Vormoderne Organisationen: Anfänge, Funktionen, Folgen

Vormoderne Organisationen: Anfänge, Funktionen, Folgen

Organisatoren
Franziska Neumann, Technische Universität Braunschweig; Matthias Pohlig, Humboldt-Universität zu Berlin; Hannes Ziegler, Ludwig-Maximilians-Universität München,
Ort
München
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
22.03.2023 - 24.03.2023
Von
Christine Gerwin / Nina Opgen-Rhein, Ludwig-Maximilians-Universität München

In welchem Verhältnis stehen Vormoderne und formale Organisationen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der von Franziska Neumann (Braunschweig), Matthias Pohlig (Berlin) und Hannes Ziegler (München) organisierten Tagung im Historischen Kolleg München. Ziel der interdisziplinären Veranstaltung, die geschichtswissenschaftliche Perspektiven mit organisationssoziologischen Ansätzen verknüpfte, war es, systematisch die Ausbildung und Entstehungsbedingungen formaler Organisationen in der Frühen Neuzeit in den Blick zu nehmen.

Die erste Sektion der Tagung brachte das Konzept der formalen Organisation für die vormoderne Verwaltung und den Hof in Anschlag. BIRGIT NÄTHER (Berlin) schilderte am Beispiel der landesherrlichen Visitation in Bayern zwischen 1574 und 1774 die Entstehung und Entwicklung von Formalität in der Verwaltungsgeschichte, wobei sie Fragen nach den Gründen der Einführung und Veränderung des Verfahrens in den Fokus rückte. Eine maßgebliche Bedeutung maß sie der Entwicklung der Schriftlichkeit des Verfahrens zu. Einerseits habe das Fixieren von verbindlichen Formen als Folge einer sich langsam verändernden, an die praktischen Erfordernisse angepassten Verwaltungspraxis der Mittelbehörden dazu geführt, dass sich verfahrensstabilisierende Routinen überhaupt entwickeln konnten. Andererseits habe gerade diese formale Festlegung, mit der die quantitative Zunahme an Informationen sowie der Wandel des Verfahrenszwecks von der Kontrolle der lokalen Ämter zu einer wenig selektiven Informationsakkumulation einhergingen, langfristig die Destabilisierung des Verfahrens begünstigt.

Auch BIRGIT EMICH (Frankfurt am Main) widmete sich in ihrem Vortrag dem Prozess der Formalisierung und führte am Beispiel der römischen Kurie und ihrer Verwaltungsstruktur um 1600 aus, wie sich diese nicht nur in der Behördenentwicklung, sondern auch auf der Ebene der informellen Organisation vollzog. Diese für die Frühe Neuzeit zeittypische Formalisierung des Informellen, wie sie sich in der Institutionalisierung der Kientelpolitik im Amt des Kardinalnepots als „Patronagemanager“, der Ausbildung einer regelrechten Patronagebürokratie und der Integration der klientelären Logik in das Verwaltungshandeln der Behörden zeigte, habe durch seine stabilisierende Wirkung das Funktionieren der formalen Organisation und damit der frühneuzeitlichen Verwaltung erst ermöglicht.

Mit dem Verhältnis zwischen Formalität und Informalität beschäftigte sich auch FRANZISKA NEUMANN (Braunschweig) in ihrem Beitrag zum sächsischen Bergbau des 16. Jahrhunderts. Sie zeigte auf, dass die Bergverwaltung, die als formale Organisation verstanden werden könne und die Knappschaft als klassische totalinkludierende Korporation nicht isoliert oder als Gegensatz, sondern als komplementär aufeinander bezogen zu betrachten seien. Die Auslagerung von Informalität an die Knappschaft habe es der Bergverwaltung ermöglicht, Formen symbolischer Kommunikation auszuüben, die im Konflikt zu ihrem Selbstverständnis als formale Organisation standen. Die durchlässigen Grenzen zwischen formalen Organisationen und anderen Institutionen identifizierte sie als ein Merkmal vormoderner formaler Organisationen.

MARK HENGERER (München) stellte bei der Frage nach der Subsumierbarkeit des frühneuzeitlichen Kaiserhofs unter das Konzept der formalen Organisation die Aspekte der Emergenz, Kontingenz und Latenz in den Vordergrund und führte exemplarisch aus, wie der Hof Formen entwickelte, um die durch ihn drastisch erfahrbar gemachte Kontingenz sozialer Ordnung mithilfe der Organisation von Latenz in Teilen wieder zu verschleiern. Er kam zu dem Schluss, dass sich der Hof mit dem Konzept der formalen Organisation sehr weitreichend beschreiben ließe und betonte dessen heuristisches Potenzial speziell für die problemorientierte Studie und den funktionsübergreifenden Vergleich.

Den Auftakt zu Organisationen im Bereich der vormodernen Wirtschaft machte PHILIPP JAKOBS (Bonn). Um sich den mittelalterlichen Zünften als Organisationen aus soziologischer Perspektive anzunähern, unterzog er die Thesen der totalen Inklusion, der Polyfunktionalität und der Komplementarität von Organisationen einer kritischen Prüfung. Mit Verweis darauf, dass Organisationen nicht aus Personen bestünden, sondern aus Handlungen und Kommunikation, verstand er die totale Inklusion nicht als totale Integration der Person, sondern nur vieler Verhaltensweisen. Zünfte seien zudem zwar polyfunktional gewesen, hätten sich allerdings grundsätzlich durch eine funktionale Diffusität und eine relative Zweckkonzentration ausgezeichnet.

MARK HÄBERLEIN (Bamberg) hob den Mehrwert des organisationssoziologischen Ansatzes für die Beschäftigung mit den süddeutschen Handelsgesellschaften hervor. Am Beispiel des Buchhalters Matthäus Schwarz (1496-1574) führte er aus, wie eine entsprechende Bildung und Qualifizierung wichtigste Voraussetzungen für die formalisierte Mitgliedschaft in der Fuggerschen Handelsgesellschaft waren. Innerhalb der Geschäftszentrale wurde das Unternehmen zudem zunehmend auf Jakob Fugger zugeschnitten und hierarchische Verhältnisse zwischen Zentrale und auswärtigen Faktoreien sowie innerhalb dieser weiter ausdifferenziert. Allerdings wies er auch darauf hin, dass die süddeutschen Handelsgesellschaften nicht zu den totalinkludierenden Organisationsformen gehörten.

ULLA KYPTA (Hamburg) untersuchte die Formalisierungsbemühungen der Hansestädte, die sich in Form der 1557 entstandenen und im Laufe des 16. und frühen 17. Jahrhunderts weiter formalisierten Hansischen Konföderation mit formaler Mitgliedschaft und Beschlussverpflichtungen äußerte. Trotz des Endes der Hansetage im Jahr 1669 verwehrte sich Kypta gegen die Niedergangsgeschichte der älteren Hanseforschung. Sie hob hervor, dass die Hanse weiterhin bestehen blieb, da sie eine funktionale Legitimität, das heißt eine spezifische Zweckerfüllung, nach außen glaubhaft machen konnte. Jedoch scheiterte sie im Vergleich zu den eidgenössischen Tragsatzungen daran, eine Sedimentationslegitimität im Inneren zu etablieren.

Die Ausbildung einer formalen Organisation demonstrierte ANDRÉ KRISCHER (Freiburg) wiederum anhand der Veralltäglichung und Institutionalisierung von Entscheidungsprozessen, wie sie in den Faktoreien der East India Company auf dem indischen Subkontinent insbesondere ab Mitte des 17. Jahrhunderts sichtbar wurden. Für den Textilhandel und die damit benötigten Netzwerke sowie die Qualitätsprüfung vor Ort wurden die Faktoreien umstrukturiert und regelmäßige Sitzungen als Entscheidungsformate implementiert. Aus dieser Sitzungskultur folgten eine generalisierte Zurechnung von Handeln als Entscheiden und die Ausweitung der entscheidbaren sowie entscheidungswürdigen Gegenstände. Die regelmäßig stattfindenden Sitzungen wirkten gruppenbildend und ihre Rituale wiederholten, stabilisierten und globalisierten letztlich Situationen, so dass der Organisationsstatus der East India Company aus alltäglicher lokaler Praxis herrührte.

Am Beispiel der Verfassungssituation der Pariser Universität um 1300 stellte FRANK REXROTH (Göttingen) dar, wie vormoderne Universitäten mit ihrer Autonomie, den Vollversammlungen und dem geschäftsführenden Ausschuss mit Rektor und Dienstämtern ein hohes Maß an formaler Organisationsförmigkeit besitzen konnten. Allerdings verwehrte er sich gegen eine lineare Erzählung der Universitätsgeschichte. Stand und fiel die Pariser Universitätsverfassung um 1300 noch mit dem Eid auf den Rektor, unabhängig von einer zukünftig höheren Position der Eidschwörenden, wurde die Formel im Reich zunehmend kritisiert und bei der Immatrikulation ausgelassen. Die konkurrierenden Hierarchien führten letztlich zu nur partieller Mitgliedschaft und eingeschränkten Privilegien für diejenigen, denen standesbedingt ein entsprechender Eid auf den Rektor nicht zugemutet wurde.

Als heuristisches Vehikel nutzte MARIAN FÜSSEL (Göttingen) die Organisationssoziologie, um Antworten auf Grundfragen der Universitätsgeschichte konzeptionell zu präzisieren. In seinem Vortrag widmete er sich Fragen nach dem Interesse von Universitätsmitgliedern, der Autonomie der Universitäten, ihren Aufgaben und nach Kritikmustern hinsichtlich der Reformbedürftigkeit von Universitäten. Er stellte zum Beispiel fest, dass die Universität als Wissensorganisation im 18. Jahrhundert an ihre Grenzen stieß. Nicht nur differenzierte sie sich disziplinär aus, auch begannen sich neue disziplinäre Zugehörigkeitsmechanismen zu etablieren, die einer Identifikation mit dem Gesamtkörper im Weg standen.

Die Diskussion um das Verhältnis zwischen Vormoderne und formaler Organisation erweiterte die folgende Sektion um den Gesellschaftsbereich der Religion. MATTHIAS POHLIG (Berlin) konstatierte die in einigen Aspekten (Kirchenordnungen, Ämterstruktur etc.) hochgradige Organisationsförmigkeit der frühneuzeitlichen lutherischen Kirche, die durch ihre ekklesiologische Selbstbeschreibung eine Grenze finde. Er unterstrich dabei das prägende Neben- und Ineinander des Formellen und Informellen der lutherischen Kirche und anderer vormoderner Organisationen sowie die offenbar relativ große Ambiguitätstoleranz, Übergänge zwischen Organisation und Korporation und zwischen Organisation und Gesellschaft fluide zu halten.

ANDREAS PEČAR (Halle) und RICHARD POHLE (Halle) gingen im Rahmen der Vorstellung ihres Forschungsprojekts den Fragen nach, inwiefern sich am Beispiel der Franckeschen Stiftungen zu Halle eine Entwicklungsgeschichte von einer vormodernen zu einer modernen Organisation nachzeichnen und ein kausaler Zusammenhang zwischen der Langlebigkeit der Stiftungen und dem Grad ihrer Autonomie und Bürokratisierung herstellen lasse. Dabei kamen sie zu dem Befund, dass in diesem Fall weniger der Organisationsgrad als vielmehr die wenig Autonomie zulassende Beziehung zur Universität Halle als ein ausschlaggebender Faktor für den institutionellen Erfolg identifiziert werden könne.

Die sich auf Rechtsinstitutionen konzentrierende Sektion konnte die Debatte durch neue Fragestellungen bereichern. RENA SCHWARTINGs (St. Gallen / Berlin) zentrales Erkenntnisinteresse lag in der Frage, wie Organisationen in der Vormoderne sich gegenüber ihrer hierarchisch geprägten Umwelt gegen Zerfall abgrenzten und die Zugehörigkeit ihrer Mitglieder gewährleisten konnten. Als einen leitenden Mechanismus der Stabilisierung des Mitgliederbestands identifizierte sie den Prozess der „rigiden Überformalisierung“, der im Falle des Reichskammergerichts in Form einer formstrengen Inszenierung von Zugehörigkeit durch Symbole und rang- und ordnungsreproduzierende Rituale erkennbar sei. Gleichzeitig habe diese Überfrachtung regelmäßig zu Entscheidungsstarren geführt.

TOBIAS SCHENK (Wien) demonstrierte am Beispiel des Reichshofrats das Potenzial einer um organisationssoziologische Theorieangebote bereicherten Reichsgerichtsforschung auf dem bislang weitgehend ungebahnten Weg zu einer Fremdbeschreibung des frühneuzeitlichen Rechtssystems. Schließlich stellte HANNES ZIEGLER (München) mit der Umrittsgerichtsbarkeit des frühneuzeitlichen Englands, den Court of Assize, einen Testfall für die Produktivität einer organisationssoziologischen Perspektive auch auf kaum organisationsförmige, informelle Seiten der Herrschaftsaushandlung zur Diskussion. Dabei plädierte er dafür, die Funktion periodischer An- beziehungsweise Abwesenheit stärker zu berücksichtigen.

In seinem theoretischen Rundumschlag zu vormodernen Organisationen betonte RUDOLF SCHLÖGL (Konstanz) die Relevanz Niklas Luhmanns für die Historisierung von Organisationen. Die Theorietechnik gebe die Möglichkeit zur Historisierung. Soziale Systeme hielten eine System-/Umwelt-Differenz aufrecht, sodass diese immer auch von der Gesellschaft beeinflusst seien. Vergleichbar würden Korporationen und Organisationen dann, wenn man sie in problemorientierten Situationen untersuche. Zu fragen wäre beispielsweise, wann sie als handlungsfähige Einheiten auftraten und an welcher Stelle diese Systeme über ein Umweltverhältnis hinauskommen konnten.

TIM NEU (Wien) plädierte in seinem Beitrag dafür auch materielle Konditionslogiken, das heißt die materiellen Umwelten vormoderner Behörden, mitzudenken, um die Möglichkeiten informellen und formellen Verhaltens sowie die Handlungsoptionen der Akteure zu untersuchen. In Anlehnung an die Überlegungen Luhmanns zur Verknüpfung von Mitgliedschaft und explizit formulierten Verhaltenserwartungen, zeigte er zudem am Beispiel der neuen Dienstordnung des englischen Flottenamtes und dessen ersten Sekretär Samuel Pepys (1633-1703) auf, wie die Organisationsförmigkeit nicht zuletzt auf formalisierten und selbst verinnerlichten Verhaltenserwartungen aufruhte.

Die inhaltliche Kohärenz der Beiträge bei ihrer gleichzeitigen thematischen Vielfalt hoben auch die jeweiligen Tageskommentare hervor. HILLARD VON THIESSEN (Rostock) blickte hier auf einen schon in der breiten Streuung der Beiträge evidenten produktiven Austausch zwischen der Organisationssoziologie und der Frühneuzeitforschung zurück. Die Tagung habe Entwicklungslinien in unterschiedliche Richtungen aufgezeigt, zugleich herrsche weitgehender Konsens hinsichtlich der Annahme, dass die Organisation nicht zwingend an die Moderne gebunden sei, sich in der Frühen Neuzeit aber in einer spezifischen, hierarchisch strukturieren Umwelt wiederfinde. Dies habe zeittypische Arrangements zwischen unterschiedlichen Logiken zur Folge und führe zur Frage nach der epochenübergreifenden Perspektive. So appellierte von Thiessen dafür, die Forschungsdiskussion mit einem stärkeren Blick auf die Transformationsprozesse, aber auch auf die Persistenz von “Noch-nicht-Zuständen” im 19. Jahrhundert weiterzuführen.

ARNDT BRENDECKE (München) stellte abschließend die Frage, wie Historiker.innen mit Abweichungen in Zuordnungen und Abgrenzungen zu bestimmten Phänomenen umgehen sollen. Im Fall moderner Organisationen gäbe es im Gegensatz zu frühneuzeitlichen Beispielen eine gewisse Toleranz für als bloße Restphänomene erklärte Abweichungen. Daher müssten auch die modernen Ideale von Organisationen kritisch überprüft werden. Vorbehalte äußerte er gegenüber einem Kriterienkatalog der Moderne, der an vormoderne Phänomene angelegt und abgearbeitet werde.

Auch BARBARA STOLLBERG-RILINGER (Berlin) hielt fest, dass soziologische Theorien Erklärungen der Moderne seien und damit moderne Phänomene beschreiben. Wie organisationsförmig und rational die Moderne überhaupt sei, müsse wiederum kritisch reflektiert werden. Allerdings betonte sie, dass die Geschichtswissenschaft eine abstrakte Begriffsbildung brauche. Als formale Organisationen definierte sie Organisationen, die bestimmte Zwecke verfolgen und explizite Regeln aufstellen. Diese Formalisierung gehe mit Veränderungen von Verhaltenserwartungen, das heißt auch einer Vereindeutigung sowie Begrenzung von Erwartungen gegenüber den Mitgliedern einer Organisation einher. In der Frühen Neuzeit hätte es eine große Beharrungskraft ständischer Erwartungsstrukturen gegeben bei gleichzeitiger Ausbildung von Formalisierungsprozessen in der ständisch-stratifikatorisch Gesellschaft. Für die behandelten Fälle hielt sie fest, dass es keine lineare Zunahme an immer mehr Organisationsförmigkeit gab. Manche Organisationen hätten sich nicht an die Umwelt angepasst (Bsp. Reichstag), andere hätten sich formalisiert und an Autonomie gewonnen. Insgesamt könne Organisationsförmigkeit nicht isoliert von dem Kontext der gesamten Gesellschaftsstruktur gesehen werden. Offen blieben jedoch Fragen, warum diese Formalisierungsprozesse auftraten, wie neue formale Regeln gesetzt und wie damit umgegangen wurden.

Dass gerade der Dialog zwischen Geschichtswissenschaft und Soziologie zur Klärung dieser Fragen beitragen kann, machte die Tagung mehr als deutlich. Allerdings blieb das Verhältnis von Theorie und historischer Methode nicht unumstritten. Zwar war man sich einig, Idealtypen zum gewissen Grad problematisieren zu müssen, jedoch herrschte Uneinigkeit darüber, inwieweit die Geschichtswissenschaft eine abstrakte Begriffs- und Idealtypenbildung braucht. Dementsprechend unterschiedlich gingen die Beitragenden mit dem Begriff der Organisation und dem (vor allem systemtheoretischen) Theorieangebot um, ob idealtypisch, aspektiv oder doch eher im Verständnis eines heuristischen Werkzeugs. Insgesamt bot die Tagung jedoch ein fruchtbares Forum für die Diskussion vormoderner Organisationen, für die eine Neuauflage mit stärker epochenübergreifenden Perspektiven und außereuropäischer Erweiterung wünschenswert wäre.

Konferenzübersicht:

Einleitung

Sektion 1: Verwaltung und Hof

Birgit Näther (Berlin): Routinen, Komplexität, Funktionalität: Überlegungen zur Arbeit vormoderner Verwaltungen

Birgit Emich (Frankfurt am Main): Klientel und Organisation: Die Formalisierung des Informellen als Betriebsgeheimnis frühneuzeitlicher Verwaltung

Mark Hengerer (München): Courts and their disruptive effects on the pre-modern order

Franziska Neumann (Braunschweig): Fließende Grenzen: Korporationen und Organisationen als Organisationsprinzipien im frühneuzeitlichen Bergbau

Sektion 2: Formale Organisationen und vormoderne Wirtschaft

Philipp Jakobs (Bonn): Waren Zünfte und Gilden Organisationen?

Mark Häberlein (Bamberg): Süddeutsche Handelshäuser des 16. Jahrhunderts: Organisationen oder Netzwerke?

Ulla Kypta (Hamburg): Hansische Konföderationspläne im späten 16. Jahrhundert – Ansätze zur Formalisierung?

André Krischer (Freiburg): Die East India Company als formale Organisation?

Arndt Brendecke (München): Tageskommentar / Eindrücke vom Tag

Sektion 3: Vormoderne Universitäten als formale Organisationen?

Frank Rexroth (Göttingen): Vormoderne Universitäten und die Trennung von Amt und Person: die Anfänge

Marian Füssel (Göttingen): Vormoderne Universitäten als formale Organisationen? Zur historischen Wissenssoziologie einer europäischen Institution in der Frühen Neuzeit

Sektion 4: Religion und formale Organisation

Matthias Pohlig (Berlin): Ist Gott Kirchenmitglied? Religions- und organisations-soziologische Überlegungen zum frühneuzeitlichen Protestantismus

Andreas Pečar (Halle) / Richard Pohle (Halle): Von der autonomen Frömmigkeitsorganisation zur Integration in den preußischen Schulstaat? Die Franckeschen Stiftungen zu Halle, 1694–1918

Sektion 5: Rechtsinstitutionen als formale Organisationen?

Rena Schwarting (St. Gallen / Berlin): Organisationen und Verfahren in einer ‚unorganisierten‘ Gesellschaft der Vormoderne

Tobias Schenk (Wien): Frühneuzeitliche Justizkollegien im Spannungsfeld von
Organisation, Interaktion und Gesellschaft. Überlegungen zur Evolution des Rechtssystems am Beispiel des kaiserlichen Reichshofrats

Hannes Ziegler (München): The Planets of the Kingdom – Formalisierungs- und Organisationsdynamiken im Kontext der Circuit Courts im frühneuzeitlichen England

Hillard von Thiessen (Rostock): Tageskommentar / Eindrücke vom Tag

Sektion 6: Vormoderne Organisationen: Übergreifende Perspektiven

Rudolf Schlögl (Konstanz): Vormoderne Organisationen: Theoretische und medien-geschichtliche Aspekte

Tim Neu (Wien): In Formen investieren und Kompromisse schließen. Vormoderne Organisationen in konventionensoziologischer Perspektive

Schlusskommentar und Schlussdiskussion

Barbara Stollberg-Rilinger (Berlin): Schlusskommentar

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