Herrscher und Eliten zwischen Symbiose und Antagonismus. Kommunizieren in vormodernen Herrschaftsstrukturen

Herrscher und Eliten zwischen Symbiose und Antagonismus. Kommunizieren in vormodernen Herrschaftsstrukturen

Organisatoren
Matthias Becher / Katharina Gahbler / Mike Janßen, Sonderforschungsbereich 1167: Macht und Herrschaft. Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive, Universität Bonn
Ort
digital (Bonn)
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.06.2021 - 19.06.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Anna Katharina Bücken, Institut für Germanistik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn / Lukas Müller, Institut für Geschichtswissenschaft, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Im Mittelpunkt der Arbeit des interdisziplinären Bonner Sonderforschungsbereichs 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“ stand die Figur des Herrschers. Die Herrscherpersönlichkeiten der untersuchten Gesellschaften und Kulturen waren zur Etablierung und Sicherung eines gelingenden Gemeinwesens auf die Mitwirkung der Eliten angewiesen. Diese konnten durch ihren Zugang zu Ressourcen die Position des Herrschers stützen, sie aber auch destabilisieren bis hin zur eigenständigen Herrschaftsausübung. Die Kommunikation zwischen den Eliten und den obersten Herrschaftsträgern spielte eine entscheidende Rolle für vormoderne Herrschaftsausübung.

Nachdem MATTHIAS BECHER (Bonn) den Elitenbegriff bereits in seiner Einführung in das Tagungsthema im Anschluss an die Begrüßung durch Dekan Volker Kronenberg und Rektor Michael Hoch problematisiert hatte, wandten sich die ersten beiden Vorträge den Eliten aus soziologischer Perspektive zu. ANDREA MAURER (Trier) ging zunächst anknüpfend an das Modell der Machtbildung nach Heinrich Popitz der Frage nach, wie Wenige Macht über Viele gewinnen können. Sie stellte die Abgrenzung einer kleinen Gruppe, die Zugang zu bestimmten Ressourcen habe und durch die Weitergabe dieser Ressourcen die Mehrheit der Unterprivilegierten von sich abhängig mache, an den Beginn der Bildung von Eliten. Macht sei in diesem Zusammenhang eine Handlungsmöglichkeit, die sich durch Fähigkeit und Abhängigkeit auszeichne, die Formierung von Eliten eine Folge von gestaltbaren und umkehrbaren Prozessen, die sich im Spannungsfeld von Konflikt und Konsens bewegten.

TOBIAS WERRON (Bielefeld) entwickelte in Anlehnung an Georg Simmel und Norbert Elias ein Modell der Konkurrenz von Eliten untereinander. Dabei betrachtete Werron Konkurrenz im Sinne Simmels als eine grundlegende Form sozialer Beziehungen. Die ‚reine Konkurrenz‘ bezeichne dabei den Kampf zweier sich gegenseitig beobachtender Parteien um ein knappes Gut. Dieses Gut konnte etwa die Gunst des Herrschers einerseits sowie andererseits die Gunst anderer Eliten oder der öffentlichen Meinung sein. In der höfischen Sozialordnung hätten Eliten eine „Sandwich-Position“ zwischen dem Herrscher und der übrigen Gesellschaft innegehabt. Somit hätten sich Eliten auch untereinander in zahlreichen dynamischen Konkurrenzsituationen befunden. Aufgrund der Missbilligung des offenen Konkurrenzverhaltens durch Dritte habe das Konkurrieren häufig im Verborgenen stattgefunden, zudem sei Kooperation zu einer Konkurrenzstrategie geworden.

DANIEL SCHLEY (Bonn) veranschaulichte an einem Textbeispiel aus dem Ōkagami („Großer Spiegel“, Anfang des 12. Jahrhunderts) die höfische Kommunikation in Japan, da soziale Handlungsnormen besonders gut an Fragen der Verständigung betrachtet werden könnten. Aus dem Bedeutungsspektrum des Begriffs ‚Verständigung‘ griff er den Aspekt der ‚Übereinkunft‘ heraus und zeigte auf, nach welchen Regeln und Konventionen der Kommunikation Übereinkunft erzielt werden konnte. Als aufschlussreiche Quellen für Fragen der Kommunikation und Handlungsnormen am japanischen Hof nannte er politische Tagebücher, die Riten offenlegten und so zum Verständnis von Macht und Herrschaft beitrügen.

CHRISTIAN SCHWERMANN (Bochum) begann seinen Vortrag mit dem Begriff der Evidenz, für den es im antiken China zwar keinen rhetorischen Begriff, aber trotzdem literarische Techniken gegeben habe, mit denen durch Veranschaulichung und Verlebendigung eine höhere Glaubwürdigkeit von Aussagen erreicht werden sollte. Nach einer kurzen Darstellung der Kommunikatoren in der Zentralverwaltung des chinesischen Kaiserreiches stellte er der Remonstration als Loyalitätspflicht gegenüber dem Monarchen die fehlende rechtliche Absicherung der Remonstranten gegenüber, um die Bedeutung der Evidenzstrategien in diesem Kontext zu verdeutlichen: Wenn der Remonstrant seine Pflicht erfüllen wollte, ohne sich zugleich einer Gefahr auszusetzen, musste die vorgetragene Kritik dem Herrscher nach Möglichkeit unmittelbar einleuchten.

Im Abendvortrag des ersten Tages widmete sich KAROLINE NOACK (Bonn) dem nonverbalen Kommunizieren im Inka-Staat Tawantinsuyu („Reich aus vier Teilen“) anhand von Trinkritualen und wandte damit den Blick ins Südamerika des 15. und 16. Jahrhunderts. Ins Zentrum ihrer Ausführungen rückte Noack die sogenannten Keros, kunstvoll verzierte hölzerne Trinkgefäße, aus denen insbesondere die Eliten zu rituellen Anlässen Chicha, ein Maisbier, tranken. Durch das gemeinsame Trinken seien Gemeinschaft und Hierarchien konstituiert worden. Darüber hinaus hätten Keros den Inka-Herrscher selbst verkörpern können. Die Annahme des vom Herrscher überreichten Bechers durch lokale Eliten und das gemeinsame Chicha-Trinken hätte deren Unterordnung unter den Inka-Herrscher und die Eingliederung ihres Machtbereichs in den Inka-Staat symbolisiert und konstituiert. Noack illustrierte aber auch, wie Keros etwa durch Verschmähen oder Vergießen der Chicha genutzt werden konnten, um Dissens auszudrücken.

Mit Blick auf das hochmittelalterliche Europa untersuchte FLORIAN HARTMANN (Aachen) die Sprache, die Kaiser und Könige der Salierzeit für die schriftliche Kommunikation mit ihren Eliten wählten. Er ging von einem asymmetrischen Kommunikationsverhältnis zwischen Herrschenden und Eliten aus, das beispielsweise in Herrscherbriefen und Urkunden zum Ausdruck gekommen sei. Dabei sei diese Kommunikation nach festen Regeln und mit einer standardisierten Sprache erfolgt, welche die bestehende Ordnung gefestigt, aber auch auf Veränderungen reagiert habe. Anhand ausgewählter Beispiele konnte Hartmann aufzeigen, wie sich die unterschiedlich starke Teilhabe der Eliten an der königlichen Herrschaft sprachlich niederschlug. So habe Heinrich III. seine Befehle sehr bestimmend formuliert, während Heinrich IV., der deutlich weniger Rückhalt unter den Fürsten gehabt habe, zurückhaltender kommuniziert habe. Die Formulierung von Befehlen deutete Hartmann als Ausdruck einer weitgehend eigenständigen Königsherrschaft, die von Bitten als Ausdruck von konsensualer Herrschaft und Partizipation, während das Flehen des Königs auf eine Herrschaftskrise hindeute.

Ebenfalls auf das europäische Mittelalter blickte JULIA BURKHARDT (München), indem sie am Beispiel Ungarns im 14. und 15. Jahrhundert nach den Vorstellungen politischer Ordnung fragte. Sie konnte aufzeigen, wie sich die ungarischen Fürsten durch das Recht der Königswahl und durch Reichsversammlungen Partizipation an der Herrschaft sichern konnten. Es entstand die communitas regni, deren Bezugsgröße nicht der König, sondern das Reich gewesen sei, und die eine Verantwortungsgemeinschaft von König und Fürsten dargestellt habe. Der König sei zu Zugeständnissen gegenüber den Fürsten verpflichtet gewesen, unter anderem dazu, weltliche und kirchliche Ämter nicht an auswärtige Eliten zu vergeben. Gerade diese Auseinandersetzung mit Fremdheit habe, so Burkhardt, zur Schärfung der eigenen Identität der ungarischen Fürsten und letztlich von der communitas regni zur Natio Hungarica geführt.

KONRAD VÖSSING (Bonn) stellte in seinem Vortrag das sogenannte Hofamt a studiis vor, das in den 40er-Jahren des 1. Jahrhunderts von Kaiser Claudius etabliert wurde und mit Freigelassenen besetzt war. Diese Funktion habe viel Einfluss und hohen Verdienst geboten, sei gleichzeitig aber bei einem Herrschaftswechsel lebensgefährlich gewesen, da ihre Ausübung oft besondere Loyalität dem alten Herrscher gegenüber und das Vertrautsein mit gefährlichem Geheimwissen bedeutet habe. Das Fehlen von direkten Hinweisen auf die Aufgaben in den Quellen habe zu verschiedenen Theorien hierüber geführt, die Vössing dekonstruierte. Er argumentierte, dass der a studiis den Kaiser auf die rhetorische Rede und Gegenrede im Kontext der Entscheidungsfindung sowie der Senatssitzungen vorbereitet habe. Dies führte Vössing zu dem Schluss, dass für die politische Kommunikation in der römischen Kaiserzeit nicht nur der Austausch von Argumenten, sondern auch die rhetorische Form entscheidend gewesen sei.

THERESA WILKE (Bonn) thematisierte den ständig neu auszuhandelnden Balanceakt zwischen dem Herrscher und seinen Ministern als Teil der Eliten am Hof König Kalaśas von Kaschmir (reg. 1063–1089). Als Quelle wurde dazu ein Auszug aus Kalhaṇas ‚Rājataraṅgiṇī‘ herangezogen. Dort sind die Tugenden und Laster des Königs Kalaśa beschrieben, wobei es als Zeichen guter Herrschaft gelte, kompetente Minister zu ernennen und auf ihren Rat zu hören, diesem gleichzeitig aber nicht blind zu folgen und die Minister unter Kontrolle zu halten. Wilke stellte einige Voraussetzungen für die Ernennung zu einem der Minister vor, wobei es aber vor allem auf Kompetenz und Integrität angekommen sei. Eine stabile Herrschaft habe Integrität sowohl von Seiten der Minister als auch von Seiten des Herrschers gefordert.

ANN-KATHRIN DEININGER (Bonn) befasste sich in ihrem Vortrag mit Erzählungen vom Orient in der höfischen Literatur des europäischen Mittelalters. Hierzu erläuterte sie zu Beginn, dass der Begriff ‚Orient‘ besser durch ‚fremder Herrschaftsraum‘ ersetzt werden sollte, um die Divergenz der Darstellungen abzubilden. Der imaginierte 'fremde Herrschaftsraum' wurde in Gegensatz zum eigenen Herrschaftsraum durch Geografie, Religion, Natur, Herrschaftsform oder Kultur gesetzt. Zudem seien diese fremden Herrschaftsräume häufig nur die „Spielwiese“ der Eliten, indem sie als Handlungsraum für Botengänge, Exile und manchmal Rehabilitierungen, aber auch zur Erschließung neuer Ressourcen dienten. Sie stellte dar, wie einander ferne Herrschaftsräume über Figuren der Elite verbunden würden, indem sich Handlungen im fremden Herrschaftsraum auf den eigenen auswirkten.

KLAUS HERBERS (Erlangen) befasste sich mit Kommunikationsprozessen zwischen dem Papsttum und lokalen Eliten auf der Iberischen Halbinsel im 12. Jahrhundert. Dabei legte er einen besonderen Fokus auf die Bistumsgründungen, die nach der Eroberung des muslimischen Einflussgebiets in Spanien durch die christlichen Reiche erfolgten. Mit Burgos, Oviedo und León seien dabei Bistümer in einer Region entstanden, die keine gewachsene Metropolitanstruktur aufwies. Herbers verdeutlichte, wie einerseits die spanischen Bischöfe etwa durch Urkundenfälschung versucht hätten, ihre Bistümer zu Metropolitansitzen erheben zu lassen und damit ihre Autorität zu erweitern, und wie andererseits die Päpste aufgrund der räumlichen Distanz bei Streitfragen nicht als autonome Entscheidungsinstanz auftreten konnten, sondern aus Unkenntnis der lokalen Verhältnisse bei ihrer Urteilsfindung auf den Rat der dortigen Eliten angewiesen gewesen seien.

Im Abendvortrag des zweiten Tages betrachtete WOLFRAM DREWS (Münster) die prekäre Situation der politischen Eliten im Kalifat von Córdoba und den nachfolgenden Taifa-Reichen. ʿAbd ar-Rahmān III., der Córdoba vom Emirat zum Kalifat erhob, habe sich für die Verwaltung seines Reiches statt auf die alte syrische Führungsschicht vermehrt auf Berber sowie die ṣaqāliba, Sklaven meist osteuropäischer Herkunft, gestützt. Nach dem Niedergang des Kalifats 1031, hätten sich aus diesen drei Gruppen die Herrscherdynastien der Taifa-Reiche rekrutiert. Mit dem Wegfall Córdobas als Machtzentrum sei eine Personalisierung der Macht auf lokaler Ebene erfolgt. Da in der islamischen Welt Herrschaftslegitimation jedoch nur innerhalb der traditionellen kalifalen Ordnung vorstellbar gewesen sei, hätten die lokalen Machthaber ihre Herrschaft meistens formell einem fernen Schattenkalifen unterstellt. Letztlich sei es keiner Taifa-Dynastie gelungen, dieses Legitimationsdefizit auszugleichen und ihre Macht dauerhaft zu erhalten.

BERND SCHNEIDMÜLLER (Heidelberg) stellte in seinem Vortrag Unvergleichbares nebeneinander, um neue Perspektiven zu eröffnen: die französische neben die römisch-deutsche Herrschaft, Herrschaftsvertrag neben philosophisches Traktat. Mittelalterliche Theologen und Philosophen hätten die Monarchie als alternativlos gedacht, wobei der König nicht allein, sondern in einer Verantwortungsgemeinschaft mit geistlichen und weltlichen Fürsten herrschen sollte. Dafür hätten die Hoftage als Rahmen gedient. Im 13. Jahrhundert habe man versucht, einen Konsens zwischen Herrscher und Eliten zu schaffen, und beide hätten gemeinsam Verantwortung für die Herrschaft übernommen, was z. B. an Heinrich VII. und Friedrich II. zu beobachten sei.

THOMAS MEIER (Heidelberg) wählte für seinen Vortrag eine marxistisch inspirierte Perspektive und betrachtete Macht und Herrschaft „von unten“. Er legte den Fokus damit auf diejenige Bevölkerung, die die Ressourcen für die Eliten beschaffte und damit die Basis für ihre Machtposition bildete. Anhand von drei archäologischen Fallbeispielen zeigte er auf, dass die landlebende Bevölkerung bereits Techniken und Organisationsstrukturen zur Ressourcenausbeutung entwickelt hatte, bevor die Eliten Zugriff auf diese gewannen. Der Zugriff auf die Ressourcen durch die Eliten sei erst durch die Kontrolle über die Menschen möglich geworden, die Meier mit dem Modell des Gewaltdreiecks nach Johan Galtung erklärte. Besonders hob er dabei hervor, wie Eliten durch ihre Schreib- und Lesekenntnisse strukturelle und kulturelle Gewalt ausgeübt hätten.

Als letzter Redner der Tagung ging ANIL BHATTI (Delhi) noch einmal auf das Kernanliegen des SFB 1167 ein, indem er das Potential des Konzeptes der ‚Ähnlichkeitsperspektiven‘ für das geisteswissenschaftliche Arbeiten in transkultureller Perspektive herausstellte. Mit Blick auf Indien während und nach der Kolonialzeit zeigte er auf, wie durch den Kolonialismus die Dichotomie eigen/fremd als vorranging propagiert worden sei – auch dort, wo die kulturellen Differenzen gar nicht so groß gewesen seien. Hierin lägen die Ursprünge gesellschaftlicher Spannungen zwischen Mehrheit und Minderheit. Gerade die postkolonialen Bemühungen in Indien setzten zur Überwindung dieser Differenzen am Konzept der Ähnlichkeiten an. Verallgemeinernd für gesellschaftliche Diskurse, aber auch den transkulturellen Wissenschaftsdiskurs stellte Bhatti heraus, dass, während in plurikulturellen Situationen die Differenzen zumeist offensichtlich seien, Ähnlichkeiten zunächst identifiziert werden müssten. Durch kommunikationstheoretische Ansätze und das Konzept der Ähnlichkeiten seien im Verständnis vormoderner Eliten künftig „feste Grenzen durch poröse Ränder“ zu ersetzen.

Durch die Beitragenden wurden für den Zeitraum vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur Moderne und anhand von Beispielen von vier Kontinenten verschiedene Facetten der Kommunikation zwischen Eliten und Herrschenden beleuchtet wie beispielsweise Verständigung, Beratung, sprachliche Codes und Rituale, Kritik, Zeremonien und Hofetikette. Dabei zeigte sich etwa, dass sich Eliten häufig in ambivalenten Situationen zwischen Konkurrenz und Kooperation befanden, wie HARALD WOLTER-VON DEM KNESEBECK (Bonn) in seinem Impuls zur Abschlussdiskussion betonte. Trotz teils großer räumlicher sowie zeitlicher Distanzen zwischen den betrachteten Beispielen wurden wiederholt Parallelen sichtbar. Die Herrschenden waren dabei „ganz oben und doch nicht allein“. Die Ergebnisse der Tagung, die auch in gedruckter Form vorgelegt werden sollen, zeigen die Fruchtbarkeit des Themenfeldes ‚Kommunikation‘ im Kontext von Macht und Herrschaft, für das sich insbesondere im interdisziplinären Dialog neue Perspektiven erschließen lassen. Weitere Forschungen auf diesem Feld sollen daher im Rahmen des in der Gründung befindlichen Zentrums „Macht und Herrschaft – Bonner Zentrum für vormoderne Ordnungen und ihre Kommunikationsformen“ fortgeführt werden, für das die Abschlusstagung des SFB 1167 den Grundstein bildet.

Konferenzübersicht:

Volker Kronenberg (Bonn): Eröffnung und Begrüßung

Matthias Becher (Bonn): Einführung

Andrea Maurer (Trier): Mechanismen der Macht: relative Vorteile

Tobias Werron (Bielefeld): Elitenkonkurrenz. Begriffliche Überlegungen

Daniel Schley (Bonn): Verständigung – Überlegungen zur Kommunikation am japanischen Hof

Christian Schwermann (Bochum): Evidenzstrategien höfischer Kommunikation im frühen chinesischen Kaiserreich

Karoline Noack (Bonn): Trinken mit dem Inka: Nonverbales Kommunizieren im Tawantinsuyu

Florian Hartmann (Aachen): Wandlungen des kommunikativen Gefälles? Hierarchien in der Kommunikation zwischen Herrschern und Eliten des römisch-deutschen Reiches im 11. Jahrhundert

Julia Burkhardt (München): Communitas regni. Vorstellungen und Semantiken politischer Ordnung im vormodernen Ostmitteleuropa

Konrad Vössing (Bonn): A studiis – ein rätselhaftes Amt am römischen Kaiserhof und die rhetorische Elitenkommunikation

Theresa Wilke (Bonn): Aufgaben, Ämter und Laufbahnen unter König Kalaśa von Kaschmir (reg. 1063–1089)

Ann-Kathrin Deininger (Bonn): Das Ferne nahe bringen – Höfische Eliten als Vermittler im fremden Herrschaftsraum

Klaus Herbers (Erlangen): Päpstliche Macht und Machtzuschreibung: die Päpste und die Iberische Halbinsel im 12. Jahrhundert

Wolfram Drews (Münster): Zwischen Kalifat und Taifa-Herrschaft. Der prekäre Status politischer Eliten im islamischen Spanien

Bernd Schneidmüller (Heidelberg): Ganz oben und doch nicht allein. Verflochtene Herrschaft oder die mittelalterliche Zähmung von Monarchie

Thomas Meier (Heidelberg): Kritische Reflexionen von unten: Macht und Herrschaft im Zeitalter des Feudalismus

Anil Bhatti (Delhi): Ähnlichkeitsperspektiven als subversives Potential im Kulturvergleich

Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn): Impuls zur Abschlussdiskussion