewenden und Interviewten. Im Plenum kamen Fragen der Interviewauswahl zur Sprache, und es wurde die Entwicklung eines institutionsübergreifenden Leitfadens für Museen und Ausstellungen vorgeschlagen. Daneben wurde das Netzwerktreffen als Schutzraum hervorgehoben, in dem prozessuale Schwierigkeiten geäußert und konstruktive Perspektiven eingebracht werden könnten.

Im Round Table zu „Erfahrungen, Erinnerungen und Erzählungen zur DDR“ richteten sich Schlaglichter auf verschiedene Zeitzeug:innenprojekte und Interviewsammlungen im Kontext der ehemaligen DDR – ein Thema, das laut Moderatorin SUSANNE FREUND (Potsdam) geradezu prädestiniert sei für die Methode der Oral History.

AGNÈS ARP (Jena) präsentierte zunächst die Hintergründe einer sich im Aufbau befindlichen Oral-History-Forschungsstelle zur „ostdeutschen Erfahrung“, die an der Universität Erfurt angesiedelt ist. Ziel sei einerseits, einen Ort zu schaffen, der (zukünftige) Mediator:innen ausbildet. Andererseits sollen Forschung und gesellschaftliche Debatten in Austausch gebracht sowie ein besseres Verständnis für spezifische Lebenswege von Menschen aus der (ehemaligen) DDR vermittelt werden.

PATRICE G. POUTRUS (Erfurt) führte weiter aus, dass zahlreiche Interviews aus der Transformationszeit vorlägen, die es qualifiziert zu sichern gelte. Wichtig sei dabei, Skepsis gegenüber einer Zentralisierung zu zerstreuen. In Bezug auf die DDR sei außerdem wichtig, dem großen Bedürfnis nach dem Erzählen des eigenen Lebens nachzugehen: Weil die Familie vornehmliches Informationsmedium sei, um sich mit der Geschichte der DDR auseinanderzusetzen, müsse ein breites Verständnis für Familienerinnerungen und -erzählungen über die Diktaturerfahrung und die Transformationszeit geschaffen werden.

PATRICK WAGNER (Halle/Saale) stellte anschließend ein Projekt der Universität Halle-Wittenberg vor, das (Lehramts-)Studierende in der Methode der Oral History und zum reflektierten Umgang mit Zeitzeug:innen befähigen soll. Daneben soll ein umfassender regionaler Bestand an lebensgeschichtlichen Interviews aufgebaut werden. Bislang festgehaltene Lebensgeschichten eine, dass ihr sinnstiftendes Zentrum in den 1990er-Jahren und damit in der erfolgreichen Meisterung der Transformation liege, die dank der in der DDR erworbenen biographischen Ressourcen bewältigt werden konnte. Möglicherweise sei dies jedoch auf das homogene Profil bisheriger Interviewpartner:innen zurückzuführen, die vor allem zur Erfahrungsgemeinschaft der DDR-Qualifizierten gezählt werden können.

CLAUDIA PAWLOWITSCH und NICK WETSCHEL (beide Dresden) stellten im Anschluss das Lebensgeschichtliche Archiv für Sachsen vor, das zum Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde gehört. Der Umgang mit Egodokumenten und Interviews sei deshalb besonders anspruchsvoll, weil er im Zuge der Langzeitarchivierung immer wieder neu gedacht werden müsse. Gesammeltes Quellenmaterial sei sowohl hinsichtlich seiner zeitlichen als auch seiner materiellen Dimension sehr divers. Heute verwahre die Sammlung rund 30 laufende Meter Nachlässe, Photographien oder autobiographische Texte sowie 500 Intervieweinheiten, die in unterschiedlichen Kontexten entstanden sind und heute diverse Fragestellungen zulassen.

In der anschließenden Diskussion resümierte Susanne Freund, dass in der ehemaligen DDR ein großes Bedürfnis vorliege, Geschichte „richtig“ zu erzählen: Den Befragten gehe es darum, eigene Erzählungen in die Geschichtsschreibung einzubringen, in der spezifisch östliche Erfahrungen nur unzureichend abgebildet seien. Festgestellt wurde, dass der Frage, wessen Geschichte(n) festgehalten werden, in Zukunft deutlich größere Aufmerksamkeit zukommen müsse: Es sei entscheidend, sich bewusst zu machen, wer wozu befragt wird und wer berichten mag, aber auch, wer sich nicht bereiterklärt oder schlicht nicht angesprochen wurde. Weil teilweise Vorbehalte gegen Forscher:innen aus dem Westen existieren, sei ein partizipativer Ansatz zentral. Betont wurde auch die Bedeutung von Folgeinterviews, auch wenn diese einen größeren Zeitaufwand erfordern. So hob Poutrus hervor, dass Erzählungen über 1989/90 häufig diverser seien als diejenigen über die Zeit danach, weshalb ein wiederholter Besuch ermöglichen könne, hinter Strukturen des „sozial Sagbaren“ zu blicken.

Nach einem weiteren „offenen Meeting“, das den Austausch in Einzelgesprächen ebenso ermöglichte wie größere Gesprächsrunden, fand das letzte Panel des Treffens statt. Moderatorin ALMUT LEH (Hagen) ging zunächst auf die zunehmende Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) ein, die auch im Oral-History-Kontext bereits in einigen Projekten eine Rolle gespielt habe.

Anschließend präsentierten NIKE MATTHIESEN (Bonn) und MICHAEL GREF (Sankt Augustin) ein Projekt, das von der Stiftung Haus der Geschichte in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) umgesetzt wird. Es zielt darauf ab, einen Prototypen zu entwickeln, der menschliche Emotionen in audiovisuellen Zeitzeug:innen-Interviews automatisiert erkennt und Interviewsammlungen auf solche durchsuchbar macht, womit die Arbeit in Vermittlungseinrichtungen erleichtert werden soll. Anschließende Rückfragen thematisierten mögliche Widersprüche zwischen emotionaler Äußerung bzw. Mimik oder Gestik und gesprochenem Wort. Gerade in Bezug auf Oral History sei es unabdingbarer Bestandteil der Analyse(n), solche zu erkennen. Thematisiert wurden auch hier wieder Fragen der Partizipation und eines größeren Einbezugs der Gesprächspartner:innen, von denen sich viele zum Zeitpunkt der Interviews wohl nicht hätten vorstellen können, dass ihre Lebensgeschichten einmal von KI untersucht werden könnten.

Zuletzt wurde der Vorschlag von Ewa Kruppa, eine Arbeitsgemeinschaft zu museumsrelevanten Themen innerhalb des Netzwerks zu gründen, kontrovers diskutiert. Am Ende wurden kurz zentrale Themen und Herausforderungen in den Blick genommen, die im kommenden Netzwerktreffen aufgegriffen werden könnten.

Konferenzübersicht:

Linde Apel (Hamburg) / Stefan Müller (Bonn): Begrüßung

Uta Bretschneider (Leipzig): Kleine Online-Führung durch die Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Annabelle Petschow (Bonn) / Markus Würz (Bonn): Erzählte Geschichte in der Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig

Panel 1: „Angewandte“ Oral History im Museum

Moderation: Olaf Schmidt-Rutsch (Hattingen)

Ruth Rosenberger (Bonn): Zeitzeugenarbeit bei der Stiftung Haus der Geschichte

Ewa Kruppa (Friedland): Interviews im Museum Friedland

Panel 2: Forschungsprojekte 1: Multilingualität, transnationale Politik und Oral History

Moderation: Stefan Müller (Bonn)

Danae Christodoulou (Frankfurt am Main): Das kommunikative Gedächtnis. Weitergabe von Erinnerungen zur griechischen Militärdiktatur (1967–1974) in Familien

Sofie Steinberger (Köln): Grenzerzählungen. Multilinguale Interviews mit Menschen aus Melilla (Spanien) und Nador (Marokko) und die Frage der Übersetzung

Panel 3: Forschungsprojekte 2: Oral History in politischen Kontexten

Moderation: Daniel Baranowski (Berlin)

Andrea Althaus (Hamburg): Über die Schwierigkeiten der Interviewauswertung in einem „living discourse“

Franziska Zollweg (Hamburg): Zeitzeug:inneninterviews mit hochrangigen Politiker:innen – ein Praxisbericht

Panel 4: Round Table: Erfahrungen, Erinnerungen, Erzählungen zur DDR

Moderation: Susanne Freund (Potsdam)

Agnès Arp (Jena) / Patrice G. Poutrus (Erfurt): Zeitzeugenarchiv im Aufbau. Familienerinnerung an Diktatur und Transformation in Thüringen

Patrick Wagner (Halle/Saale): Lebensgeschichten der Transformation. Ein Lehr-, Forschungs- und Dokumentationsprojekt mit Studierenden

Nick Wetschel (Dresden) / Claudia Pawlowitsch (Dresden): Lebensgeschichtliches Archiv für Sachsen

Panel 5: Oral History und digitale Technologien

Moderation: Almut Leh (Hagen)

Nike Matthiesen (Bonn) / Michael Gref (Sankt Augustin): KI und Emotionen. Neue Wege der Erschließung von Zeitzeugeninterviews

Vorschlag zur Gründung einer AG zu museumsrelevanten Themen im Netzwerk Oral History

Moderation: Ewa Kruppa (Friedland)


Redaktion
Veröffentlicht am