Freimarktideen und Raumvorstellungen in Frankreich und im Heiligen Römischen Reich (1750er–1820er-Jahre)

Freimarktideen und Raumvorstellungen in Frankreich und im Heiligen Römischen Reich (1750er–1820er-Jahre)

Organisatoren
Guillaume Garner, ENS Lyon; Christine Zabel, DHI Paris
Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Institut Paris
PLZ
75003
Ort
Paris
Land
France
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
22.11.2023 - 24.11.2023
Von
Antonia Zyanya Schweim, Universität zu Köln

Dass sich wirtschaftliches Denken und Handeln und Raumvorstelllungen gegenseitig bedingen, liegt auf der Hand. Das ist auch bei der oft grenzüberschreitenden Idee des Freihandels der Fall. Dies wird insbesondere anhand des Wirtschaftsraums Europa deutlich: Innerhalb der Europäischen Union ist die nach innen integrierende und nach außen exkludierende Funktion des Freihandels beobachtbar. Sie spiegelt sich beispielsweise in den Aushandlungen um die Fragen, wo Grenzen gezogen werden oder wer beziehungsweise welche Waren diese wie und unter welchen Bedingungen überschreiten können. Die deutsch-französische Tagung hatte das Ziel, Überlegungen zum Freihandel für eine Zeit zu historisieren, in der sie entstanden und schnell an Bedeutung gewannen. Ausgehend von der Feststellung der sehr engen heutigen wirtschaftlichen Verflechtung Frankreichs und Deutschlands wurde aus einer deutsch-französischen Perspektive erforscht, was der freie Markt im 18. und frühen 19. Jahrhundert vor dem Hintergrund der Handelspraktiken und -politiken bedeutete und wie der freie Handel Vorstellungen von Raum und Räumlichkeit neu konfigurierte und umgekehrt. Die Organisation der Tagung in sechs deutsch-französische Tandems vereinfachte den transnational vergleichenden Blick.

So fragten CHRISTINE ZABEL (Paris) und GUILLAUME GARNER (Lyon) in ihrer Einleitung nach dem Austausch von ökonomischen Ideen und danach, wie diese wirtschaftlichen Praktiken beeinflussten sowie nach der Rolle von Informationen, Statistiken, Zahlen und Nachrichten in diesen Prozessen. Dabei rückten sie vor allem die Frage nach der Bedeutung des Raumes für die Konzeption und das Nachdenken über Freimarkt in den Vordergrund. Außerdem schlugen sie vor, ‚Freimarkt‘ als Sammelbegriff zu definieren und vor allem zeitgenössische Verständnisse in den Mittelpunkt zu rücken: Für einige Zeitgenoss*innen bedeutete Freihandel demnach die Freiheit, am (Fern-)Handel teilzunehmen und den Zugang zu Charterunternehmen nicht zu reglementieren, für andere war es die Freiheit von Zunftzwängen, für wieder andere bedeutete Freihandel die Freiheit von Zollschranken im Inneren, während manche den Begriff auf die Beseitigung von Zollschranken im Äußeren ausweiteten. Ein ‚freier Markt‘ konnte sowohl Freihandelsabkommen als auch die Freiheit beinhalten, selbst zu entscheiden, an welchen Märkten ein Händler oder eine Händlerin teilnehmen wollte oder wann, wo, wie und mit wem er oder sie Handel treiben wollte.

Mit einem Blick auf die geopolitische Ebene erläuterte KLEMENS KAPS (Linz), wie die überregionale Marktintegration innerhalb des Habsburger Reiches mit gleichzeitigem Protektionismus verschränkt war. Kaps analysierte zwei gleichzeitige Prozesse: einerseits den Höhepunkt der administrativen Zentralisierung, welche beispielsweise durch die Abschaffung von Binnenzöllen die Bildung eines internen Marktes befördert habe; andererseits die Implementierung einer Reihe von protektionistischen Maßnahmen, wie des Prohibitivsystems oder verschiedener Schutzzölle. Der Einbezug der räumlichen Dimension, hier vor allem verstanden als Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Markt, ermögliche laut Kaps eine neue Deutungsweise dieser vermeintlich gegensätzlichen Prozesse von Liberalisierung und Protektionismus.

Das Streben nach einem internen Freimarkt bei gleichzeitiger Abgrenzung nach außen, wie es teilweise im Habsburger Reich verfolgt wurde, fand sich auch im unmittelbar (post-)revolutionären Frankreich, wie RAFE BLAUFARB (Florida) erläuterte: Die Nationalversammlung dachte den Leitgedanken der Freiheit nicht nur politisch-gesellschaftlich, sondern bezog ihn auch auf den Handel. Dabei sei es allerdings nicht um den Abbau von Handelsbarrieren per se gegangen, sondern darum, diese an die (neuen) Nationalgrenzen Frankreichs zu verschieben und zu verstärken – bei einem gleichzeitigen Fokus auf interne Homogenisierung. Allerdings zeigte Blaufarb, dass dies mithin paradoxale und unvorhergesehene Effekte produzierte, so beispielsweise im Elsass, das durch die Schaffung eines französischen Binnenmarktes vom deutschen Markt abgeschnitten wurde, was wiederum bestehende Handelspraktiken stark veränderte.

JOHN SHOVLIN (New York) konstatierte, dass liberté du commerce, die nicht gleichbedeutend war mit laissez-faire, im 18. Jahrhundert als Ziel französischer Außen- und Imperialpolitik formuliert wurde, und wählte einen diskursgeschichtlichen Ansatz, um sich der Frage zu nähern, was jene Beamte, Gelehrte und Händler, die sich im 18. Jahrhundert auf Handelsfreiheit bezogen, darunter verstanden. Seine Antwortvorschläge zeigen die Vielfalt von Freihandelskonzeptionen, die jedoch gemeinsame Merkmale teilten: Man verstand Freihandel weniger als Prinzip, denn als vorwiegend von Staaten mit machtpolitischem Interesse angewandte Strategie, die immer komplementär zu und zusammen mit Protektion gedacht wurde. Shovlin fragte außerdem nach der Rolle von ab den 1750er-Jahren aufkommenden neuen politisch-ökonomischen Ideen in diesen Diskursen. Er stellte fest, dass derartige Ideen von Gelehrten in der Welt der politisch Verantwortlichen frei zirkulierten, aufgenommen und modifiziert worden seien. Diese Zirkulation von Freimarktideen, aber auch von gelehrten Personen selbst, trat in mehreren Vorträgen auf, so fragte beispielsweise auch DOMINIQUE MARGAIRAZ (Paris), inwieweit sich die Erfahrungen, etwa als Verwalter, in den wirtschaftlichen Abhandlungen einiger französischer Gelehrter niederschlug. Dahingegen vertrat Shovlin allerdings die Position, dass diese wirtschaftstheoretischen Ideen tatsächlich kaum entscheidenden Einfluss auf die Politik im Hinblick auf den internationalen Freihandel ausübten.

FRANCIS DÉMIER (Nanterre) schilderte die Entwicklungen des französischen Marktes zwischen 1789 und 1820, für einen Zeitraum also, in dem es viele Versuche gab, den Markt zu stabilisieren: Die Mitglieder der Konstituante fokussierten sich auf die Abschaffung der Privilegien, während für den späteren Girondistenkonvent der Freihandel im Inneren der neuen Nationalgrenzen bei gleichzeitiger Protektion nach außen im Mittelpunkt stand. Für die politisch Verantwortlichen waren dabei Landwirtschaft, Handel und Manufakturen komplementär und bildeten gemeinsam die drei Standbeine der Nationalökonomie, deren Status stets an England als wichtigster Referenzgröße und Konkurrentin gemessen wurde. Vor diesem Hintergrund sah Démier auch die Entscheidung französischer Eliten Ende des 18. Jahrhunderts, sich stärker Kontinentaleuropa und dem linken Rheinufer zuzuwenden und die Handelsbeziehungen dort auszubauen. Nach der Restauration der Monarchie 1814 wurde die Wirtschaftspolitik von liberalen Beamten unter der Führung Talleyrands geleitet, die die Konturen des Marktes in denen der politischen Nation von 1792 verankerten. Zuletzt bot Démier anhand der Güterbeispiele Baumwolle, Weizen, Metall und Kohle einen Ausblick auf die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts.

Dass Zollpolitik im Alten Reich und im Deutschen Bund als Katalysator politischer Raumvorstellungen fungierte, war die Hauptthese von MARKO KREUTZMANN (Jena). Anhand verschiedener Entwicklungen erläuterte Kreutzmann die vielschichtigen Wechselwirkungen von Zollpolitik und staatlicher Integration, die zwischen 1815 und 1840 wirkmächtig wurden. Dazu trugen laut Kreutzmann insbesondere die Tätigkeiten des Deutschen Zollvereins unter preußischer Führung bei – auch wenn dabei eigentlich fiskalische und wirtschaftliche und nicht national-integrative Interessen im Vordergrund standen. Insgesamt verdeutlichte der Vortrag durch das Beispiel zollpolitischer Diskussionen und Maßnahmen, wie sich der politische Raum im Verlauf der Zeit immer stärker in den wirtschaftlichen Raum übertrug und wie der graduelle (aber nicht lineare) Abbau von Handelsschranken die Produktion von Vorstellungen eines einheitlichen wirtschaftlichen und politischen Raums ermöglichte.

DOMINIQUE MARGAIRAZ (Paris) rückte die Vorstellungen von Räumen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und stellte unter anderem die Frage, inwieweit und wie es den historischen Akteur*innen überhaupt möglich war, über Raum und Raumvorstellungen nachzudenken. Mittels eines Überblicks über prominente französische Wirtschaftstheorien und -abhandlungen des 18. Jahrhunderts, für die Freimarktideen zentral waren, identifizierte Margairaz verschiedene Regime der Räumlichkeit, bestehend aus räumlichen Bezügen, aber auch Erfahrungen, Praktiken und Erwartungshorizonten, die mobilisiert und projiziert wurden. So arbeitete sie heraus, dass keiner der untersuchten Gelehrten (sei es Quesnay, Turgot oder Bertin) eine ‚raumfreie‘, abstrakte Freimarktidee entworfen habe. In Bezug auf die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der französischen Revolutionszeit bekräftigte sie die Aussagen von Rafe Blaufarb und Francis Démier, wonach Raum als einheitliches nationales Territorium und das Denken und Handeln vor allem auf nationaler Ebene, bei deren Festlegung und Durchsetzung essenziell gewesen seien.

RACHEL RENAULT (Le Mans) näherte sich dem Tagungsthema mit einem mikrogeschichtlichen Ansatz und untersuchte die Rolle von Raum- und Freimarkvorstellungen im Kontext eines lokalen Konflikts zwischen zwei Philosophieprofessoren in Erfurt, die während der aus der Erntekrise 1770/71 resultierenden Hungersnot des Jahres 1772 diskutierten, an wen und wie viel Erfurter Getreide in der Zeit der Krise verkauft werden könne, beziehungsweise solle. Anhand der Analyse dieser gescheiterten Kontroverse über einen freien Getreidemarkt zeigte Renault die komplexe Räumlichkeit des Erfurter Gebiets und seine Verflechtung mit den Nachbarterritorien sowie die soziale Hierarchisierung des (Diskurs-)Raumes und deren Auswirkungen auf Theorie und Praxis von Freimarktideen.

LOÏC CHARLES (Paris) rückte wiederum die diskursive Ebene der Theoretisierung des Freimarktes in den Vordergrund. Er präsentierte eine ideengeschichtliche Untersuchung zu französischen und englischen Freimarktideen und knüpfte damit an die vorherigen Ausführungen von John Shovlin und Dominique Margairaz an. Der Schwerpunkt Charles‘ lag allerdings auf Konzepttransfers, insbesondere bei den Denkern Cantillon, Turgot, Condillac und Smith. Dabei vertrat er anders als Margairaz die These, dass es zu einer ‚Ent-Räumlichung‘ des Marktes kam. Charles stellte dar, dass eine Bedeutungsverschiebung weg vom konkreten Marktplatz und seiner Regulierung hin zu seiner Abstraktion und „räumlichen Fiktion“ des Marktes aufkam.

PHILIPPE MINARD (Paris, †) lenkte den Fokus zurück auf praktische historische Beispiele und fragte nach der Möglichkeit eines französischen Arbeitsmarkts beziehungsweise vielmehr eines ‚Beschäftigungsmarktes‘ zwischen 1750 und 1820. Dabei berücksichtigte er nicht nur städtische Handwerkszünfte, sondern erweiterte die Perspektive um die nicht in Zünften organisierten Handwerke, das Gesinde sowie um die Allokation von Arbeit im ländlichen Raum, die beispielsweise stark von saisonaler Mehrfachbeschäftigung geprägt war. Minard stellte fest, dass diese Beschäftigungsmärkte nicht einfach durch Angebot und Nachfrage funktionierten, sondern durch komplexe Regeln, Normen und Institutionen reguliert wurden. Faktoren wie Qualifikationsniveau, Branche, hierarchische Position und regionale Mobilität spielten dabei eine entscheidende Rolle. Hauptmerkmale der Beschäftigungsmärkte waren demnach Fragmentierung und Instabilität, die somit zur Produktion von Institutionen, Normen und Vorschriften als Instrumente der Herstellung von Stabilität beitrugen.

Im deutschen Pendant beleuchtete STEFAN GORIßEN (Bielefeld) die Struktur der Arbeitsmärkte in den wollverarbeitenden Gewerben von Preußen, der Reichsstadt Köln und dem Herzogtum Berg im 18. Jahrhundert und betonte, ähnlich wie Philippe Minard, die Einbindung von (Arbeits-)Märkten in soziale, politische und kulturelle Rahmungen. Die vergleichende Diskussion der Konzepte zur Strukturierung und Regulierung von Arbeitsmärkten der drei unterschiedlichen staatlich-politischen Räume verdeutlichte, wie wichtige zünftige Traditionen die Regulierung der örtlichen Arbeitsmärkte beeinflussten. Durch die Regulierung des Wollgewerbes durch Staat und Zünfte als wesentliches Merkmal der geltenden Arbeitsregime lasse sich in diesem Falle weder von einem freien Markt noch einem freien Arbeitsmarkt, sondern vielmehr von einer „kulturellen Sondersituation“ sprechen.

Die Auswirkungen der räumlichen Organisation des Güterverkehrs und die territoriale Dynamik von Güterströmen analysierte ANNE CONCHON (Paris) sehr anschaulich anhand einer 1811 in Auftrag gegebenen Enquête des französischen Innenministeriums zum Warenverkehr in linksrheinische französische Gebiete. Die überlieferte Befragung von Bürgermeistern der wichtigsten Städte in den 130 Departements des Grand Empire und die darin auffindbaren Raumvorstellungen (beispielsweise in Bezug auf die Transportpreise) ermöglichten nicht nur Einblicke in die Entwicklung der Güterströme auf der Straße und auf den Binnenwasserstraßen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, sondern auch in die Art und Weise, wie die historischen Akteur*innen über den Raum nachdachten, ihn visualisierten und damit auch produzierten.

Diese Akteursperspektive stand auch im Zentrum des Vortrags von STEFAN BRAKENSIEK (Duisburg-Essen), der sich fragte, wie Infrastrukturen im deutschen Gebiet zwischen 1770 und 1830 problematisiert und genutzt wurden und welche Auswirkungen dies auf die Entwicklung von Märkten hatte. Anhand verschiedener Infrastrukturprojekte (insbesondere gepflasterter Straßen und Wasserwege) zeichnete Brakensiek die Handlungen von an Handel, militärischer Macht und an Prestige interessierten Obrigkeiten und lokalen Akteur*innen nach, die mit diesen Handlungen umgehen mussten beziehungsweise konnten. Dabei betonte er wiederholt den Einfluss der herrschenden politischen und ökonomischen Polyzentralität und verdeutlichte überzeugend den Nutzen eines erweiterten Infrastrukturbegriffs, der nicht nur „bauliche Artefakte, sondern auch Institutionen, theoretisches Wissen, praktisches know how und eingespielte Formen der Kommunikation“ einschließt.

Einen Blick auf die statistische Dimension von Freimarktideen warf CHRISTINE LEBEAU (Paris), die am Beispiel der Habsburger Monarchie untersuchte, wie der Raum des Marktes am Wiener Hof zwischen 1720 und 1770 wahrgenommen wurde. Mithilfe von Merkantiltabellen und anderen Quellen, die die Relevanz des Rechnungswesens verdeutlichten, erläuterte Lebeau die zunehmende Verschränkung der Konzepte einer universellen Monarchie und eines universellen Handels als ein Projekt der Monarchie. Sie zeichnete somit den für das 18. Jahrhundert bedeutsamen Zusammenhang von Statistik und der Generierung von Daten und der Herausbildung der politischen Ökonomie nach.

Die Konzentration auf die hinter den Freihandelskonzeptionen liegenden Raumvorstellungen bot einen neuen Zugang, einerseits die Dissonanzen zwischen Diskurs und Praxis der Freimarktideen zu beleuchten; andererseits bot sie auch die Möglichkeit, die Relevanz theoretischer ökonomischer Argumente für politische Entscheidungen und Handlungen in den Blick zu nehmen. Die Strukturierung in Form von Tandems ermöglichte fruchtbare Gegenüberstellungen der verschiedenen Räume und die Identifikation von gemeinsamen Entwicklungen. So spielte beispielsweise die europaweite Subsistenzkrise um 1771 und die verschiedenen praktischen und theoretischen Reaktionen darauf in mehreren Vorträgen eine Rolle. Insgesamt verdeutlichten die Tagungsbeiträge die Notwendigkeit der Erforschung der häufig implizit bleibenden Raumkonzeptionen bei der Untersuchung von Freihandelsideen und -praktiken.

Konferenzübersicht:

Christine Zabel (Paris) / Guillaume Garner (Lyon): Einführung
§Tandem I: la dimension géopolitique du marché à l’époque des révolutions

Klemens Kaps (Linz): „Jetzo sehen diese Fabrikanten, jedes Land auf sein Wohl und kein Mensch auf das Ganze der Monarchie“ – innerer und äußerer Markt in der Habsburgermonarchie zwischen Deregulierung und Re-Regulierung am Übergang von Kameralismus zu Liberalismus (1770-1820)

Rafe Blaufarb (Florida): From Provincial Privilege to Free Trade – The Case of the French Revolution

Keynote speech

John Shovlin (New York): France and the Geopolitics of Free Trade (1690-1860)

Tandem II: La politique douanière et la question de l’unification du marché à travers la réflexion sur les frontières intérieures/nationales/territoriales

Francis Démier (Nanterre): De la Révolution à la Restauration, les nouveaux socles du marché français (1789-1820)

Marko Kreutzmann (Jena): Ökonomie, Raum und Nation – Zollpolitik im Alten Reich und im Deutschen Bund 1750-1850

Keynote speech

Dominique Margairaz (Paris 1): Échelles du commerce, intégration économique et représentations de l’espace

Tandem III: Le marché des grains

Rachel Renault (Le Mans): À qui peut-on vendre les grains d’Erfurt? Espaces, famine et controverse (1771)

Loïc Charles (Paris): Le marché des grains, l’espace et l’économie politique (1700-1870)

Tandem IV: Marché du travail et division du travail (à l’échelle régionale, nationale, internationale)

Philippe Minard (Paris): Travail et marché de l’emploi en France, années 1750-1820

Stefan Gorißen (Bielefeld): Gab es Arbeitsmärkte im vormodernen Alten Reich? Arbeitsteilung und Produktionsregime in Preußen, im Herzogtum Berg und in der Reichsstadt Köln im 18. Jahrhundert

Tandem V: Les infrastructures de transports dans la structuration des marchés

Anne Conchon (Paris): Economie des transports et structuration des marchés – Les circulations entre la France et le Saint-Empire (fin XVIIIe siècle-début XIXe siècle)

Stefan Brakensiek (Duisburg-Essen): Der deutsche Fall – Einbindung in internationale Märkte angesichts politischer, ökonomischer, geographischer und infrastruktureller Polyzentralität

Tandem VI: Saisir le marché par les statistiques

Christine Lebeau (Paris): Le commerce universel – Intérêt et calcul dans la Monarchie des Habsbourg (années 1720–1770)

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