Explorationstechnik und extreme Umwelten

Explorationstechnik und extreme Umwelten

Organisatoren
Gesellschaft für Technikgeschichte e.V; Deutsches Technikmuseum Berlin; Wissenschaftliches Netzwerk „Moderne Expeditionen“
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
02.05.2024 - 04.05.2024
Von
Clemens Janke, Institut für Geschichtswissenschaft, Technische Universität Braunschweig

Welche Explorationstechniken nutzten Forschende auf Expeditionen in extreme Umwelten und welche Erkenntnisinteressen standen im Vordergrund? Dieser Frage stellten sich die Vortragenden der diesjährigen GTG-Tagung, die in Kooperation mit dem DFG-geförderten Wissenschaftlichen Netzwerk „Moderne Expeditionen“ und als Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Dünnes Eis“ am Deutschen Technikmuseum Berlin stattfand.1 Die in der Ausstellung präsentierte MOSAiC-Expedition zur Erforschung der komplexen Klimaprozesse in der Arktis ist ein Beispiel der Wissensproduktion durch Expeditionen in extremen Umwelten als Feldforschungen der Neuzeit, die die Vortragenden der Tagung in fünf thematisch ausgerichteten Panels in historischer Perspektive an der Schnittstelle Technik, Wissen und Umwelt untersuchten. Die Redner:innen analysierten Zusammenhänge von Praktiken, Techniken und materieller Alltagskultur der Expeditionen in See und Tiefsee, extraterrestrischen sowie kolonialen Räumen und der Kryosphäre. Innovative Explorationstechniken, naturgegebene Widerstände, populärkulturelle Repräsentationen und Imaginationen sowie Machtasymmetrien waren wiederkehrende Motive der Vorträge. Politische und kulturelle Kontexte, koloniale Expansionspolitik, globalwirtschaftliche oder klimawissenschaftliche Interessen dienten als Ausgangspunkte der untersuchten Expeditionen.

Ausgehend von ökonomischen Interessen des 20. Jahrhunderts um Prospektion und Extraktion von noch unerforschten Rohstoffen und Gebieten und der Frage nach technologischen Visionen und Innovationen führte OLE SPARENBERG (Karlsruhe) in das Thema „Deep Sea Mining“ ein. Am Beispiel von Tiefseebergbauprojekten verdeutlichte er den Abbau der ökonomisch besonders interessanten, nickel- und kupferhaltigen Manganknollen, der in den 1970er Jahren mit Feldversuchen startete. Bereits in den 1980er Jahren jedoch wurde diese aufgrund hoher Kosten sowie völkerrechtlicher und politischer Bedenken eingestellt. Erst in der Gegenwart rückte der Abbau von Manganknollen wieder in den Fokus, nachdem ferngesteuerte Unterwasservehikel aus militärischer Forschung zur Erforschung der Tiefsee genutzt werden konnten, die zugleich ältere Vorstellungen eines ökologisch unbedenklichen Tiefseebergbaus aus dem 19. Jahrhundert mit hochauflösenden Farbbildern entgegenwirkten. RAJENDRA SINGH THAKUR (Frankfurt am Main) widmete sich in seinem Vortrag dem Beginn des „Space Age“ und diskutierte die Visionen vom Lebensraum auf Mond und Mars als alternatives, ressourcenreiches Habitat sowie als Transitpunkt zur Erkundung des Weltraums. Thematische Schwerpunkte der anschließenden Diskussion lagen bei der Kolonisierung des Weltalls als Problem für Gebietsansprüche verschiedener Staaten und der Militarisierung dieses Raums.

Der thematische Schwerpunkt des zweiten Panels, das aus dem DFG-geförderten Wissenschaftlichen Netzwerk „Moderne Expeditionen“ hervorging, lag auf technologischen Instrumenten und Objekten der materiellen Alltagskultur. DELPHINE FROMENT (Nancy) diskutierte in ihrem Beitrag die Methoden und Praxis des Missionars Johannes Rebmann auf seiner Expedition zum Kilimandscharo 1848, an die eine Forschungsdebatte anschloss, ob Rebmanns Schilderungen von Schnee auf der Bergspitze glaubhaft waren. Froment konzentrierte sich auf den Regenschirm, den Rebmann mit sich führte. Der Schirm sollte die Zivilisiertheit seines Trägers symbolisieren und seine Rolle als furchtlosen Missionar bestärken, der – anders als geografische Expeditionen – auf militärische Gewalt im kolonialen Raum verzichten konnte. Regenschirm und Schnee dienten Froment so als Zugänge, um Aspekte kolonialer Expeditionen zu untersuchen. Auch SARAH PICKMAN (New Haven) lenkte die Aufmerksamkeit auf die materielle Kultur, in ihrem Fall auf „Fiala Outfits“, einem Ausstatter speziell für Expeditionen unter Extrembedingungen seit dem frühen 20. Jahrhundert. Anhand dieser vielfach unbeachteten und einfachen „small technologies“ beleuchtete sie die Kommodifizierung und Popularisierung von Explorationstechniken am Beispiel eines patentierten Schlafsacks aus den 1920er Jahren von Anthony Fiala. An den Vortrag schloss sich eine anregende Diskussion um die generelle Vernachlässigung solcher small technologies durch die historische Forschung an. CÉCILE STEHRENBERGER (Wuppertal) untersuchte die Rolle von Kassettenrekordern als auditive Aufzeichnungsmethode für die sozialwissenschaftliche Feldforschung in Katastrophengebieten in den 1950er bis 1980er Jahren. Der Kassettenrekorder als Aufnahmegerät war nicht nur fehleranfällig, sondern beeinflusste als zentraler Bestandteil der Katastrophenforschung die Berichte der Menschen vor Ort innerhalb der sozialen Mensch-Maschine-Interaktion. JORDAN BIMM (Chicago) stellte mit den „Mars Jars“ wissenschaftliche Simulationen extremer Umwelten in den Fokus. In seinem Vortrag untersuchte er anhand dieser Simulation marsianischer Zustände im irdischen Labor die militärischen und kulturellen Erwartungen an Marsexpeditionen vor allem im frühen Kalten Krieg. Bimm akzentuierte in der Diskussion die monetären Schwierigkeiten der Simulationspläne vom einfachen Gurkenglas zum Millionenprojekt.

Am Abend hörten die Teilnehmer:innen die Keynote von SVERKER SÖRLIN (Stockholm), der mit den „Environing Technologies“ den Faktor Mensch als zumeist nicht intendierende Instanz von Umweltveränderungen im kleinen und globalen Maßstab diskutierte. Mit Ausführungen am Beispiel des Schnees veranschaulichte er diese umweltgestalterischen Technologien, die einerseits auf dem Erfahrungswissen der Menschen vor Ort und dem erzeugten Wissen der Feldforschungen auf der anderen Seite basierten.

Den Auftakt des zweiten Tages zu Techniken der Erfassung von Räumen und Kulturen machte JANA HELMBOLDT DOYÉ (Leipzig), die mithilfe der Exponate der preußisch königlichen Expedition von 1842 bis 1845 des Ägyptologen Richard Lepsius die Techniken, Organisation und den Ablauf der wissenschaftlichen Arbeitsprozesse der Forscherteams rekonstruierte. Sie unterstrich die Bandbreite der Expertise unter den Teilnehmern, beleuchtete diverse Techniken und die akribischen Vorbereitungen. In der Diskussion betonte Helmboldt-Doyé das rein wissenschaftliche Interesse der Expedition, in der sie keine kolonialen Absichten feststellen könne. Eine deutlich andere Perspektive auf Explorationstechniken nahm STEFAN ESSELBORN (Stuttgart) ein. Er diskutierte das Internationale Afrikainstitut in London als Beispiel einer wissenschaftlichen und kolonialen Infrastruktur. In seinem Vortrag stellte er den Forschungsinteressen die Praktiken des Transports, der Unterkunft und die Anpassung an extrem klimatische Umwelten den technisch-materiellen wie politischen Realitäten des kolonialen Zeitalters gegenüber. Daran schloss LINA SCHRÖDER (Salzburg) mit der Kernfrage ihres Vortrags über die Imaginationen von extremen Umwelten als Ressourcenräume im Hinblick auf die Gebietseinteilungen der Feldforscher in Südamerika an. Anhand der thematisch abhängigen Nutzung des Begriffs „Region“ als Raumkategorie untersucht Schröder kolonialpolitische, ressourcenbedingte und technische Perspektiven und grenzt dabei Begriffe wie Heimat und Landschaft voneinander ab.

Im Nachwuchsforum der GTG-Tagung wurde das Oberthema der Tagung durch die Vortragenden erweitert. DANIEL JANKOWSKI (Braunschweig) untersucht in seinem Dissertationsprojekt anhand der Eindeichungsprozesse der Reußenköge den Einfluss von menschlichen und nicht-menschlichen Faktoren auf die Transformation der Küste Nordfrieslands im 19. und 20. Jahrhundert, die er exemplarisch anhand des Cecilienkoogs und den konfliktreichen Aushandlungsprozessen zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren nachzeichnet. In der Diskussion beleuchtete Jankowski die Bedeutung von Erfahrungswissen im Prozess der Eindeichung der Reußenköge. FRANZ SENFT (Berlin) inspiziert in seiner Masterarbeit die Verklappung von chemischer Munition in Nord- und Ostsee nach dem Zweiten Weltkrieg. Er analysiert die Entsorgungsprogramme der Sowjetunion, des Deutschen Reichs, Großbritanniens und den USA auf die Frage hin, ob und welche Umweltfaktoren eine Rolle bei der Entsorgung spielten. Mögliche Umwelteinflüsse diskutierten die Teilnehmer:innen angeregt im Anschluss an den Vortrag. Die Masterstudentin KATHRIN TSCHIDA (Berlin) stellte mit ihrer empirischen Untersuchung über DDR-Gebrauchsgüter die These auf, dass Langlebigkeit und Reparierbarkeit DDR-eigener Geräte als staatlich begründetes Ziel verstanden und umgesetzt wurde. ELIAS BLÜML (Augsburg) lieferte einen Werkstattbericht zu seinem Dissertationsprojekt, in welchem er die Anfänge eines Radfahraktivismus innerhalb des Königreich Bayerns im 19. und 20. Jahrhunderts anhand ausgewählter Akteure verortet, die, wie Blüml in der Diskussion bemerkte, einer elitären Bewegung entsprangen.

Im Rahmen des Abendprogramms schauten die Teilnehmer:innen Ausschnitte der Dokumentarfilme von PHILIPP GRIESS (Berlin) über die einjährige MOSAiC-Expedition von 2019 bis 2020. In der anschließenden Fragerunde erzählte Grieß zusammen mit TINA KAISER (Marburg) über die Postproduktion der Filme, gab Einblick in den Materialumfang aus den Monaten in der Arktis, während die Expeditionslogistikerin VERENA MOHAUPT (Potsdam) Einblicke in die materielle Planung und Durchführung der MOSAiC-Expedition und dem Miteinander an Bord der Polarstern gab. Die Sonderausstellung „Dünnes Eis“ des Deutschen Technikmuseums Berlin beleuchtet parallel den Alltag und die Forschungsmethoden der internationalen MOSAiC-Expedition anhand von Originalexponaten.

Im vierten Panel, das ebenfalls aus dem Netzwerk „Moderne Expeditionen“ hervorging, beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit den marinen Explorationstechniken unter und über Wasser. HENRIKE BENJES (Bremerhaven) und ULRIKE HEINE (Kiel) eröffneten das Panel, indem sie einen Werkstattbericht zur Erforschung und Digitalisierung des Glasplattenkonvoluts der Deutschen Atlantischen Expedition 1925 bis 1927 in Vorbereitung auf das 100-jährige Jubiläum der Expedition gaben. Die Untersuchung EIKE-CHRISTIAN HEINES (München) fokussiert sich auf das Unterwasserhabitat Neritika von Hans Fricke, der eine 14 Kubikmeter große, selbstgebaute Forschungsstation 1977 im Roten Meer versenkte und als Ausgangspunkt von biologischer Forschung und Dokumentarfilm nutzte. Heine zeigte, wie hier Kolonisationsideen der Unterwasserwelt aufgegriffen und letztlich verworfen wurden. JAN NICOLAY (Wuppertal) führte mit der Konstruktion der zweiten „Meteor“ in die Meeresforschung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein, mit der sich die Forscher:innen in die Tradition des gleichnamigen Forschungsschiffes der 1920er Jahre stellten. Nicolay analysiert, inwiefern das neu entwickelte Mehrzweckforschungsschiff mit neuen Untersuchungsmethoden und Technologien die deutsche Meeresforschung prägte und somit zum Zeitzeugen der Meeresforschung konstruiert wird. NILS THEINERT (Bremerhaven) untersucht die Feldforschung unter Wasser anhand des Forschungstauchboots „Stint“ als populärkulturelles Motiv der Meeresforschung innerhalb eines neuen Feldes der Explorationstechnik in der Tiefsee. Anhand der „Stint“ der Firma Walter, argumentierte Theinert, lassen sich die politischen und wissenschaftlichen Prioritäten sowie die wirtschaftliche Vermarktung mit einer heroischen Präsentation des Feldforschers im Meer verbinden. Theinert machte in der anschließenden Diskussion auf die Beeinflussung dieser Form der Explorationstechniken durch die militärisch-zivilen Querverbindungen zwischen den Expertengruppen aufmerksam.

MATTHIAS HEYMANN (Aarhus) führte im Abschlusspanel zur Rolle von Technik und Infrastruktur in der Kryosphärenforschung in die Forschungsinfrastruktur Grönlands ein, welche durch die militärischen Interessenvertretungen der USA und der Sowjetunion entstand. Heymann argumentiert, dass die Einrichtung militärischer Basen zur Intensivierung der Polarforschung im Kalten Krieg auf Grönland eine einzigartige Übergangsphase darstellt und durch den Einsatz neuer Explorationstechniken und mannigfacher Forscher:innen eine Sonderkonjunktur in der Geschichte der Polarforschung ermöglichte. DANIA ACHERMANN (St. Gallen) untersucht die gegenseitige Beeinflussung der Gletscher- und der Polarforschung am Beispiel der wissenschaftlichen Praxis von Eisbohrkernforschungen ab den 1950er Jahren. Die Datierungstechnik von Gletscher- und Meereis per Radiokarbonmethode (C14-Datierung) wurde vom Physiker und Klimaforscher Hans Oeschgen, der die Abteilung für Klima- und Umweltphysik am Physikalischen Institut der Universität Bern begründete, in der Feldforschung etabliert und somit anschlussfähig an die Klimaforschung. Die Ausrichtung der Forschung, so Achermann und Heymann, richtete sich nach vorhandener Forschungstechnik – ein Muster, was an beiden Schauplätzen zu beobachten war. Eine andere Perspektive auf technologische Arbeitsprozesse durch Satellitenbilder innerhalb der Geschichte der Gletscherforschung gab LEANDER DIENER (Berlin). Diener analysiert die Bedeutung der internationalen Gletscherbeobachtung nach dem Zweiten Weltkrieg im Hinblick auf die globalen Landeisbestände und deren Wachstum in Abhängigkeit vom Klima sowie der Transformation institutionalisierter Praktiken und Methoden der Gletscherforschung. Er zeigte, dass neue Techniken der satellitengestützten Fernerkundung die Expeditionen und Datenerhebung am Gletscher nicht als Forschungspraxis ablösten, sondern veränderten. Das aufstrebende Interesse an der Klimatologie, das wurde in der Diskussion deutlich, beeinflusste die Erforschung der Gletscher maßgeblich hinsichtlich der wissenschaftlichen Ausrichtung in der Feldforschung.

Die zahlreichen Diskussionen innerhalb und außerhalb der Sektionen trugen zu einer anregenden Tagung bei. Das Abendprogramm über die Veränderung der Kryosphäre bildete durch die thematische Verknüpfung zu den Tagungseinheiten ausgezeichnete Abschlüsse. Die klimatische Veränderung der Erde ist Ausgangspunkt vieler Expeditionen in extreme Umwelten und bildete hierdurch eine Schnittstelle zwischen technik-, umwelt- und wissensgeschichtlichen Fragestellungen innerhalb der Vorträge. Auch die Frage nach kolonialen Praktiken im Umgang mit den Einwohnenden vor Ort war ein diskutiertes Themengebiet, das mit der Feldforschung des 19. und 20. Jahrhunderts verzahnt ist. Mit dem Zugang über Praktiken, Techniken und der materiellen Alltagskultur verschiedenartiger Expeditionen ins Eis, in See und Tiefsee, in koloniale sowie extraterrestrische Räume und Simulationen im Labor eröffneten die Vortragenden neue Perspektiven und ermöglichten Einblicke in die historische Feldforschung bei Extrembedingungen.

Konferenzübersicht:

Nora Thorade (Berlin) / Eike-Christian Heine (München): Begrüßung

1. Sektion: Visions of Resource and Extraction
Moderation: Julia Gül Erdogan (Berlin)

Ole Sparenberg (Karlsruhe): Images of Sea Cucumbers and Nodules. Exploration Technology, Deep-Sea Mining, and Imaginations of the Seabed (1873-2023)

Rajendra Singh Thakur (Frankfurt am Main): Habitat on Moon, Mars and Liberation Points: The New Resource Areas in the 21st Century

2. Sektion: Going to the Field and Bringing the Field Home: Technological Devices and Material Culture in Twentieth-Century Explorations of Extreme Environments
Moderation: Martin Meiske (München)

Delphine Froment (Nancy): The Umbrella and the Missionary: Johannes Rebmann’s First Trip to Kilimanjaro in 1848, a Non-Geographical Expedition?

Sarah Pickman (New Haven): ‘One of the Unique Businesses of the World’: Small Technologies and Commerce in Early Twentieth-Century Expeditions

Cécile Stehrenberger (Wuppertal): “Did you come to talk about a fire or to start one?” On the role of tape recorders in the history social science disaster research

Jordan Bimm (Chicago): Expedition in a Jar: The Military Origin of Mars Environmental Simulators

Abendprogramm
Moderation: Eike-Christian Heine (München)

Sverker Sörlin (Stockholm): Phenomena related to snow: Environing technologies and cold places

3. Sektion: Techniken der Erfassung von Räumen und Kulturen
Moderation: Julia Zons (Stuttgart)

Jana Helmbold-Doyé (Leipzig): Die Königlich preußische Expedition an den Nil

Stefan Esselborn (Stuttgart): Mit Technik Kultur erforschen. Explorationstechniken der Afrikanistik der Zwischenkriegszeit im Spiegel des Internationalen Afrikainstituts (IIALC/IAI)

Lina Schröder (Salzburg): Verstetigung durch Verfremdung? Die Erforschung Südamerikas im Spiegel sich verstetigender Raumformate

Nachwuchsforum
Moderation: Dinah Pfau (München)

Daniel Jankowski (Braunschweig): „450 ha sind dem Meere abgerungen“. Die Transformation der nordfriesischen Küste durch nicht-staatliche Akteure am Beispiel der Eindeichung des Cecilienkoogs, 1902-1906

Franz Senft (Berlin): Die Verklappung von Munition nach dem 2. Weltkrieg – toxische Altlasten in Nord- und Ostsee

Kathrin Tschida (Berlin): Einfach reparierbar? – Empirische Untersuchungen zum Mythos der Langlebigkeit von Gebrauchsgütern in der DDR

Elias Blüml (Augsburg): Früher Radfahraktivismus im Königreich Bayern

Abendprogramm: Film und Gesprächsrunde
Moderation: Nora Thorade (Berlin)

Philipp Grieß (Berlin) / Tina Kaiser (Marburg) / Verena Mohaupt (Potsdam): Expedition heute - Dokumentarfilm & Logistik

4. Sektion: Marine Explorationstechnik: (West-)Deutschland über und unter der Wasseroberfläche
Moderation: Nicole Hesse (Karlsruhe)

Henrike Benjes (Bremerhaven) / Ulrike Heine (Kiel): Das fotografische Konvolut der Deutschen Atlantischen Expedition, METEOR I (1925-27)

Jan Nicolay (Wuppertal): Die Konstruktion der zweiten „Meteor“ – Ein neues Forschungsschiff für ein neues Zeitalter

Nils Theinert (Bremerhaven): „Kein Netz, kein Kolbenlot oder Sonargerät, nicht einmal die submarine Fernsehkamera kann die Leistungen eines Tauchbootes vollbringen.“ Das Forschungstauchboot und die Feldforschung unter Wasser

Eike-Christian Heine (München): Vom Leben im Unterwasserhaus. Zur technischen Herstellung und medialen Inszenierung eines Unterwasserhabitats

5. Sektion: Schnee, Eis und Gletscher: Zur Rolle von Technik und Infrastruktur in der Kryosphärenforschung
Moderation: Nikolai Ingenerf (Witten)

Matthias Heymann (Aarhus): Technik und Polarforschung in Grönland im Kalten Krieg

Dania Achermann (St. Gallen): Zwischen Feld und Labor: Technik und wissenschaftliche Praxis der Eisbohrkernforschung

Leander Diener (Berlin): „Weltinventar des ewigen Eises“: Praktiken und Techniken der Gletscherbeobachtung, 1960-1986

Anmerkungen:
1 Link zum DFG-geförderten Wissenschaftlichen Netzwerk „Moderne Expeditionen“: https://expeditions.hypotheses.org/about. Link zur Sonderausstellung „Dünnes Eis“ des Deutschen Technikmuseums Berlin: https://technikmuseum.berlin/ausstellungen/sonderausstellungen/duennes-eis/.

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