Seit 900 Jahren Juden in Schwaben. 33. Tagung zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben

Seit 900 Jahren Juden in Schwaben. 33. Tagung zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben

Organisatoren
Schwabenakademie Irsee; Heimatpflege des Bezirks Schwaben
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Fand statt
Hybrid
Vom - Bis
17.05.2022 - 18.05.2022
Von
Corinna Malek, Heimatpflege, Bezirk Schwaben

Das 2021 ausgerufene Festjahr zu 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland gab den Impuls, sich mit den Spuren von rund 900 Jahren jüdischem Leben in Schwaben zu befassen. Die von Peter Fassl (Augsburg) konzipierte Tagung blickte dabei nicht nur zurück in die lange Geschichte des christlich-jüdischen Zusammenlebens, sondern stellte auch Bezüge zur Gegenwart, zum gegenwärtigen Zusammenleben von Christen und Juden her und problematisierte aktuelle antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft. Der erste Teil der Tagung setzte sich anhand von Erfahrungsberichten jüdischer Mitbürger:innen schwerpunktmäßig mit den heutigen Lebensbedingungen von Juden in Deutschland auseinander. Der zweite Teil warf einen schlaglichtartigen Blick in verschiedene jüdische Gemeinden in Schwaben und das dortige Zusammenleben christlicher und jüdischer Bewohner:innen.

Nach den Begrüßungen durch Markwart Herzog (Irsee) und Christoph Lang (Augsburg) verlas Peter Fassl ein Grußwort von Alexander Mazo (Augsburg), dem Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Mazo hob die Ambivalenz der jüdischen Geschichte und des Lebens in Deutschland hervor, das vielfach von Verfolgung und Vertreibung geprägt war. Auch der derzeit wieder erstarkende Antisemitismus verunsichere Jüdinnen und Juden in ganz Deutschland. Er rief dazu auf, solchen antijüdischen Geisteshaltungen entgegenzutreten, denn nur über Aufklärung könne dem entgegengewirkt werden. In diesen Tenor stimmte auch Ludwig Spaenle (München), der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, ein, der hervorhob, dass es auf jeden einzelnen ankomme, der aufklärend gegen Judenhass und -hetze wirke. Auch dankte er Herrn Fassl für sein über 30-jähriges vorbildhaftes Engagement für die Erforschung der jüdischen Geschichte und des Erinnerns an diese. Fassl habe damit ein gesellschaftspolitisches Ausrufezeichen gesetzt und wirke weiterhin als landesweites Vorbild für die Wissensvermittlung und Aufklärung gegen antisemitische und antijüdische Tendenzen.

In seiner Einführung skizzierte Fassl die Konzeption der Tagung. Der erste Teil wurde der Zeitgeschichte und Gegenwart gewidmet. Nicht nur von „Nicht-Juden“ sollte über jüdisches Leben und ihre Geschichte gesprochen werden, sondern die Betroffenen sollten selbst zu Wort kommen, um ihre Sicht auf ihr heutiges Leben in Deutschland und in Schwaben darzustellen. Darauf aufbauend wurde im zweiten Teil anhand der präsentierten historischen Beispiele versucht zu ergründen, was jeweils geschehen musste, damit das Zusammenleben vor Ort funktionierte. Ein wichtiges Thema in Gegenwart und Vergangenheit war und ist der Antisemitismus, der in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen hat, was an der steigenden Anzahl von Vorfällen und Straftaten zu beobachten ist. Vor dem Hintergrund antisemitischer Tendenzen sei es umso wichtiger, gegen die Trennung einer deutschen, christlichen und jüdischen Erinnerungskultur (Wolfgang Reinhard) zu agieren und gegen jede Form des Antisemitismus seine Stimme zu erheben.

Ein Beispiel dafür, wie sich heute jüdisches Leben in Deutschland und Schwaben gestaltet, gab YEHUDA SHENEF (Augsburg). Seine Ko-Referentin SIGRID ATZMON (Hainsfarth) konnte nicht an der Tagung teilnehmen. Shenef, der in Jerusalem aufwuchs und seit vielen Jahren in Deutschland lebt, gab einen eindrücklichen Einblick in das, was Juden in Deutschland unter „Normalität“ verstehen und wie sie im täglichen Leben Antisemitismus erleben. Er schilderte lebhaft und bedrückend, wie sich antisemitische Gewalttaten und Anschläge in den letzten 50 Jahren auf das gemeindliche und einzelne jüdische Leben auswirkten und welche „Normalitäten“ daraus entstünden. Auch kritisierte er die Empfehlung des Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland, Felix Klein, keine jüdischen Glaubenssymbole in der Öffentlichkeit zu tragen. In Anlehnung an diese Empfehlung stellte Shenef die Frage in den Raum, ob ein Leben inkognito wirklich die jüdische Normalität in Deutschland sein solle. In der anschließenden Diskussion wurde dies sowie das Erleben verschiedener Formen von Antisemitismus diskutiert und auch die Frage gestellt, welches weitere Engagement zur Bewahrung des jüdischen Erbes wünschenswert sei. Aus Shenefs Sicht gibt es keinen Mangel an Engagement, aber es dürfe nicht nachlassen.

MICHAEL BRENNER (München) sprach über Erwartungen und Hoffnungen von Juden in Deutschland seit 1945. Er skizzierte vier Phasen, die sich seit Kriegsende feststellen ließen, und innerhalb derer die Erwartungen und Hoffnungen sich wandelten. Zunächst habe bis in die 1960er-Jahre hinein kaum Erwartung und Hoffnung auf eine Erneuerung des jüdischen Lebens in Deutschland mit Überlebenden der Shoah bestanden. Vielfach sah man den eigenen Neuanfang nicht in Deutschland, sondern in Israel, und setzte seine persönlichen Hoffnungen auf die Auswanderung dorthin. Dennoch blieben einige Überlebende, gründeten Familien und bauten neue Gemeinden auf. Während der 1950er- und 1960er-Jahre verschob sich die Hoffnung auf Auswanderung von der Eltern- auf die Kindergeneration. Dies änderte sich jedoch ab den 1970er-Jahren, als die zweite Phase, die Brenner als „vorsichtigen Neuanfang“ betitelte, einsetzte, in der man an eine Zukunft der Kindergeneration in Deutschland glaubte. In dieser Phase wurden die bereits gegründeten Gemeinden weiter ausgebaut, auch durch neu zugewanderte Gemeindemitglieder aus anderen Ländern. Zwischen den 1990er- und 2000er- Jahren grenzte der Referent die dritte Phase des „überraschenden Aufbruchs“ ein, die die bestehenden Gemeinden durch Zuwanderung aus Osteuropa anwachsen und das jüdische Leben in Deutschland aufblühen ließ. Seit den 2010er-Jahren trat das jüdische Leben in Deutschland in eine neue, negative Phase ein, in die „Wiederkehr des Zweifels“, ausgelöst durch vermehrte antisemitische Vorkommnisse. Auch stagniere das bis dahin anhaltende Wachstum der Gemeinden. Resümierend stellte Brenner fest, dass die Hoffnungen und Erwartungen von Juden in Deutschland sehr unterschiedlich seien und sich wandelten, wobei immer der Wunsch nach Selbstverständlichkeit blieb.

JIM G. TOBIAS (Nürnberg) ging auf der Basis der jüngsten, von RIAS Bayern erhobenen Daten auf die unterschiedlichen Ausformungen des Antisemitismus im Freistaat ein: Verschwörungstheorien der Covid-Leugner, deutsch-völkischer und islamischer Antisemitismus, israelbezogener Antisemitismus, wie er von Bewegungen des linken politischen Spektrums (BDS, Postkolonialismus) propagiert wird – bis hin zu Karikaturen und Strategien der Fotoauswahl in der Süddeutschen Zeitung. Sein Fazit lautete, dass Antisemitismus in allen gesellschaftlichen und politischen Milieus anzutreffen sei.1

Im Expertengespräch unter der Leitung von Angela Bachmair (Augsburg) zeigten MAXIMILIAN STRNAD (München) und ANTON LIMMER (Augsburg) die vielfältigen Möglichkeiten für Erinnerungskultur im digitalen Raum. An ausgewählten Beispielen aus München und Augsburg präsentierten sie verschiedene Formen des Erinnerns an Opfer der Shoah, in deren Rahmen auch die „lebendige Erinnerung“ der Zeitzeugen konserviert werden kann. Die Corona-Pandemie und der drohende Verlust der „lebendigen Erinnerung“ durch das Sterben von Zeitzeugen haben zu einer Vielzahl neuer digitaler Projekte und Ideen geführt, von digitalen Gedenkbüchern über Erinnerungszeichen bis zur Verknüpfung von realer und digitaler Welt. Strnad präsentierte das Onlineangebot der Erinnerungszeichen München und betonte die große Vielfalt, die der digitale Raum böte, während er zugleich dafür plädierte, die sich bietenden Vernetzungsmöglichkeiten von Erinnerung und Wissen zu nutzen. So könnte mehr gemeinsames Wissen generiert und verbreitet und dem Vergessen entgegengewirkt werden. Darüber hinaus stellte Strnad eine bald online gehende sowie bestehende Kartenanwendungen vor, für die diese Maxime des Vernetzens von Wissen verschiedener Partner essentiell sei. Limmer zeigte anhand eines Film- und Social-Media-Projekts die verschiedenen Angebote des Jüdischen Museums Augsburg auf, die großen Zuspruch erhielten. Wichtig sei die Erinnerungsarbeit im digitalen Raum auch, um jüngere Zielgruppen anzusprechen und für die Mitarbeit zu gewinnen.2 Beide Experten wiesen auf das laufende Projekt #LastSeen der Arolsen Archives hin3, das im Sommer auch in Augsburg und Memmingen Station machen wird.

Einen Sprung nach Schwaben machte die Tagung im zweiten Teil mit der Präsentation verschiedener Forschungsergebnisse aus ehemaligen Landjudengemeinden. An den nach dem Dreißigjährigen Krieg ausgestellten Judenschutzbriefen der Grafschaft Oettingen zeigte JOHANNES MORDSTEIN (Wertingen), wie über Supplikationen normierte Rechte für das gemeinsame Zusammenleben vor Ort ausgehandelt und kodifiziert wurden. Zunächst erläuterte Mordstein, was Judenschutzbriefe sind und welche Besonderheiten und Aussagekraft dieser Quellengattung zuzuschreiben seien. Darüber hinaus arbeitete er die Unterschiede zu den in der gleichen Zeit erlassenen Judenedikten heraus. Durch die Analyse der zwischen 1648 und 1802 erlassenen Briefe zeigte er auf, dass die in den Briefen ausgestellten Rechte, die hauptsächlich den Handel und dessen Regulierung betrafen, stets eine Reaktion auf eingegangene Beschwerden aus Reihen der Untertanen darstellten, wobei man stets an einer Kompromisslösung interessiert war. Den untersuchten Zeitraum teilte Mordstein in drei Phasen des Zusammenlebens ein. Die erste Phase zwischen 1650 und 1670 war geprägt von einer völligen Ablehnung jüdischer Bewohner. Die zweite zwischen 1670 und ca. 1750 war vor allem durch Konflikte, aber auch ein pragmatisches Nebeneinander gekennzeichnet, während die dritte und letzte Phase zwischen 1750 und 1806 für einen ausgeprägten Pragmatismus und die Nutzung gegenseitiger Vorteile stand.

Ins 20. Jahrhundert und nach Franken führte AXEL TÖLLNER (Neuendettelsau). Er stellte evangelische Perspektiven auf Juden und jüdisches Leben im protestantisch geprägten Franken vor und zeigte, wie sich die evangelische Position über die Zeit des Königsreichs und die Weimarer Republik bis ins „Dritte Reich“ zunehmend ins Negative wandelte. Als Quellen nutze er Pfarrbeschreibungen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Schulaufsichtsberichte der evangelischen Pfarrer. Das konservativ-lutherische Denken auf dem Land bot antijüdischen Tendenzen großen Raum. In der Weimarer Zeit übertrug sich diese Denkweise auch auf führende Kirchenmänner wie den evangelischen Landesbischof Hans Meiser. Dieser vertrat mit seiner Schrift „Die evangelische Gemeinde und die Judenfrage“ öffentlich eine ablehnende Haltung. Töllner zeigte außerdem auf, dass in fränkischen Städten wie Fürth oder Nürnberg eine größere Toleranz gegenüber den jüdischen Gemeinden bestand als in den ländlichen Gemeinden Frankens. Es gebe aber auch Desiderate für Schwaben, da Untersuchungen zum Miteinander in vornehmlich evangelisch geprägten schwäbischen Regionen bis dato fehlen.

Der Frage, wie man die Qualität des jüdischen und christlichen Zusammenlebens tatsächlich messen könnte, ging CLAUDIA MADEL-BÖHRINGER (Ichenhausen) nach. Ihr Fokus lag auf dem Wirtschaftsleben in Ichenhausen, das von der jüdischen Bevölkerung über die Jahrhunderte nicht unerheblich geprägt wurde. Dass es eine gegenseitige Abhängigkeit gab, zeigt eine Statistik zur wirtschaftlichen Gemeindesituation zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die feststellte, dass „eine Gemeinde […] sich zum Teil durch die andere“ nährte. Durch die statistische Auswertung quantitativer Zahlen vom 17. bis ins 19. Jahrhundert, die das Verhältnis von jüdischen zu christlichen Bewohnern wiedergeben, konnte Madel-Böhringer die große wirtschaftliche Bedeutung der Juden herausstellen, auch hatten sie maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung Ichenhausens im 19. Jahrhundert. Als Konfliktpotentiale erwiesen sich insbesondere die Rechte an der Allmende, die oftmals an das Hauseigentum bzw. die Hausstelle geknüpft waren.

GERHARD BECK (Harburg) betrachtete einerseits die eigene Familienüberlieferung und andererseits die spärlichen Hinweise in den vorliegenden Archivmaterialien für das Ries. Anhand der Erzählungen seiner Großmutter, die zwischen 1926 und 1928 als landwirtschaftliche Dienstmagd im Haushalt des jüdischen Viehhändler Heinrich Steiner in Hainsfahrt arbeitete, skizzierte er mehrere Konflikte, die sich aus den unterschiedlichen Glaubenspraktiken und -riten von Juden und Christen ergaben und erläuterte, wie sich das Zusammenleben im dörflichen Kontext zwischen drei Konfessionen (jüdisch, protestantisch und katholisch) gestaltete. Dann widmete er sich ausgewählten Einzelbeispielen zu Konflikten zwischen Juden und Christen, die vom 17. bis ins 20. Jahrhundert reichten und sich an verschiedenen Orten des Untersuchungsraums in den Quellen fassen ließen.

Zuletzt steuerte CLAUDIA RIED (Augsburg) einen Situationsbericht aus dem 19. Jahrhundert für das Zusammenleben von Christen und Juden auf dem Land bei. Sie wählte exemplarisch zwei Streitfälle aus, deren archivalische Überlieferung einen guten Einblick in die Streitpunkte und gegenseitigen Argumentationsmuster gab. Beide Beispiele ergaben sich im Nachgang des Erlasses des bayerischen Judenedikts von 1813. Das erste zeigte die Auseinandersetzung über die Verteilung der Gemeindegründe der Gemeinde Osterberg, von der die jüdische Bevölkerung ausgeschlossen werden sollte. Erst ab 1802 hatten sich in Folge einer gezielten Ansiedlungspolitik des Ortsherren Anselm von Osterberg die ersten jüdischen Familien im Ort niedergelassen. Als es 1848 um die Verteilung der noch bestehenden Gemeindegründe ging, wollten die bisherigen Rechteinhaber diese unter sich aufteilen und Nichtberechtige, darunter auch den jüdischen Teil der Bevölkerung, von der Verlosung ausschließen. Dagegen wehrten sich die jüdischen Bewohner erfolgreich auf dem Rechtsweg, wobei sie keine Unterstützung vom zuständigen Landgericht erfuhren und ihre Ansprüche erst mit Hilfe der Regierung von Schwaben und Neuburg durchsetzen konnten. Anhand des Osterberger Beispiels zeigte Ried anschaulich, wie groß die Kluft zwischen den theoretisch zustehenden Rechten und deren praktischer Durchsetzung sein konnte. Das zweite Beispiel thematisierte die 1814 zwangsweise angeordnete Vereinigung der christlichen Gemeinde Krumbach mit der jüdisch geprägten Gemeinde Hürben. Der Kampf beider Gemeinden um ihre Eigenständigkeit zeigte gegenseitige Ressentiments auf, die sich aber aus Gründen der wirtschaftlichen Abschottung und nicht aus konfessionellen Vorbehalten ergaben; sie fallen also unter die Kategorie „Konkurrenzantisemitismus“. Anhand beider Beispiele werde deutlich, so schlussfolgerte die Referentin, dass trotz jahrelang anhaltender Konflikte über verschiedene Streitfragen eine pragmatische gegenseitige Akzeptanz in den schwäbischen Landjudengemeinden vorherrschte.

In seinem Fazit fasst Peter Fassl die Ergebnisse der Tagung kurz zusammen. Anhand der Erfahrungsberichte aus dem ersten Tagungsteil werde deutlich, dass Jüdinnen und Juden ihre derzeitige Situation als deprimierend empfinden. Die Frage, was für Juden unter Normalität für ihr Leben in Deutschland zu verstehen sei, ist nicht leicht zu beantworten, da sich das jüdische Leben stark von dem anderer Glaubensgemeinschaften unterscheidet. Die lokalen Einzelstudien gingen hingegen der Frage nach, wo und wann jüdisches und christliches Zusammenleben funktionierten und wann dieses kippte. Auch zeigte sich anhand der Einzelstudien, dass die frühneuzeitlich zugestandenen Rechte der jüdischen Bevölkerung vielfach bis ins 19. Jahrhundert nachwirkten. Bei der Bewertung, so Fassl, sollten keine vorschnellen Verallgemeinerungen getroffen werden, sondern die Beispiele differenziert betrachtet werden. Neue Impulse für weitere Forschungen bot der Vortrag von Axel Töllner für Schwaben, da für das evangelische und jüdische Zusammenleben in Schwaben noch keine Erkenntnisse vorlägen.

Konferenzübersicht:

Markwart Herzog (Schwabenakademie Irsee) / Christoph Lang (Heimatpflege Bezirk Schwaben, Augsburg): Begrüßung

Ludwig Spaenle (Bayerische Staatsregierung, München): Grußwort

Peter Fassl (Augsburg): Einführung und Bemerkungen zum Stand der Forschung

Yehuda Shenef (Augsburg) / Sigrid Atzmon (Hainsfarth): Normalität – für Juden heute?

Michael Brenner (Ludwig-Maximilians-Universität München): Erwartungen und Hoffnungen der Juden in Deutschland

Jim G. Tobias (Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte): Antisemitismus heute in Bayern

Expertengespräch: Erinnerungskultur digital
Leitung: Angela Bachmair (Augsburg)

Anton Limmer (Jüdisches Museum, Augsburg) / Maximilian Strnad (Koordinierungsstelle Erinnerungszeichen, München)

Johannes Mordstein (Gemeinde Buttenwiesen / Stadtarchiv Wertingen): Die Koexistenz von Juden und Christen in der Grafschaft Oettingen am Beispiel der Judenschutzbriefe

Axel Töllner (Institut für Christlich-Jüdische Studien und Beziehungen, Neuendettelsau): Zwischen Hoffnung und Abneigung: Evangelische Perspektiven aus Bayern auf Judentum und jüdisches Leben zwischen 1806 und 1945

Claudia Madel-Böhringer (Stadtarchiv Ichenhausen): „Eine Gemeinde nährt sich zum Teil durch die andere“. Kooperation und Konflikte im Wirtschaftsleben der christlichen und jüdischen Gemeinde Ichenhausens

Gerhard Beck (Fürstlich-Oettingen-Wallersteinsches Archiv, Harburg): Gute Nachbarschaft und Konflikte. Das Verhältnis zwischen Juden und Christen im Nördlinger Ries

Claudia Ried (Kreisheimatpflege, Augsburg): Zwischen Normalität und Konflikt. Das Zusammenleben von Juden und Christen in Schwaben im 19. Jahrhundert

Anmerkungen:
1 Vgl. die Berichte von RIAS Bayern von 2020 und 2021: https://report-antisemitism.de/documents/Antisemitische_Vorfaelle_in_Bayern_2020_Jahresbericht_RIAS_Bayern.pdf; https://report-antisemitism.de/documents/RIAS-Bayern_Antisemitische_Vorfaelle_2021.pdf sowie den Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes von 2021: https://www.verfassungsschutz.bayern.de/mam/anlagen/vsb_2021_nicht_barrierefrei.pdf, außerdem die Meldungen für 2021 bei report-Antisemitism: https://report-antisemitism.de/documents/RIAS-Bayern_Antisemitische_Vorfaelle_2021.pdf; https://report-antisemitism.de/documents/From_the_river_to_the_sea-Israelbezogener_Antisemitismus_in_Bayern_2021-_RIAS_Bayern.pdf.
2 Vgl. die digitalen Angebote der Erinnerungszeichen München, https://map.erinnerungszeichen.de/; https://gedenkbuch.muenchen.de/; https://www.youtube.com/c/DeinLiFE/search?query=erinnerungszeichen sowie die Angebote des Onlinegedenkbuchs der Erinnerungswerkstatt Augsburg https://erinnerungswerkstatt-augsburg.de/ und die Angebote des Jüdischen Museums Augsburg auf Instagram und Youtube: https://www.instagram.com/juedischesmuseum_augsburg/?hl=de; https://www.instagram.com/juedischesmuseum_augsburg/?hl=de
3 Wanderausstellungsprojekt #LastSeen, https://lastseen.arolsen-archives.org/.