Politischer Journalismus im Spannungsfeld von Medienwandel und Demokratisierung (17. bis 21. Jahrhundert)

Politischer Journalismus im Spannungsfeld von Medienwandel und Demokratisierung (17. bis 21. Jahrhundert)

Organisatoren
Volker Depkat, Universität Regensburg; Susanne Lachenicht, Universität Bayreuth; Hans-Jürgen Lüsebrink, Universität des Saarlandes; Christine Vogel, Universität Vechta
PLZ
95447
Ort
Bayreuth
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
16.06.2022 - 18.06.2022
Von
Susi Hopp, Universität Bayreuth; Franca Reif, Universität Bayreuth; Stefan Weiß, Universität Bayreuth

Die Tagung „Politischer Journalismus im Spannungsfeld von Medienwandel und Demokratisierung“ hatte sich zur Aufgabe gesetzt, dieses Thema in transregionaler und transepochaler Perspektive zu betrachten. Dabei war einer der Kernpunkte das von der Aufklärung inspirierte und in der liberalen Demokratietheorie systematisierte Idealbild des politischen Journalismus als „Vierter Gewalt“ konsequent zu historisieren und zu problematisieren. Es wurden in den präsentierten Fallstudien immer wieder Fragen thematisiert wie: Wie gestaltet sich der Zusammenhang von historischem Kontext, Demokratievorstellungen und gattungsspezifischen Medialitäten? Welche Akteur:innen sind involviert, welche Diskurse und Praktiken werden generiert? Welche Art von (politischer) Partizipation auf Seiten der Medienproduzent:innen und konsument:innen findet statt? Und wie stellt sich schließlich der Zusammenhang von Demokratisierung, Massenmedien und Populismus dar?

Das erste Tagungspanel war dem Zusammenhang zwischen Meinungsjournalismus und Journalist:innen, die zugleich auch politische Aktivist:innen waren, gewidmet. Der zeitliche Horizont erstreckte sich dabei vom 18. bis 20. Jahrhundert und umfasste den deutschen, französischen und polnischen Sprachraum. SABINE H. THÖLE (Bremen) untersuchte in ihrem Beitrag die Weltbühne-Journalistin Martha Maria Gehrke (geb. 1894, gest. 1985) und deren Wirkung auf Journalismus, Demokratie und Politik. Durch die hermeneutische, dekonstruktivistische und akteursorientierte Analyse von Ego-Dokumenten und Presse-Quellen wurde einerseits dargestellt, wie sich Gehrke durch – sowohl männliche als auch weibliche – Pseudonyme neue Handlungsräume als Journalistin erschloss. Andererseits wurden ihre Beteiligung an Diskursen zu Frauenarbeit und Klassenfragen in den Blick genommen sowie die Unterschiede in ihrer Berufserfahrung im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen freigelegt. Abschließend erörterte Sabine Thöle Gehrkes Rolle als Kommunikatorin, sozialpolitisch kritische Denkerin und Wegbereiterin für weibliche Journalistinnen.

Die Verschränkung von Demokratisierung und Popularisierung im Meinungsjournalismus des ausgehenden 18. Jahrhunderts stand im Fokus von CHRISTOPH STREBs (München) Beitrag. Sowohl im französischsprachigen, englischsprachigen als auch deutschssprachigen Raum bildete sich – so Streb – ein persönlicher Meinungsjournalismus mit selbstinszenierenden Autorenfiguren heraus. Hierbei sei gerade die posture der Journalisten authentischer Ausdruck ihrer Persönlichkeit gewesen, die in ihrer Polemik und Konfrontativität ein breites, heterogenes Publikum ansprach und dieses für politische Diskussionen mobilisierte. Die Intimität, Klarheit und Verständlichkeit ihres populären Stils habe zur Demokratisierung von Zeitungen und Pamphleten und den darin behandelten Diskursen beigetragen. Die Ambivalenz dieses Medienwandels jedoch lasse sich in den erhöhten Partizipationsmöglichkeiten und der gleichzeitigen Gefahr für das aufklärerische Kommunikationsideal erkennen.

Den Aufstieg polnischer Nationaldemokraten in Presse und Politik des späten Kaiserreichs thematisierte DANIEL STIENEN (München). Sich als wahre Verfechter der polnischen Nation und als die Stimme des Volkes darstellend, hätten diese Nationaldemokraten mit ihrer Aggressivität und Radikalität vor allem das urbane Bürgertum erreicht. In der Analyse der nationaldemokratischen Presse seien drei Ebenen erkennbar, auf welchen sich die Partei vor dem Hintergrund einer sozial fragmentierten Öffentlichkeit etablieren konnte: 1. durch die scharfe Kritik am Martyrium der polnischen Bevölkerung unter der preußischen Regierung, 2. durch die Verurteilung innerer „Verräter“ des Volkes und 3. durch die einmalige Werbestrategie der Zeitungen. Zusammenfassend wurde die Bedeutung der Presse für den Erfolg der Nationaldemokraten betont.

AROUNA COULIBALY (Abidjan) widmete sich in seinem Beitrag zu „Entre presse et littérature: contribution vallésienne à l'émergence d'une République sociale“ dem Journalisten/Autor Jules Vallès, dessen Werk untrennbar mit der Geschichte Frankreichs im 19. Jahrhundert verbunden ist. Als Gründer der Zeitungen Le Cri du peuple, La Rue und La Rue á Londres und als Romanautor vermischten sich bei ihm journalistisches und fiktionales Arbeiten und wurden in den Dienst seines Engagements für die Commune gestellt. Politisches Engagement und Schreiben waren in der Person von Vallès untrennbar miteinander verbunden. Aufstand und Revolution und politisches Schreiben waren gleichermaßen Ausdruck von politischem Aktivismus und dem Eintreten von Vallès für die Rechte von Arbeitern, Kindern und Frauen.

Im Fokus der Keynote von JEREMY D. POPKIN (Lexington) stand die während der Französischen Revolution in den Medien dargestellte Gewalt. Im Zuge des Sturms auf die Bastille am 14. Juli 1789 vollzog sich ein Wandel in der französischen Presse. Nach dem Kontrollverlust von Louis XVI. über die Medien und das Monopol auf Veröffentlichung konnten sich revolutionäre Zeitungen etablieren, welche wiederum die Medien selbst veränderten. Obwohl die Thematisierung von Gewalt kein Novum darstelle, entwickele sie hier eine neue Dynamik. Vermehrte Diskussionen über die Zuschaustellung und Legitimierung von gewalttätigen Akten sowie eine tendenziöse, die Ereignisse überspitzende Berichterstattung standen dabei im Zentrum. Diese Themen ließen sich auch in der medialen Verarbeitung der Haitianischen Revolution nachzeichnen, vor allem die Frage nach der Legitimierung spiele weiterhin eine große Rolle.

Das zweite Panel war dem problematischen Wechselverhältnis zwischen Journalismus und Macht gewidmet. Hierbei wurden die Themen der Tagung in erster Linie aus akteurszentrierten Blickwinkeln diskutiert und nach den Verflechtungen, Indienstnahmen oder auch bewussten Distanzierungen zwischen journalistischen und politischen Akteur:innen und Instanzen gefragt. MARION BRÉTÉCHÉ (Orléans) verglich in ihrem Beitrag zwei entscheidende Momente der Geschichte des französischsprachigen Journalismus in Europa. Am Beispiel der vierteljährlich in den Niederlanden erscheinenden Histoire abrégée de l’Europe und Mercure historique et politique wurde deutlich, dass zwischen 1680 und 1700 ein neuer Typ von Zeitung aufkam, welcher die aktuelle Politik systematisch und unabhängig von der Monarchie für die breite Öffentlichkeit analysierte und reflektierte. Zwischen 1740 und 1760 wandelten sich – so Brétéché – die mittlerweile in ganz Europa verbreiteten Periodika zu einem höchst heterogenen, neue (aufklärerische) Ideen verbreitenden Medium. In Verbindung damit wurde auf Demokratisierungsprozesse durch den Politikdiskurs sowie dessen Akteure und medienwirksame Modalitäten eingegangen.

Am Beispiel der in Sachsen-Weimar ansässigen Verleger Bertuch und des Erzbischofs Carl von Dalberg stellte HEINER STAHL (Siegen) den Zusammenhang zwischen Zeitungen, öffentlicher Meinungsbildung und der Partizipation der fürstlichen Obrigkeit dar. Die akteurszentrierte Perspektive eröffne dabei die Möglichkeit, die verschiedenen räumlichen und organisatorischen Verflechtungen der Zeitungsbranche zwischen 1785 und 1815 in den Blick zu nehmen, welche sich in Feldern der Abhängigkeit bewegten. Zudem ermöglichte die Hofverwaltung durch Privilegierung eine Steuerung der Öffentlichkeit durch sowohl monetäre als auch organisatorische Abhängigkeit der Verleger. Dies habe letztendlich vor 1815 die Herausbildung höfischer Presseabteilungen verhindert.

JEAN-YVES MOLLIERs (Saint-Quentin en Yvelines) Vortrag war dem politischen Journalismus in Frankreich zur Zeit der Dreyfus-Affäre gewidmet. Im Gegensatz zu den Gegnern Dreyfus‘, welche Broschüren und Bücher bevorzugten, nutzten seine Anhänger vornehmlich Presseartikel als Sprachrohr für ihre Argumente. Anhand der von 1894 bis 1906 veröffentlichten Beiträge könne – nach Mollier – exemplarisch ein Wandel in der Presse beobachtet werden: So habe sich der Journalismus im Zuge dieser Ereignisse von seiner ursprünglichen Intention, die Öffentlichkeit zu informieren, zu einem reinen Instrument der politischen Einflussnahme zugunsten der eigenen Machtinteressen entwickelt. Hierbei sei eine inszenierende, sensationelle und Roman-ähnliche Berichterstattung angewandt worden, um die Meinungen von Unterschichten zu manipulieren.

ISAAC BAZIÉ (Montréal) nahm eine Reihe von englisch- und französischsprachigen Zeitungen Ostafrikas sowie Kanadas der letzten beiden Jahrzehnte in den Blick. Der Fokus lag dabei auf den Unterschieden in der Rezeption und diplomatischen Repräsentation Chinas in der Presse. Während in Kanada die Gefahr Chinas für die okzidentalen Werte und Konzepte von Demokratie, Mesnchenrechten und Freiheit betont würden, würde hingegen in den ostafrikanischen Medien eine Forderung nach nicht-okzidentalen, nicht-kolonialistischen Modellen laut. Dies verstärke durch die einseitige westliche Rhetorik die Kluft zwischen China und dem Okzident. Durch die Gegenüberstellung mit ostafrikanischen Medien hingegen konnte dieser einseitige westliche Diskurs multiperspektivisch erweitert werden.

NORMAN DOMAIER (Prag) betonte in seinem Vortrag den engen Zusammenhang zwischen den amerikanischen Auslandskorrespondenten der Associated Press (AP) und dem „Dritten Reich“. Am Beispiel von Carl Flick-Steger – so Domaier – zeige sich die enge Verflechtung der AP und der Propaganda des NS-Regimes, da Flick-Steger als Antisemit galt und in den Jahren 1941 bis 1945 das NS-Radio in Ostasien leitete und sich später als Verfolgter inszenierte. Der Fall der AP zeige bis heute Auswirkungen auf die Arbeit der Presseagentur und deren Veröffentlichungen, da in hagiographischer Weise diese Vergangenheit in öffentlichen Diskursen geformt und mitbestimmt werden solle.

Am Beispiel zweier kolumbianischer Autoren, Gabriel García Márquez und Juan Gabriel Vásquez, gelang es FLORIAN HOMANN (Münster) aufzuzeigen, dass die von der herrschenden Klasse kontrollierte Medienlandschaft und die damit erzeugte öffentliche Meinungsbildung bereits lange auch in der Literatur ein Thema war. Das Spannungsverhältnis zwischen einer sich in der Krise befindenden Demokratie, Gewalt und journalistischen Berichterstattung sei bis heute Thema in der Literatur. Dabei eröffne der akteurszentrierte Blick auf die beiden Autoren die Möglichkeit, diese in unterschiedlichen Medien und Gattungen mit verschiedenen Öffentlichkeiten zu verorten und so aufzuzeigen, welche Auswirkungen dies auf das kollektive kolumbianische Gedächtnis und das Demokratieverständnis des Landes habe.

Abgerundet wurde das Panel von einer Keynote von CAJA THIMM (Bonn) mit dem Titel „ Digital Society - Digital Democracy? Utopian and Dystopian Perspectives on the Datafied Future“. Thimm stellte Entwicklungen und Trends der letzten Jahrzehnte in diesem Spannungsfeld vor, plädierte dafür, Medien aus einer historisierenden Perspektive zu betrachten und lieferte teils utopisch, teils dystopisch erscheinende Ausblicke in eine immer stärker von digitalen Medien geprägte Zukunft. Medialisierung – so Thimm – sei ein ähnlich tiefgreifender Metaprozess wie Industrialisierung und Globalisierung. Sie argumentierte, dass die digitale Transformation des öffentlichen Raums aus demokratischer Perspektive zugleich als Chance und Risiko erscheint. Besagtes Risiko zeige sich in den letzten Jahren in Nordamerika und Europa zunehmend im Kontext bewusster Desinformation, die zu einer teilweise erheblichen Destabilisierung der Systeme geführt habe. Das zunehmend bedrohte Vertrauen in die Medien sei jedoch ein essenzieller Grundpfeiler für das Funktionieren von Demokratien. Auf die Arbeit von Journalist:innen Bezug nehmend vertrat Thimm die These, dass Journalismus mit Hilfe von Social Media eine neue Art und Weise der Berichterstattung darstelle und dass sich Journalist:innen genau wie Politiker:innen auf diese neue Welt einlassen und sich an sie anpassen müssten. Caja Thimm schloss ihre facettenreiche Keynote mit der Betonung, dass das Internet nicht nur als Technologie wahrgenommen werden solle, sondern durch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu einem neuen, „living environment“ geworden sei.

Die dritte Sektion der Tagung betrachtete neue Medien(-formate) im Spannungsfeld von Populismus und Demokratisierung. Dabei ging es um in ihrer jeweiligen Zeit „neue“ Medien des 20. und 21. Jahrhunderts. SILVIA VERDIANI (Turin) untersuchte in ihrem Beitrag digitale Kommunikationskanäle als operative Orte der Demokratie am Beispiel der Seite „Soko Chemnitz“ vom Zentrum für politische Schönheit (ZPS). Hierbei zeige sich eine neue Art des „aktivistischen Journalismus“, der durch verstärkte Partizipation auf unterschiedlichen Ebenen (politische Reden, politische Kommunikation, Kommentarfunktion und Partizipation der Rezipient:innen) zu erhöhter Demokratisierung der Debatten führe. Dabei bilde dies nicht nur einen Teil der Demokratie im Sinne der „Vierten Gewalt“ und des Berichtens über Geschehnisse, sondern vielmehr würde durch diese Kommunikation die Partizipation an der Diskussion über Demokratie und Demokratisierung überhaupt verstärkt.

Die gabunische, kongolesische und kamerunische Diaspora und deren neu eroberter Raum in den afrikanischen frankophonen Medien stand im Mittelpunkt von SYLVÈRE MBONDOBARIs (Bordeaux) Beitrag. Am Beispiel von Jonas Moulenda, eines in Frankreich im Exil lebenden gabunischen Youtubers, zeige sich die Komplexität und Wirkmächtigkeit von sozialen Netzen, die sich vom Heimatland bis in die Diaspora – und umgekehrt – erstrecken. Vor dem Hintergrund der Wahlen in Gabun, Kongo und Kamerun offenbare die Untersuchung der diasporischen sozialen Medien mithilfe von Bourdieus Theorie vom politischen Feld sowie einer biographischen und diskursanalytischen Herangehensweise die darunter liegenden Demokratisierungsprozesse. Abschließend wurde deren Bedeutung für die Schaffung von Kommunikationsräumen und Identitätsproduktion betont.

Unter dem Titel „Media as a pacesetter for democratization: The voice of the people in newspapers and on the radio and television in Germany, Great Britain and the Netherlands (1954-1980)“ stellten HARM KAAL (Nijmegen), MALTE FISCHER (Nijmegen, Berlin), JAMIE LEE JENKINS (Nijmegen, Sheffield) und SOLANGE PLOEG (Nijmegen) ihr Forschungsprojekt vor, deren Teilprojekte sich in unterschiedlichen geografischen Kontexten mit der Rolle von Einzelmedien als „Stimme des Volkes“ sowie mit den damit einhergehenden Demokratisierungsprozessen beschäftigen. In diesen Kontexten zeige sich, dass Medienformate eine entscheidende Rolle in der Aushandlung von politischen Partizipationsmöglichkeiten spielen, dass sie repräsentative Ansprüche formulieren und somit neue Felder der politischen Debatten schaffen. Durch diese veränderte Mediendarstellung der Demokratisierungsprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich auch die Erwartungen der Bevölkerung an die Demokratie, den Demokratisierungsprozess und die Möglichkeiten der politischen Partizipation.

Durch die Fallbeispiele wurde in der Abschlussdiskussion der Tagung deutlich, dass sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Deutungsfeldern den Themen Demokratisierung, Journalismus und der Medienwandel genähert werden muss, um einzelne Aspekte dieser Phänomene genauer beschreiben zu können. So stellte sich beispielsweise heraus, dass durch den jeweiligen Begriff von Demokratie und Demokratisierung sowohl aus normativer Sicht als auch als Eigenbezeichnung in der Arbeit der Akteur:innen wissenschaftlicher Mehrwert generiert wird sowie dass die Arbeit politischer Journalist:innen als informierter und informierender Aktivismus auftreten kann. Dabei nimmt die Selbstpositionierung der Akteur:innen ebenso wie die Position und Selbstpositionierung der einzelnen Medien im Medienverbund einer jeweiligen Zeit eine entscheidende Rolle ein, haben sie doch Demokratisierung zum Teil als eine Form des journalistischen Auftrags gesehen und dadurch die Kommunikation über diese Phänomene immer mitbestimmt. Die strukturellen Bedingungen der Medien, Personen und politischen Verhältnisse in ihren jeweiligen historischen Kontexten sind dabei immer eng miteinander verflochten. Zudem wurde deutlich, dass der „klassische“ politische Journalismus über eine Vielfalt von Medienformaten und sowohl nicht-fiktionalen als auch fiktionalen Bereichen kommuniziert, um kontextabhängig Beiträge zu den jeweiligen gesellschaftlichen Diskursen zu liefern. Die Beiträge zur Tagung werden in der von Volker Depkat, Susanne Lachenicht, Hans-Jürgen Lüsebrink und Christine Vogel herausgegebenen Reihe „Mediengeschichte – Media History – Histoire de médias“ im Nomos-Verlag erscheinen.

Konferenzübersicht:

Volker Depkat (Regensburg) / Susanne Lachenicht (Bayreuth) / Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarbrücken) / Christine Vogel (Vechta): Einführung / Introduction

Panel I: Meinungsjournalismus – Journalisten als politische Aktivisten / Opinion Journalism – Journalists as Political Activists / Le journalisme d’opinion – les journalistes comme activistes politiques

Session I - Chair: Christine Vogel (Vechta)

Sabine H. Thöle (Bremen): Die Journalistin der Weltbühne 1918-1933: Martha Maria Gehrke

Christoph Streb (München): Demokratisierung als Popularisierung: Persönlicher Meinungsjournalismus und mediales Publikum, ca. 1780-1800

Session II - Chair: Hans-Jürgen Lüsebrink

Daniel Stienen (München): Selbstbehauptung durch Radikalität: Polnische nationaldemokratische Journalisten im späten Kaiserreich

Arouna Coulibaly (Abidjan) : Entre presse et littérature: contribution vallésienne à l'émergence d'une République sociale

Keynote 1: Jeremy D. Popkin (Lexington): Media and the French Revolution

Panel II: Journalisten und die Macht: Zwischen Distanzierung, Verflechtung und Indienstnahme I / Journalists and Power: Between Distancing, Entanglements, and Instrumentalizations I / Les journalistes et le pouvoir : entre distanciation, interconnexions et instrumentalisations I

Session I – Chair: Susanne Lachenicht (Bayreuth)

Marion Brétéché (Orléans) : Dévoiler et interpréter le ‚spectacle politique’, est-ce démocratiser la politique aux XVIIe et XVIIIe siècles ?

Heiner Stahl (Siegen): Zeitungsmacherinnen und –macher zwischen Literarischen Salons und Literarischen Büros (1785-1815)

Session II - Chair: Ute Fendler (Bayreuth)

Jean-Yves Mollier (Saint-Quentin en Yvelines) : Le Journalisme politique en France pendant l'affaire Dreyfus

Isaac Bazié (Montréal) : La Chine-Afrique à travers le prisme du journalisme politique au Canada et en Afrique de l’Ouest

Session III - Chair: Christine Vogel (Vechta)

Norman Domeier (Prag): Demokratischer Journalismus und NS-Diktatur: Die amerikanischen Auslandskorrespondenten als politische Akteure im „Dritten Reich“ und danach

Florian Homann (Münster): Politisches Schreiben, Demokratisierung und Medienwandel bei Gabriel García Márquez und Juan Gabriel Vásquez

Keynote 2: Caja Thimm (Bonn): Digital Society - Digital Democracy? Utopian and Dystopian Perspectives on the Datafied Future

Panel III: Neue Medien (-formate) im Spannungsfeld von Populismus und Demokratisierung / New Media – Between Populism and Democratization / Nouveaux médias – entre le populisme et la democratization

Session I – Chair: Christine Vogel (Vechta)

Silvia Verdiani (Turin): Digitale Kommunikationskanäle als operative Orte der Demokratisierung: Der Fall Soko Chemnitz vom Zentrum für Politische Schönheit

Sylvère Mbondobari (Bordeaux) : Dynamique diasporique, culture médiatique et conquête de l’espace public en Afrique francophone

Session II - Harm Kaal (Nijmegen) / Malte Fischer (Nijmegen, Berlin) / Jamie Lee Jenkins (Nijmegen, Sheffield) / Solange Ploeg (Nijmegen): Media as a pacesetter for democratization: ‘The voice of the people’ in newspapers and on radio and television in Germany, Great Britain and the Netherlands (1954-1980)

Abschlussdiskussion / Final Discussion / Discussion finale

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