Liechtensteinischer Historikerinnen- und Historikertag 2022: "Biographieforschung"

Liechtensteinischer Historikerinnen- und Historikertag 2022: „Biographieforschung“

Organizer(s)
Stephan Scheuzger / Fabian Frommelt, Liechtenstein-Institut
Location
Gamprin-Bendern
Country
Liechtenstein
Took place
In Attendance
From - Until
21.10.2022 - 21.10.2022
By
Cornelius Goop, Institut für Geschichte, Universität Wien

Es war die Idee zur Wiederaufnahme einer älteren Tradition, die hinter der Durchführung eines Liechtensteinischen Historikerinnen- und Historikertags steckte. Bereits in den 1990er-Jahren hatte die Redaktion des „Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein“ mehrere Tagungen durchgeführt, die Forschende zur Geschichte Liechtensteins zusammengebracht hatten. In offensichtlicher namentlicher und organisatorischer Anlehnung an ähnliche nationale historische Tagungsformate in den umliegenden deutschsprachigen Ländern, wollen die Organisatoren eine solche Zusammenkunft nun in regelmäßiger Form wieder einführen. Als thematischer Rahmen für die erste Durchführung des Vorhabens wurde die Biographieforschung gewählt. Die Tagung diente der Präsentation von laufenden und abgeschlossenen Projekten der letzten Jahre, die von Historikerinnen und Historikern aus Liechtenstein und der näheren Region oder mit einem Liechtensteinbezug bearbeitet wurden. Der Austausch über Erfahrungen zu Methoden, theoretischen Implikationen und der Empirie der Biographieforschung in einem regionalen aber auch allgemeingeschichtlichen Kontext stand dabei im Zentrum. Es wurden entsprechend auch Projekte präsentiert, die sich nicht explizit mit der Geschichte Liechtensteins beschäftigen.

In seiner Einleitung wies STEPHAN SCHEUZGER (Gamprin-Bendern/Zürich) darauf hin, welche Chancen der biographische Ansatz bei der Dezentrierung historiographischer Perspektiven bietet. Gerade in Bezug auf einen Kleinstaat wie Liechtenstein könnten transnational verlaufende Biographien verdeutlichen, in welche Verflechtungsprozesse Menschen eingebunden waren und den Blick von einer einseitigen nationalen oder lokalen Perspektive lösen. Dies verdeutlichte er anhand der gebürtigen Liechtensteinerin Hermine Kindle, die in den 1930er-Jahren ein Filmstar in Mexiko wurde und der „subalternen Akteurin“ Theres Schreiber, die beispielhaft für das mobile Leben einer armen, jungen Europäerin in der Mitte des 19. Jahrhunderts stehen kann.

VOLKER DEPKAT (Regensburg) führte in seiner Keynote Speech in aktuelle Theoriedebatten und Forschungstendenzen in der historischen Biographik ein. Er betonte zunächst die ungebrochene Popularität des Genres Biographie in den Bestsellerlisten, die am Beginn des 21. Jahrhunderts einherging mit einer inzwischen jedoch bereits wieder etwas abgeflachten intensiven Theoriediskussion. Vor allem die kulturwissenschaftliche Wende innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften habe die einst in Verruf geratene Biographieforschung zur sogenannten „New Biography“ geführt, die sie mit Ansätzen wie Poststrukturalismus, Narratologie oder Diskursanalyse vereinte und erneuerte. Die Biographieforschung entwickelte sich weg von der Suche nach dem stets kohärenten „Wesenskern“ der biographierten Person und akzeptierte stattdessen die Wandelbarkeit des Selbst sowie intersektionale Identitäten und entdeckte die Biographie als Praxis kultureller Sinnstiftung im Kontext ihrer jeweiligen Zeit. Einen weiteren vertiefenden Fokus legte Depkat auf die Problematisierung des Verhältnisses von Biographie und Erzählung, die in poststrukturalistischer Manier die narrative Form des „gelebten Lebens“ in der Biographie entlarvt, aber gleichzeitig auch nicht völlig überwinden kann. Insgesamt konstatierte Depkat aktuell eine „Zeit nach der Theorie“ in der Biographik, die manches sogar im Zeichen eines „neuen Realismus“ wieder zurückdrehe.

Auf welche praktischen Herausforderungen biographische Forschung stoßen kann, zeigte SUSANNE KELLER-GIGER (Buchs) eindrücklich in ihrem Vortrag am Beginn des ersten Panels zur Theorie und Praxis der Biographik. Ihre Arbeit an einer Biographie des tschechoslowakischen Politikers Carl Kostka (1870-1957) erhielt einen herben Rückschlag, als dessen privater Nachlass während des Moldauhochwassers im Sommer 2002 in Prag zerstört wurde. Erst 2010 nahm sie ihre Forschungen über den ehemaligen Bürgermeister der nordböhmischen Stadt Liberec (Reichenberg) und führenden Kopf der liberalen Deutschdemokratischen Freiheitspartei (DDFP) wieder auf. Nun mit dem abgeänderten Ziel, eine akteursbezogene Parteiengeschichte zu schreiben. Doch aufgrund der wechselvollen Geschichte der Tschechoslowakei waren auch die Quellen zu der sudetendeutschen bürgerlichen DDFP rar. Erst der Fund zweier bisher unbekannter Parteizeitungen und weiterer verstreuter Quellen ermöglichte das Verfassen der Biographie. Das 2021 auf Deutsch erschienene Buch sei durch diese Einschränkungen zwar zu einem Kompromisswerk geworden, liefere aber neue Einblicke in das politische Leben der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit und beförderte auch neue Initiativen der öffentlichen Erinnerung an den ansonsten fast vergessenen Politiker.

PETER KAMBER (Berlin) widmete sich ebenfalls den methodischen und theoretischen Aspekten der Biographieforschung. Seine Ausführungen speisten sich aus seinen Erfahrungen mit dem Verfassen von Biographien, insbesondere über das Ehepaar Wladimir Rosenbaum und Aline Valangin sowie die Berliner Theaterdirektoren Fritz und Alfred Rotter. Kamber setzte sich mit den literarischen, psychologischen, soziologischen und philosophischen Seiten des biographischen Schreibens auseinander und berichtete von seinen Erfahrungen bei der Befragung von Zeitzeugen. Er betonte die Langwierigkeit biographischer Forschungsvorhaben, die nicht selten auch von Zufällen abhängig sind. Seine Ausführungen schloss Kamber mit zehn Leitsätzen, die er bei Zeitzeugeninterviews zur Beachtung empfahl.

Im zweiten Panel über zeitgeschichtliche Implikationen der Biographieforschung sprach zunächst PETER GEIGER (Schaan) über seine Erfahrungen mit der Methode der Oral History bei der Forschung über die NS-Zeit in Liechtenstein. Seine Monographien über die Geschichte Liechtensteins in den 1930er- und 1940er-Jahren sind keine Biographien, greifen aber auf Zeitzeugen-Befragungen zurück. Er konnte zeigen, welchen Nutzen die Oral History bei der Ergänzung von schriftlichen Quellen in einer kleinräumigen Gesellschaft haben kann, die zwar nicht Teil NS-Deutschlands war, aber von innen wie von außen ideologisch von einem „Anschluss“ bedroht wurde. Geiger betonte insbesondere die Bedeutung der Quellenkenntnis vor der Zeitzeugen-Befragung und illustrierte seine Erfahrungen mit zahlreichen Beispiel-Interviews, so etwa mit dem österreichischen Juristen Theodor Veiter, Fürst Franz Josef II., liechtensteinischen Waffen-SS-Freiwilligen oder dem SD-Geheimdienstfunktionär Klaus Huegel. Er legte dar, die Interviews in der Forschungspraxis sehr kritisch und in den meisten Fällen ergänzend eingesetzt zu haben.

In perfekter Ergänzung dazu präsentierte LORETTA SEGLIAS (Wädenswil) danach den Blick der nächsten Generation von Geschichtsforschenden bei der Beschäftigung mit Oral History und konnte so Gemeinsamkeiten und Neuerungen sichtbar machen. Sie stellte ihre Erfahrungen und methodischen Überlegungen aus einem abgeschlossenen Projekt zur Psychiatriegeschichte Graubündens seit den 1850er-Jahren vor. Seglias betonte zunächst noch einmal, dass erinnerte Gegenstände keine authentischen, objektiven Rekonstruktionen historischer Realitäten, sondern Elemente einer subjektiven Hinwendung zur Vergangenheit seien. Gerade dies mache Zeitzeugen-Interviews aber zu erstklassigen Quellen, da sie Rückschlüsse über vorherrschende Rollen und Normen und damit auf Netzwerke und Ordnungsgefüge zuließen. Die Erforschung der Psychiatriegeschichte Graubündens ordnete sich in eine gesellschaftspolitische Diskussion zu fürsorglichen Zwangsmaßnahmen und Fremdplatzierungen in der Schweiz ein und konnte auch auf eine breite schriftliche Quellenbasis zurückgreifen. Wie Geiger betonte auch Seglias die Perspektivenerweiterung durch Oral History und die Zugriffsmöglichkeit auf Nicht-Verschriftlichtes. Zusätzlich verwies sie auf das Potential bei der Einbeziehung marginalisierter Personengruppen.

Das dritte Panel widmete sich biographischen Quellen und ihrer Aufbereitung. NATALIE LORENZ (Vaduz) zeigte anhand der Bestände des Liechtensteinischen Landesarchivs, welche Möglichkeiten ein staatliches Archiv für die Biographieforschung bieten kann. Für die Identifizierung von biographischen Quellen spiele es dabei auch eine Rolle, wie der häufig verwendete Begriff des „Ego-Dokuments“ definiert und eingeschränkt werde. Entscheide man sich mit dem Historiker Winfried Schulze1 für eine breite Definition, stelle sich die Frage, wie erstens mit erzwungenen Selbstzeugnissen und zweitens mit dem Verhältnis „freiwilliger“ autobiografischer Texte zu „unfreiwilligen“ Aussagen über eine Person umzugehen sei. Andererseits könnten durch ein breites Verständnis von Ego-Dokumenten auch illiterate Menschen in die Forschung einbezogen werden. Insgesamt böten folglich durchaus auch staatliche (Verwaltungs-)Akten Zugänge zu biographischer Forschung. RUPERT TIEFENTHALER (Vaduz) veranschaulichte daraufhin anhand eines konkreten „Fundstücks“ aus dem Nachlass des liechtensteinischen Komponisten Josef Gabriel Rheinberger, wie ein einzelnes Quellendokument zu einem „dichten biographischen Zeugnis“ werden kann. Das von Rheinbergers Ehefrau Franziska von Hoffnaass eng mit einer privaten Aufführungschronik beschriftete Titelblatt eines Notendrucks diente ihm zum Nachweis, wie wichtig der Quellen-, Überlieferungs- und Forschungskontext für die biographische Interpretation einer Quelle ist.

Dass Gruppierungen jeglicher Art ab irgendeinem Punkt dazu neigen, sich eine eigene Geschichte und damit eine eigene Identität zu geben, zeigte die Projektvorstellung von CLAUDIA HEEB-FLECK und JULIA FRICK (Vaduz). Sie präsentierten das sich im Aufbau befindende Frauenarchiv Liechtenstein als Beispiel einer akteurszentrierten Quellensammlung zur Geschichte der Frauenbewegung. Die liechtensteinische Frauenbewegung besitzt international eine spezielle Stellung, da Liechtenstein das Frauenstimmrecht erst 1984 als letzter Staat in Europa einführte. Das Archiv soll eine Lücke in der Dokumentation und Archivierung des Kampfs um Frauenrechte in Liechtenstein füllen und sich insbesondere auch für biographische Forschung anbieten. Die Referentinnen konnten zeigen, dass die Sichtbarmachung von historischen Akteurinnen und Akteuren in Biographien bereits bei der Entscheidung zur und Praktik der Archivierung beginnt, die eine zukünftige Forschung erst ermöglichen.

Das vierte Panel beschäftigte sich mit gruppenbiographischen Ansätzen. Den einzigen frühneuzeitlichen Beitrag des Tages lieferte hierzu FABIAN FROMMELT (Gamprin-Bendern), der eine prosopographische Annäherung an das Verwaltungspersonal im Gebiet der Reichsterritorien Vaduz und Schellenberg (heutiges Liechtenstein) während der Zeit ihrer kaiserlichen Administration (1684-1712) vorstellte. Das aufwendige Sammeln der Daten zu diesem Vorhaben als Teil eines größeren, nicht-biographischen Forschungsprojekts über den Zeitabschnitt resultierte in einem zwar unvollständigen, aber dennoch beachtlichen Datensatz zu rund 1500 Personen. An Beispielen stellte Frommelt das Erkenntnispotential dieses Datensatzes vor, das insbesondere auch in Verflechtungen zwischen den verschiedenen Hierarchieebenen des Verwaltungspersonals liege. Verwandtschafts- bzw. Heiratsbeziehungen zwischen herrschaftlichen und kommunal-landschaftlichen Amtsträgern ließen sich mit frühneuzeitlichen Formen der Korruption in Verbindung bringen. In anderen Verknüpfungen ließen sich wiederum Patronage-Beziehungen zwischen höher- und tiefergestellten Personen der Lokalverwaltung und der kaiserlichen Kommission erkennen, die mit Wolfgang Reinhard als eine frühneuzeitliche Vorstufe auf dem Weg zum modernen Staat zu interpretieren seien.

Keinem prosopographischen, sondern einem kollektivbiographischen Thema widmete sich der Vortrag von CORNELIUS GOOP (Wien). Er stellte Überlegungen zur Gruppe der geschichtsforschenden Geistlichkeit in Liechtenstein im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor, die zur Erklärung der Entstehung katholisch-konservativer Geschichtsnarrative in der liechtensteinischen Historiographie beitragen können. Durch Verbindungen zum katholischen Milieu der Schweiz und Österreichs sowie zur katholischen Geschichtsschreibung prägte diese klerikale Historikergruppe die katholische Identität des Landes maßgeblich. Es offenbarten sich auch mehrere Generationen innerhalb der Historikergruppe, die wiederum unterschiedliche Konflikte mit liberalen oder deutschnationalen Kräften im In- und Ausland austrugen.

Der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Biographie und Werk widmete sich schließlich das letzte Panel, das EMANUEL SCHÄDLER (Bern/Gamprin-Bendern) mit einer Vorstellung seines Forschungsprojekts zum Zusammenhang von Lebensweg und Lebenswerk bei den frühen deutschsprachigen Verwaltungsrechtswissenschaftlern am Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete. Über die Vorstellung einer „biographischen Rampe“ versuchte Schädler einen Beitrag zum rechtshistorischen Verständnis des Zusammenhangs von Kirchenrecht und der Entstehung des Verwaltungsrechts im 19. Jahrhundert zu leisten. An Fallstudien zu den Rechtswissenschaftlern Konrad Franz Roßhirt (1793–1873), Edgar Loening (1843–1919) und Otto Sarwey (1825–1900) verdeutlichte er, wie Wissenschaftlerbiographien mit dem Entstehen eines juristischen Werkes im Kontext zeitgenössischer Diskurse zusammenhingen.

Wieder mit einem dezidiert liechtensteinischen Thema beschäftigte sich der letzte Vortrag des Tages von RUPERT QUADERER (Gamprin-Bendern), der von seiner Arbeit an der Erschließung des Nachlasses des Politikers Wilhelm Beck (1885-1936) berichtete. Der Jurist und Publizist Beck war ein bedeutender Akteur der politischen Umbruchsphase in Liechtenstein nach dem Ersten Weltkrieg. Quaderer legte den Fokus seiner Ausführungen vor allem auf die Briefsammlung Becks aus den Jahren 1913-1917, die einerseits Rückschlüsse auf seine Netzwerke und andererseits auf seine sich entwickelnden politischen Ideen zuließen. Als zentrale Themen darin identifizierte er etwa die Familie, Pläne zur Gesetzgebung oder Konflikte mit den ausländischen Beamten in Liechtenstein. Quaderer berichtete letztlich anders als viele andere vor ihm Vortragende nicht von den Problemen einer schmalen und lückenhaften Quellenbasis, sondern von den Herausforderungen eines überaus umfangreichen und vielfältigen Quellenkorpus für das Schreiben einer Biographie.

Insgesamt kann die Durchführung des ersten Liechtensteinischen Historikerinnen- und Historikertags als Erfolg gewertet werden. Es zeigte sich, dass auch aus einer sehr kleinräumigen und regionalen Perspektive auf der Höhe der geschichtswissenschaftlichen Debatte Biographieforschung betrieben wird, wobei auch sehr praktische Herausforderungen in diesem Forschungsfeld sichtbar wurden. Dass der Fokus nicht allein auf liechtensteinischer Geschichte, sondern auf einem Zusammenbringen von mit Liechtenstein verbundenen Historikern und Historikerinnen lag, trug ebenfalls zum Erfolg bei. Eine zukünftige regelmäßige Wiederholung des Tagungsformats wäre zu wünschen, wobei sich auch eine noch stärkere internationale Vernetzung der Forschung zu Kleinstaaten oder kleinen Territorien anstreben ließe.

Konferenzübersicht:

Stephan Scheuzger (Gamprin-Bendern/Zürich): Biographie und Dezentrierung historischer Betrachtung

Volker Depkat (Regensburg): Biographieforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts: Themen, Trends, Probleme

Panel I: Theoretische Ansprüche und praktische Grenzen biographischer Geschichtsschreibung

Susanne Keller-Giger (Buchs): Von der Biographie zur akteursbezogenen Parteiengeschichte: Carl Kostka und die Deutschdemokratische Freiheitspartei in der Tschechoslowakei vor dem Zweiten Weltkrieg

Peter Kamber (Berlin): Biographien: Das Persönliche als Gegenstand der Geschichte – Literatur, Psychologie, Soziologie, Kulturgeschichte und Philosophie, alles in einem?

Panel II: Biographieforschung in der Zeitgeschichte und die Bedeutung der oral history

Peter Geiger (Schaan): Zeitzeugen zur NS-Zeit in Liechtenstein befragen – Voraussetzungen und exemplarische Erfahrungen

Loretta Seglias (Wädenswil): Der Einbezug von Zeitzeug:innen – ein „must“ in der Zeitgeschichte? Das Beispiel der Psychiatriegeschichte in Graubünden

Panel III: Die Quellen und ihre Aufbereitung

Natalie Lorenz und Rupert Tiefenthaler (Vaduz): Die Quellen des Liechtensteinischen Landesarchivs. Eine Fundgrube für die moderne Biographieforschung?

Claudia Heeb und Julia Frick (Vaduz): Das Frauenarchiv, ein Beispiel einer akteurszentrierten Quellensammlung zur Geschichte der Frauenbewegung

Panel IV: Gruppenbiographische Ansätze

Fabian Frommelt (Gamprin-Bendern): Akteure, soziale Verflechtungen, kulturelle Praktiken. Prosopographische Annäherung an das Verwaltungspersonal zur Zeit der kaiserlichen Administration in Vaduz-Schellenberg (1684–1712)

Cornelius Goop (Wien): Ultramontane Ideologie und katholisch-konservative Identität? Gruppenbiographische Überlegungen zu den klerikalen Historikern in Liechtenstein im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Panel V: Biographie und Werk

Emanuel Schädler (Bern/Gamprin-Bendern): Lebensweg und Lebenswerk: Die „biographische Rampe“ bei den frühen deutschsprachigen Verwaltungsrechtswissenschaftlern Ende des 19. Jahrhunderts

Rupert Quaderer (Gamprin-Bendern): Wilhelm Beck – staatspolitisches Wirken und privates Bestreben. Biographische Spurensuche auf der Grundlage seines Nachlasses

Anmerkungen:
1 Winfried Schulze, Ego-Dokumente: Annäherung an den Menschen in der Geschichte? Vorüberlegungen für die Tagung „Ego-Dokumente“, in Winfried Schulze (Hrsg.), Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte, Berlin 1996, S. 11-30.